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Test: Plugin Boutique VirtualCZ, Casio CZ-Clone

Virtueller Casio CZ

22. Oktober 2014

Wieder mal beschert uns eine Software-Schmiede den Clone eines kultigen Bekannten aus den 80ern, den Casio CZ.

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Die CZ-Serie war einst Casios Antwort auf die erfolgreiche DX-Serie von Yamaha. Während Yamaha auf die FM-Synthese setzte – und später diese auch lizensierte (z.B. an Korg oder Böhm), ging Casio einen eigenen – lizenzfreien – Weg und setzte alles auf „Phase Distorsion“. Klanglich sehr ähnlich, aber vom Prinzip der Klangerzeugung eben doch unterschiedlich, gelang Casio mit der Phase-Distortion Serie ein Achtungserfolg unter professionellen Keyboardern weltweit. Wer sich übrigens für das Prinzip der „Phase-Distortion“ interessiert, der möge bitte diesen Artikel lesen: HIER KLICKEN.  Wer mehr über die Casio CZ und deren Nachfolger VZ wissen möchte, klickt bitte HIER. Ich selbst besitze bis heute einen CASIO CZ-1 , seinerzeit das größte Modell der CZ-Serie und einst auch mein erster Synthesizer. Ich besitze den CZ-1 noch heute – und das nicht nur aus Nostalgiegründen. Entsprechend begeistert war ich, als ich vom „VirtualCZ“ hörte und orderte diesen umgehend.

Original Casio CZ-1

Anders als bei Plug-ins, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Analog-Synthesizer zu emulieren, sollte die Emulation einer rein digitalen Synthese leichter fallen. Korg hat mit der Legacy M1 bzw. der Wavestation bereits bewiesen, dass eine 1:1 Umsetzung digitaler Klangerzeuger auf PC-Ebene nahezu möglich ist. Und auch Native Instruments mit dem FM8 oder Rolands D50 Karte für V-Synth und V-Synth XT sind wirklich gut gelungen. Entsprechend hoch war meine Erwartungshaltung.

Der VirtualCZ ist als Download für 78,- Euro auf der Plug-in Boutique-Seite erhältlich. Freischaltung und Installation als VST oder AU sind unkompliziert.

Aufbau des VirtualCZ

Neulinge, die bislang nur mit additiver Synthese zu tun hatten, sollten sich entweder unseren Artikel zur Phase Distorsion durchlesen oder einen Blick ins mitgelieferte PDF werfen müssen. Der Blick auf die GUI wird (ähnlich wie bei der klassischen FM-Synthese von Yamaha) nämlich den klassischen Filterbaustein vermissen lassen. Aber keine Sorge, filterähnliche Effekte lassen sich dennoch mit der Phase-Distortion gut imitieren.

Einer von zwei Strängen, bestehend aus DCO, DCW und DCA

DCO steht hierbei für „Digital Controlled Oscillator“, DCW für „Digital Controlled Waves“ und DCA für „Digital Controlled Amplifier“ Im Prinzip arbeitet auch Casio hier mit zwei Oszillatoren-Strängen, von denen jeder zwei Wellenformen abspielen kann. Ob und wie diese zwei Stränge verknüpft sind, regelt man im OSC-Feld.

Im selben Feld lassen sich auch die Wellenformen pro „Line“ über ein Flip-Down-Menü festlegen.

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Die jeweiligen Hüllkurven für DCA, DCW und DCO können als klassische ADSR-Kurven festgelegt werden, aber auch als 8-stufige Hüllkurve, die dann z.B. auch akustische Effekte wie Echos erlaubt.

Dank der übersichtlichen Fader zeigt sich schon hier ein Vorteil der GUI gegenüber der Hardware. Eine Editierung geht am PC deutlich schneller von Hand als an der Hardware. Vor allem, da man am CZ-1 auf Grund eines fehlenden Date-Entry-Sliders Parameterwerte nur durch zwei Plus/Minus-Tasten verändern konnte. Ganz nebenbei – trotzdem war der Casio CZ-1 meiner Meinung nach deutlich übersichtlicher und besser zu bedienen als ein Yamaha DX7.

Master

Im Master-Feld rechts neben dem Display findet man neben diverser anderer Parameter (siehe Screenshot) auch einen Unisono-Modus, den es so in der CZ-Serie nicht gab. Ebenfalls erwähnenswert, der digitale Chorus, den man im Original nur stufenlos über einen Fader dem Originalsignal hinzufügen konnte, der hier im Plug-in aber zusätzlich über die Parameter Tiefe und Breite verfügt.

Über den EDIT Button im Master kann man nicht nur eigene Skalen programmieren, sondern auch die Art und Weise verändern durch Anschlagdynamik und Aftertouch darauf einwirken.

Master mit aufgeklapptem Scaling-Edit-Feld

 Sound-Transfer vom VCZ zum CASIO CZ

Etwas oberhalb des Displays befindet sich ein Taster mit der Beschriftung Tools. Für mich eine der spannendsten Funktionen am VirtualCZ. Hinter Tools verbirgt sich die Möglichkeit, Klänge des Plug-ins direkt in einen angeschlossenen Casio CZ-Synthesizer zu übertragen. Zunächst wählt man hierfür den Casio-CZ-Typ, den man über MIDI mit seinem Rechner verbunden hat, dann weist man im selben Feld den MIDI-Ausgang zu, mit dem die Hardware verbunden wurde. Zuletzt den Speicherplatz, auf den VirtualCZ die Daten senden soll.

SysEx Transfer zu einem Casio CZ

Entscheidet man sich nun für „Auto Send SYSEX“, arbeitet das Plug-in fast wie ein Software-Editor und überträgt jede Parameteränderung sofort an die Hardware. Im anderen Fall („Send SYSEX“) werden die Daten nur dann gesendet, wenn man es wünscht. Der Transfer der SYSEX-Daten lief reibungslos und wurde unbemerkt im Hintergrund abgewickelt. Alleine dafür (und auch wegen der immens vielen und sehr guten Sounds im VirtualCZ) würde sich die Anschaffung für Casio-CZ-Besitzer schon lohnen.

Sound des VirtualCZ

Der VirtualCZ klingt eindeutig nach Casios CZ-Synth-Serie. Dabei rauscht er deutlich weniger und weist auch weniger Aliaising-Artefakte auf. Im Vergleich zu FM-Plug-ins, wie dem Native Instruments FM8, klingt der VirtualCZ deutlich rauer und dreckiger. Gar keine Frage, das Teil hat richtig Wucht und Schmutz im Getriebe. Die Soundbeispiele zeigen auch, dass sich damit sehr wohl aktuelle Klänge für Dub und Co produzieren lassen. Auch als Ergänzung zum tausendsten Virtual-Analog-Plug-in ist der VirtualCZ eine erfrischend neue und inspirierende Klangquelle.

Sound des VirtualCZ im Vergleich zum Original CZ

Zum einen klingen transferierte Sounds zum Großteil gänzlich anders im Casio CZ-1 als im VirtualCZ. Dies liegt aber zunächst einmal nicht (nur) an der eigentlichen Synthese, sondern daran, dass nicht alle Parameterwerte 1:1 übertragen werden. So reagiert z.B. das Vibrato überhaupt nicht auf die Übertragung, während andere Werte schlechtweg falsch übertragen wurden. Alleine deshalb sind die Ergebnisse nur schwer zu vergleichen. Hier hoffe ich schwer auf Software-Updates, die diese Fehler beheben. Ein erstes wurde bereits vor wenigen Tagen ins Netz gestellt, brachte aber nur wenig Verbesserung in Sachen SysEX.

Macht man sich aber die Mühe und stellt (soweit möglich) die fehlerhaft transferierten Parameter per Hand nach, kommt man der Sache deutlich näher. Und trotzdem, bereits in der INIT-Einstellung (eine Linie, nackter Sägezahn) kann man an dem Soundbeispiel hier bereits hören, dass der Casio CZ etwas wuchtiger klingt als sein Kollege aus dem Rechner (es ertönt zuerst der Casio CZ-1, danach der Virtual CZ).

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Im zweiten Beispiel wird der Unterschied noch deutlicher (zunächst wieder Casio CZ-1, danach VirtualCZ.

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Im letzten Vergleichsbeispiel ein Klang mit imitiertem Filterverlauf, ebenfalls vom VirtualCZ in den Casio CZ-1 transferiert. Die LFO-artige Schwingung am Casio CZ entstand übrigens nicht durch die Vibrato-Einstellung am Casio CZ, sondern durch eine Modulation im Synthestrang, die ich aber auch händisch auf die Schnelle nicht zum Schweigen gebracht habe, sorry. (Auch hier erst Casio CZ, dann VirtualCZ.)

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Editing des Casio CZ-1 mit dem Virtual VZ

Was übrigens sehr gut geht, man schaltet den Ausgang des VirtualCZ stumm und hört sich nur das Ausgangssignal des Casio CZ an. Verwendet man nun die Parameter des Plug-ins, hört man nur die Veränderungen am Casio CZ, die „fehlerhaft“ übertragenen Werte spielen dann keine so große Rolle mehr, da man ja sofort hört, was man editiert ;-).

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Fazit

Der VirtualCZ ist ein großartig klingendes PlugIn und dank der Phase Distorsion Synthese eine empfehlenswerte Ergänzung zu den zahlreichen VA-Synthesizern am Markt. Für den Preis von nur 76 € eine wirklich runde Sache.

Im Vergleich zu einem Casio CZ schlägt sich der VirtualCZ zwar gut, aber Sieger im Ring bleibt für meinen Geschmack das Original. Der CasioCZ ist nochmals etwas dreckiger und fetter als sein rechnerabhängige Kollege, hat aber auch Nachteile gegenüber dem Plug-in.

Als Editor und Soundquelle ist der VirtualCZ übrigens für Casio CZ-Besitzer eine echte Bereicherung, nur werden noch nicht alle Parameter beim Senden der SysEX-Daten zu 100% korrekt übertragen. Das führt zu deutlichen (aber interessanten) Soundabweichungen zwischen Original und Kopie. Für mich sind trotzdem beide ein fantastisches Team!

Den dritten Stern gibt es übrigens, wenn die SysEX Anpassung perfekt funktioniert.

Plus

  • wunderbarer Phase-Distortion Synthesizer zum günstigen Preis
  • sehr nah am Original mit zusätzlichen Features
  • sehr gute CZ-Soundlibrary!!!
  • Modulationen auch zur MIDI-Clock synchronisierbar
  • dank SysEX-Kompatibilität umfangreiche Soundquelle für CZ-Besitzer
  • noch nicht perfekt, aber idealer Soundeditor für Casio CZ-Besitzer

Minus

  • SysEX Daten werden an Casio CZ noch nicht 100% korrekt übertragen

Preis

  • 76,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Markus Galla RED

    Der Casio CZ1 war mein erster Synth, den ich mit 14 gekauft habe und über viele Jahre als Haupt-Instrument gespielt habe. Der Klang ist mir noch gut im Ohr. Ich finde, und die Vergleichsbespiele zeigen das sehr schön, dass die Emulation überhaupt nicht dicht dran ist. Vergleicht man das mal mit dem FM7 oder dem FM8, die sehr nah an einem DX7 IID oder FD sind, ist das sogar weit weg. Bevor ich meinen DX7 IID verkauft habe, habe ich alle Sounds in den FM8 übertragen und direkt verglichen. Da hat NI einen wirklich guten Job gemacht. Beim CZ1 ist noch viel Verbesserungsbedarf. Es ist sicher ein guter Synth, klingt aber nicht nach CZ.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Markus Galla Zitat: …Bevor ich meinen DX7 IID verkauft habe, habe ich alle Sounds in den FM8 übertragen und direkt verglichen… Darf ich fragen wie das funktioniert? Kann das FM8 Plug-in jedes beliebige Sample abspeichern?

  2. Profilbild
    Atarikid AHU

    In meiner Jugend waren in meinem Umfeld die Casios total verpöhnt… Aber schon bei Deinem BlueBox-Bericht hab ich gemerkt, dass die alten Vorurteile nicht angebracht waren. Mit dem Test hier hast du’s endgültig geschafft mich anzufixen. Es ist aber gar nicht so einfach einen CZ-1 aufzutreiben… (An dieser Stelle noch ein Dankeschön für die Bewertung der einzelnen CZ-Geräte in der BlueBox).
    Das Plugin klingt wirklich wundervoll. Schade nur, dass ich immer noch kein/en Notebook/Rechner benutzen mag… ^^ Ich bin dann mal weg und häng wieder auf dem CZ BlueBox-Beitrag rum ;)…

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      TobyB RED

      @Atarikid Hallo Atari,

      Nimmst halt nen CZ101, da sind welche in der Bucht ;-)

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        Atarikid AHU

        @TobyB Hi ^^…

        Der Peter bewertet den 101 nicht ganz so pralle :) Den in der Bucht hab ich schon gesehen ^^… Aber Danke für den Hinweis! Andererseits ist’s wahrscheinlich so, dass es erstmal keine Rolle spielt, wenn man von dieser Syntheseform eh keine Ahnung hat. Für mich das völlig neu.

  3. Profilbild
    k.rausch AHU 11

    Die Sounds sind irgendwie cool und vor allem eigen. Zur Historie: Die Casios waren damals eher zufällig im klanglichen Wettbewerb mit Yamahas FM Synthesizern. Die wollten nämlich im Korg Poly 800 Revier wildern, der kam gut an und der Verkaufserfolg war dementsprechend, mir hat man mal von einer Viertelmillion berichtet. Der CZ101 wurde also verschiedenen Leuten vorgeführt mit der Frage, was man den verbessern sollte. Große Tastatur und mehr Speicher waren auf der Wunschliste, was dann zum CZ1000 und den folgenden Deviraten geführt hatte. Dass der jetzt als Software jenseits des vielleicht etwas ungeliebten Plastik-Looks einen zweiten Frühling erleben kann, ist ihm zu wünschen. Den eigenwilligen und passablen Charakter dafür bringt er schon mal mit, auch ohne ihn mit den Vorbildern vergleichen zu müssen.

    • Profilbild
      harrymudd AHU

      @k.rausch damit hier keine Missverständnisse entstehen: Der CZ101 und der CZ1000 sind bis auf die Tastatur und Taster baugleich.

  4. Profilbild
    TobyB RED

    Gudde,

    hat der Hersteller vielleicht mal an eine Portierung nach IOS nachgedacht? Würde in meinen Augen Sinn machen.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Sounds erinnern teilweise schon daran aber irgendwie kommt der bratzige Charakter der CZ- Synths bei der Software überhaupt nicht rüber. Aber so ein CZ-5000 kostet ja auch nicht viel mehr als die Software. ;)
    CZ-101 und CZ-100 sind zwar technisch identisch, aber der CZ-101 hat einen höheren Ausgangspegel weshalb der Klang als „fetter“ empfunden wird.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      Ne, irgendwie nicht, oder? Klar, man erkennt schon den einen oder anderen „Signature“-Sound aus der CZ-Serie. Aber ich empfinde das als noch zu weit weg, um das Plugin zu kaufen. CZ-1 und D50 stehen ganz weit oben auf meiner Emulations-Wunschliste, außerdem diverse Ensoniq-Synths.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Markus Galla Es ist halt sehr schwer die Feinheiten softwaretechnisch nachzubilden. Es sind oft nur feine Nuancen im Klangbild die aber den Charakter des Gerätes erst ausmachen.
        Wer nie einen CZ hatte dem mag das vielleicht reichen aber die anderen werden wahrscheinlich etwas vermissen. Aber das teilt er mit vielen Emulationen.

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          Markus Galla RED

          Das Problem beim CZ ist einfach, dass die Synthese fast genauso komplex ist wie FM. Hört man nur die Werkssounds (die richtig übel sind), denkt man: ok, kann ja nicht so schwer sein, das zu emulieren. Nimmt man aber mal die vielen Patches, die damals z. B. über die Zeitschrift Keyboards abgedruckt wurden und die zeigen, was der Synth wirklich kann, dann wird das schon wesentlich komplexer. NI hat das für den DX7 IID gut hinbekommen. Liebhaber des Ur-DX7 werden aber auch hier meckern. Der Klang des Ur-DX7 wurde halt viel durch die schlechten D/A-Wandler bestimmt, die man heute einfach nicht mehr hat :-)

          • Profilbild
            Betancourt

            @Markus Galla Ich bin vom FM7/FM8 ehrlich gesagt auch nicht so angetan. Ich hatte zuerst einige Jahre nur das Plugin und habe mir dann später einen ersten richtigen FM-Synth, einen TX81Z, zugelegt. Meiner Meinung besteht auch hier schon ein großer Unterschied, was in der Tat zum einen den Dreck im Klangbild betrifft, zum anderen aber auch den gewaltigen Druck, den das Gerät vor allem im Bassbereich erzeugen kann. Das bekommt der FM8 in meinen Augen überhaupt nicht hin. Der dürfte zwar eine an Möglichkeiten fast unerschöpfliche Programmiermaschine sein, ist aber klanglich recht steril und hat mich doch immer eher an Plastik erinnert als an 80er Jahre „Yamaha-Metall“;)

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              Markus Galla RED

              @Atarikid Das kommt drauf an: wenn Du nur die typischen Sounds einer bestimmten Ära brauchst, nimm das Plugin. Wenn Du DEN Sound haben möchtest, kauf das Original. Wie gesagt: beim DX7 IID (nicht beim DX7!) sind die Unterschiede zum Plugin marginal. Bei anderen Synths finde ich sie schon riesengroß. Es ist übrigens interessant, dass es viel mehr gute Emulationen analoger Hardware gibt als digitaler.

              • Profilbild
                Atarikid AHU

                @Markus Galla Ich kenn leider nur den FM7 und den FM8. Die fand ich nicht schlecht, aber etwas zu „sauber“. Da hab ich die Hardware auch lieber, trotz Rauschen.
                Warum Nachbildungen digitaler nicht so klingen.. Hm, könnten die Wandler sein. Eprom auslesen und ne Umgebung zu schaffen, scheint nicht zu reichen. Wär wirklich mal interessant wo genau die Probleme liegen… Bei Analogen kann man das eher nachvollziehen.

                • Profilbild
                  TobyB RED

                  @Atarikid Hallo AtariKid und Amaros,

                  das emulieren digitaler Schaltungen ist komplexer als das analoger, Um mal bei der PD oder FM zu bleiben, muss sich der Entwickler entscheiden ob er mit Festkomma oder Gleitkomma arbeiten will aus beiden ergeben sich Ungenauigkeiten, die auf das Ergebnis auswirken. Nehmt mal eine simple FM Operation und geht die mal im Kopf durch. Oder eine PD. Letzten Endes sitzt da z.b. eine Sinuswelle, die vielleicht durch eine andere Sinuswelle moduliert wird. Jetzt muss ich zu einem Rechenverfahren kommen und lande bei der Zahl Pi. Und es macht einen Unterschied in welcher Länge in Pi berechne. Es können beliebig viele Stellen sein. Das macht viel aus.

                  • Profilbild
                    Atarikid AHU

                    @TobyB Ist bei Digitalen Synthesizern irrelevant.. Weil eben Digital. Grundlage sind Logiken oder eben eine CPU oder ein DSP… Die Emu muss ja praktisch „nur“ das gleiche machen. Das Problem dürfte eher sein, bestimmte Chips zu emulieren, wenn man deren Spezifikationen nicht 100%ig kennt

                    • Profilbild
                      AMAZONA Archiv

                      @Atarikid Das ist nicht ganz richtig.
                      Es ist nicht nur die Architektur des Chips (das in Erfahrung zu bringen ist wahrscheinlich die kleinste Schwierigkeit).
                      Worauf Gevatter Toby hinaus wollte: Es ist die Software…..

                    • Profilbild
                      TobyB RED

                      @Atarikid Hallo AtariKid,

                      es sind sind schlicht und ergreifend die Rechenverfahren, die rückwertige Emulation von nichtbekannten Chips kann man via Blackboxing gut in den Griff bekommen, was bleibt ist Genauigkeit und die kommt aus dem Algorithmus und dem Verfahren. Das Problem ist nicht die Logik, die ist transzendend und finit, das Problem ist die Welle und die ist eben beim Rechnen manchmal Pi und irrational, leider. Sonst könnten wir alle Probleme mit Logik erschlagen.

  6. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Andreaz,

    richtig es ist zum Hauptteil die Software/Algorithmus. Die Architektur eines Chips kann ich gut Rückwärts Nachbauen. Aber beim Verfahren stosse ich auf ganz banale Probleme, Siehe Sinuswelle. Bilde einfach mal gedanklich den Einheitskreis in Software ab und erzeuge eine Sinuswelle per Algorithmus und gebe diese aus. Jetzt bin ich gemein und möchte das Jittern minimiert haben. Wo setze ich an? Hard oder Software? Es gelten nur Antworten im Kontext des Artikels.

  7. Profilbild
    starstreet

    Jetzt muss ich mal einmal mit diesem Blödsinn hier aufräumen. FM7 und FM8 klingen bei weitem nicht so gut wie die Originale. Ein DX7 oder auch der TG77 sind nicht nur ein bisschen, sondern VIEL schöner in den Höhen, insgesamt druckvoller und durchsetzungsfähiger im Mix. Wir reden hier nicht über marginale Unterschiede und ich weiß auch nicht, was NI dabei geritten hat, ein so schlechtes Plugin auf den Markt zu bringen und dann auch noch die Frechheit zu besitzen, es niemals auf einen vertretbaren Stand zu bringen. Die Originale machen einfach mehr Spaß, das sind echte Instrumente.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @starstreet Hallo Starstreet,

      Wir sind hier aber der PD und nicht der FM. Wer heute anfängt Musik zu machen kennt die Originale nicht persönlich, der hat entweder die Plugins oder wie ich den Schlag sich die Vintage Kisten ins Studio zu holen. Soweit ich mich erinnere waren FM7 und FM8 nicht so schlecht. Wenn etwas im Mix nicht durchsetzungfähig klingt ist das in der Regel entweder auf einen falschen Mix oder ein falsches Audiosignal Routing zurückzuführen. Klar machen die Originale wie hier die CZ mehr Spass, allerdings Patches auf der DX7 und TG77 zu erstellen ist nachwievor harter Tobak. Aber hier die Emulation der CZ finde ich gut gelungen und wohlklingend.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @starstreet Moment mal: der DX7 hatte schlechte 14 Bit Wandler, die gerauscht haben und eher schmutzig klangen. Erst der DX7 II hatte 16 Bit Wandler mit 44.1 kHz und hatte einen wesentlich klareren Klang. Beim Ur-DX7 hatte man bestimmt keine tolleren Höhen als bei der Emulation.

      Wie gesagt, ich war viele, viele Jahre Besitzer eines DX7 IID und habe, bevor ich diesen verkauft habe, die Sounds in die Software übertragen und direkt verglichen. Außer etwas mehr Rauschen bei der Hardware war die Software ebenbürtig – und – sogar druckvoller. Was aber an den besseren Wandlern liegt. Man kann übrigens die Emulation in vielen Parametern einstellen und somit an die jeweilige DX-Version anpassen. SY77 und TG77 sind übrigens von allen DX7-Varianten weiter entfernt als NI mit der Emu.

  8. Profilbild
    greekotronic

    Ist der spezielle Klang der DX-7 nicht dem Wandler geschuldet, der auf „nur“ 12 Bit arbeitet? So wie bei den alten MPCs, der ersten Microwave uvm.

    Für FM-Fans mit kleinem Budget kann ich nur wärmstens die ollen Yamaha Tischhupen empfehlen. Allen voran DSR-2000 (mit Anschlagdynamik), DSR-1000 oder ganz besonders und billig: PSS-380. Natürlich sind das keine vollwertigen Synths, aber die klingen viel mehr nach DX-7 als jedes Plugin und machen sehr viel Spass. Außerdem ist der Zugriff auf die wichtigsten Parameter sehr viel einfacher als beim großen Bruder.

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Erstaunlich die klanglichen Unterschiede von der Software zum Original, die doch deutlich hörbar sind.
    Das Plugin als Editor für den CZ-1 zu verwenden, nun… warum nicht. Aber so schwer ist ja der CZ-1 nun auch nicht zu programmieren.
    Das einzige was mich an den CZ’s ein wenig nervt ist, das das Display nicht hintergrundbeleuchtet ist. Bei ungünstigen Lichteinfall tut man sich gelegentlich schwer dort etwas abzulesen. Wer da mal eine Idee hat oder weiß, ob ein Umbau möglich ist!?!?! >> DocAnlog >> SOS >> :-)

    Aber momentan sind die CASIO CZ’s soundtechnisch durch keine Software oder vergleichbaren Synth ernsthaft zu ersetzen!!!
    Als erstes noch vom Nachfolger VZ-1.

  10. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Ich hatte Mitte der 80er einen CZ-1000 als Langzeit-Leihgabe, der dann, nachdem ich ihn dann doch zurückgeben musste, an unseren Gitarristen überging und so unserer Band erhalten blieb. Als Ersatz für den CZ kaufte ich mir einen DX-27, der für mich deutlich präsenter klang, auch wenn ich gerne die EGs des CZ im DX gesehen hätte. Für die Band war es gut, beide zu haben ( unsere erste MIDI-Anwendung war das Koppeln der beiden, dass entweder der Gitarrist meinen DX spielen konnte und umgekehrt, oder dass wir DX- und CZ-Sounds gestackt haben). Mittlerweile wurde der DX durch einen TX81Z ersetzt und dank eines glücklichen Umstandes kam ich günstig an einen fast neuen VZ10M. Die erweiterten Features des VZ sind natürlich willkommen (wie die weiteren Wellenformen für die TX-Operatoren), aber nun kann ich weiterhin an diesen ganz speziellen Pad-Stacks forschen…

  11. Profilbild
    Moogfeld

    Ein CZ5000 war anno 1985 mein erster Synth überhaupt. Mit der, für damalige Verhältnisse üppigen Ausstattung (Sequenzer, Multimode, Soundpalette aus Analog- und Digitalwelt) und großteils auch aufgrund des leicht verständlichen Konzepts (FM war hier eine Katastrophe!) war das schon eine super Kiste. Wie gut, das habe ich real erst gecheckt, als ich ihn ca. 1990 wieder veräußert habe, in der Tat, ein schwarzer Tag…
    Kurzum, obwohl mein Studio mittlerweile mit so einigem bestückt ist, kenne ich wohl kein Teil besser als die Casio CZ-Serie, von daher freue ich mich natürlich über die überfällige Emulation, finde jedoch den ursprünglichen Klangcharakter wie mehrere meiner Vorredner auch nur bedingt wieder. Der Druck und die Tiefe ist bei den Originalen besser, und auch die analoge Komponente, welche bei den großen Modellen (3000, 5000, CZ1) zu einem großen Teil auch vom eingebauten Chorus mitbestimmt wird, fehlt mir doch noch deutlich (so steril klangen die Originale nie). Die Nähe zum Original wie man sie z.B. von vielen Arturia Emulationen her kennt, wird leider nicht so richtig erreicht. Also Jungs, guter Ansatz, aber ein wenig müsst ihr am Produkt noch weiter feilen – denn die alte Hardware macht irgend wann schlapp und dann seid ihr unsere letzte Hoffnung.
    PS: Viel später habe ich mir wieder einen CZ1 ins Studio gestellt – CZ- my first Love!

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