Nur 2/3 des SQ-10 ?
Mit einem Leak-Foto des Behringer BQ-10 sorgt diesmal jemand anderes dafür, dass ein Gerät von Behringer frühzeitig an die Öffentlichkeit gerät.
Vor rund zweieinhalb Jahren zeigte Behringer die Platine eines Sequencers, der offenbar an den Analog-Sequencer Korg SQ-10 angelehnt war. Nach dem Behringer K-2, einem Klon des Korg MS-20, war das in gewisser Weise ein logischer Schritt.
Die nun auf der Webseite Matrixsynth aufgetauchten Fotos, auf denen auch das bereits im Handel gelistete Behringer Solina String Ensemble zu sehen ist, zeigt das fertige Gerät. Ob es sich um einen frühen Prototypen oder schon ein Gerät für den Betatest handelt, ist nicht bekannt.
Behringer BQ-10, Analog-Sequencer nach Korg SQ-10
Wie man es bereits von der Platine seinerzeit ablesen konnte, wurde beim BQ-10 die Anzahl der Steps von 12 auf 8 pro Reihe verringert. Für jede der drei Reihen kann der Spannungsbereich individuell zwischen 1, 2 und 5 Volt sowie einem Hz/Volt-Modus gewählt werden.
Es gibt wie beim Original einen Sequence Mode-Drehschalter. Hier sind acht Einstellungen zu erkennen, allerdings scheint es keine Modi zur Kopplung der ersten beiden Reihen zu geben? Jedenfalls fehlen die entsprechenden Symbole am Drehschalter, wie man sie vom Korg-Original kennt. Allerdings ist die Auflösung des Fotos auch nicht sonderlich gut.
Die drei Reihen haben eigene CV-Ausgänge, von denen zwei mit einem Portamento-Regler ausgestattet sind. Für den Multiple Trigger Out kann die Spannung zwischen 5 Volt und 10 Volt umgestellt werden und mit Pulse Duty lässt sich offenbar die die Breite der Trigger-Impulse regeln.
Der BQ-10 kann zu einer analogen Clock oder einer MIDI-Clock über DIN- bzw. USB-Eingang synchronisiert werden, wenn er nicht mit der internen Clock läuft. Start und Stop können von externen Signalen und sicherlich auch via MIDI gesteuert werden.
Auf der rechten Seite gibt es einen Trigger-Prozessor, mit dem sich die entsprechenden Signale nochmals anpassen lassen, zum Beispiel V/Oct zu Hz/V oder Invertierung.
Das Gerät besitzt das Behringer-Standardgehäuse mit 3 HE, sodass sich der Sequencer auch in ein Eurorack einsetzen lässt. Der MIDI-Ausgang befindet sich auf dem Frontpanel, während MIDI-In und -Thru neben den DIP-Schaltern für den MIDI-Kanal und dem USB-Port auf der Rückseite sind.
Es dürfte jetzt vermutlich nicht mehr lange dauern, bis der Behringer BQ-10 auch offiziell angekündigt wird.
Ab hier die Meldung vom 10. November 2020
Behringer wird nicht müde, Ideen im Frühstadium zu publizieren und die Reaktionen dazu einzusammeln. Nichts Konkretes sagt man nicht, aber das Layout dieser Platine hat frappierende Ähnlichkeit mit dem alten Analog-Sequencer Korg SQ-10. Soll es die passende Ergänzung zum K-2 Synthesizer werden?
Speziell am linken Kontrollfeld sieht man eindeutig, dass der SQ-10 das Vorbild für diesen Entwurf ist. Die beiden Tasten für Start/Stop und Step sowie die danebenliegenden Regler für Tempo-Laufrichtung samt der darunterliegenden Anschlüsse sind identisch angeordnet.
Allerdings fällt auch sofort etwas auf. Die drei Reihen für die Sequenzen haben nur acht statt zwölf Regler, wofür der SQ-10 schließlich bekannt ist. Neben den Reihen 2 und 3 sind zwar weitere Regler platziert, die jedoch anscheinend für andere Funktionen gedacht sind.
Auch die einzelnen Eingangsbuchsen pro Step hören bei acht auf. Die Buchsen der Sektionen „Control“ und „Analog Mixer“ sind offenbar an andere Stellen versetzt worden, um das übliche Behringer-Format einhalten zu können. Die Platine ist passend für 3 HE Gehäuse gestaltet und kann sicherlich, wie andere Behringer-Synthesizer auch, in Eurorack-Rahmen eingesetzt werden – wenn es denn mal ein reales Produkt werden sollte.
Es stellt sich die Frage, ob ein SQ-10-Klon sinnvoll ist. Seinerzeit hatte Korg damit im Rahmen der MS-20/MS-10-Familie einen vergleichsweise günstigen Sequencer auf den Markt gebracht, der preislich so gut wie keine Konkurrenz hatte. Heutzutage sieht die Situation anders aus. Es gibt eine deutliche Auswahl an Geräten, auch im unteren Preisbereich. Korg selbst hat bereits den kleinen SQ-1 sehr erfolgreich etabliert. Der neue Korg SQ-64 wird dann Feature-mäßig weit mehr leisten und in Konkurrenz zum Arturia Keystep Pro stehen.
Das 12-Step-Konzept, das schon seinerzeit auf Kritik stieß, scheint man beim Behringer-Projekt jedoch abgelegt zu haben, allerdings sind 8-Step-Sequenzen auch nicht das Optimum, selbst wenn man zwei Reihen hintereinanderschalten kann. Außerdem hat Behringer bereits den 960 Sequential Controller als Eurorack-Modul im Programm.
Er gilt also, die Entwicklung weiter zu beobachten. Wie schätzt ihr dieses Projekt ein?
Hier noch der Hinweis auf unseren BEHRINGER STATUS-Report zu allen Synth- und Vintage-Klon-Projekten der Marke. HIER KLICKEN.
Ich versteh jetzt nicht warum man ein downgrade von 12 auf 8 steps vollzogen hat. Meines erachtens gibt jeder sequencer der nicht 4 oder 8 steps hat mal hin und wieder einen anderen denkansatz.
@nativeVS Vermutlich ist es einfach der durch das Eurorack-Format vorgegebenen Breite geschuldet. Sie hätten ja 12 Steps machen können, aber dann wäre rechts kein Platz mehr für was-auch-immer-sie-da-machen gewesen.
@Monolith2063 Einen gerasterten Drehschalter mehr mit den Einstellungen 3, 4, 5, 6, 7, 8, 12, 24 – die letzten beiden dann kombiniert aus allen drei Reihen – und es wäre genial gewesen. Wieder mal: schade, nicht weiter gedacht.
‚Es stellt sich die Frage, ob ein SQ-10-Klon sinnvoll ist. ‚
sinnvoll ist er, wenn ihn die leute kaufen, sprich spaß an ihm haben. der großteil der retro-neuauflagen ist nicht der notwendigkeit, sondern dem markt geschuldet. und das ist doch auch gut so. mich freuen die remakes aus nostalgischen, nicht technischen gründen.
die reduktion von 12 auf 8 steps dürfte mE aber genau dieser zielgruppe nicht behagen. doch wahrscheinlich scheucht uli mit diesem bild (ist ja nicht mal ein foto) grade die schlangen auf …
@mdesign 8 Steps haben viele andere auch, daher wären 12 Steps mal ein nettes Unterscheidungskriterium gewesen. Mal gucken, was sie sonst noch so einbauen und ob sich das lohnt.
Auf solch einen Step Sequencer habe ich gewartet; der 960 ist zwar sehr günstig, aber nur, wenn man noch den Platz im Eurorack hat. Zudem ist er erst mit dem 962 Sequential Switch richtig vollständig. Wenn ein Desktop Step Sequencer <200,-€ kostet, muss er für mich kein 100%iger Clone des SQ-10 sein. Wichtig wäre mir, dass er mit V/Oct läuft und vielseitig synchronisiert werden kann; da kann ich auch mit 8er Reihen leben, wenn sie frei verkettet werden können...
Wieso nicht?
wäre zumindest ein Kaufargument für alle K2 besitzer,
und würde im auch gut stehen….
Die „einzelnen Eingangsbuchsen pro Step“ sind übrigens Trigger Ausgänge. Steht auch so auf der Frontplatte. Das mit 12 Steps fand ich schon immer schräg. Sonst eine nette Idee. Gibt aber schon jede Menge Alternativen.
cool, ich mag solche einfachen Stepsequenzer.
Die 8 Steps sind okay, aber bitte mit Standard CV/Gate umschaltbar, das er auch für andere Module und Synthies einsetzbar ist.
Den K2 nur mit Hertz/Oct auszustatten war schon ein Fehler, damit kann ich nix anfangen.
@Bernd-Michael Land Dem schließe ich mich voll an – mindestens einer dieser BQ-10 wird meiner werden und dann auch meinen K2 in dessen direkten Nachbarschaft erfreuen.
So manche Clone stattet Behringer ja auch etwas anders aus als deren Originale – für mich erstmal absolut ok.
Seit Nov 2020 kannte man die Platine und somit die 3 x 8 Steps anstatt der 3 x 12 des SQ-10 … das nun aufgetauchte Foto zeigt wohl dieses damalige Platinen-Layout zu 100 % umgesetzt (so die Fotos das dann kommende Produkt richtig abbilden …).
Nachdem die 12er-Reihe des SQ-10 damals ja teilweise auch deutliches Unverständnis ausgelöst hatte, verstehe ich schon, dass B. sich am ehesten genau davon trennt und auf gewohnte (3 x) 8 Steps heruntergeht.
Ferner macht meiner Meinung und Erwartung nach die ganze neue Einheit auf der rechten Seite des BQ-10 sehr viel Sinn, zumal die Fixierung des SQ-10 auf den KORG-Standard (betreffend Steuerspanungen und Triggersignale) eben auch echt schade war und eine noch höhere Verkaufszahl damals sicher verhinderte.
Ich freue mich heftig auf dieses Teil – als (für meine Wurschtfinger) doch besser handle-bare Alternative zu dem mir deutlich zu klein geratenen (dennoch interessanten und auch sehr preisgünstigen) SQ-1!
Ich kann das Teilchen kaum erwarten.
@Bernd-Michael Land Äh – hat er doch links von den Kanalpotis mit 1/2/5 V Bereich und Hz/V umschaltbar und drunter kann man noch den Triggerlevel umschalten. Ausserdem ist noch das C/V-Trigger-Interface MS-02 integriert.
Die 3 x 8 Steps würden mir auch reichen – hab hier 2 SQ-1 und das Behringer 960/962-Gespann + Doepfer A-160/5; da ist jetzt mal erst genug mit Sequencern – etwas muss man auch noch selbst machen.
@hubschat Ja, das kann man umschalten.
Aber das war bei meinem ersten Posting von 2020 soweit noch nicht bekannt.
Beim Moog Modular hatte man Volt/Oct. leider nicht gemacht und beim MS-20 Clone auch nicht.
was wurde eigentlich aus dem Oberheimklon?
der groovebox?
sind jetzt schon alle Chips wieder da?
zumindest ist der pro 800 gekommen, scheint ein guter Deal zu sein.
vielleicht könnte Behringer Mal eine Tabelle Machen, wie weit die Dinger schon fortgeschritten sind.
@Numitron Chips sind wohl wieder im Zulauf. Behringer hat dieses Jahr bereits 4 Synthesizer und 5 Module rausgebracht.
Der UB-Xa ist laut Behringer Kommentar auf Facebook in der Produktionsplanung. Groovebox… meinst Du die HiroTribe Mini? Die ist auch soweit fertig, dass sie in Produktion gehen könnte. Sie haben diverse Sachen im Status „ready for production“, so dass man nur raten kann, wann was als nächstes kommen wird.
Ich pflege so eine Tabelle auf Basis der offiziellen Facebook-Meldungen: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/the-next-behringer-status-sachlich.156143/#post-2370323
@Monolith2063 Danke für die liste!
@Numitron Cool, der SQ-10 ist sicherlich vielseitig einsetzbar. Im Rack mit anderen (Behringer) Klangerzeugern oder als Erweiterung für sein Hardware-Setup.
@Numitron: Ich bin gespannt ob der Oberheim OB-X Klon, der seit 5 oder 6 Jahren aussteht, irgendwann noch das Licht der Welt erblickt. Es gab ja sogar einen fertigen Prototyp, siehe YT. Aber die Serienreife zieht sich dahin wie ein Kaugummi und stattdessen kommen andere Überraschungen ständig zum Vorschein.
@Filterpad Du meinst den UB-Xa. Der UB-X wird auch kommen, ist aber erst seit letztem Jahr in der Entwicklung.
Jim, deine Augen täuschen nicht, ich vermisse auch die Verketten und Cycle Modi. Ich hoffe man hat noch nicht vergessen wie ein Schieberegister mit Übertrag funktioniert.
@TobyB Die Icons entsprechen scheinbar dem SQ-1. Es gibt weitere Bilder, die auch die linke Seite vom Schalter etwas zeigen.
einen Quantizer hätte man dem Gerät auch noch spendieren können….
Schick, macht Hoffnung das der B1601 als Ergänzung für den B2600 doch noch kommt!
@Anjin Sun ja, der ist überfällig.
und würde sich sicherlich 20mal mehr verkaufen.
Zum Sequence Mode Schalter: auf Facebook gibt es noch mehr Bilder als die hier gezeigten. Auf einem kann man die linken Grafiken des Sequence Mode Schalter etwas besser sehen und ich meine dort zumindest die Verknüpfung zu erkennen, dass am Ende der ersten Reihe auf Position 1 der zweiten Reihe gesprungen wird.
@Monolith2063 Übrigens wurde gerade festgestellt, dass die Icons um den Sequence Mode Schalter eine sehr große Ähnlichkeit mit denen des Korg SQ-1 haben.
@Monolith2063 Dann ist es doch wohl eher eine größere Version vom SQ-1, als eine vom SQ-10.
Aber diesmal mit Midi-In usw., was die Sache sicher interessanter macht.
Wenn der nicht wie DAF klingt, will ich ihn nicht!
🌈
@Sven Blau LOL 😂
( das war jetzt echt eine ganz spontane Reaktion )
Ach schau an, da hat ja wohl jemand einen Prototypen ergattert und gepostet… Lustig… :-)
Der Sequence Mode ist der gleiche wie beim Korg SQ-1.
…und was soll der jetzt mehr können als der SQ-1?
Außer „Rackfähig“, designlike zum K-2 und eine dritte CV Row, okay.
Hmm, sehe da kein Bedürfnis…
Was „B“ alles mal so eben als Prototypen entwickeln… Krass!
Außer, es käme da mal endlich eine bezahlbare Replika vom 1601.
Aber eigentlich hat der hat ja noch weniger Funktionen…
Immerhin Gate „1/2/3“ pro Step schaltbar und einen Quantizer!
Aber das alles hat letztlich auch der SQ-64 und noch mehr.
@Camel Und du kannst SQ-1 und SQ-64 auch noch als USB/MIDI to CV/GATE Interface nutzen. Den 1601 Sequenzer Klon würde ich blind kaufen. Für den BQ-10 sehe ich in meinem Setup keinen Sinn, da bin ich mit Oberkorn 3, SQ-1, SQ-64, SQUID und 8-Step besser aufgehoben.
„Sequencer kann man nie genug haben“😎