Das Experiment 4: Der Hardware Tyrell Synthesizer

OSC2

OSC2 ist identisch aufgebaut, jedoch enthält die Rausch-Wellenform jetzt ein Gemisch der ersten 16 harmonischen Obertöne, um ein rauschähnliches Geräusch zu erzeugen, welches jedoch etwas spezieller ist als normales Rauschen. Ansonsten ist die Bedienung identisch mit OSC1.

Die Link Funktion von SHAPE im DEST-MODE macht das Gleiche wie in OSC1. Sie übernimmt für die ersten MOD Fader jeweils die Steuerung von SHAPE für beide Oszillatoren und ermöglicht beispielsweise eine Pulsbreitenmodulation über einen FADER. Ist die Funktion aktiviert, wird die LINK Funktion des anderen Oszillators gelöst, da nun eine eigene Modulationsquellenwahl von SHAPE erfolgt und um die Bedienung einfach zu halten.

OSC MOD – Die Modulationsabteilung betrifft Funktionen, die nur durch beide Oszillatoren generiert werden können sowie den Rauschgenerator.

RING MODE – Dieser Taster ermöglicht, das Routing zum Ringmodulator zu verändern.

Modus 1 entspricht der bei den meisten Synthesizern üblichen Verschaltung mit OSC1 und OSC2 als Eingang für den Ringmodulator.

Modus 2 ist die Verschaltung des Ausgangs des Filters sowie des OSC1 als Ringmodulationsquellen zuständig.

Modus 3 verwendet den OSC2 und den Filterausgang als Quelle für den Ringmodulator.

Durch die Schaltungen 2 und 3 gibt es weit mehr Klangmöglichkeiten.

→ OPTIONAL für Updates: (Modus 4 und 5 verwenden den OSC1 bzw. OSC2 sowie den Ausgang als Ringmodulatorquellen.)

FM – Dies ist eine lineare Frequenzmodulation zwischen den Oszillatoren. Durch Drehen nach links wird der erste Oszillator durch den zweiten Oszillator moduliert. Nach rechts wird der zweite Oszillator vom ersten moduliert. Drücken des FM Potis schaltet auf exponentielle FM um (alle Programm-Taster leuchten bei Expo-FM für 2 Sekunden, wie bei den anderen Programm-Taster Auswählvorgängen auch). Die FM ist so justiert, dass der Klang im Linearmodus über die gesamte Tastatur tonal gespielt werden kann. Die Expo-FM kann das nicht mehr leisten, sie ist daher für extreme(re) Effekte gedacht und geeignet. Ist das Poti in der Mittelstellung, gibt es keine Frequenzmodulation der Oszillatoren.

Sync – Stellt die Intensität der Oszillator-Synchronisation von OSC2 auf OSC1 bzw. umgekehrt ein. Sie ist, anders als in den meisten Synthesizern, fließend von Softsync bis zu harter Synchronisation justierbar.

→ Wie bei der FM-Intensität ist die Mittelstellung 0 in der 12-Uhr Stellung (oben) und erzeugt dann keine Synchronisation zwischen den beiden Oszillatoren. Man benötigt daher keinen extra Schalter.

Noise Color – regelt stufenlos die Färbung des Rauschens, sie bestimmt faktisch eine Filterung, jedoch ohne Resonanz, nach der allgemeinen Definition der Rauschfarben anteilig ihres Obertongehaltes (braun über rot bis pink und dann weiß).

MIX –

Hier werden alle Signale vor dem Filter zusammengemischt. Die Fader erfüllen jedoch nicht nur eine reine Lautstärken-Justage …

Dies ist keine normale Mischeinheit, sondern sie gibt je nach Stellung zunächst reine Pegelmischungen, dann Sättigung und im letzten kurzen Bereich sogar eine leichte und angenehme Verzerrung ins Filter weiter und endet bei der Feedback-Stellung, die das Signal dort hin zurückkoppelt. Dies dickt den Klang enorm an und kann bei extremen Stellungen (Maximalanschlag) wilde und sehr fette Ergebnisse bringen aber auch bis chaotischen Reaktion erzeugen.

→ Die Schaltung erinnert an das Feedback-Kabel für den externen Eingang des Minimoog und führt das Signal zurück in den Mixer.

→ (ALTERNATIVE: Rückkopplung über das Filter)

Die Pegel der Baugruppen Oszillator 1, 2, des Rauschgenerators sowie des Ringmodulators liegen ebenso an wie der Suboszillator von OSC1. Dieser hat natürlich eine Oktave unterhalb des Hauptoszillators eine symmetrische Rechteckwellenform zu bieten und wird durch eine klassische Frequenzteilerschaltung erzeugt.

→ (OPTIONAL: SUBOSC2 einbauen, für fetteren Sound. Der Tyrell Plus kostet etwas mehr)

Die drei Potis unterhalb der Mischfader sind Modulatoren für die OSC MOD und Misch-Sektion.

FM Mod – ist nach links gedreht eine Modulation der FM-Intensität von OSC2 auf OSC1 (fest) durch MOD OSC 1. Drückt man das Poti, so dient MOD OSC 2 als Quelle. Nach rechts gedreht moduliert die Hüllkurve1 die FM-Intensität, und nach Druckbetätigung wechselt die Quelle auf die Hüllkurve2. Ist übrigens die FM im OSC MOD bereits in Kraft, so kann man eine Kreuzmodulation erreichen oder einen Anteil an Modulation von OSC2 auf 1, je nach dem in welche Richtung er gedreht wurde. Die Kreuzmodulation ist ziemlich schräg und für Spezialeffekte gedacht, da sich die beiden OSCs gegenseitig modulieren.

MIXMOD – funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie FM Mod, nur moduliert dieser die Intensität des Rauschens
→ (OPTIONAL: des Pegels von OSC1 oder OSC2 werden moduliert, dies wird gewählt durch Halten von MIXMOD und Bewegen des oder der gewünschten MIXER Fader(s)).

Sync Mod – arbeitet wie FM Mod, moduliert jedoch die Synchronisationsstärke.

MOD OSC1 – Das sind unsere „LFOs“, allerdings heißen sie nicht so, da diese Modulation nicht zwangsweise langsam ist, sondern weit in den Audiobereich hineinreicht. Deshalb ist die Bezeichnung Modulationsoszillator korrekter.

SHAPE – Arbeitet wie der SHAPE Regler im OSC-Bereich als Wellenform-Auswahl. Durch Drücken wird er zum Zufallsgenerator und reicht von getakteten Varianten mit und ohne Glide zu verschiedenen Chaos-Funktionen, die bestimmte Verteilhäufigkeiten haben. Die klassische S/H Stellung befindet sich ganz links.

RATE – Justiert das Tempo, gedrückt wird die MIDI-Clock Synchronisation des MOD OSCs über Notenwerte festgelegt und reicht bis 1/128 (relativ zum anliegenden MIDI Clock Tempo).

FADE – Dies ist die Zeit bis der MOD OSC eingefadet bzw. ausgefadet wird. Es ist wie ein Attack beziehungsweise Decay für den MOD OSC. Dieser wird durch Antippen umgeschaltet. FADE IN ist die Grundstellung. Gedrückt erreicht man das Decay.

KEY/PHASE stellt die Phasenlage des Modulationsoszillators ein. Soll der MOD OSC frei schwingen, muss das Poti auf Links-Anschlag gestellt werden. Die Phasenlagen ist die Position bei der gestartet wird, wenn man eine Taste gespielt wird.

→ (OPTIONAL können Trigger Modi implementiert werden durch zweite Funktion (drücken))

MOD OSC2 – wie MOD OSC1.

FILTER-BEREICH

• Cut – Grenzfrequenz des Filters
• Rez‘ – Resonanz des Filters
• Slope – Überblendung von 1-6 Pol, also der Flankensteilheit von 6 –36dB/Oktave

Bei Antippen gibt es die Möglichkeit, das Verhalten der Filter-Arbeitspunkte, Verzerrungsverhalten & Saturierung durch Umschaltung verschiedener „Bauteile“ zu simulieren.

→ Option/Hinweis: Slope wird im Bandpass-Modus eine Verteilung (Offset) erreichen.

Type – Filtertyp von Tiefpass (LPF) über Notch bis Hochpass (HPF). Dies ist ebenfalls eine Überblendung, kein Morphing. Durch Drücken schaltet man das Filter um in den Bandpassmodus (BW) und regelt mit nun die Bandbreite.

KB – Das Filter Keyboard-Tracking macht bei Vollanschlag nach rechts oder links jeweils bei Selbstresonanz des Filters chromatisch „spielbar“. Positive Werte öffnen das Filter mit steigender gespielter Tonhöhe (bipolarer Regler).

FM – Dies ist die Filter-FM, welche nach links gedreht vom Oszillator und nach rechts vom Rauschgenerator als Quelle gespeist wird. Die Mittelstellung bedeutet die Abwesenheit von Filter-FM. Durch Antippen kann man zwischen den beiden Oszillatoren wählen bzw. zwischen dem Rauschgenerator und dem Ringmodulator als Quelle.

Rechts befindet sich die Filter Hüllkurve

• A – Attack Zeit (Einschwingzeit)
• D – Decay Zeit (Abklingdauer)
• S – Sustain (Haltepegel bei gedrückter Taste)
• R – Release (Ausklingzeit nach losgelassener Taste)
• DYN – Bestimmt die Anschlagdynamikstärke für die Filterhüllkurve
• KB – Keytracking für die Filterhüllkurve, positive Werte verlängern die Zeiten je höher die gespielte Note liegt, negative Werte verkürzen die Hüllkurve dementsprechend.
• TRIG – Diese Taste ermöglicht das erneute Starten dieser Hüllkurve durch die MOD OSCs oder stellen die Hüllkurve in einen Schleifenmodus.
• Mode 1: Retriggering durch MOD OSC1
• Mode 2: Retrigger durch MOD OSC2
• Mode 3: Loop Mode
• Mode 4: Retrigger durch Oszillator 1 (Achtung, spezielle Effekte durch „Hüllkurven Filter FM“!)
• Mode 5: Kreuztrigger-Modus startet wenn Hüllkurve 2 durchgelaufen ist. Nett für „Noodles“, also selbstspielende oder Halbautomatik-Sounds.

→ Die Möglichkeiten der Hüllkurve für die Lautstärke (AMP) sind identisch. Es gibt aber noch eine Modulationsmöglichkeit und den Gesamtlautstärkenregler Vol AMP.

Amp MOD – Ist eine Modulation der Lautstärke durch MOD OSC1 oder MOD OSC2 je nach Stellung nach rechts oder links, die Mittelstellung bedeutet keine Modulation der Lautstärke durch die MOD OSCs.