Die Yamaha DX7-Synthesizer-Revolution
Die Faszination Yamaha DX7
Ehre wem Ehre gebührt. Wir haben den Yamaha DX7-Artikel von Klaus Peter Rausch dank Binoy Chatterji mit zahlreichen neuen Bildern schmücken dürfen. Darunter auch ein seltenes Exemplar des Ur-DX7 mit Holzseitenteilen. Kaum ein anderer Synthesizer vor und nach ihm hat die Popmusik seiner Ära so elementar geprägt wie der Yamaha DX7. Und wie wir heute sehen: Die FM-Synthese des Yamaha DX7 ist noch lange nicht tot. Mit Yamaha Montage, Elektron Digitone oder zahlreichen FM-Software-Emulationen ist der Sound des Yamaha DX7 heute wieder in aller Munde. Hier also nochmals das wirklich umfangreiche Special zu einem Klassiker der Digital-Ära.
Viel Spaß beim Lesen und Hören,
Euer Tyrell
Inhaltsverzeichnis
- Die Faszination Yamaha DX7
- Der Yamaha DX7 verändert die POP-Musik
- Yamaha DX7 FM-Synthesizer und seine Geschwister
- Kurze Exkursion unter die FM-Haube
- Second Generation: Der Yamaha DX7S
- Die Krönung: Yamaha DX7II und Yamaha DX7IIFD
- Der DX7II-Expander: Yamaha TX-802
- DX7 und DX7II mit Grey Matter Response E! Board
- 3rd Party Produkte zur DX-7-Serie
- Status heute, Verarbeitung, Service
- Kauftipps
- Gebrauchtpreise DX7 Serie
- Audio Tracks
- Der DX7 FM-Synthesizer auf YouTube
Der Yamaha DX7 verändert die POP-Musik
Anfang der 80er-Jahre sind Synthesizer bereits eine etablierte Instrumentengattung. Und das, obwohl erschwingliche Modelle noch gar nicht allzu lange zu haben sind. Insbesondere der Minimoog ist es ab 1971, er hat den damals völlig neuartigen Sound in alle populären Stilrichtungen gebracht. Der Klavier- und Orgelhersteller Yamaha folgt diesem Trend 1974 mit dem Yamaha SY-1 und hat nicht viel später bereits die ersten polyphonen Synthesizer am Start: CS50, CS60 und CS80. Die sind allerdings nicht ganz billig, preiswerter kann das der Hersteller allenfalls mit der SK-Serie, die 1980 aufgelegt wird. Hier werden Orgel, String Ensemble und Synthesizer in praktischer Weise so kombiniert, dass speziell Bühnenmusiker die verschiedensten Sounds komfortabel mit nur einem Instrument zur Verfügung haben.
Zur selben Zeit allerdings forscht Yamaha an einer völlig anderen Klangerzeugung: FM-Synthese. Erfinder ist Dr. John Chowning, der ist an der Stanford University tätig und kommt durch Zufall drauf – und zwar während Tests mit Vibrato-Effekten. Schnell wird das Prinzip patentiert, obwohl es eigentlich eine Phasenmodulation ist, und kurz darauf von Yamaha lizenziert. Man erhofft sich, speziell herkömmliche Instrumente wie Flöte, Geige, Trompete und solche Sachen damit imitieren zu können. Das klappt auch ziemlich gut und später wird eine ganze Modellpalette von Heimorgel und Portable Keyboard über E-Piano bis Synthesizer über mehrere Jahre hinweg mit dieser Klangerzeugung ausgestattet.
Bevor es soweit ist, gibt’s noch kleinere Zwischenschritte, die es bereits ans Licht der Öffentlichkeit schaffen. Sie heißen Yamaha GS1 und GS2 sowie CE20 und CE25. Mit ihnen wird jeweils der aktuelle Stand der Technologie gezeigt und gleichzeitig die Publikumsakzeptanz getestet. Die Resonanz ist durchaus vielversprechend, auch wenn der große Wurf noch nicht dabei ist. Der steht aber schon in den Startlöchern und 1983 ist es dann soweit, der Yamaha DX7 kommt auf den Markt:
Yamaha DX7 FM-Synthesizer und seine Geschwister
Winter NAMM Show in Anaheim, Musikmesse Frankfurt 1983: Das neue Instrument wird präsentiert und es sieht so ganz anders aus als die gewohnten Analog-Synthesizer mit deren vielen Drehreglern und Slidern. Der Yamaha DX7 dagegen hat eine eher kahle Oberflächengestaltung, die mit bis dato ungewöhnlichen Folientastern bestückt ist. Dazu ein kleines LC-Display, ebenfalls eine Neuheit, plus LED, zwei Schieberegler und zwei Controller-Wheels. Viel mehr ist nicht zu sehen, wären da nicht merkwürdig aussehende Grafiken sogenannter Algorithmen, Hüllkurven und Skalierungskoordinaten oben auf dem Panel. Dazu eine Tasterbeschriftung mit neuartigen Bezeichnungen wie Operator, Frequency Coarse, Feedback, Function Mode und Breath Control.
Während der NAMM und Musikmesse gibt es ein paar kleine Shows, in denen das Instrument vorgeführt wird. In USA sind es Dave Bristow und Gary Leuenberger und das Publikum ist von deren Performance völlig beeindruckt. Die Sounds sind derart anders, als das bisher von Synthesizern bekannt ist. Digitale Klänge in erstaunlicher Klarheit und Brillanz, das enorme Spektrum reicht von Flöte, Horn, Violine, Gitarre, Bass, Orgel bis zu E-Pianos, die an Fender Rhodes und Wurlitzer erinnern, Jazz Gitarre und Chöre und auch ziemlich eigenwillige Soundeffekte. Hören Sie mal rein in die ersten Factory Presets:
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Dazu ist das Keyboard des 16-stimmigen Yamaha DX7 anschlagsdynamisch, was vor allem Pianisten hellhörig werden lässt. Und ist zudem via Aftertouch druckempfindlich. Dazu kommen weitere Controller, mit denen die Klänge moduliert und dynamisiert werden können. Neben Foot Control und den Wheels ist es speziell der Breath Controller, der Aufsehen erregt. Durch Hineinblasen lassen sich Wind- und Brass-Instruments erstaunlich authentisch simulieren.
Und als ob das nicht bereits genug der Überraschungen wäre: Yamaha peilt einen Verkaufspreis von rund US$ 2.000,- an, in Deutschland sollen es etwa DM 4.000,- sein. Verglichen mit anderen Synthesizern dieser Ära gilt das als echtes Schnäppchen.
An all das muss sich die Musikerwelt erstmal gewöhnen. Neben Leuten, die damit auf Anhieb ihr neues Lieblingsinstrument auserkoren haben, gibt es welche, die so ganz und gar nichts damit anfangen können und weder Sound noch Look mögen. Trotz dieser Einschränkung in Sachen Marktakzeptanz gibt es fast auf Anhieb einen Run auf den Yamaha DX7, so dass Yamaha die Nachfrage zunächst gar nicht rasch genug bedienen kann und es zu teils monatelangen Lieferzeiten kommt. Wer ihn hat, benutzt ihn, und das sowohl bei zahllosen professionellen Musikproduktionen als auch in der Provinz bei Tanzveranstaltungen.
Die 80er sind geprägt vom Yamaha DX7 Sound und besonders oft ist es das Electric Piano. Immanuel Brockhaus hat dieses Klangphänomen sogar im Rahmen der wissenschaftlichen Recherche für sein Buch Kultsounds: Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960-2014 ergründet.
Doch es sind auch viele andere Sounds, die Geschichte schreiben und in zahllosen Popsongs Einzug halten.
Im Laufe der Zeit kommen buchstäblich Tausende Presets zustande, mehr dazu weiter unten. Und das, obwohl es zunächst so ausschaut, als ob Klänge erstellen völlig kompliziert ist. Das jedoch ist keineswegs der Fall, allenfalls die Parameter dafür sind nicht gerade besonders intuitiv zu handhaben. Denn: Logik der FM-Synthese und Yamaha DX7 Bedienstruktur sind intellektuell eher einfach zu erfassen. Dem steht lediglich gegenüber, dass die von Musikern häufig bevorzugte spielerische Herangehensweise der Methode Trial & Error hier nur selten und wenn überhaupt, dann eher zufällig zu gewünschten Klangergebnissen führt.
Kurze Exkursion unter die FM-Haube
Im Yamaha DX7 steckt ein FM-Chip der ersten Generation und der stellt 6 Operatoren bereit. Es handelt sich dabei um Sinusgeneratoren, die sowohl gestimmt werden können, als auch in 32 sogenannten Algorithmen fest miteinander verknüpft sind.
In den zugehörigen Grafiken auf der Bedienoberfläche sieht man das auch direkt. Hier werden, erkennbar in der unteren Reihe, die Operatoren als Carrier, alle darüberliegenden als Modulator bezeichnet und die sind alle innerhalb einer gewissen Range stimmbar. Carrier definieren dabei den Grundton eines Klanges, bei Orgeln und analogen Synthesizern spricht man da von Fußlagen. Die Modulatoren, und der Name sagt es, modulieren Carrier und mittels Verschaltung auch sich gegenseitig. Vereinfacht gesagt färbt man mit denen einen Sound und beeinflusst den Obertonanteil. Durch die gegenseitige Verknüpfung und die Stimmbarkeit jedes einzelnen Operators kommt dadurch ein enormes Möglichkeitsspektrum zustande, mit der Folge: Zahllose Varianten und Kombinationen sind zu machen und das bedeutet im Umkehrschluss entsprechend viele verschiede Sounds. Was zu eben jenen Tausenden Presets geführt hat und die Klangreise ist noch lange nicht vorbei, obwohl der Yamaha DX7 nun sage und schreibe 35 Jahre auf dem Buckel hat.
Der Rest der Klangerzeugung ist im Grunde recht flott abgehandelt: Hüllkurven, die pro Operator in Rate und Level einstellbar sind und insbesondere für die Färbungen im zeitlichen Verlauf sowie Ein- und Ausschwingen herangezogen werden, ein Pitch-EG sowie ein LFO. Dazu ein recht umfangreiches Keyboard Level und Rate Scaling. Weitere Parameter sind Operator Feedback, PMD, AMD und Output Levels. Alles natürlich noch per Velocity und Controller Set dynamisch kontrollierbar. Und, verglichen mit aktuellen Parametermonstern, soll dieses überschaubare Besteck zur Legende reichen? Ja, vielleicht genau deshalb. Hat jemand dieses Konzept erstmal intus, muss er einfach nur, einmal oben und einmal unten, die auf dem Panel angeordneten Parameter von links nach rechts mit den beabsichtigten Werten versehen – und schon ist der Sound im Kasten.
Eine Voraussetzung jedoch gibt es und das Zauberwort dafür heißt Erfahrungsschatz. Klangresultate sind bei FM nur bedingt im Voraus berechenbar, denn durch den potentiellen Variantenreichtum muss man sich der Sache stets immer erst annähern, um dann schnellen Schrittes zum Ergebnis zu kommen. Unerlässlich dafür ist eine Menge Übungszeit, die jenen Erfahrungsschatz sammeln lässt und Sie in etwa wissen, mit welchen Stimmungsverhältnissen Sie gewünschte Waveforms und Obertonspektren erzeugen. Auch die insgesamt 48 Hüllkurveneinstellungen für alle Operatoren wollen rein vom Zeitaufwand her bewältigt werden. Und deren Verhalten muss man sich aneignen und welche typischen Werte für zeitlich raschen oder langsamen Verlauf von Attack bis Release fällig sind. Verglichen mit analogen Synthesizern ist dieses Verfahren also ziemlich anders und ganz schön aufwändig. Übrigens manchen Musikern selbst bei festem Zureden kaum einzutrichtern. Was nicht wirklich tragisch ist, siehe Thema Presets weiter unten.
Einen Kritikpunkt muss sich der Yamaha DX7 gefallen lassen: Während ab Roland D50 ein integriertes Effektgerät der Normalfall ist, bietet der DX7 noch keins. Yamaha kam erst viel später auf den Trichter, dass man damit eine Menge Soundpolishing bereits onboard erreicht. Daher klingt das Instrument ohne Reverb und andere Effekte gerne ein wenig brottrocken und spröde und sehr direkt. Letzteres allerdings ist eine seiner besonderen Stärken, was speziell bei Bässen zur Geltung kommt und er somit, neben Minimoog, ein ganz besonders beliebter Kandidat für Basslines ist.
Yamaha ist 1983 unter den ersten Herstellern, die das damals neue MIDI unterstützen. Ausgerüstet mit den 3 typischen Buchsen In, Out, Thru kann der Yamaha DX7 so mit der kompatiblen Außenwelt kommunizieren. Das können Computer genauso sein wie Instrumente anderer Hersteller. Beliebt sind seit dieser Zeit Klangschichtungen der Gattung digitale perkussive Sounds eines DX7 plus wohlig-warme Fläche eines analogen Synthesizers. Quasi das Beste aus zwei Welten kombiniert.
MIDI macht’s auch möglich, die Klangerzeugung ohne Tastatur als sogenannte Expander zu vermarkten. Während gleichzeitig das System Yamaha TX816 und TX216, basierend auf dem Modul TF1, auf den Markt kommt, präsentiert Yamaha im Folgejahr den TX7. Das kompakte Design in Pultform ist auch dafür gedacht, zusammen mit dem Sequencer QX7 aufgestellt zu werden. Die Klangerzeugung ist identisch, allerdings sind die Functions nun pro Preset speicherbar, eine spürbare Verbesserung in Sachen Handling. Auf einen komfortablen Cartridge Slot wird jedoch leider verzichtet, stattdessen muss ein Tape Cassette Interface herhalten.
Als Topmodelle der ersten Serie bietet Yamaha DX1 und DX5 an. Zwar ist die jeweils 2-fach implementierte Klangerzeugung beider Instrumente grundsätzlich identisch dem DX7, sie bieten jedoch größeren Tastenumfang sowie zusätzliche Bedienelemente und Features für mehr Komfort.
Es gehen 4 Jahre ins Land, bis sich Yamaha einer Folgegeneration erbarmt. In der Zwischenzeit haben Mitbewerber aufgeholt und es ist der Hersteller Roland, der mit dem Roland D-50 den Yamaha DX7 vom Thron schubst. Es ist wieder das gleiche Rezept: Ein gänzlich neuartiger Klangcharakter. Zwar basiert das Konzept auf recht kleinformatigen Samples, gemischt mit digital erzeugten Waveforms analogen Charakters und ist damit weit weniger vielseitig und vor allem nicht derart dynamisch einsetzbar wie Yamahas FM Idee. Jedoch ist es ein weiteres Mal einfach nur der Sound, der die Musiker ganz klar überzeugt.
Second Generation: Der Yamaha DX7S
Der eigentliche Nachfolger des Yamaha DX7 erschien gemeinsam mit seinen größeren Geschwistern 1987. Es handelt sich um den Yamaha DX7S. Er muss zwar auf die römische Zwei im Namen verzichten, ist aber tatsächlich ein vollwertiges Mitglied der zweiten DX7-Generation, wenn auch mit ein paar markanten Einschränkungen.
Der DX7S ist gegenüber seinem Vorgänger um 4 kg leichter geworden, hat immer noch 16 Stimmen und auch immer noch das Mini-Display des Ur-DX7. Leider ist auch der Yamaha DX7S ein reiner Mono-Synthesizer und besitzt auch nur einen monophonen Ausgang.
Verbessert wurde die Klangerzeugung selbst (dazu mehr bei den IIer Modellen) und endlich sind die Folientaster ersetzt worden durch richtig gute Buttons mit deutlich fühlbarem Druckpunkt. Die Speicherplätze wurden verdoppelt und zusätzlich bescherte man auch dem „S“ 32 Performance-Speicherplätze, dazu ebenfalls weiter unten mehr.
Die Krönung: Yamaha DX7II und Yamaha DX7IIFD
Am bekanntesten sind sicher die vollwertigen IIer geworden, die sich nur durch das eingebaute Diskettenlaufwerk voneinander unterscheiden (FD steht für Floppy Disc),
Die beiden Modelle gleichen sich sonst aber wie eineiige Zwillinge. Zusätzlich zu den bereits in den S-Modellen enthaltenen Neurungen, verfügt der Yamaha DX7II außerdem über ein vollkommen neues größeres und beleuchtetes Display.
Das Display hat 2 x 40 Zeichen, erleichtert die Editierung der FM-Synthese erheblich und ist auch auf der Bühne gut ablesbar. Erstmals lassen sich in einem Yamaha DX7 Split- und Layersounds erzeugen und diese auch in Stereo ausgeben. Gerade Layer-Klänge mit zwei unterschiedlichen Sounds haben seinerzeit die klanglichen Möglichkeiten der Yamaha DX-Serie nochmals deutlich bereichert.
Leider blieb es aber bei 16-stimmiger Polyphonie, die sich bei Layer- und Splitsounds halbiert hat. Jedoch sind endlich die Functions pro Preset speicherbar.
Nachdem die neue Generation (also alle drei Modelle inklusive DX7S) verbesserte Wandler besitzt, ist das zuvor teils hörbare Grundrauschen deutlich geringer geworden und das gilt auch für andere Nebengeräusche speziell im Bassbereich. Fans des ersten Yamaha DX7 Modells mögen die neue Klarheit im Klangbild nicht unbedingt, denn das vermeintlich Unvollkommene schafft gelegentlich durchaus gewünschten Eigencharakter.
Weitere Features der Yamaha DXII Serie wiederum kommen wie gerufen, darunter die beiden Audioausgänge und damit der stereophone LFO, den man statt pauschal auch auf alle 16 Stimmen schalten kann, bis hin zum Fractional Scaling gar pro Ton sowie recht umfangreiches Microtonal Tuning, dazu programmierbare CS-Slider für die dynamische Kontrolle bestimmter Parameter. Unterm Strich eine deutliche Weiterentwicklung und wegen Formatkompatibilität kann überdies als Ausgangsbasis auf den DX7 Soundbestand zugegriffen werden. Um nicht nur jene beliebten Klänge nochmals zu optimieren, sondern sie als Templates zeitsparend für Neuschöpfungen zu verwenden.
Im Rahmen der 100-Years-Anniversary Feierlichkeiten wird das FD-Modell auf Luxus gepimpt und als Yamaha DX7II Centennial in auf 300 Stück limitierter Auflage eher verteilt als verkauft, so gefragt ist dieser Hingucker. Warum das so ist, können Sie in unserem extra Artikel hier ansehen. Ein bisschen unverdient etwas außerhalb des Rampenlichts steht der Yamaha DX7S, der das direkte Pendant zum Ur-DX7 und gewissermaßen die Sparversion der zweiten Generation darstellt. Kein Layer, kein Split, kein Stereoausgang, kein großes Display, aber wenigstens eins mit Hintergrundbeleuchtung. Verglichen mit dem Vorgänger sind es vor allem der klare Sound und auch hier die speicherbaren Functions, die ihm das gewisse Etwas verleihen.
Der DX7II-Expander: Yamaha TX-802
Auch die Synthsizer-Expander-Idee wird konsequent weiterentwickelt und ist unter der Bezeichnung Yamaha TX802 nun als 2 HE 19“ Rack-Version zu haben. Getreu dem Tastenmodell haben wir es mit höher, schneller, weiter zu tun. Das bedeutet: großes, beleuchtetes 2×40 Zeichen Display, bei dem man allerdings auf eine LED-Anzeige für Presets verzichtet hat. Gegenüber den Tastenmodellen gibt’s hier statt 2- nun 8-fachen MIDI-Multimode, Stereo- und Single-Outputs. Der klare 16-Bit Sound ist generell typisch IIer Serie, verfügbar sind 128 ROM-Presets, für weitere 64 steht ein RAM bereit, das auch 64 Multis verwalten kann. Die 16-stimmige Polyphonie relativiert den multitimbralen Einsatz ein wenig, ist aber für die damalige Zeit akzeptabler Standard. Außerdem ist das Handling dank der 8 Part-Buttons unterhalb des Displays genügend komfortabel geraten. Immerhin hat Yamaha dem TX802 gegenüber dem Vorgänger Yamaha TX7 zudem einen praktischen Cartridge-Schacht spendiert.
DX7 und DX7II mit Grey Matter Response E! Board
Das Grey-Matter Erweiterungs-Board gab es sowohl für die erste Serie des Yamaha DX7, als auch für den Yamaha DX7II. Es ermöglicht die interne Speicherung von 256 Patches und 128 Performance-Setups – verwandelt den DX7 aber vor allem in einen multitimbralen Synthesizer, der auf bis zu 8 Kanälen unterschiedliche Klänge erzeugen kann mit dynamischer Stimmenzuweisung.
Zusätzlich bietet die Erweiterung Arpeggios, Ostinato-Patterns und Akkord-Speicher. Damit nicht genug, ist durch die Grey Matter E Erweiterung auch noch ein 16-Spur-Sequenzer an Bord.
Die Installation des Boards ist nur geübten Lötexperten und DIY_Tüftlern zu empfehlen. In der Regel wird man das Board aber heute kaum mehr „einzeln“ antreffen, sondern bereits verbaute in zahlreiche DX-Synthesizer. Einen schönen Artikel zu den Fähigkeiten des Boards, findet IHR HIER.
3rd Party Produkte zur DX-7-Serie
Die weltweit immens starke Verbreitung schon der ersten DX7 Serie lässt einen ganz neuen Arbeitsbereich entstehen: Sound Design. Besonders Lernwillige sind es, die sich mit der FM-Synthese intensiv befassen und dabei jede Menge Presets produzieren.
Vermarktet werden diese als Datenblätter zum selbst Eintippen ins Instrument, ROM-Cartridges mit häufig mehr Speicherplätzen als denen von Yamaha sowie ganze Klangarchive auf Diskette, speziell für den damals unter Musikern weit verbreiteten Commodore C64 Computer. Um die Sounds preisgünstig massenweise im Computer zu verwalten, schreiben findige Nerds entsprechende Manager-Software, andere machen sich gleich an komplex ausgestattete Editoren ran. Als etwas später der Atari 1040ST der angesagte Musik-Computer ist, wird alles noch komfortabler und mit noch mehr Features bis hin zum Sample-Export von FM-Waveforms.
Ein anderes Betätigungsfeld ist die Abteilung Tutorials. Ergänzend zu den oft außerordentlich umfangreichen Testberichten, erscheinen in den Musikermagazinen Workshops, ganze Bücher werden verfasst, Seminare in Fachgeschäften veranstaltet, es gibt sogar X-Clubs in England und Deutschland. Neben den Titeln DX7 von Yasuhiko Fukuda, The Complete DX7 von Howard Massey, der auch eins für die IIer Serie geschrieben hat, gilt Das komplette DX Handbuch (Verlag GC Carstensen) als deutschsprachiges Standardwerk für alle DX-Modelle beider FM-Generationen.
Ganz Unerschrockene setzen auf FM Theory & Applications – By Musicians and for Musicians der beiden Masterminds John Chowning und Dave Bristow. Heutzutage sind fast alle Publikationen vergriffen, gelegentlich findet man eins auf dem Gebrauchtmarkt oder ist als Zubehör mit dabei, wenn jemand sein Instrument verkauft.
Und es gibt Hardware-Modifikationen zum Einbau ins vorhandene Instrument. Sie heißen Grey Matter Version E!, SuperMax, Jahn SPX1 Expansion. Damit wird der Ur-DX7 enorm gepimpt und es gibt dann mehr Speicherplätze, Stack Mode, speicherbare Functions, gar einen Arpeggiator und so manches Goodie mehr. Ebenfalls erhältlich ist eine Display-Variante, die eine Hintergrundbeleuchtung bietet. Im Grunde lauter Features, die so oder ähnlich in der DX7II Serie zu finden sind. Für die IIer Serie bietet Gray Matter E! obendrein 8-Way und Floating Split, Chord und Octal Mode sowie einen Sequencer.
Status heute, Verarbeitung, Service
Der Yamaha DX7 ist ganz klar irgendwie Kult, vor allem das erste Modell. Da die Verarbeitung generell als recht robust bezeichnet werden kann, gibt es nicht allzu viele Schwachstellen, die Service verlangen. Dennoch, bei starker Bühnenbeanspruchung etwa kann so manches Bauteil leiden. Das betrifft etwa die Tastaturkontakte und wenn die hart rangenommen wurden, kommt es zu Unregelmäßigkeiten oder Aussetzern bei der Tonansprache. Auch Tasten können mal abbrechen, Wheel-Federn kaputtgehen, Speicherbatterien sind am Ende. Die Folientaster leben bei heftigem Gebrauch nicht ewig. Die DX7II Serie ist weniger von diesen möglichen Problemen betroffen, was an der optimierten Bauart liegt. Da der Ersatzteilservice herstellerseits schon lange eingestellt ist, muss man sich an Servicestationen mit spezieller Kompetenz in Sachen DX wenden.
Kauftipps
Wer das beste Yamaha DX7 Modell haben will, greift zum DX7IIFD, am besten eins mit Version E! eingebaut. Das hat dann die meisten Features an Bord und den sauberen FM-Sound. Sind beim Zubehör noch RAM- und ROM-Cartridges dabei, vielleicht auch ein Klangarchiv auf Floppy Disk, dazu noch Breath Control BC2 und mehrere Foot Pedals – dann haben Sie ausgesorgt. Und klanglich viel Luft nach oben, denn es steckt noch viel Potential in dieser FM-Generation, das erforscht werden will. Wollen Sie lediglich den originalen DX7-Sound, womöglich insbesondere als Preset-Lieferant? Dann tut es der Yamaha TX7 zusammen mit SysEx Soundbänken, die Sie auch mit aktuellen Computern in das Modul schicken können. Oder gar Software Clones wie Native Instruments FM8, Arturia DX7V oder gar die Freeware DEEXED. Für manche Musiker tun es vielleicht auch Samples. Der wahre Stoff ist der erste Yamaha DX7, der einem Puristen das gewisse Etwas in Sachen Look und Sound bietet, mit all den Artefakten und der vor allem den ganz originalen DX7-Sound der 80er Jahre liefert. Denn genau der hat diese Milestones Geschichte geschrieben und sonst keiner.
Gebrauchtpreise DX7 Serie
Ein Blick in die Syntacheles Liste verrät den Preistrend der verschiedenen Synthesizer-Modelle. Als Orientierungshilfe hier die aktuellen Kurse, Stand Januar 2018.
- Yamaha DX7: 250,- Euro
- Yamaha DX7S: 200,- Euro
- Yamaha DX7IID: 300,- Euro
- Yamaha DX7IIFD: 400,- Euro
- Yamaha TX7: 100,- Euro
- Yamaha TX802: 300,- Euro
Angaben jeweils gerundet, bei umfangreichem Zubehör und Erweiterungen wie Version E! ist mit höheren Preisen zu rechnen.
Audio Tracks
Die Playlist enthält neu aufgenommene Tracks, eingespielt mit Yamaha TX7 und Yamaha DX7IIFD, die jeweils die erste und zweite Yamaha FM-Generation repräsentieren. Damit es nicht gar zu brottrocken rüberkommt, sind die Sounds mit ein bisschen Reverb bzw. Delay in Szene gesetzt. Weitere Tracks in YouTube-Clips sind im Artikel oben verlinkt und unten in der Linkliste zu finden. Dort ist auch das Interview mit Dave Bristow, der über die Entstehung der ersten DX7 Presets berichtet. Und im Artikel Green Box: Yamaha DX7II Centennial & E-Version gibt es eine Playlist mit vielen Audio-Tracks, die auch die Grey Matter Version E! Expansion demonstrieren.
Der DX7 FM-Synthesizer auf YouTube
Im Song „It Ain’t Necessarily So“ kann man den Yamaha DX7 Bass bereits im Intro wunderbar heraushören. Genau diese DX7 Bass wurde tatsächlich in Dutzenden von Pop-Songs der 80er verwendet.
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Sehr schöner Mix aus 80er Sounds vom Fairlight bis zum DX7 im Pop-Hit SHOUT:
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Und zu guter Letzt ein Demo des Ur-DX7 und all seiner Werks-Presets
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FM, die immer noch unerreichte Soundvielfalt…!
Ich habe in den 90ern einen „Ur“-DX7 gehabt, und wenn ich fürs Programmieren/Herumspielen Mindestlohn bekommen hätte, dann würde ich heute in Florida leben… :-)
Allein schon für die Bässe und die Rhodes-Sounds lohnt sich die Anschaffung eines DX7, von den restlichen Möglichkeiten mal ganz abgesehen…
Mit der Tastatur bin ich nicht so gut klargekommen, aber das mag ja Jeder anders sehen. Und die Folientasten hatten den Vorteil, daß der DX7 relativ wasser- und staubdicht war.
Tja, und so wie’s ausschaut, werden wir uns damit abfinden müssen, daß FM sich wohl niemals wirklich verabschieden wird, ob wir’s wollen oder nicht… :-)
Danke an Klaus-Peter Rausch für’s Aktualisieren des Themas! DX/FM ist immer wieder ein paar Worte wert…
Unter den DXen hat nur der DX1 polyphonen Aftertouch. Ansonsten ist das Angebot knapp, von den Ensoniqs abgesehen noch das Mellotron M4000D, auch GEM S3. Und CME XKey.
D’accord. Wir grenzen hier die Themenbereiche aus Gründen regelmäßig ab, daher findet TX816 und Co. nur sehr rudimentär statt. Das mit dem TX816 verfolgte Konzept wird allgemein noch gar nicht genügend gewürdigt, Dave Bristow äußerte sich mal etwas ausführlicher über eine der Herangehensweisen, Stichwort Klangkomponenten. Bei mir ist das schon lange auf dem Schirm und es ist sehr gut möglich, das in einer ganz speziellen Aufbereitung hier gelegentlich wiederzufinden.
Ich reihe mich gern ein in die Lobhudeleien. Habe diesen Artikel gern gelesen. Wer keine Lust hat, sich mit den ollen Kisten das Studio voll zu stellen (ohne Wertung gemeint!), für den gibt es ziemlich gute und preiswerte Varianten in Form des Reface DX (mit eingebauten Effekten) oder den Volca FM. Das ist alles natürlich nicht „das gleiche“, aber auf jeden Fall eine Erwähnung wert.
Die Frage, die ich mir stelle, nachdem ich mit meinem DX-7 Mk. 1 nicht warmgeworden bin und ihn wieder abgestoßen habe, ist: Warum macht mich der Klang des GS-1 so dermaßen an, aber warum läßt mich der DX-7 eher kalt? Was haben die Ingenieure da geändert? Sind es wirklich nur die besseren Ausgangsstufen von Gerätegeneration zu Gerätegeneration, die den Klangcharakter so maßgeblich beeinflussen, oder sind da noch andere Faktoren — auch irrationale — mit im Spiel? Dabei hat der DX-7 durchaus diese schönen, rauchigen Bässe, die einem die Hosenbeine flattern lassen.
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Und warum nehme ich den Synergy bzw. den GDS als angenehmer wahr, was den Klang angeht, obwohl die Syntheseform — Phasenmodulation — doch im Prinzip dieselbe ist?
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Ich fange gar nicht erst an damit… was hat ein GS-1 damals gekostet? Ich habe 36.000 DM im Hinterkopf, das hatte 1980 die Kaufkraft von einem ziemlich soliden Benz in der oberen Mittelklasse — das dürfte heute also gut und gerne im Bereich von 60.000 bis 70.000 Euro angesiedelt sein, schätze ich mal grob unter Auslassung sämtlicher betriebs- und volkswirtschaftlicher Rechenkunststücke.
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Kann man gleich einen echten Flügel kaufen. Klingt auch echter nach Flügel.
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Eine GS-2 wurde unlängst in Berlin für eine fast lächerliche Summe angeboten. GS-1 ist freilich ein anderes Kaliber, das war wie Steinway-spielen. Tolle Tastatur, Riesendynamik und dann dieser Chorus. Die Streicher klangen sehr gut, die waren auf der DX 7-Erstauslieferung ganz schwach.
@costello Ich hatte über eine lange Zeit ein Yamaha CP70 als Ständer für den Prophet-5 und Minimoog im Laden. Da selbst ohne Verstärkung das Instrument tönte und dann auch mit dem Erscheinen des DX7 eine Kundschaft zu mir kam, die eine von mir diametral entgegengesetze Vorliebe für bestimmte Musikrichtungen verfolgte – und das auch zum Besten gab – und mich das störte, habe ich dann, als Yamaha mir ein faires Angebot für den GS1 machte, diesen als Ständer genutzt. Drauf gespielt hat selten bis nie einer.
@Dirk Matten Was wäre denn das für eine spezielle Musikrichtung, die sich da störend in den geweihten Hallen entfaltet hätte? Ich meine, auf einem P5 oder Minimoog kann man ja auch ordentlich Krach machen.
@costello Boogie-Woogie und Blues. Für mich eine Welt, in der ich Ausschlag kriegen konnte. Scheiß CP70 machte auch ohne Verstärkung immer Töne. Wenn die dann noch mit den Füßen im Takt aufstampfen …
Da die immer in kleinen Guppen kamen, habe ich mich nicht getraut, das folgende Musikstück aufzulegen, was ich gerne mit lieben Kunden gemeinsam gehört habe. Vier JBL 4343, jeweils zwei übereinander bei 35 qm Grundfläche hat schon sehr gut geklungen. Musste immer aufpassen, dass die Schaufensterscheiben nicht zu Bruch gingen.
https://www.youtube.com/watch?v=Ytc2wA3pfeY
Das hier hat den richtigen Leuten gut gefallen:
https://www.youtube.com/watch?v=R58g1QSQx70
@Dirk Matten Alles klar :-)))
@Dirk Matten Einer dieser wenigen Leute, die auf dem Synthesizerstudio Bonn GS1 gespielt haben, bin ich. Nach Vermittlung von Eckhart Kreft (Masterbits) durfte ich den GS1 vor Ort absampeln. Ja, ich weiß, ist ein Sakrileg, aber die zu brechen ist mein Job. Das Instrument war quasi fabrikneu und ich war, als junger Typ, natürlich voll geehrt, hier Hand anlegen zu dürfen. Stefan Lindlahr hatte mich durch den Laden geführt und das Instrument aufnahmebereit gemacht. Der Chef Matten war währenddessen mit Weltherrschaft beschäftigt :) Die Aufnahmen sind auf einem DAT Tape gelandet, die Samples in verschiedenen Libraries, unter anderem auch auf der Downloadpage von Clavia Nord Keyboards.
@Dirk Matten Tatsächlich habe ich den GS-1 zum ersten Mal 1989 im SSB gesehen. Es stand einer der letzten 25 Minimoogs drauf (Häkeldeckchen drunter), und ich habe mich gewundert, was das für ein komisches Möbel unter dem Häkeldeckchen war. Da dieses Gerät überhaupt nicht in mein Wahrnehmungsraster fiel, habe ich es natürlich ignoriert und auch nicht angespielt.
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Dafür durfte ich dann ein bißchen am Roland 700 rumstöpseln und -stümpern.
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Ich kann mich nur an Batterien von EV Sentry 500 als Abhöre erinnern.
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Die Erinnerung trügt. Kein Häkeldeckchen und auch keine Batterien von EV Sentry 500, lediglich ein Stereopaar in Studio 1. In Studio 2 dann Urei 813.
@costello Bei meinen Lieblingsalben der Post-Foxx-Ära „Vienna“ und „Rage in Eden“ war die GS-1 wohl noch nicht dabei. Aber ab „Quartet“ zusammen mit Emulator und PPG 2.2
Soundmäßig ein Leckerbissen, aber die Melodien wurde langsam ein wenig klebrig ;-)
@costello Ultravox ist ’ne typische Conny Plank Band. Nix gegen George Martin, aber den Zeitgeist des New Wave hat er nicht so wirklich dolle verinnerlicht. Insofern würde ich behaupten – auch gerade wegen George Martin – und nicht trotz. Wobei er für das Songmaterial an sich ja auch nix konnte, davon mal ab.
@costello Ob Ultravox den Emulator auch im Studio eingesetzt haben, weiß ich nicht. Aber live auf alle Fälle wie dieses Video vom Live Aid-Konzert von 1985 zeigt.
http://bit.ly/2H6w53R
@costello Sein Button Down Hemd mit eben „befreitem“ Kragen zu tragen war 1985 schon eine Ansage ;-) , jedenfalls in UK und beim Life Aid auch. Die Streifen waren damals aber schon Vintage ;-) Die Sonnenbrille von Midge Ure ist heute ja wieder hip ;-) Aber lässt man dies Weg, bleibt Ultravox schon zeitlos.
Hallo
wie weit sind denn DX7 und DX7II kompatibel?
kann der 2er vom DX7mkI sysex laden?
kann der MKII mit Deexed ?
@Symeon Hi, symeon
Mein DX7II hab ich vorgestern aufgrund dieses Artikels wieder mal aus der Studioecke geholt. DX7 mk1 Sounds mit dem Dexed zu laden funkt einwandfrei.
Inwieweit dies Rückwärds möglich ist kann ich nicht beurteilen.
Nachdem ich so rumgespielt habe, hab ich mich entschlossen alle Taster und die Batterie zu ersetzen.
Und wenn er denn schon offen ist auch gleich die Grey Matter E! Platine einzubauen.
Da bin ich gespannt drauf…
Für alle die wie ich mühe haben die FM Synthese zu ergründen (daher stand der DX7II auch so lange in der Ecke) hier eine tolle Tutorial-Serie: https://www.youtube.com/watch?v=EPADttG4GK0&list=PL0vtbEar5pJYZ7U0dNgvVh8-loYUPKv2T
Grüsse
‚cuda
Ein selten genanntes, aber echt geiles Feature des DX7IID: verschiedene Stimmungen, auch mikrotonale, und die Möglichkeit, jeder Taste eine bestimmte Tonhöhe zuzuweisen. Damit lies sich die Tastatur umdrehen, also hohe Töne links, tiefe rechts. Dann spiel den gleichen Sound als Layer, die eine Voice normal und die andere reverse. Macht das mal mit einem Church Organ. Killer!
Ein Tipp ist auch der preenfm2. Ist schön klein fürs Studio und kann die unzähligen DX7 Presets laden!
ich habe einen sy99, ein alter dx 7 (1) wäre allerdings auch fein.
den fs1r habe ich wieder verkauft.
fm klingt nach wie vor sehr lebendig.
es gab auch noch den süssen kleinen FB 01 (wird immer wieder unterschlagen!)
@DieDolle „unterschlagen“ deshalb, weil es im Bericht über DX7 und gleichwertige 6-Operatoren/32 Algorithmen FM-Synthese geht :-) ne andere Liga
@DieDolle Richtig, diese kleine FM-Klangbox steht meistens im Schatten der größeren Geschwister. Dennoch, wie du sicherlich bereits verfolgen konntest, findet das Thema Yamaha FM hier in mehreren Akten statt. Freue dich also jetzt schon auf baldige Würdigung des FB01. Eigentlich sogar sehr bald, fällt mir gerade ein :)
@k.rausch Der FB-01 war mein erster Synth, hab ihn mir 1988 gebraucht gekauft, seitdem ist er bei mir im Einsatz. Zum Editieren verwende die FB-01-Version von YSEDITOR auf Atari ST. Sieht aus wie ein altes Autoradio, ist aber zu wirklich Großem fähig, wenn man ihn an der richtigen Stelle kitzelt und vor allem seine speziellen Eigenheiten nutzt, z. B. Stacking von zwei oder mehr Sounds mit drastischen LFO-Einstellungen, die sich dann in ein neues, manchmal sehr ungewöhnliches Klanggebilde verwandeln. Neben DX7 und YS100/200/TX81Z ist der FB-01 mein erklärter FM-Liebling, den geb‘ ich nie wieder her. Das Teil wäre ein klarer Kandidat für meine erste Leserstory, aber ich scheue davor zurück, um nicht durch zuviel Tamtam die Gebrauchtpreise in die Höhe zu treiben…
@DieDolle den hatte ich damals auch ! dx7 konnt ich mir nicht leisten !
Ich hatte den Ur-DX7. Tolle Plucked-Sounds, die die sonst angenehm spielbare Tastatur allerdings nicht annähernd in ihrem Dynamikumfang nuanciert wiedergeben konnte. Es knallte sehr schnell, was dann nach FM-Brutalo klang. Super war das Doppeln mit dem OB-Xa – da kamen wirklich interessante Dinge bei raus. Wenn ich unendlich viel Platz hätte, würde ich ihn mir vielleicht sogar nochmal kaufen. Momentan behelfe ich mir mit FMagia, dem FM-Modul von Use Audios Plugiator. Danke Klaus für das tolle Update eines Amazona-Klassikers.
@costello Bezüglich des „Knallens“ kann man ja die Key Velocity Sensitivity pro Carrier/Modulator aufs persönliche Spiel anpassen, damit zu experimentieren lohnt sich immer, darin liegt eine DER Stärken von FM in der Yamaha-Variante.
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Noch was zum GS1, der hat „quasi“ 8 Operatoren, wenn ich mich richtig erinnere, organisiert in je 4 Modulators und Carriers, an sich läuft er aber als 4op. Das und der tolle Chorus machen seinen Klang recht üppig. Hab damals sein Erscheinen nur am Rande mitgekriegt, war ein mutiger Schritt von Yamaha.
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Und dann ist da noch der FS1R… um den schleiche ich als FM-Fan schon ewig lange rum, man hört und liest in etwa soviel Gutes wie Schlechtes über ihn, aber seine Klangformungsmöglichkeiten finde ich schon toll.
Die FM-Synthese ist zweifelsfrei meine „Lieblings-Klangserzeugung“. Ich gebe zu, es hat mich eine Menge Zeit und Nerven gekostet, bis ich die FM-Synthese „gefressen“ habe, aber der Aufwand hat sich gelohnt.
Ich stehe voll auf den Klang des Ur-DX7.
Das Konzept mit 6 Operatoren ist sehr ergiebig wobei man die 4 Operatoren Generation nicht vergessen sollte. Da gibt es zum Beispiel noch einen DX21 und einen DX11. Die sind sicher nicht so vielseitig wie ein DX7, trotzdem sind das klanglich ganz feine Instrumente.
Beim FS1R bin ich eher geteilter Meinung.
8 Operatoren – nun, braucht man meiner nach nicht unbedingt, finde ich ‚oversized‘!
Dafür ist die Formant-Shaping-Abteilung mehr als nur genial. Allein dies ist schon der Grund sich einen FS1R zuzulegen.
Vielleicht sollte man zu den „DXn“ noch die Phase Distortion Synths von Casio erwähnen >> CZ-1, VZ-1 oder der VZ-10m.
Ein VZ-1/10m kann nämlich genauso stark klingen, wie z.B. die AFM Sektion eines SY77/99, oder ein TX802!
Da bin ich absolut deiner Meinung.
In der Autowelt sagt man „Youngtimer“ dazu.
@whitebaracuda Und unter Sammlern würde man sie „Sleeper“ nennen, insbesondere der VZ-1. Während der DX7 immer teurer und gefragter wird, bekommt man einen VZ immer noch für umn die 200 Taler.
Bei einem DX7, DX/II, DX11, DX21 oder einem SY77/99 kannst einfach nichts falsch machen.
Wenn dir FM Klänge gefallen, du aber kein Bock auf FM Programmierung hast, dann leg dir einen KORG DS-8 oder 707 zu. Dort ist der gleiche Yamaha 4-Operatoren Klangerzeugungs Chip drin, wie im DX21.
Beim DS-8 hast eine nahezu „analoge“ Bedienung. Feine Sache, noch dazu mit Effekte und Mulitmode!!!
Wenn dir FM Sounds nicht gefallen – mei, dann laß halt einfach die Finger davon. Es gibt ja genügend anderes Zeug.
Und unter uns gesagt: in der FM/PD Ecke finde ich die CASIO CZs und VZs irgendwie am coolsten!
@Violator Oh. Eins muss ich noch los werden.
Habe mein Dx7 bei Amptown in Hamburg gekauft. Mein Vater hat mich hingefahren.(war 16 ) War eine Tortur,
Könnte die Karte nicht lesen, damals immer Richtung BW Kramkenhaus. Oh, Mann es gab einengen abgetrennten verschlossen Raum. Wo die EMU Sachen drin waren!
Aber , den Dx hab ich immer noch, mit original Batterie! Und glaub mir, der war mein halbes Leben an.
Vielleicht kann sich noch jemand erinnern, hab von metrasound? Casetten mit Sounds als Demo zum bestellen per Nachnahme! Ach, was waren das für Zeiten? Wir waren so jung!
@BerndS Die Cassetten mit Demosounds könnten von Data Store sein, der Programmierer Hubertus Maass hatte das so gemacht. Von ihm gab es im Keyboards Magazin auch einige DX7 Sound-Workshops.
@k.rausch Ja, du wirst recht haben?. Trotzdem geil aufregende Zeit.
@BerndS Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, Bobby Blues gebührt die Ehre. Dieser fleißige Archivar listet sämtliche kommerziellen DX7 Angebote auf seiner Website. Die von Metrasound sind da selbstverständlich auch gelistet. Ja, war eine sehr aufregende Zeit und das hält scheinbar irgendwie bis jetzt immer noch an :) Link: http://bobbyblues.recup.ch/yamaha_dx7/dx7_soundbanks.html
@k.rausch jep!!! :-)
@k.rausch Ja Klaus, kann ich nur bestätigen!
Auch wenn mein Yamaha FM Einstieg anno 1984 etwas dünner mit einem DX9 begann.
Sehr schöner Artikel, Danke dafür!
@k.rausch Die Sounds im „Keyboards“ waren klasse!
Die Älteren werden sich erinnern: Da war so ein obergeiler Rhodes-Sound bei (inspiriert von David Foster), der war bei mir gleich auf Speicherplatz 1! So ’ne Wahnsinns-Glocke und so ausbalanciert, Hammer…!
Die Hefte mit den Sounds habe ich noch irgendwo im Keller liegen… :-)
Ein zeitloser, wenn nicht sogar DER zeitlose Klassiker unter den digitalen Synths.
Wer FM-Synthese Plus will, sollte sich mal nach einem gebrauchten Korg Z-1 umsehen. Dessen VPM-Synthese ist 1:1 (oder weitestgehend) dasselbe wie Yamahas 6-OP-FM-Variante. Dazu gibt’s auch noch Filter, Effekte und Tonnenweise anderer Oszillator-Modelle zum Layern.
Eine Frage hätte ich übrigens noch zur internen Struktur des DX-7:
Gibt es die Pitch-Hüllkurve nur einmal global pro Sound, oder je eine separat pro Operator, zuzüglich zur Lautstärke-Hüllkurve?
@ Tolayon,
es gab nur einen globalen, 8stufigen Pitch EG pro Sound.,,
Schöner Artikel!
Die FM-Synthese liefert heute noch aufregende Sounds und ist dank Yamahas Reface DX sogar neuwertig und preiswert zu haben. Wer mehr will kann sich entweder den Yamaha Montage gönnen oder sich gebraucht nach einem TX-816,TX-802 oder DX7/DX-7IIFD umsehen. Es lohnt sich allemal.
Bzgl. TX-816 – das ist ein richtiges „Tier“. Damals, als Sampling noch sehr teuer bzw. klanglich nicht gut genug war (wie auch bei dem winzigen Speicher), konnte man mit dem TX-816 schon hervorragende Natursounds erstellen. Es gab da sogar mal eine Soundfirma auf der Messe in Frankfurt, die ein Programm im Einsatz hatte, welches aus AIFF-Dateien TX-816 und TX-802 Presets errechnete, bei denen alle 8 Module des TX-816 bzw. alle 8 Single Sounds eines TX-802 so genutzt wurden, dass sie in der Summe der jeweiligen AIFF-Datei so nahe wie möglich kamen – d.h. mit den ersten 3 Modulen bzw. Sounds wurde nur die Attackphase erstellt, mit weiteren 5 Modulen dann die Sustainphase etc. also ein quasi 48-Operator Patch.
Leider konnte man diese Software als Endkunde damals nicht erwerben. Sie diente lediglich der Soundfirma zum erstellen spektakulärer Presets und realistischer Natursounds. Auf Michael Jackson’s Bad-Tour wurde sie jedoch scheinbar verwendet. Weiß den Namen der Firma leider nicht mehr – ob es PA-Decoder war – keine Ahnung. Der TX-802 konnte das dann mit Hilfe dieser TX-816 Software zwar auch, aber dann halt nur zweistimmig. Jedenfalls haben mich die Sounds damals umgehauen.
@Sudad G Danke für deine Hinweise, und da ich über diese spezielle Software nicht im Bilde bin, werde ich mal recherchieren. Was es im Bereich TX816 noch gibt, ist die weiter oben beschriebene „Dave Bristow Lehre“, wo den einzelnen TF1 Modulen jeweils Klangkomponenten zugewiesen werden, um in der Summe entweder ein vollständiges Instrument zu imitieren, oder im Zusammenhang etwa mit den KX88 und QX1 ein Performance Set. Yamaha selbst hatte die sogenannten Performance Notes herausgegeben, die stehen bei Yamaha USA auf der Website zum Download (PDF). In Deutschland hatte sich Gerd Führs gemeinsam mit Hubertus Maass um eine Fortführung dieser Methode gekümmert. Eine Demo davon hatte ich 1986 oder 1987 mal gesehen, die entsprechenden Performances habe ich aber leider nicht in meinem Archiv. Sehr interessantes Thema, das sich auch mit aktuellen Tonerzeugern machen lässt. Voraussetzung ist die analytische Herangehensweise und die Zerlegung der Sounds in Komponenten, die im Anschluss per Module (oder Mix Mode bzw. Combi) wieder zusammengefügt werden, und per Controller in Realtime dynamisierbar sind.
Das ist wirklich Gedankenübertragung: Vor einer Woche habe ich mir einen DX7IID mit E!-Erweiterung geholt, und jetzt erscheint hier nochmal der klasse Artikel von Klaus. Ich hatte in den 80ern den Ur-DX7, der hat zweifellos einen besonderen Charakter. Aber der II ist schon sehr schön mit den Double-Sounds und dem breiten Stereoklang. Die FD’s werden oft mit defekten Floppy-Laufwerk angeboten. Ich frage mich deshalb ob FD noch ein Vorteil ist? Die Dexed-Software ist so gut und man kann gleich auf gefühlte 5000 DX-Klänge zurückgreifen. Meinen absoluten Lieblingsklang „Hypertronic“ habe ich allerdings noch nicht entdeckt. Das ist sozusagen das Gegenstück zum Liquid Stack beim Emulator und wurde auch von Tangerine Dream gerne eingesetzt.
@costello Hyptronic findest du auch unter der Bezeichnung Stratotron, den Hubertus Maass programmiert hat. Eigentlich nichts weiter als eine Weiterentwicklung ausgehend von einem Clavinet aus den Factory Presets. Da wird die Sustainphase in die Länge gezogen und ein bisschen am Obertoncharakter gefeilt.
@k.rausch Danke für den Hinweis. Werde mal nach Stratoton Ausschau halten oder vielleicht selbst mit dem Dexed-Programm versuchen einen Clavinetsound in die Richtung hinzubiegen.
@costello Wenn du dir einen Gefallen tun willst, dann kannst du auch die zeitsparende Methode nehmen und von Peter Krischker (Easy Sounds) die „Best of“ Bänke besorgen, da ist das Stratotron dabei. Als Nebenwirkung obendrein das „Tnzerin“ Preset, eine gut gelungene Simulation des eigentlich GS1 Sounds für den Ulla Meinecke Klassiker. Das hat George Kochbek immer live genommen, ziemlich überzeugend. Der gute Bobby Blues hat das ja alles fein säuberlich recherchiert und sogar online gelistet. Gehst du hier: http://bobbyblues.recup.ch/yamaha_dx7/soundbanks/EasySounds_SuperDX.html
@costello Hallo Costello,
ich würde das FD ersetzen, das geht ohne Lötkenntnisse. Ich kenne einige Leute die schwören auf den Nalbantov USB Floppy Disk Drive Emulator. Klaus ist ja mit seiner DX Fibel auch irgendwie schuld, das ich mir einen DX7 gekauft habe. Ich mag die Bässe die aus der Kiste kommen sehr. Genauso wie Chicago oder Detroit Chords und Stabs. Und mit Dexed wird man auch nicht bekloppt dabei ;-) Viel Spass :)
Yamaha legt heute noch gedruckte Bedienungsanleitungen, in verschiedenen Sprachen und in Farbe bei, was ich Ihnen hoch anrechne.
Einen gebrauchten DX7IIFD hatte ich auch jahrelang auf meiner Liste :-)
Hat sich aber leider nie wirklich etwas in Reichweite ergeben.
Ich muss jetzt wirklich mal DX7 Sounds (SysEx) in die Waldorf QUANTUM Engine KERNEL importieren.
@Anthony Rother Ach ja … DAS kann der ja AUCH! 😀💖
Schöner Artikel – lässt einem in Erinnerungen schwelgen!
1988 – ich als 18 Jähriger musste einfach einen DX7 haben. Also in den Sommerferien in den Baumärkten geschuftet, Inventur in Kaufhäusern gemacht, Zeitungen ausgetragen – 6 Wochen lang gebuckelt, um dann endlich einen gebrauchten zu ergattern. Der Vorbesitzer wechselte zum neuem Model – für mich damals unerschwinglich. Egal, ein DX 7 muss es sein. Endlich Musik machen wie die „ganz Großen“ auf der Bühne. Erste Erfahrungen – geiler Sound! Beim Programmieren kam dann die Ernüchterung, danach die Verzweiflung. Verloren in den Parametern „…wo bin ich jetzt eigentlich gerade noch?“ Zum Glück gabs ja noch die vielen Soundangebote….
Aber in der Schulband machte das Teil was her! große Augen bei den anderen: „Wow, du hast nen DX7…!“
Das Teil hat mich nie verlassen (man lernt den eigenen Schweiß doch schätzen!) Auch heute noch funktioniert er tadellos. Jetzt mit neuer Batterie, OLED Display (im Retro-TexasInstruments-Grün) und Holz-Panels. Auch eine Aufrüstung (Maxx) hatte ich probiert, aber das Gerät fing an zu spinnen. Also hab ich es wieder ausgebaut. Never change an running System!
@Phoenix Phoenix, Du sprichst mir aus der Synth-Seele! Hatte fast die gleiche Historie :-)
Nur das es ein Gartenbau-Unternehmen war.
Auch mein DX7 Mark I hat mich nie verlassen! Und wird es auch nicht!
Seinerzeit gekauft im Synthesizerstudio Bonn inkl. Case. Wow, war das ein Erlebnis zu Hause…
Lieben Dank nochmal Dirk! :-) Original-Rechnung noch vorhanden :-)
Auch meiner hat inzwischen längst ein beleuchtetes LCD- und auch ein Battery-Replacement erfahren.
Tip: der Hammer ist die H-Card RAM Cartridge. Einfach nur genial.
Hatte mal die die Jahn-Erweiterung drin, bin aber dann aber wieder umgestiegen auf das Special Edition Rom von Yamaha Canada. Hat zwar nicht die Funktionen der Jahn- oder E- Erweiterung,
aber wenn man zusätzlich nen TX802 im Rack hat, vermisst man diese nicht wirklich! :-)
Das mit den Holz Panels würde mich ja jetzt interessieren!
@Camel Schau mal bei eBay nach „Wooden side panels for Yamaha DX7″…
@mort76 Danke Dir! Die Seitenteile sehen ja richtig edel aus!
@Camel Schau mal nach syntholz.de
Da habe ich alle meine Teile her.
Netter Kontakt!
@Phoenix Hi Phoenix,
stimmt genau, daher kommen auch die Seitenteile an meinem DX in den Bildern. Der Nik von Syntholz leistet solide Arbeit und macht auch Einzelanfertigungen.
Die digitale Kälte, der blechernde Klang – was das Gerät erzeugt, hat mich nie gereizt Bzw. Kann ich den Hype bis heute nicht nachvollziehen.
@rio Man musste schon suchen/basteln, um richtig gute Klänge zu bekommen. Auch eine Betriebssystemmodifikation zum leicht verstimmten Übereinanderlegen von Klängen war sehr hilfreich. Ich hatte einen echt guten Klaviersound gefunden, wenn man den okaviert und leicht verstimmt übereinanderlegte, hatte man einen überzeugenden Pop-Piano-Sound.
Die gewisse Kühle war im Bandkontext hilfreich und hat geholfen, den Gesamtsound weniger wummerig zu machen.
@bluebell Da ist was dran. Obwohl sich ja herausgestellt hat, dass es gleich mehrere Factory Presets zum Kultstatus gebracht haben, mussten erst noch viele Keyboarder ran. Ursache waren Dave Bristow und Gary Leuenberger, die nach Japan abkommandiert wurden für den Sound Content des Stapellaufs. Die hatten zusammen 35 mitgebracht und dachten, das sei passend für 32 Speicherplätze Die Yamahas eröffneten denen dann, es werden 128 gebraucht. In 1983 eine Herkulesaufgabe auch für Unerschrockene. Und das in einer Woche abliefern, aber Freitag und nicht Sonntag. Angesichts dieser Umstände trotzdem nicht wirklich schlecht. Das Missfallen einiger Musiker am DX Klangcharakter war und ist normal, gibt bei Facebook sogar eine Anti DX7 Liga. Den seit Jahrzehnten glücklichen DX Anwendern ist das schnurz, FM hat überhaupt in den letzten Jahren mindestens einen zweiten Frühling.
@rio Rio, ach ich sag’s mal so: Man braucht meiner Meinung nach in einer Produktion alle Arten von Klängen. Von analog dick und warm bis brizzelig digital, kühl oder metallisch. Je nach Vorstellung des Songs versteht sich. Durch den neuen Analog-Hype Anfang der Nuller ist der Markt inzwischen gut voll an neuen Analog Synthesizern und Klone div. Klassiker, oftmals gleich mehrfach (siehe Prophet 5 von PicoPico, Arturia VST, DSI, Behringer)! Aber meiner Ansicht nach bräuchte es jetzt wieder neue Klänge und genau hier denke ich an (digitales) FM. Wavetables, Granularsynthese und FM könnten diese neue Klänge hervorbringen. Besonders bei den Wavetables sehe ich großes Potenzial. Übrigens hatte ich vor rund 10 Jahren mal die Chance, einen DX-7II oder DX-11 (denke eher zweiteres) zu kaufen. Mir war er wirklich zu oldschool! Heute würde ich vielleicht anders denken.
@Filterpad Gerade bei den Wavetables gabs doch einiges Neues…und bei FM auch, von Korg, Yamaha etc.
Das ist ja keine Wüste mehr.
Letztes Jahr habe ich mir einen Argon8 gekauft, und gerade das Wavestate-VST.
Ja, paßt.
Moin. Ich weiß nicht, ob es jemand bereits erwähnt hat, aber ein DX7II mit der GreyMatter E!-Erweiterung ist 8fach multitimbral mit dynamischer Stimmzuordnung. Nicht wie im Artikel erwähnt einstimmig pro Sound (beim PPG Wave war das so).
@Malte Krug Ja, das ist aufgefallen und wurde im Artikel geändert, danke für den Hinweis. Die Dynamic Voice Allocation beim IIer Modell lässt sich alternativ auf feste Stimmenzuordnung umschalten. Grey Matter erläutert das im Manual einigermaßen ausführlich.
Bin ein absoluter Fan der DX und SY Kisten von Yamaha.
Sehr schöner Artikel, der einen recht guten Überblick gibt.
Was mich wirklich schockt, ist der Clip mit den 32 Originalsounds. Ich war DX Käufer der ersten Stunden!!, weil mich Dave Bristows Demo in Frankfurt so alle gemacht hat, sparte ich meine 3600 DM bis zum Erscheinen im Sommer. Die Sounds klingen zum Teil so hundsmiserabel, dass ich mich frage: kann der Typ nicht spielen oder waren die Synths davor so grottenschlecht, dass alles was etwas besser war mir das Geld aus der Tasche zog? Ich spiele noch heute FM Sounds und weiss, die Synthese ist klasse. Aber hätte ich nur dieses Demo gehört, hätte ich nicht eine Mark locker gemacht. Aber vielleicht waren die! 32 Sounds einfach Scheisse und der Typ im Video kann nichts dafür. Es gab ja, glaube ich 4 Bänke dazu. Gespielt hat die glaube ich aber niemand.
@Tai Der Mann im Video ist erkennbar ein ordentlicher Klavierspieler, was nicht gleichbedeutend sein muss, ein guter Vorführer verschiedenster Klangfarben und Instrumentenimitationen zu sein. Aus heutiger Sicht haben diese komischen Celli und Konsotzen auch nicht das Zeug dazu, irgendjemanden hinterm Ofen hervorzulocken. Andererseits haben gerade jene Factory Presets insofern Musikgeschichte geschrieben, als dass einige davon in Top Hits ihren Fingerabdruck hinterlassen haben. Zwei Medaillenseiten also. Dass es Leute gab und gibt, die diese oder generell Presets nichtmal mit spitzen Fingern überhaupt nur anfassen, ist wiederum Binsenweisheit weil Grundeigenschaft von Synthesizern, sich seine Klänge selber zutrchtschnitzen zu können.
< "Aber vielleicht waren die! 32 Sounds einfach Scheisse und der Typ im Video kann nichts dafür." >
Ohne für den guten Mann Partei ergreifen zu wollen:
Die Presets habe ich damals auch geflissentlich ignoriert, ich fand nicht Eines davon brauchbar, die konnte man m.M.n. nicht mal mit Effekten aufpeppen.
Das hatte mit seinem Potential nicht viel zu tun… :-)
@Codeman1965 Aus Sicht Yamahas 1983 war das FM Potential, herkömmliche Instrumente nachzubilden, erkannt worden und hinterher als Ziel auch erreicht. Man wollte dynamische Klänge, die wichtige Details wie Bogenanstrich, Anblasen und Saiten beim Cembalo nach Taste loslassen überzeugend darstellen. Also alles richtig gemacht? Nein, denn übersehen wurden die Musiker, die ihrer Phantasie freien Lauf lassen möchten und keine Panfllöte aus einem Synthesizer hören wollen. Da m,ussten fleißige und passionierte Musiker selber Hand anlegen und das geschah ja auch zur Genüge. Heute lediet jeder neue FM Synth unter zu geringer Mitmachambition, dem Ding Charakter zu verpassen, weil man den Dingern nicht mehr 3-4 Jahre dafür Zeit lässt. Einen Einblick in die Yamaha Philosophie gibt das Demo Tape, das es 1985 nur in USA gab. Hier, und viel Spaß bei der Zeitreise: https://youtu.be/MiqJ_tfT5lY
Super Bericht ! .. doch die genannten Preise vom Stand 2018, haben sich inzwischen massiv nach oben verändert (heute: Ende 2022). Ich hatte erst den DX7IIFD und fand alles an ihm super. Dann verkauft und bez. DX-FM auf Software umgestiegen. Inzwischen, als ein mega-Fan der 80’s, habe ich erneut den DX7 gekauft . diesmal den Ur-DX7. Der bleibt dann vorerst auch ;)
Ich habe eben gelesen, dass von dem Programmer DTronics DT7 weltweit nur 30 Exemplare existieren. Kann das jemand bestätigen?
Der DX7 in allen Ausführungen ist ja d hr verbreitet und beliebt, da wäre es doch sinnvoll die Stückzahl zu erhöhen..
@Jon89 Wenn jemand weiss wieviele Programmer effektiv gebaut wurden, dann dieser Herr im Nachbarforum: „citric acid“ => https://bit.ly/43Ck3te
Am Besten Du stellst die Frage Ihm persönlich.
Vielen Dank für den tollen Bericht. Kann es sein, dass der DX 7 II (D/FD) Druck hat ohne Ende (gerade auch im Vergleich zu den Nachfolgern)? Das Teil hat so krasse Attack, oder? Die SY- und Montage-Serie erscheinen mir zahm dagegen. Oder ist das nur Einbildung und die heutigen FM-Teile sind viel besser, inkl. Plug Ins?
Ja, genau so ist es. Hörbar ist das bei direkter A/B Gegenüberstellung vor Ort mit entsprechendem Amp/Speaker System und den besonders knackigen Sounds wie Bässe und auch anderes Perkussives. Es sind zwar nur Nuancen, aber z.B ein MOD7 des Kronos klingt im Vergleich ein wenig weichgespült. Im Gegenzug haben aktuelle FM Synthesizer mehr bzw. andere Parameter und können damit auf ihre Weise krass klingen.
@k.rausch @k.rausch: Danke 👍