Analoge & digitale Vintage-Effekte
Black Corporation kündigt mit dem Expander MK2 einen programmierbaren Multieffekt für Mono- und Stereosignale an.
Black Corporation Expander MK2, Multi-FX Processor
Das 6 HE hohe Gehäuse des Expanders kann in ein Rack geschraubt oder als Desktop-Gerät genutzt werden. Die großzügige Oberfläche besitzt für jede Funktion einen eigenen Regler, Fader oder Taster.
Es gibt einen frontseitigen Hi-Z Eingang und rückseitig zwei Line-Eingänge. Neben dem Stereoausgang sind auch Send- und Return-Anschlüsse für die beiden Kanäle vorhanden, um externe Geräte über die Insert-Sektion einschleifen zu können.
Dazu kommen MIDI-Trio, zwei Pedalanschlüsse, USB und eine DB25 Multipin-Buchse für eine Breakout-Box.
Der Expandern bietet mehrere Sektionen mit unterschiedlichen Effekten, die mit analoger und digitaler Technik arbeiten. Über eine Matrix lassen sich Routing und Reihenfolge der Sektionen konfigurieren.
Das Delay basiert auf der Schaltung des Lexicon PCM42 und besitzt die gleichen 12 Bit Wandler. Ebenso entsprechen der interne optische Kompressor und die Filter dem Original. Die CPU ist jedoch moderner, bietet mehr Speicher und das Delay kann zur MIDI-Clock synchronisiert werden.
Die Sektion lässt sich auf ein analoges BBD-Delay mit 820 ms Verzögerungszeit und einem wärmeren Klang umschalten. Beide Delay-Modi lassen sich im Panorama modulieren.
Auch das Reverb hat eine analoge und eine digitale Schaltung. Die digitale Sektion ist vom Lexicon 224 inspiriert, während das analoge Reverb mit zwei 17″-Hallfedern arbeitet. Für beide Reverbs gibt es einen Equalizer und ein digitales Pre-Delay.
Die Modulator-Sektion besitzt einen Quadrant Multiplier Ring Modulator und einen Vintage-Ringmodulator auf Transformer- und Dioden-Basis. Es gibt hier auch einen Oszillator, dessen Tonhöhe mit einer AR-Hüllkurve moduliert werden kann, ähnlich wie beim CS-80 Klon Deckards Dream.
Beim Chorus arbeiten zwei separate BBD Chorus Lines, die sich für Stereoeffekte individuell in Geschwindigkeit und Tiefe einstellen lassen. Es gibt auch vier Presets nach klassischem Vorbild.
Der Phaser besitzt eine analoge OTA-Schaltung mit 12 Stages sowie einen optischen Phaser nach Schulte-Vorbild.
Der Resonator besitzt ein Tief-, ein Band- und ein Hochpassfilter, die ähnlich wie ein Equalizer eingesetzt werden können.
Die Overdrive-Sektion nutzt die Nu-Tube Technologie von Korg. Die Übersteuerung reicht von Sättigung bis zum Distortion.
Die LFO-Sektion verfügt über mehrere einzelne LFOs, die beinahe alle Parameter der Sektionen modulieren können.
Der Black Corporation Expander MK2 wird voraussichtlich Anfang 2024 erhältlich sein. Der Preis beträgt 4.999,- US-Dollar, mit 1.499,- US-Dollar Anzahlung bei Vorbestellung, die ab jetzt möglich ist. Die restliche Summe wird bei Lieferung fällig.
Den Preis finde ich erstmal Nebensache, freue mich wie Bolle dass so ein Klopper überhaupt gebaut wird! Alles groß, griffig, freies Routing… ein Traum von Effektgerät. :)
5000EUR für Brot und Butter Effekte – da müssen die aber schon sehr sehr sehr sehr sehr sehr gut sein.
Ich für meinen Teil warte dann doch auf einen bezahlbaren HIFLI clone oder dass mal wirklich gut klingende digitale kreative desktop Geräte für Studio und Synth gebaut werden, wobei wirklich gut heißt, nicht dünn und nicht glitch.
Ich dachte erst das ist ein Plug In, (bzgl. erstes Bild und Überschrift)
aber nein, das ist ja echt, leider der Preis auch.
Und die ganzen Fader!
Würde den Expander gerne mal ausführlich testen.
Wow. Von sowas träume ich seit geraumer Zeit.
Der Preis ist eine Ansage, man muss aber auch die Summer der Effekte die man hier bekommt überschauen. Würde man in qualitativ hochwertige Einzeleffekte investieren käme man auch schon auf einen annährend ähnlichen oder sogar höheren Preis, Vintage oder neu. Ich freue mich sehr auf Klangbeispiele wenn das Gerät auf den Markt kommen wird.
Optisch und haptisch jetzt schon ein Schmuckstück.
@Slowdive Mit einem traditionellen MultiFX bekäme man AUCH qualitativ hochwertige Einzeleffekte- für einen Bruchteil des Preises, und die Fader machen das Gerät für mich eher unflexibel, weil man damit ja auf bestimmte Funktionen festgelegt ist. Ein paar Potis mit freier Belegung machen den selben Job, man braucht sie ja nie alle wirklich.
Freies Routing kann man auch haben…halt ohne Matrix.
Und man hätte mehr wie 12 Bit.
Boah ey! Leider weit außerhalb meines Budgets, ansonsten echt ein Traum Teil.
Im Eurorack Format gibt es immer mehr Stereo Effektgeräte mit denen sich ein ähnliches Szenario aufbauen ließe. Hier gäbe es dann noch die freie Wahl der favorisierten Effekte.
Hatte schon mal überlegt so etwas aufzubauen, dann aber ergänzt um Kompressor und EQ.
Aber klar, das Gerät macht Eindruck, schöne Spielwiese.
Geiler Formfaktor… gefällt mir sehr gut
aber für knapp 5000 USD bekommt man einen gebrauchten Eventide H8000 oder Lexicon 480L.
Finde es schade dass bei der Pre-Order kein ausführliches Video gemacht wurde wo man auch mal sieht wie das Teil in der Bedienung funktioniert.
Boah, habenwill-eintausend!!!!
Bei solchen Geräten schaltet meine Vernunft aus. Zum Glück hab ich kein Geld.
Gibts irgendwelche Andeutungen zu einer möglichen DIY-Version?
Ist doch schon eine Art Tradition bei Black Cooperation, die DIY-Community durch eine limitierte Auflage vor Verkaufsstart als sog. Lead User einzubeziehen.
@Spamn Das wäre fantastisch
Hier war das Motto wahrscheinlich: Wenn schon dekadent dann gnadenlos 😀
Die 5 HE würde ich akzeptieren, denn irgendwie brauchen so viele Fader Platz. Aber der Koffer dahinter! Sind da Lebewesen drin? Und die früher-war-alles-besser-deshalb-12Bit Meinung kann ich absolut nicht nachvollziehen. Aber hey, jedem Tierchen…