Madonna, Orbit, Mirwais
Als 1998 das Madonna-Album „Ray of Light“ erschien, hatten viele den einstigen Pop-Star der 80er de facto bereits abgeschrieben. Nach Bedtime Storys (1994) und dem Soundtrack zur Neuverfilmung des Musicals Evita (1996) war Madonna alles andere als hip oder besonders angesagt.
Mit den beiden Alben „Ray of Light“ (1998) und dem Folgealbum „Music“ (2000) schaffte Madonna allerdings nicht nur ein Comeback, mit dem sie kommerziell an die Erfolge ihres Karrierestarts anknüpfte, sondern sie verpasste ihrer Musik einen künstlerischen Refresh, der ihr wohl die positivsten Kritiken ihrer Karriere einbrachte. Vollkommen zu Recht erhielt Ray of Light deshalb 1999 gleich vier Grammys, darunter „Bestes Popalbum des Jahres“ und „Bestes Dance-Album des Jahres“. Gleich 79 Wochen stand das Album in den USA auf Platz 1 der Charts.
Ein Großteil dieses Comebacks hatte Madonna vor allem zwei Namen zu verdanken: William Orbit und Mirwais Ahmadzai – und um diese zwei Ausnahmekünstler dreht sich dieses Making Of in erster Linie:
Vom Pop-Sternchen zur Stil-Ikone
Unterzieht man vor allem die Frühwerke der „Louise Veronica Ciccone“ einer kritischen Betrachtung, muss man feststellen, dass MADONNA zu Beginn ihrer Karriere weder eine begnadete Sängerin war, noch ihre Songs zur damaligen Zeit besonders innovativ waren. Das mag zwar auf viele Pop-Stars und Sternchen und deren Musik zutreffen, doch keiner dieser Pop-Stars konnte sich über knapp 20 Jahre so konstant in den Charts und Medien behaupten wie Madonna.
Madonna scheinen die Jahre im Pop-Olymp hingegen nicht das Geringste auszumachen. Im Gegenteil, die beiden Alben RAY OF LIGHT und MUSIC haben selbst einige der härtesten Madonna Kritiker umgestimmt. Zu Recht, wie ich meine, denn Madonna gehörte durch diese beiden Alben zu den stilbildendsten Pop-Acts der Dekade.
Bei fast keinem anderen Pop-Star war ein so deutlicher Zugewinn an Kreativität und musikalischer Innovation spürbar wie bei Madonna. Vor allem auch ihre Stimme hatte in den Jahren seit Karrierestart enorm an Ausdruck und Vielseitigkeit gewonnen. Abseits all ihrer PR-Kapriolen musste man ihr ab Ray of Light uneingeschränkt zugestehen, dass sie sich als wahre Künstlerin etabliert hat und selbst zum Kunstobjekt geworden ist.
Die erfolgreiche Entwicklung der Marke „Madonna“ ist vor allem ihrem Gespür für musikalische Strömungen zuzurechnen und ihrem offensichtlichen Drang zu radikaler Veränderung. Sich voll und ganz auf den Sound und die Produktionsweise von William Orbit und Mirwais Ahmadzai einzulassen, gehörte zu einem fast unvergleichlichen Wandlungsprozess, dem damals von allen Seiten enormer Respekt gezollt wurde.
William Orbit – Ray of Light – 1998
William Orbit war maßgeblich am Erfolg und Sound von RAY OF LIGHT beteiligt. Der Weg dorthin war wie so oft von vielen Zufällen begleitet. Nach der Auflösung seiner eigenen Band TORCH, die beim Label IRS unter Vertrag war, hatte Orbit das Glück, für Miles Copeland (dem Manager von POLICE und Vorstandsvorsitzender von IRS), eine STING Single (If You Love Somebody Set Them Free) als Co-Produzent fungieren zu dürfen. Sein Talent, außergewöhnliche Remixes zu erstellen, machte ihn in der Pop-Szene berühmt. 1987 ermöglicht ihm Miles Copeland sein erstes Soloalbum – „ORBIT“.
(Geniales Opening des Albums „Substitute For Love)
Einer der ersten Höhepunkte war schließlich der Remix des PRINCE Songs „BATDANCE“ 1989. Noch im selben Jahr hat er zum ersten Mal die Gelegenheit, einen Song von LENNY KRAVITZ und Madonna durch seinen Orbit zu drehen – JUSTIFY MY LOVE! Seine Version des Madonna-Hits erscheint neben vier weiteren Versionen 1990 auf der offiziellen MAXI Auskopplung.
Erst acht Jahre später kommt es schließlich erneut zu einer Zusammenarbeit zwischen ORBIT und Madonna. Madonna entschließt sich, William Orbit ihren nächsten Longplayer RAY OF LIGHT produzieren zu lassen.
Der Höhepunkt seiner Karriere ist schließlich die Grammy-Verleihung am 24. Februar 1999, auf der Madonna vier der begehrten Trophäen erhält und schließlich William Orbit auf die Bühne zieht.
In einem Interview mit der amerikanischen Zeitschrift KEYBOARD erklärt Orbit, er hätte einen Großteil der Sounds für RAY OF LIGHT mit dem ROLAND Juno-106 erzeugt. Darüber hinaus kamen hauptsächlich ein KORG MS-20 sowie ein ROLAND JD-800 zum Einsatz. Außerdem hätte er für einige Spezialsounds einen YAMAHA DX7, eine NOVATION Bass Station sowie einen ROLAND JP-8000 verwendet. Eine ganze Menge der verzerrten Gitarrensounds kamen übrigens aus dem KORG MS-20. Als Sequencer benutzte Orbit ausschließlich einen ATARI ST mit Cubase.
Stellen Sie sich das mal bildhaft vor: Madonna, einer der größten Superstars der Welt, stand bei ORBIT im „Studio“ und produzierte an einem ATARI ST unter Verwendung von einigen Retro-Synths ein komplettes Album. Ein Punkt, den ORBIT ebenfalls äußerst faszinierend fand.
Einige AMAZONA.de-Leser sollte dieser Umstand vielleicht nochmals zum Grübeln veranlassen, bevor der Neukauf vom letzten Jahr schon wieder auf dem Gebrauchtmarkt landen sollte.
Neben dem motivierenden Umstand, dass man für erfolgreiche Songs nicht unbedingt UP TO DATE Equipment benötigt, ist aber die Tatsache interessant, dass ORBIT sich selbst als „two-finger-virtuoso“ bezeichnet.
Mirwais Ahmadzai – Music – 2000
Ganz anders der Vollblutmusiker und gelernte Gitarrist MIRWAIS AHMADZAIS.
Während auf RAY OF LIGHT William Orbit nur an einem einzigen Stück (Little Star) nicht beteiligt war, wirkt seine Teilnahme an MUSIC eher wie die eines Gaststars. Gerade mal auf drei Stücken taucht noch sein Name in den Credits auf.
Seinen Platz hatte nun Mirwais Ahmadzai eingenommen. Ein junger Franzose afghano-italienischer Abstammung, der auch heute noch in Paris lebt.
Mit Freunden gründete er in den 70ern die Band TAXI GIRL, die eine Art Mischung aus Dancefloor und Kraftwerk sein sollte. Nach einigen weniger erfolgreichen, aber veröffentlichten Singles, löste sich diese Band wieder auf. In den 90ern fand Mirwais in der aufkommenden House- und Jungle-Szene in Paris eine neue Inspirationsquelle.
(Music Opener Music)
Ein befreundeter Photograph Stephane Sednaoui schickt schließlich Mirwais erste Single „Disco Science“ an Madonnas Plattenlabel MAVERICK RECORDINGS. Dort gelangt sie in die Hände von Madonnas A&R Manager, der den Stil liebt und sich vorstellen kann, dass auch sein Superstar davon angetan sein könnte. Auch Madonna ist sofort überzeugt und nimmt persönlich mit Mirwais Kontakt auf.
Von November 1999 bis März 2000 arbeitet Mirwais viermal gemeinsam mit Madonna in einem Londoner Studio. Die meiste Zeit ist er aber in Paris, wo er in seinem Home-Studio die Nachbearbeitung vornimmt, bevor im berühmten Londoner Metropolis Studio das Mastering vollzogen wird.
Wie er selbst sagt, gehört Madonna nicht zu den Stars, die einen Take hundert Mal probieren, sondern ist bereits nach wenigen Aufnahmen zufrieden. „Es muss noch Kanten haben“ ist immer wieder einer ihrer Leitsprüche, auch wenn es um den Mixdown geht.
Während dieser Phase entsteht auch die weltweit erfolgreiche Single MUSIC. Ursprünglich von Mirwais als Instrumentalstück produziert, war Madonna überzeugt davon, dass man aus MUSIC einen starken Song machen könnte. Sie experimentierte mit verschiedenen Melodien und Texten, bis sie schließlich den „richtigen“ Weg gefunden hatte. MIRWAIS war zunächst skeptisch, empfand aber die Art und Weise, mit der Madonna an seine Musik heranging und diese durch ihre Vocals ergänzte, inspirierend und motivierend. Wie er selbst in einem Interview mit KEYBOARDS zugibt: „Mit ihrer Melodie und ihren Lyrics hat sie meine Arbeit auf einen neuen Level gebracht.“
Einer amerikanischen Internet-Seite gegenüber verrät er über sein Equipment, das während MUSIC zum Einsatz kam:
„I used a Waldorf Microwave XT, Korg Prophecy, Roland JD-990, Clavia Nord Lead 2 Rack, and an E-mu E6400. My computer is a Mac G3, 300MHz, with an Emagic Audiowerk 8 card and Logic Audio. I know a lot of people use Pro Tools, but this is enough for me. I’ve been using Logic since I was born [laughs]. I started with Notator and Creator. Logic never crashes.“
Als Pult kam ausschließlich ein YAMAHA 02R zum Einsatz, das an zwei MACKIE Monitore HR824 angeschlossen ist. Obwohl Mirwais bereits einen höheren Standard einsetzte als Orbit seinerzeit bei RAY OF LIGHT, kann man auch hier nicht gerade von HIGH END sprechen.
Als seinen Lieblingssynthesizer bezeichnet er den KORG PROPHECY, den er liebevoll den MINIMOOG der 90er Jahre nennt. Gerade weil der PROPHECY kein Bestseller war, schwört er auf ihn und dessen charakteristischen Sound, der eben nicht in jeder Produktion zu hören ist.
Nach den beiden Kultalben Ray of Light und Music ging Madonnas Stern gemächlich in den Sinkflug über. Verkaufte sich Ray of Light noch über 12 Millionen Mal, erreichte Madonnas letztes Album Rebellion 2015 (inklusive Downloads) nur noch knapp die Millionengrenze. 2017, im Alter von knapp 60 Jahren, tourte sie bislang das letzte Mal – und das erfolgreich. 82 Konzerte in aller Welt vor fast immer ausverkauften Hallen spülten 170 Millionen Dollar in die Kassen.
Irgendwie wünscht man sich nun, die betagte Dame möge das Feld einer neuen Generation überlassen, aber so recht glauben kann das wohl niemand.
Den Sound von „Ray of Light“ und William Orbit generell hab ich immer gemocht. Warm, breit, analog, blubbernd mit diversen Retro-Elementen garniert und äußerst melodiös. Der Ansatz von Mirwais Ahmadzais auf „Music“ dagegen war da geradezu die Antithese. Eher steril, kalt, klirrend, fiepende Synths und auf Melodie kann im Zweifelsfall verzichtet werden. Gerade der Song „Music“ ist hier das perfekte Beispiel. Neben dem im Vergleich zu Orbit geradezu furztrockenen Sound der Produktion gesellen sich die genannten fiebenden Synthies und der gesamte Song orgelt über die gesamte Spiellänge auf ein und dem gleichen Akkord herum. Die einzige Melodielinie ist der Gesang, kompositorisch dagegen ist der Song eine einzige Wüste und eher eine Ansammlung von Soundeffekten (also das totale Gegenstück zu Orbit’s Ansatz).
Ähnliches findet sich im Gesang: Bei Orbit viel Hall & Delay, bei Ahmadzais trocken, gerne mit hartem Noise-Gate oder absichtlich zerschnippelt.
Ich halte das Orbit-Album ja auch für eine der besseren Madonna-Veröffentlichungen. Und klar hat es eine Handschrift. Madonnas Erfolg oder Comeback kann man aber eher nicht mit einzelnen Produzenten oder Produktionen erklären. Es war ihre Fähigkeit, sich und ihre Aktivitäten besser sichtbar zu machen als andere das konnten. Eine starke Geschäftsfrau, die den Zeitgeist oft treffsicher erkannt, aufgegriffen und als Entertainerin für den Mainstream inszeniert hat. Die Leute um sie herum waren aus meiner Sicht oft sehr gut, aber trotzdem eher austauschbare Helferlein. Respekt!
Ein fantastisches Album und das einzige Madonna Album, dass ich mir je gekauft habe. Ich habs gerade heute erst wieder gehört. Danke für den Artikel!!
Interessant, das ist auch mein einziges Madonna Album. Irgendeine zeitlose Magie muss dort inne liegen, die die Menschen berührt.
William Orbits Schwermut ist in jedem Song dieses Albums zu hören … das triggert.
Ich liebe das… William Orbit hat auch mit Blur zusammengearbeitet, das hatte sicher auch erheblichen Einfluss auf deren atmosphärischen Stil.
Lol, gleichfalls hier. Und ich hatte auch einen Juno 106 in die 80’s. Jetzt muss ich das album wieder anhoren ob ich die Juno 106 entschieden kann. Ich kenne aber William Orbit nicht so das ist neu und interessant fur mich.
Wenn ich mal eine kleine Kritik äußern dürfte: Das permanente – wenn auch nicht mal durchgängig konsequente – Schreiben von Namen in Versalien wirkt sehr Holzhammer-mäßig und zumindest auf mich etwas irritierend im Lesefluss. Üblicherweise würde man wohl Eigennamen ganz normal schreiben und z.B. Songtitel einfach in Anführungszeichen.
Beim Alter der Dame ist dann wohl auch ganz kavaliersmäßig ein Jahrzehnt gestrichen worden – Madonna muss auf der Tour 2017 schon eher an die sechzig gewesen ein :)
ich habe ja schon immer alle arten von musik gehört, aber meine grosse liebe war schon immer dancefloor in all seine spielarten, weswegen ich „Music“ eindeutig präferiere; das groovt einfach wie sau :)
und lustigerweise empfinde ich gerade „Ray of light“ eher als steril und leicht unterkühlt…was mir bei william orbits auflistung der productiontools fehlt, ist der sampler, der anscheinend verwendet wurde oder soll ich glauben, daß die strings von „Frozen“ von einem JD800 kommen? das würde mich beeindrucken…
Als Sampler kamen 2 Akai S3200 zum Einsatz, allerdings in erster Linie für Drumloops und Effektsounds. Die Streicher in „Frozen“ sind echt.
War damals genau mein Dinge. So etwas hätte ich seinerzeit Madonna nie zugetraut. In den 80igern konnte ich mit ihrer Musik gar nichts anfangen. In den 90ern wurde ich zum ersten mal aufmerksam, als ich VOGUE hörte und schließlich auch durch das Album EROTICA. Aber ROL machte für kurze Zeit einen echten Fan aus mir.
Ein großartiges Album. Elektronisch kühle Schönheit.
Also ich stell mir das jetzt bildlich vor: Während das Arrangement auf dem Atari ST runterfährt, trällert Madonna live die Gesangsspur ein. (Mich hätte echt interessiert wie der Gesang abgewickelt wurde.) Interessant auch bei Music: … bevor im berühmten Londoner Metropolis Studio das Mastering vollzogen wird.
Madonna, die Queen of Pop, hat sich immer wieder neu erfunden und Grenzen ausgelotet! Da kann ich nur Respekt vor haben. Was mich wiederrum zu Bohlen führt. Als wir im hintersten Vietnam durch ein Reisbauerndorf wanderten, und Modern Talking aus der Bambushütte dröhnte. Wahnsinn! Das muss man erstmal hingekommen.
p.s. Hatte eigentlich Orbit nachfolgend nochmal so ein Brett auf der Weltbühne?
Hallo Tomk,
Pieces in a mordern Style, mit Barbers Adagio for Strings. Das Thema dürfte Tausende zu Remixen inspiriert haben. Inklusive Ferry Corstens Remix. Strange Cargo I – III. Oder, Water From A Vine Leaf. Was in der Chillout Heavy Rotation von MTV rauf und runter lief. Ansonsten wurde Orbit, wie Daft Punk wohl eher angeheuert, die Musik von Madonna aufzuhippen. Was bei ROL ganz gut geklappt hat.
Hei Toby,
echt … Orb hatte später auch nen Grammy eingefahren, ganz ohne Madonna? Ich denke Orb wusste ganz genau warum er die Ehre zuließ mit so einem Weltstar zu arbeiten. Win-Win, die Gema war/ist sicherlich beachtlich! Madonna konnte es sich eben immer aussuchen wer ihr zeitgeistmäßig gut zu Gesicht stand.
Hallo Tom,
Achtung es gibt auch noch The Orb. A Huge Ever Growing Pulsating Brain That Rules from the Centre of the Ultraworld, bereite eher The Prodigy und Chemical Brothers den Weg. Und William Orbit dürfte solchen Künstlern wie Nils Frahm den Weg in die klassischen Konzerthäuser geebnet haben. Die Trance Remixe von Ray of Light entsprechen so ziemlich dem Zeitgeist der damaligen Zeit, was sich in gesamten Produktion dann auch wie ein roter Faden durchzieht. Madonna holt sich halt immer Unterstützung, Like a Virgin hat sie mit Nile Rodgers produziert. Witzig finde ich in diesem Zusammenhang, dass Holiday auf der Akkordfolge von ABC The Look of love basiert, nur von C-Dur nach D-Dur transponiert.
Arrghhh …
du willst mich jetzt nicht wirklich verstehen, und NEIN, ich will Orb und seine Musik in keinster Weise mindern. Aber auch Madonna nicht, die für mich fast auf einer Stufe mich MJ steht. King of Pop, Queen of Pop?
UND ich sehe das völlig anders! „Angesagte“ Produzenten schlagen gerne in eine „Zeitgeist“ Kerbe die populär in ihrem Weg nach vorne führt, auch in deren Geldbeutel.
Fahre in die entlegensten Winkel der Welt und frage nach Orb, oder Madonna. Hast du mich jetzt verstanden?
Da fallen so Diskussion wie: der hat aber den Akkord von dem Akkord geklaut, berechtigt hinten über die Klippe. Denn da entwickelt sich eine Art von Kunst die nur ultrawenig Menschen auf diesen Planeten zu kontrollieren vermögen. Orb schloss sich willig an! Verdient!!! Er wurde folgend ein Teil davon.
Ruhig Blut :-) Alles gut, ich finde nur Abkürzungen schräg, wenn du Orbit meinst, schreib es bitte. Ansonsten sind wir gleich beim Collector und einem Infinity Stone und einem weiteren Orb ;-)
Und dem Awesome Mixtape #1, der Guardians of the Galaxy.
„Ray Of Light“ ist eine der Scheiben, die ich damal am häufigsten gehört habe. Dabei hatte ich ja fast ein schlechtes Gewissen als ich die gekauft habe. „Du gehst jetzt echt mit einer Madonna CD nach hause?!?!“ dachte ich mir. Die „Music“ habe ich dann auch noch gekauft und fand sie auch sehr gut. War aber meine letzte von Madonna.
Den Prophecy habe ich mir kurz nach Erscheinen auch zugelegt und die Musiker in meinem Bekanntenkreis (und ich) meinten damals, der kann wirklich wie ein Minimoog klingen.
Madonna hat mich nie wirklich beeindruckt, aber die synthsounds auf dem Album sind toll !
ich greife lieber zu Alison moyet – da ist die Stimme auch ein Wahnsinn !
Finde beide Alben super. 4 Minutes knackt mich von den späteren Songs heute noch.
Jetzt weiß ich endlich warum Rayof Light mein liebstes Madonna Album ist. Außerdem ist es das melancholischste und wirklich gute Musik ist immer melancholisch. ;)
„wirklich gute Musik ist immer melancholisch. ;)“
Schön formuliert, finde ich auch….
Hello Junior this is Madonna are you there?
Call me in Miami!
This is Madonna
This is Madonna
This is Madonna
This is Madonna
If Madonna calls I’m not here…….
If Madonna calls, tell her I’m not here
Hello Junior this is Madonna
Hello junior this is Madonna
Hello junior this is Madonna
Hello junior this is Madonna–are you there?
Call me in Miami
This is Madonna
This is Madonna
This is Madonna
This is Madonna
This is Madonna
Disconnect her
Disconnect her
This
This
This
This
Disconnect her
Hier noch ein paar journalistische Verbesserungsvorschläge.
„Vollkommen zu Recht erhielt Ray of Light deshalb 1999 gleich vier Grammys“
– sicher, daß drei Grammys nicht auch ausgereicht hätten?
Headline: „Madonna, Orbit, Ahmadzais“
– man kennt ihn eher unter dem Namen „Mirwais“
Man sollte auch die Anfangszeit Madonnas erwähnen (Funhouse, Jellybean).
Deswegen mein vorheriger Post mit dem berühmten Junior Vasquez Diss-Track.
Danke für den Tipp, Mirwais wurde eingefügt ;-)
Ich finde, auch nach 20J (Wahnsinn!!! schon so lange her!!!) hat „Ray of light kaum etwas von seiner Faszination verloren. Ich hab das Ding Jahre lang regelmäßig gehört. Das war doch sehr erwachsene Musik, perfekte Synthese von Elektronik und Pop. Und so gut hat Madonna vorher oder nachher nie mehr gesungen. Die 3 aufeinanderfolgenden Stücke „Frozen“, „The Power of Good- bye“ und „To have and not to hold“ sind auf unglaublich hohem Niveau.
„Music“ und wie ich finde auch American Life sollte man im selben Atem erwähnen, ebenfalls sehr gute Alben mit richtig guten Songs.
Ray Of Light ist ohne Zweifel eines der besten Alben von Madonna, was ganz sicher auch an der tollen Produktion von Orbit liegt. Es ist mein Lieblingsalbum von ihr (ich mag eigentlich nur dieses). „Frozen“ gefällt mir am Besten.
Danke für den Artikel.
„Irgendwie wünscht man sich nun, die betagte Dame möge das Feld einer neuen Generation überlassen, aber so recht glauben kann das wohl niemand.“
… darf man nur sagen, wenn der Satz auch mal bei einem männlichen Musiker fällt. Mick Jagger, Paul McCartney., you name it.
Meine volle Zustimmung. Du hast vollkommen recht, spricht man über weibliche Rockstars im Alter, geht es (leider) schwingt immer auch der Faktor Attraktivität mit, was bei Männern kaum eine Rolle spielt. Und das sollte natürlich nicht sein – aber ganz frei machen kann ich mich davon auch nicht. Auf der anderen Seite hat der Auftritt von Madonna beim letzten ESC gezeigt, dass sie auch stimmlich nicht mehr in Form ist und besser die Live-Bühne meiden sollte.
Glaube nicht, dass es geschlechtsabhängig betrachtet wird. Es ist immer eigenartig, wenn über 60jährige noch die Berufsjugendlichen mimen müssen. Ein Mick Jagger mit den Posen aus den 60ern ist genauso lächerlich wie Madonna, die meint, dass Sie mit ihrer 30 jahre Jüngeren Konkurrenz im zeitgeistigen Einerlei rumrühren muss. Es geht schon um so etwas, wie künstlerische und persönliche Reife. Es gehört mehr dazu, als sich den hippesten Producern anzudienen und regelmäßig die Yellow Press zu bedienen. Irgendwann sollte man auch mal Profil entwickelt haben und sich musikalisch in einem authentischeren Rahmen bewegen. Das sehe ich bei Madonna nicht, hab‘ ich nie gesehen. Gut produzierte Songs – ja. Aber keine Persönlichkeit mit Profil. Wenn ein Bowie provozierte, war es Kunst und Rebellion. Wenn Madonna provozierte, war es nur PR für das nächste Album. Glaube, dass es hier z.B. kaum jemanden gäbe, der beim Comeback von Kate Bush, Suzanne Vega oder anderen Damen in diesem Alter, die sich würdevoll durch das Business gekämpft haben, und einen gewissen Anspruch an sich und die Rezipienten stellen, so einen Spruch reindrücken würde. Stil, Profil, Niveau – so etwas ist zeitlos und vergeht nicht. Madonna hatte das nie. Sie ist eine Trendsurferin im hohen Alter, mehr nicht.