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Special: Clavia Nord Grand mit Marktvergleich E-Pianos 2021

Der rote Steinway

23. Juni 2021
Special: Clavia Nord Grand mit Marktvergleich 2021

Special: Clavia Nord Grand mit Marktvergleich 2021

Das Nord Grand hat mich dazu verführt, von einer eisernen Regel abzuweichen. Kaufe nie ein Instrument, das Du nicht selbst zuvor ausgiebig getestet hast. Das Nord Grand habe ich tatsächlich „blind“ gekauft. Was nicht ganz stimmt, weil ich zuvor natürlich alles gelesen habe, was es an verfügbaren Testberichten gibt. So auch den Test hier auf Amazona von Felix Thoma. Und ich habe es auch nicht „taub“ gekauft, weil es inzwischen sehr viele Klangbeispiele etwa auf YouTube gibt.

Entscheidend für meinen Entschluss „Give it a try“ waren aber letztlich Hinweise von Usern, die sagten, sie hätten selten eine bessere Umsetzung vom Keyboard in den Klang erlebt. Und das ist bei einem Tasteninstrument tatsächlich ein entscheidendes Kriterium.

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Mozarts d-Moll-Fantasie KV 397 ist gut geeignet, das zu veranschaulichen: Sie erfordert ein sehr gefühlvolles Spiel, schildert sie doch Mozarts „Melancholie in all ihren Phasen, freilich ist sie nicht so abgrundtief wie bei Beethoven, sie löst sich in ein liebliches Allegretto …“ (Hermann Keller)  Es gibt in dieser Fantasie viel Dynamik, Crescendi, dazu Arpeggien, chromatische Durchgänge und schnelle Kadenzen. Das zweite Beispiel zeigt, dass man mit dem Nord Grand auch gut abrocken kann :)

Nord Grand – Warum noch ein Test?

Ich habe über Jahre ein digitales Klavier gesucht, auf dem ich auch klassische Musik glaubwürdig interpretieren kann. Wobei gilt: Ist ein Digital-Piano „klassiktauglich“, kannst Du darauf hervorragend auch Jazz und Balladen spielen, und mit einigen kleinen Klangeingriffen (etwa Kompression) auch Rock und Pop. Bei dieser Suche habe ich eine ganze Reihe Mitbewerber ausprobiert.

  1. Ich gehe auf drei Argumente ein, die (speziell aus Sicht von Klassik-Pianisten) gegen das Nord Grand ins Feld geführt werden. Die fehlende Graduierung der Tastatur, der fehlende Druckpunkt und die (absichtlich) nicht perfekten Piano-Samples. Um zu überprüfen, ob diese Punkte tatsächlich einen Nachteil darstellen, habe ich auch ein paar Beispiele mit bekannten, leichten bis mittelschweren Klassikstücken eingespielt.
  2. Im Vergleichsteil setzte ich den Schwerpunkt auf  Klangerlebnis und Tastatur. Ein Aufrechnung verschiedener Features hatte ich nicht im Sinn. Wenn ein als Flügel beworbener Klang bei mir den Eindruck hinterlässt, als ob die Saiten mit Eisennägeln malträtiert würden,  gewinnt mich niemand mit dem Hinweis, dass dieses Instrument aber noch 1000 weitere Presets an Bord hat.  Eine Ausnahme lasse ich gelten: Für ein HonkyTonk-Piano wäre der Eisennagelsound ganz passend. Und auch damit kann das Nord Grand dienen.
  3. Ich versuche herauszuarbeiten, warum ich das Nord Grand zwar für die ideale Lösung für Wohnzimmer oder Studio halte,  ich es als Stage Piano aber nicht unbedingt empfehlen würde.

Nord Grand – Mein Wagniskauf wurde belohnt

Mein Nord Grand steht jetzt seit einem Vierteljahr im Musikzimmer und wird fast täglich gespielt. Manchmal bis weit nach Mitternacht. Meine Synthesizer klagen über Liebesentzug und verstauben in ihren Racks. Stapelweise schleppe ich vom Kulturkaufhaus Dussmann Noten heran und arbeite mich nach vielen Jahren ohne Klavier wieder durch die Stücke, die ich als Jugendlicher gelernt hatte. Auf Programmplatz 1 steht im Nord Grand das White Grand-Piano. Ein Steinway B-Flügel, gesammelt in feinster Auflösung mit allen denkbaren Nuancen mitschwingender Saiten und der Pedalgeräusche. Er ist nahezu perfekt.

Special: Clavia Nord Grand mit Marktvergleich 2021

Das Dreifachpedal gehrt zum Lieferumfang des Nord Grand.

Ich liebe das Triple-Pedal – vor allem das linke. Bekannt als Una corda- oder piano-Pedal. Dazu gibt es eine hübsche Anekdote. Rubinstein soll auf  die Frage, wie er es nur anstelle, ein so himmlisches piano hervorzubringen, geantwortet haben: „Linkes Pedal nehmen und forte spielen!“

Das White Grand passt, wenn die Tante „Für Elise“ hören möchte (Das oft zu schnell heruntergerattert wird; ich folge hier eher der romantischen Auffassung von Lang Lang – langsam :)

Und wenn die Freunde sagen: „Spiel doch mal was Klassisches, von Genesis oder so.“

Manchmal wechsle ich auch zum Royal Grand, einem in Kunstkopftechnik aufgenommenen Yamaha-Flügel, der sehr gut zu Mozarts Klaviermusik passt. Das adäquate Tempo für das Andante aus Mozarts Sonate Nr. 16 in C-Dur habe ich wohl am ehesten in den Moll-Abschnitten getroffen. Im Dur-Teil wird eher schon zügig gewalkt. Das Royal Grand unterstützt die kantable Linie in der rechten Hand, während in der Linken die Alberti-Bässe herausgearbeitet werden können.

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Alla turca – wer gerne mit dem Nord Grand klassische Musik studieren möchte, dem empfehle ich den breiten Notenständer. Im Hintergrund die derzeit abgemeldeten Synthesizer.

Wer sich für historische Aufführungspraxis interessiert, könnte an dem Fortepiano Gefallen finden, dass das Klangideal des ausgehenden 18. Jahrhundert entspricht. Damals löste das Hammerklavier das Cembalo ab. Mit dem heutigen Flügelsound hat es gleichwohl nur wenig gemeinsam: Der Ton ist leiser, weniger voluminös aber reicher an Obertönen: Hier ein Auszug aus Mozarts Türkischen Marsch:

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Und wenn es etwas aus Schumanns „Kinderszenen“ sein soll, bietet sich der wunderschöne intime Klavierklang des Amber Upright-Pianos an. Statt der etwas überstrapazierten „Träumerei“ habe ich mich für das nicht minder schöne Stück „Von fremden Ländern und Menschen“ entschieden mit dem zart schmelzenden Ritardando im zweiten Teil:

Das Velvet Grand ist ein herrlicher Flügel für jazzige Improvisationen.

Viel mehr braucht es nicht. Auch wenn sich im Nord Grand auf den hinteren Plätzen noch eine ganze Reihe weiterer Flügel von Steinway, Bösendorfer, Fazzioli, Yamaha und Kawai  tummeln.

Nord Grand – auch für Fans von Cembalomusik die richtige Wahl

Eines muss ich noch besonders hervorheben: Das Nord Grand verfügt über zwei wirklich ausgezeichnete Cembalo-Modelle – ein italienisches und ein französisches. Sehr schön geeignet, um damit  Tasten-Musik aus der Barockzeit zu interpretieren. Für Händels bekannte Sarabande d-Moll  habe ich das volltönende französische Modell ausgewählt:

Der fein-ziselierte Klang des italienisches Cembalo schien mir die richtige Wahl zu sein für Bachs Bourée aus der Suite für Laute, e-Moll, BWV 996. Bekannt geworden ist dieses Stück vor allem durch die Interpretation von Jethro Tull,  die Melodielinie spielte Ian Anderson auf der Flöte.

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Mein Favorit: Das neue White Grand-Programm, für das ein Steinway B-Flügel gesampelt wurde.

Nord Grand – Der White Grand-Sound macht den Unterschied

Mit dem „White Grand“ hat Nord die Messlatte höher gelegt. An diesem Klang habe ich die Konkurrenz gemessen. Ich sage es frei heraus – ohne das „White Grand“ und das „Royal Grand“ und ohne die Kawai-Tastatur wäre das Nord Grand wohl nur ein Kandidat unter vielen gewesen. Aber das ist ja gerade das Schöne an den Nord-Keyboards – die offene Architektur. Sie entwickeln immer wieder neue Klavierklänge, die der Kunde dann einfach in sein Instrument laden kann. Gut möglich, dass es künftig einen neuen Flügelsound geben wird, der das White Grand vom Thron stößt. Viele Nord-Fans haben gejubelt, dass Clavia im Nord Grand eine Kawai-Tastatur eingebaut hat, die leicht modifiziert wurde. Auf die möglichen Einwände gegen diese Tastatur gehe ich gleich noch ein. An dieser Stelle nur so viel: Sie erlaubt ermüdungsfreies Spiel über Stunden und holt die kleinste Nuance aus den Piano-Sounds.

Nord Grand – Ein Wurlitzer zum Verlieben

Wenn der Kopf vom Üben raucht (Klavierspielen ist bekanntlich mehr Kopf- als Fingerarbeit), wechsle ich gerne zu einem Rhodes- oder einem Wurlitzer-Klang und erhole mich bei ein paar Improvisationen. An den Rhodes-Sounds habe ich nichts auszusetzen: Sowohl Mk I als auch Mk II -Modelle wurden mit vielen liebevollen Details gesampelt, die die Unzulänglichkeiten der Originale besitzen und so für ein authentisches Spielgefühl sorgen.

Das Wurlitzer (bei vielen Wettbewerbern ein Stiefkind) begeistert mich! Ich habe viele Jahre ein 200 A gespielt. Auf dem Nord Grand glaube ich wieder an meinem alten Wurlitzer zu sitzen und bange innerlich förmlich, wann ich mit meinen Hammerhänden die nächste Klangzunge zerschieße und mit Lötkolben und Feile bewaffnet die Ersatzzunge einpassen muss.

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Vom Tremolo über Flanger bis Ringmodulator – das Nord Grand ist reichlich mit Effekten ausgestattet.

Nord Grand – Die Effekte

Während ich bei den Klavierklängen allenfalls mit dem Hall (Room, Hall, Stage) experimentiere, fordern die E-Pianosounds einen auf, die üppigen On-Board-Effekte des Nord Grand auszuprobieren. Neben Equalizer und Delay gibt es zwei Effekt-Sektionen: Die erste wartet mit Tremolo, Panning, Wahwah und sogar einem Ringmodulator (!) auf, die zweite versorgt uns mit Phaser, Flanger, Chorus und Vibrato.

Hier ein Clavinet-Sound mit etwas Phaser:

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Den Equalizer benutze ich gerne mit den E-Pianos und Clavinet-Sounds

Zusätzlich gibt es noch eine Amp-Simulation, die – sparsam eingesetzt – für schöne Distortion-Effekte genutzt werden kann.  Das Layout ist weitgehend selbsterklärend. Mit den grauen Softbuttons wird eine Sektion angewählt, mit den schwarzen Tastern steppen wir uns durch die Effekte. Nicht zu hastig tippen bitte, sonst ist die Station, wo wir eigentlich Halt machen wollten, auch schon wieder vorbeigezogen. Das kennt man auch von TV-Fernbedienungen.

Wie stark die Effekte den Klang beeinflussen können, möchte im Beispiel des „Grand 1955“ zeigen. Er erinnert mich ein wenig an den Flügelsound auf frühen Aufnahmen von Glenn Gould aus den 50er Jahren. Und tatsächlich benutze ich dieses Programm sehr gerne für die Musik von Bach. Fern der Klanggewalt eines modernen Flügels erklingt das Präludium in fast asketischer Schlichtheit.

Und noch ein gelayertes Piano mit Schimmersound für die Fans von Coldplay & Co.

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Die Amp-Simulation muss mit Fingerspitzengefühl eingestellt werden, die Reverb-Programme holen den Flügel auf die Bühne.

Ein Wort zur Bedienung

Wichtig ist der Shift-Taster, der mehrere Funktionen hat. Bei den Effekten wähle ich über das gleichzeitige Drücken von Shift-Taste und grauem Softbutton die „Quelle“ aus – also ob zum Beispiel ein Hall- oder ein Choruseffekt auf die Klavier- oder aber die Synthesizer-Sounds einwirken soll.  Der Programm-Bereich mit dem OLED-Display bildet das Herzstück des Bedienungspanels. Hier befindet sich ein Encoder, mit dem ich die verschiedenen Programme durchsteppe. Betätige ich den Encoder gleichzeitig mit der Shift-Taste, bekomme ich Listenansichten der Programme, die ich zum Beispiel nach Name oder Kategorie sortieren kann. In den Menüeinstellungen kann ich alternativ auch die Programmwahl auf Ziffern umstellen. Die Programme werden dann über die fünf Softbuttons  unter dem Display angewählt. Mit diesen Tastern rufe ich auch die fünf sogenannten Live-Programme auf, wo ich meine Favoriten ablegen kann.

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Mittels Listenansicht lassen sich bestimmte Sounds einer Instrumentengruppe schnell auffinden.

Jedes Programm kann unmittelbar editiert werden. Vorsichtig beim Speichern, da es beim Nord Grand möglich ist, bestehende Programme zu überschreiben. Nachdem die Store-Taste gedrückt wurde, werde ich gefragt wo ich das neue Programm ablegen will. Mit dem Encoder kann ich einen freien Speicherplatz anwählen. Nach erneutem Drücken der Store-Taste ist das Programm gesichert. Hier würde ich dennoch empfehlen, mal einen kurzen Blick ins (auch auf Deutsch vorliegende) Handbuch werfen, wo auch die Umbenennung eines Programms leicht verständlich erklärt wird. Ich habe anfangs zum Beispiel ein wirklich schön bearbeitetes Rhodes verloren, weil ich speichern wollte und nicht konnte. Ich hätte nämlich zunächst einmal die Memory Protection in den Systemeinstellungen deaktivieren müssen. Also – ein Blick ins Benutzerhandbuch schadet nichts.

Special: Clavia Nord Grand mit Marktvergleich 2021

Von der Anschlagslautstärke über Pedalgeräusche und Saitenresonanzen bis zu speziellen Filtern für die E-Pianos – im Piano-Bereich lässt sich einiges konfigurieren.

Wie viel Lärm darf das Pedal denn machen?

Ganz links auf dem Panel gibt es einen Bereich „Piano“, wo unter anderem die Pedale konfiguriert, sowie Saitenresonanzen und Dämpferpedalgeräusche eingestellt werden. Das Level dieser Geräusche, die viel zum Realismus der Klaviersamples beitragen, können wir im Programm-Bereich justieren.. Der Softbutton „Sound“ führt uns in das entsprechende Menü. Natürlich können wir das Keyboard an unsere eigenen Dynamikpräferenzen anpassen. Zur Auswahl stehen „leicht“, „mittel“ oder „schwer“. Hier würde ich mir noch mehr Nuancen wünschen. Oft läge mein Ideal nämlich genau zwischen zwei „Velocity Curves“, auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Instrument.

Im Piano-Bereich findet sich eine Timbre-Schaltung, die vielleicht besser bei den Effekten und dem Equalizer aufgehoben gewesen wäre. Mit ihr können Rhodes-Pianos mit dem berühmten Dyno-Sound versehen werden. Das war ein Preamp mit eingebautem Equalizer, der den eher mittenbetonten Rhodessound zum Glitzern bringt. Auch hier können die grauen Tasten wieder per Shift umgestellt werden – zu Transpositionszwecken oder um nähere Infos zu einem Sample zu bekommen. Etwa wie viel Speicherplatz es einnimmt. Oder welcher Flügel gesampelt wurde. Unter den Infos um White Grand lesen wir zum Beispiel „Stw B“, was für Steinway B steht.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Mit Shift- und Infotaste lässt sich Dateigröße und der Ursprung des Sample-Sounds in Erfahrung bringen: „Stw B“ steht dabei für das 211 cm lange, mittlere Steinway-Modell, den der Klavierbauer vor allem für Privaträume, Studios und mittlere Veranstaltungsräume empfiehlt.

Braucht es wirklich Sample & Synth?

Relativ einfach gehalten sind die Eingriffsmöglichkeiten des benachbarten Bereichs Sample & Synth, wo etwa Attack und Decay/Release geregelt werden können. Auch die Wirkungsweise der Anschlagdynamik auf den Filter kann justiert werden. Die Synthesizerklänge des Nord klingen gut und teilweise richtig fett.

Sie waren für mich angesichts meiner Kollektion von Original-Analogsynthesizern aber nicht der Grund das Nord Grand zu kaufen. Ihre Einbindung in das Instrument ist auch nicht ganz schlüssig, da das Nord Grand ja keinerlei Spielhilfen wie Pitch- und Mod-Wheel besitzt.  Sehr gespannt war ich auf die Mellotron-Klänge – gerade auch im Vergleich mit den sehr guten Mellotron-hören und Stringsounds meines Kurzweil PC3X.  Das Nord-Mellotron kann mithalten! Mit etwas Nachbearbeitung klingen etwa die „Three Violins“ sehr authentisch.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Die Sample Synth-Sektion des Nord Grand

Die  Synthesizer & Sample-Sounds stehen für mich beim Nord Grand nicht im Mittelpunkt. Aber ohne sie müsste man auf gelungene Split-Sounds mit Akustik- oder E-Bass verzichten, ebenso auf gelayerte Piano/Streicherklänge und noch manch anderen Leckerbissen: Etwa Samples alter Stringmachines à la Crumar Performer.

Auch manche perkussiven Sounds und ganz speziell die akustischen Gitarren gefallen mir sehr gut. Aber auch hier drängt sich mir wieder die Frage auf – was will ich mit einer verzerrten E-Gitarre, ohne Möglichkeit den Sound mit einem Pitchwheel zu verbiegen?

Ohne Graduierung und Druckpunkt

Ich hatte beim Blindkauf des Nord Grand durchaus meine Vorbehalte. Und die betrafen ausgerechnet die Schnittstelle zwischen Pianist und Klang – also die Tastatur. Zwar wusste ich, dass das Nord Grand mit einer Responsive Hammer III-Tastatur von Kawai ausgerüstet ist, die auch im MP-7 verwendet wird. Allerdings ohne Graduierung und ohne Druckpunkt.  Sind das aber nicht gerade die wichtigsten Punkte für ein authentisches Spielgefühl? Die Skalierung gehört zum Thema „Gewichtung“, die dadurch entsteht, dass wir beim Drücken einer Taste den Gegendruck der Klaviermechanik spüren. Anderes als bei einer ungewichteten Orgel- oder Synthesizertastatur braucht es zum Klavierspielen richtig Kraft in den Fingern, weil wir gegen einen ordentlichen Widerstand ankämpfen müssen. Eine skalierte Hammermechanik trägt dabei der Tatsache Rechnung, dass es mehr Kraft braucht, die dicken Basssaiten zum Schwingen zu bringen, als die dünnen Saiten im Diskant. Es wird einfach mehr Masse bewegt: Die Hammerköpfe mit den Filzen sind im Bassbereich deutlich größer und schwerer. Um dieses Handicap ein wenig auszugleichen, werden im vorderen Bereich der Basstasten kleine Bleigewichte eingearbeitet. Das macht die unteren Tasten etwas leichtgängiger. (Zu akustischen Klavieren und Flügeln empfehle ich euch auch die 5-teilige Piano Lounge-Serie auf Amazona.de von Martin Andersson)

Kawai MP 7 SE

Aufbau der Tastatur des Kawai MP-7. Im Nord Grand ist eine abgewandelte Version ohne Graduierung und Druckpunkt verbaut.

Wozu braucht ein Digitalpiano eine graduierte Tastatur?

Da bei Digitalpianos der Klang ja rein elektronisch erzeugt wird, bräuchte es eigentlich keine Skalierung für tiefe und hohe Lagen. Wer aber vom akustischen Instrument kommt, ist sie gewohnt. Und wer vom Digital-Instrument ohne „Graded Action“ zum Klavier oder Flügel wechselt, könnte schlimmstenfalls erleben, dass seine Basstöne auf einmal schwach und blutleer herüberkommen, weil er nicht genügend Kraft für sie aufwendet. Aber das ist relativ: Erfahrene Klavierspieler setzen sich an ein Instrument und haben nach wenigen Takten dessen Eigenheiten heraus und stellen ihre Spielweise darauf ein. Umgekehrt ist es auch nicht so, dass ich auf dem Nord Grand mir mit krachenden – weil zu leicht ansprechenden – Bässen mein Spiel ruinieren würde.

Der Druckpunkt – Die letzten Millimeter des Tastenwegs

Während es bei der Gewichtung darum geht, dass wir einen bestimmten Kraftaufwand betreiben müssen, um mit der Taste die Klaviermechanik in Gang zu setzen, definiert der Druckpunkt die letzte Phase des Tastenwegs, bevor der Hammer gegen die Saite prallt. Beim langsamen Drücken der Taste ist dieser Widerstand auf den letzten Millimetern des Tastenwegs zu spüren. Nach Überwindung des Druckpunktes kann die Taste dann ungehindert durchgedrückt werden und der Hammer wird gegen die Saite geschleudert. Hoffentlich jedenfalls – manchmal passiert nämlich auch gar nichts. Wobei Töne, die gar nicht erklingen, genauso ärgerlich sind wie falsch gespielte. Dieser Druckpunkt ist beim Flügel konstruktionsbedingt viel stärker ausgeprägt als beim Klavier. Ich will hier nicht zu sehr auf die komplizierte Klaviermechanik eingehen, habe aber für alle an „Auslösung“, „Stößerantrieb“ und „Auslösepuppe“ Interessierten die Seite Pian-e-forte verlinkt. Auch die spieltechnischen Konsequenzen hat der frühere Klavierpädagoge Jörg Jedan anschaulich geschildert: „Das Piano ist hier deutlich im Vorteil. Denn beim Flügel kann der Mehrbedarf an Kraft zur Überwindung des Druckpunktes 50 bis 120 g betragen und, da er im unteren Drittel des Tastenganges plötzlich einsetzt, bisweilen schwer kontrollierbar sein. Das hat zur Folge, dass sehr leise Töne beim Flügel leicht versagen können, wenn der Spieler der Taste im Moment der Auslösung nicht so viel Schwung verleiht, dass die Geschwindigkeit ausreicht, den Hammer bis zur Saite zu schleudern.“

Chopins c-Moll-Präludium beginnt fortissimo, wechselt auf „leise“ und endet im dritten Durchgang des Themas im pianissimo. Das wären also Töne, die „mit Druckpunkt“ bei Amateurspielern wie mir vom „Wegbleiben“ gefährdet wären – beim Nord Grand muss ich mir da weniger Sorgen machen.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Die eine Tastatur „für alles“ gibt es nicht

Skalierung und Druckpunkt finden sich heute oft schon bei mittelpreisigen Instrumenten. Sie dienen als Verkaufsargumente für ein vermeintlich besonders authentisches Anschlagsverhalten. Die ganze Diskussion um „Graded Keyboards“ und Druckpunkte lässt sich aber relativ schnell ad absurdum führen. Moderne Digital-Pianos bieten meist eine Auswahl an Flügeln und Upright Pianos. Bei beiden ist die Mechanik aber höchst unterschiedlich aufgebaut. Beim Flügel sind die Saiten horizontal angeordnet und die Hämmer schlagen von unten an. Sie müssen also gegen die Schwerkraft bewegt werden. Anders als beim Klavier, wo die Saiten vertikal gespannt sind und die Hämmer seitlich auftreffen. Flügelspielen ist also in gewisser Weise „schwerer“ als Klavierspielen. Andererseits ist schnelles Repetieren am Flügel einfacher. Es ist also eine Illusion, mit einem Tastatur-Modell alle diese gesampelten Instrumente vom Kleinklavier „Bambino“ bis zum Konzertflügel authentisch zu bedienen.

Gould und Horovitz – Fans einer ultraleichten Tastatur

Nicht einmal zwei Flügel sind identisch eingestellt. Das weiß niemand besser als Franz Mohr, der die Klaviere für einige der wichtigsten Pianisten des 20. Jahrhunderts gestimmt hat.  Mohr berichtet im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass Glenn Gould auf einer federleichten Gewichtung bestand: „Er wollte seinen Flügel immer so leicht wie möglich eingestellt haben, wie Horowitz. Bei beiden konnte man fast schon auf die Tasten pusten, und es kam ein Ton raus.“ Horowitz bestand auf einer extrem schnellen Repetition: „Horowitz hatte so ungeheuer schnelle Finger – die Hämmer kamen zu langsam zurück…Ich musste die Federn so stark anziehen, dass fast nichts mehr ging. Der Flügel war schließlich so reguliert, dass ihn kein anderer Mensch mehr hätte spielen können. Und von da an war ich Horowitz’ Liebling.“ Am anderen Ende der Skala befindet sich Artur Rubinstein: „Der wollte Widerstand, der wollte mit Kraft spielen! Ach, ­Rubinstein …“

Erfahrungsbericht Nord Grand

Die Kawai-Tastatur des Nord Grand lässt sich ausgezeichnet spielen. Einziges Problem – mit den Fingern kommt man schnell an einen der Bedienungstaster auf dem abgeschrägten Panel.

Wenn die Töne wegbleiben

Da erscheint der Kompromiss, den Nord eingegangen ist gar nicht mehr so groß. Zumal mit dieser Tastatur ja auch noch Fender Rhodes, Wurlitzer oder Clavinet gespielt werden sollen. Und wie wir gesehen haben, wird manchen Pianisten beim leisen Spielen der sogenannte Druckpunkt sogar zum Verhängnis, weil die Taste ins Leere geht und es gar nicht zur Auslösung des Hammers kommt.  „Es gibt Klavierspieler, die aus der Not eine Tugend machen und das Spiel ‚am Druckpunkt‘ proklamieren, d.h. sich bei leisen Anschlägen an den Druckpunkt herantasten und dann erst die Bewegung beschleunigen. Manche behaupten sogar, dass ein Klavier ohne ausgeprägten Druckpunkt ein unvollkommenes Instrument sei – ein Zeichen wohl eher dafür, wie sehr wir von Gewohnheiten geprägt sind.“ (Jörg Jedan) Festzuhalten bleibt, dass es sich eigentlich um konstruktionsbedingte mechanische Besonderheiten handelt – um nicht von Mängeln zu sprechen. Klavierbauer haben einige Anstrengungen unternommen, um etwa die Druckpunkt-Problematik zu entschärfen. Jedenfalls machen das Fehlen von Druckpunkt und Graduierung das Nord Grand keinesfalls zu einem schlechteren Instrument.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Einige Tester halten das Nord Grand nur für bedingt tauglich, darauf auch klassische Musik zu spielen. Ich komme zu einem anderen Ergebnis.

Clavia Nord Grand – Klaviere mit Charakter

Der zweite oft gehörte Einwand bezieht sich auf das „Nichtperfekte“ der Nord-Samples. Das wird gerne auch mit Charakter umschrieben. Aber das kann so eine Sache sein. Als ich in Brüssel lebte, lernte ich den Begriff „maison de caractère“ kennen. Das war oft eine euphemistische Umschreibung für einen völlig verunglückten Grundriss, Dachterrassen, die sich nur durch ein Fenster erreichen ließen und manchmal auch nur ein anderes Wort für „Handwerkerobjekt“.  Und wie sieht das bei einem Piano aus? Hier hatten die Kollegen von pianoo in ihrer insgesamt sehr freundlichen Besprechung des Nord Grand dessen bevorzugtes Einsatzgebiet eher in Rock, Pop und Jazz verortet – weniger bei den Klassikliebhabern: „Aufgrund ihrer Lebhaftigkeit mögen einige der Piano-Sounds manchen Pianist*innen nicht so gefallen. Hier und dort variieren Tonansatz und Schwebung im Ausklang etwas mehr als anderswo. Und auch das Tuning ist – selten, aber schon mal – nicht ganz 100%ig. Wer das weniger mag, dürfte sich bei den homogen und exakt ausgearbeiteten Klavierklängen, wie man sie in Digitalpianos von Kawai, Roland, Yamaha etc. bekommt, eher zu Hause fühlen.“ Die charaktervollen Pianosounds von Nord Grand polarisieren – die einen lieben sie, die anderen können damit weniger anfangen. Auch beim White Grand und dem Royal Grand gibt es die eine oder andere Note, bei der ich beim ersten Spiel doch etwas zusammenzuckte. Ich habe mich an diese minimalen Abweichungen vom (von anderen Digitalpianos gewohnten) perfekten Klang schnell gewöhnt und empfinde sie nicht als störend. Ganz im Gegenteil: selbst die mit oft riesigen Dateigrößen hinterlegten Software-Pianos kämpfen alle mit dem Grundproblem, dass sie etwas steril klingen. Die kleinen Abweichungen bei Nord Grand bewirken letztlich ein authentischeres Klangerlebnis.

Zu diesen Klavieren mit Charakter gehört auch das Imperial Grand – ein großer Bösendorfer. Obwohl es nicht zu meinen Lieblingsinstrumenten zählt, passt der Austria-Flügel doch wunderbar für einen liebenswerten kleinen Walzer des Wieners Franz Schubert.

Das perfekt gestimmte Klavier gibt es nicht

Tatsächlich profitiert ja auch klassisches Repertoire von einem Klang, der „echt“ klingt, weil er eben nicht perfekt ist. Unser Steinway zu Hause klang genau einen Tag im Jahr perfekt – nachdem der Klavierstimmer da war. Dann begann er zu arbeiten und winzig kleine Verstimmungen addierten sich zu einem wundervoll organischen Klang. Bis es dann irgendwann zu viel wurde und wir sagten: „Okay, jetzt muss der Klavierstimmer mal wieder ran.“ Das perfekt gestimmte Instrument ist eine Illusion. Und natürlich ergibt sich über die Jahre auch eine Abnutzung der Hämmerfilze und anderer Teile. Das alles macht die Unzulänglichkeiten und damit aber auch den Charme eines wirklichen Instruments aus. Nord-Gründer Hans Nordelius ist selbst Pianist und übernimmt das aufwändige Editieren bei den Nord-Pianosamples. Klaviere „mit Charakter“ sind dabei schwerer zu sampeln, als völlig sauber intonierte Instrumente, bei denen man auch mal einen Halbton weglassen kann. Und die gerade deshalb für meine Ohren oft etwas statisch oder langweilig klingen. Die Pianos mit Geschichte fressen auch mehr Speicherplatz, aber sie sind in Nordelius Sicht einfach realistischer: „Selbst in einem klassischen Konzert wird man aus Hörersicht nie auf einen perfekten Flügelsound treffen. Mit ein bisschen Mühe klappt das vielleicht noch zu Beginn des Konzerts, aber auch hier wird sich der Sound während des Spiels leicht verändern. Dies mussten wir auch aus der Sicht des Sampelns erst einmal lernen.“ (Interview mit Nordelius in Keyboards)

Erfahrungsbericht Nord Grand

E.Piano – Wie ich auf einmal rot sah

Ich muss zugeben, ich hatte „die Roten“ lange Zeit nicht auf dem Schirm. Ich habe sie immer wieder bei Konzerten gesehen und registriert, dass es vielseitige, hervorragend klingende Instrumente sind. Zuletzt zeigte Vincent Rohrs  Video zum Clavia Nord Wave 2 sehr schön, wie man den Sound während der Performance verbiegen kann. In Kontext eines Live-Konzerts scheinen tatsächlich die Nord-Geräte die Nase vorn zu haben.  Ich persönlich fand allerdings die ganzen Modellreihen Stage, Lead, Electro, Wave und Piano immer ein bisschen verwirrend. Deshalb hatte ich mich vor Jahren für die Kombination Kurzweil-Workstation und separate Synthesizer entschieden. Im Band-Kontext funktionierte das Kurzweil wunderbar, aber für die Interpretation anspruchsvoller Klavier-Musik ist die Triple Strike-Dynamik nicht tauglich. In den Vor-Pandemiezeiten habe ich deshalb oft die Digital-Klavierabteilung meines Musikgeschäftes besucht und die eine oder andere Stunde damit verbracht, einen brauchbaren Ersatz für ein echtes Klavier zu finden.

Hier der hell intonierte Silver Grand, der gut zu Pop-Musik passt.

Steinway B als Ideal im Ohr

Ich habe es in „10 Alben“ schon mal beschrieben, dass ich in meiner Jugend da echt verwöhnt worden bin und demzufolge auch ein ganz bestimmtes Klangideal im Ohr hatte.  Nachdem ich zunächst einige Zeit auf einem abgewrackten Upright-Piano mit gerissenem Stimmboden üben musste, machte meine Klavierlehrerin klar, dass das einem nachhaltigen Übungserfolg entgegenstehen würde. Mein Bruder, der damals professioneller Musiker war, und mir gelang es, meinen Vater dazu zu bewegen, ein neues Instrument anzuschaffen. In seinem Überschwang wurde es gleich ein Steinway B-Flügel. Ein großartiges Instrument aus den sechziger Jahren – Tastatur natürlich noch „ebony and ivory“ – auf dem das Spielen eine wahre Freude war. Wir wohnten in einer dieser riesigen Berliner Altbauwohnungen mit 8 Zimmern, mit einem altem Mietvertrag und einer nach heutigen Verhältnissen spottbilligen Miete. Wurde es den Nachbarn mit der Dauerbeschallung zu bunt, konnten sie leicht in einen anderen Teil der Wohnung flüchten. Nur unter uns war in den vorderen Räumen ein Verlag untergebracht. Und da rief der Verlagsleiter manchmal an und bat um eine „kleine Kunstpause“, seine Mitarbeiter würden gerade über schwierigen Kalkulationen sitzen und könnten sich beim besten Willen nicht konzentrieren, wenn über ihnen Bartoks „Allegro barbaro“ gehämmert würde.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Bei meiner Suche hatte ich einen bestimmten Klang im Ohr – den eines Steinway B-Flügels, der fast vier Jahrzehnte in der elterlichen Wohnung stand. Oft auch als „idealer Flügel“ bezeichnet, steht der „B“-Flügel zwischen den Stutzflügelmodellen und dem kleineren Salon-Flügel „A“, sowie den großen Konzertflügeln „C“ und „D“.

Charmante Altbauwohnung – Trittschall inklusive

Als meine Mutter vor einigen Jahren in eine kleinere Wohnung umzog, wurde der Flügel verkauft. Er bekam einen würdigen neuen Besitzer – den dänischen Jazzpianisten Søren Kjærgaard – und steht heute in dessen Studio in Kopenhagen. Echte Steinway-Fans reisen durch ganz Europa, um den einen perfekten Flügel zu finden. Natürlich war es irgendwie traurig, dass wir das Instrument nicht in der Familie behalten konnten. Ich wohne heute in einer jener begehrten Berliner Gründerzeitwohnungen mit Stuck und Flügeltüren. Die Kehrseite der Medaille: Unter den Dielen- und Parkettböden befinden sich Holzbalkendecken mit Schlackeschüttung, die leider nur eine sehr unzureichende Dämmung gegen Körper-  und Trittschall bieten. Das heißt, man muss seine Nachbarn wirklich mögen, weil man so viel von ihnen mitkriegt ;) Um die gegenseitige Toleranz nicht über Gebühr zu strapazieren, würde ich in meiner Wohnung niemals ein akustisches Klavier aufstellen. Zumal ich auf dem ja nicht nur „Für Elise“ klimpere. Hier ein „processed“ Sound für Pop:

Martkvergleich 2021: E-Pianos mit gewichteter Tastatur

Von Rolands RD-2000 über Kawai und Korg bis zu den exklusiven Avant-Modellen von Yamaha und dem Kurzweil Artis  habe ich eine ganze Menge an Instrumenten ausprobiert.  Und es hat nie wirklich „bäm“ gemacht. Immer wieder bin ich unschlüssig nach Hause gegangen, mehr verunsichert, als dass ich einer Entscheidung näher gekommen wäre. Da ich die Instrumente hier nicht nebeneinander stehen habe, kann ich natürlich keinen echten Vergleich ziehen. Ich weiß aber sehr genau, warum sie mir nach eingehender Beschäftigung am Ende nicht das gegeben haben, was ich mir von einem digitalen Klavierersatz erhofft habe.

roland rd 2000

Das RD-2000 ist Rolands Topmodell im Bereich der Stage Pianos.

Nord Grand vs Roland RD-2000

Beim Roland muss ich natürlich sofort an mein geliebtes RD-500 denken, was ich 1994 gekauft haben. Der etwas drahtige, sehr durchsetzungsfähige Klang war damals genau das Richtige für mich. Der aktuelle Nachfolger Roland RD-2000 hat 1000 Presets, eine Orgel mit Drawbars und eine hochwertige PHA-50 Plastiktastatur mit Holzkern, die sich angenehm spielen lässt. Über die „Sampling“-Pianos schreibt Felix Thoma, „dass der Klang etwas eindimensionaler wird, die Sounds versprühen nicht mehr ganz so viel Glanz und wirken im direkten Vergleich flacher.“ Verglichen wird hier mit Rolands V-Piano. Denn der Pianoklang, mit dem das RD-2000 wirklich glänzen will, wird mit Physical Modeling erzeugt. In den Käuferkommentaren bei Thomann schreibt ein hochzufriedener User: „Wer sich über den Flügelklang beschwert, hat m.E. die Möglichkeiten und das Konzept des V-Pianos noch nicht für sich entdeckt oder verstanden. Man kann sich seinen Wunschflügel virtuell nachbauen und das funktioniert auch!! …Es ist umgekehrt allerdings etwas schade, dass die Sounds im Werkszustand eher lieblos zusammengestellt sind und nur einen Bruchteil der Klangqualität darstellen.“  Vielleicht liegt genau da der Hase im Pfeffer.  Wer gerne „seinen“ Piano-Sound in allen Einzelheiten zusammenschrauben möchte, vom Flügelvolumen über die Temperierung bis zum Öffnungsgrad des Deckels, der ist möglicherweise mit dem RD-2000 bestens bedient. Ich möchte mich allerdings gerne an ein Digital-Piano setzen und direkt den Steinway spielen. Die Fülle an Möglichkeiten beim RD-2000 würden mich eher vom Hauptzweck ablenken – Klavier zu spielen. Preislich liegt das RD-2000 bei gut 2000,- Euro, gewichtmäßig unterscheidet es mit seinen 21 kg gar nicht so sehr vom Nord Grand.

Bei den Spielhilfen hat das Roland RD-2000 eindeutig die Nase vorn. Modulationsräder sucht man beim Nord Grand vergebens.

Nord Grand vs Kurzweil Artis

Auch beim Thema Kurzweil hängt ein Tropfen Herzblut dran. Ich bin großer Fan des Kurzweil PC3X. Neben meinem Synthesizerpark steuerte es bei mir bisher den gesamten sonstigen musikalischen Content bei: E-Pianos, akustische Klaviere, Gitarren, Bässe, Bläser, Streicher, Mellotron-Chöre. Die V.A.S.T.-Engine liefert auch sehr gute VA-Synthesizersounds. Aber es war mir immer zu mühselig, in die Tiefen der Programmierung einzusteigen. Mit dem PC3X bin ich auch live aufgetreten und da haben die Klaviersounds immer wunderbar funktioniert. Die eher eingeschränkte Dynamik erweist sich im Bandkontext sogar als Vorteil. Nicht verschweigen möchte ich, dass es bei Kurzweil durchaus einige qualitative Schwachpunkte gibt, die man angesichts der „Build like a tank“-Optik nicht unbedingt vermuten würde. So schmierte bei meinem Exemplar mitten im Spiel plötzlich das Tuning ab. Der Grund ist ein defektes Pitch-Wheel, das – auch ohne dass es benutzt wird – falsche Controller-Daten ausgibt. Dieses Phänomen wird im Netz öfter erwähnt. Ich habe das Rad inzwischen in den Settings komplett deaktiviert – die Stimmung bleibt stabil, um den Preis, dass ich kein Pitchbending ausführen kann.

Hinter dem Concert Piano des Kurzweil Artis verbirgt sich ein Steinway D-Sample.

Warten auf das Kurzweil K2700

Mit dem Kurzweil Artis wollte das Unternehmen Kunden gewinnen, die neben einer Workstation auch ein echtes Stage-Piano wünschen. Das Artis habe ich ausgiebig ausprobiert, zuletzt noch auf der Superbooth 2019.  Das Artis hat einen schlicht „Concert Piano“ genannten, neuen Steinway D-Flügel an Bord. Der stellt im Vergleich zu Kurzweils berühmten Triple Strike-Pianos einen echten Quantensprung dar. Dass er den Nord-Pianos das Wasser reichen könnte, würde ich allerdings nicht behaupten wollen. Kurzweil hat die Hälfte des Sample-ROM von 256 MB für den Flügel reserviert. Für Kurzweil-Verhältnisse eine Großtat. Aber mit 128 MB ist er gerade etwas größer als bei Nord die mittlere Version des White Grand (110.2 MB). In der XL-Variante bringt es das White Grand auf 244.9 MB. Die frühen Nord-Klaviere kamen vor 10 Jahren auch noch mit rund 60 MB aus. Der Unterschied ist klar zu hören. Saitenresonanzen bietet das Kurzweil beispielsweise nicht. Die Fatar-Tastatur TP/100 ist eher leicht gewichtet (das Artis ist schließlich eine Mischung aus Stage-Piano und Workstation) und angenehm zu spielen.

Spannend wird das auf der Superbooth angekündigte Kurzweil K2700 bei dem der Speicher ordentlich aufgepeppt wurde: 4,5 GB Werkssounds und 3,5 GB Speicher für eigene Samples. An Bord befindet sich auch ein optimierter, loopfreier „German D„ und ein „Japanese C7“-Flügel. Auch die übrigen Klänge wurden nach Angaben von Kurzweil aktualisiert. Das klingt spannend und vielleicht finde ich hier einen würdigen Nachfolger für meinen PC3X. Das Artis lag zuletzt bei 2.000,- Euro, das K2700 wird mit einen dem neuen Flaggschiff angemessenen Preis um die 3.000,- Euro angekündigt.

Dürfte spannend werden: Der neue Kurzweil K2700

Nord Grand vs Avant Grand-Serie von Yamaha

Yamaha baut hervorragende akustische Klaviere und Flügel. Den Klang ihrer Digitalklaviere habe ich freilich immer als etwas steril empfunden. Bei meiner großen Suchaktion nach einem  Flügelersatz, habe ich auch die teuren Avant Grand-Modelle ausprobiert. Auf Amazona getestet wurde etwa das N-1 Avant Grand, das inzwischen schon einen Nachfolger bekommen hat. Ich hatte auch das NU-1 Hybrid Digital Piano ausprobiert, das wie ein echtes Klavier aussieht Inzwischen gibt es auch hierfür einen Nachfolger NU-1X. Angesichts eines Verkaufspreises von über 4.000,-Euro sinnierte Felix Thoma im Fazit: „Da bleibt letztendlich nur die Frage, ob man wirklich ein Digitalpiano benötigt oder doch gleich ein echtes Klavier bevorzugt, was hinsichtlich des Spielens zu Hause auch ohne Probleme mit einer Silent-Funktion ausgestattet werden könnte, die das Spielen mit Kopfhörer erlaubt.“ Was bringt mir allerdings die Silent-Technik, wenn ich das Klavier garantiert nie in Originallautstärke spielen kann oder will? Ich habe es richtig krachen lassen und ausgiebig auch das Spitzeninstrument N3X ausprobiert, das sich als hybrider Flügel mit edler Holztastatur und kompletter Flügelmechanik präsentiert. Auch hier schlage ich keine Saiten an, stattdessen wird der Fingerdruck und die Schnelligkeit gemessen und mit diesen Informationen Samplesounds gesteuert. Diese stammen von Yamahas Konzertflügel CFX und einem Bösendorfer Imperial.

Die Tastaturen der Yamaha Avant Grand-Serie sind von allerhöchster Qualität und kommen der eines echten Klaviers sehr nahe.

Yamaha – Lautsprecher unter dem Deckel

Öffnen wir den Deckel des N3X, sehen wir dort statt Saiten eine Platte mit vier Mittel- und Hochtönern. Das zerstört schon ein wenig die Illusion. Vermutlich sind diese nachgeahmten Flügel etwas für Hotelbars, wo es auch auf die Optik ankommt.  Für mich haben sie immer die Anmutung „mehr Schein als Sein“. Und auch beim Spielen hatte ich leider nicht das Gefühl,  einen echten Flügel unter den Fingern zu haben, aus dem lebendige Klänge aufsteigen.  Der Sound drang für meine Ohren recht deutlich aus den Lautsprechern. Vielleicht war ich aber auch überkritisch eingestellt: Denn ich wusste damals, das Instrument sollte 19.000,- Euro kosten (heute um die 17.000,- Euro). Unterbewusst erwartete ich vermutlich ein Wunder, was etwas unfair war. Ich finde den Ansatz, die Lautsprecher in einem Upright-Klavier zu verbergen, wo sie mit einem echten Resonanzboden interagieren, klanglich noch am überzeugendsten. Aber wenn wir ehrlich sind, ist das der entscheidende Knackpunkt bei allen Digital-Pianos. Sie klingen oft großartig, wenn man sie über Kopfhörer spielt oder aufzeichnet. Aber die Wiedergabe des Live-Spiels über Lautsprecher trübt immer noch die Illusion, an einem echten Instrument zu sitzen.

Yamaha AvantGrand N1X

Die Formgebung der Yamaha Avant Grand-Serie ist sehr modern. Hier das auf der NAMM 2019 vorgestellte Modell N1X für 7.500,- Euro.

Yamaha CP-88 und CP-73

Mit dem CP-88 und CP-73 hat Yamaha auch in der Region um 2.000,- Euro durchaus konkurrenzfähige E-Pianos am Start. Vorgestellt wurden sie auf der NAMM 2019. Ich habe sie noch nicht testen können, aber mit ihrem schwarzen flachen Design haben sie wohl genau da ihren Platz, wo ich das Nord Grand eher nicht sehe – auf der Bühne. Und wenn ich in die Klangbeispiele reinhöre, dann weiß ich, dass auch diese Yamahas meine Entscheidung für das Nord Grand nicht für den Bruchteil einer Sekunde gefährdet hätten. Die Klaviere haben einen leicht metallischen Nebenklang und auch speziell die Rhodessounds finde ich nicht sehr gelungen. Interessant zu lesen ist die Diskussion, wo sich Fans von Yamaha, Nord und Kurzweil deutlich positionieren. Deswegen hier noch einmal – es ist alles letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

yamaha cp88 cp73

Eindeutig für die Bühne entworfen – die Yamaha Stage Pianos CP-88 und CP-73.

Nord Grand vs Korg SV-2

Ich kenne das Korg SV-1 recht gut, den deutlich aufgemotzten Nachfolger Korg SV-2 konnte ich leider noch nicht selbst ausprobieren. Thilo Goldschmitz hat das SV-2 hier mit „sehr gut“ bewertet. Vom Konzept ähnelt es dem Nord Grand ein wenig mit dem Schwerpunkt auf Klaviersounds, der „Beigabe“ von Synth- und Orchestersounds und der eingebauten Effekt-Sektion und der Amp-Simulation. Korg ist noch einen Schritt weitergegangen und hat eine Röhre für eine warme Anzerrung des Sounds integriert. Thilo Goldschmitz ist angesichts des abgeschrägten Panels des SV-2 auf das gleich Problem gestoßen, das ich beim Nord Grand habe. Mit langen Fingern gerät man beim selbstvergessenen Spiel schnell mal an einen Taster und verstellt den Sound. Für ein Bühnengerät eigentlich ein No-Go. Beim Nord Grand kann ich das Panel immerhin deaktivieren, um Unfälle zu vermeiden.  Zu den Sounds: Die Fender Rhodes-Sounds gefallen mit. Das Wurlitzer finde ich nicht so gelungen. Die gewichtete und graduierte RH3-Tastatur ist sicher ein Pluspunkt des SV-2.

Starke Optik: Das Korg SV-2 – hier in der S-Version mit eingebauten Lautsprechern – kommt konzeptionell dem Nord Grand recht nahe.

Korg SV-2 – Große Auswahl an Flügelmodellen

Die gleiche Tastatur wird auch im Korg Kronos und dem Korg Grandstage verwendet. Den Korg Kronos habe ich ausgiebig getestet und kann bestätigen, dass die RH3 eine hochwertige und angenehm zu spielende Tastatur ist. Aber sicher nicht besser als die Kawai-Tastatur im Nord Grand. Ich muss dazu sagen, dass mich die Flügelsounds im Korg Kronos nie wirklich zum Spielen und Improvisieren animiert haben. Aber das ist wohl generell ein Problem mit Workstations, dass man schnell verleitet wird, weiterzuschalten um herauszufinden wie der Polysix in der Legacy Collection wohl klingen mag. Korgs akustische Klaviere sind, wie ich den Klangbeispielen zum Grandstage entnehmen kann, wirklich gut. Was mir besonders gefällt, dass es hier eine Auswahl zwischen German Grand (was im Klartext ja Steinway bedeutet), einem italienischen (Fazzioli), japanischen (Yamaha) und österreichischen (Bösendorfer) Flügel gibt. Die klingen allesamt durchaus unterschiedlich und recht realistisch, aber insgesamt für mein Empfinden auch etwas plakativ und „knallig“. An die Authentizität und Differenziertheit des White Grand reicht – für mich wenigstens – keiner der Korg-Flügel heran.

Eine echte Roehre sorgt für die Verzerrung im Korg SV-2

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Eine echte Röhre sorgt für die Verzerrung im Korg SV-2.

Nord Grand vs Kawai

Das Digital Piano, dass es fast statt des Nord Grand geworden wäre, stammt von Kawai. Genauer gesagt muss ich sogar von zwei Instrumenten sprechen. Sowohl das Kawai MP-11 als auch das MP-7 hatten es mir wirklich angetan. Ich bin überzeugt, dass die Holz-Tastatur des großen Kawai MP-11 dem Spiel auf einem echten Flügel am nächsten kommt.  Es ist eine reine Freude, auf dieser Tastatur zu spielen. Wer als Student im Konservatorium an einem echten Flügel spielt, und ein Instrument zu Hause zum Üben braucht, sollte wohl unbedingt zum MP-11 greifen.  Allerdings habe ich es immer so empfunden, als ob die Vorzüge der großartigen Tastatur bei der Umsetzung in den Klang des gesampelten Shigeru-Flügels nicht 100-prozentig umgesetzt worden sind. Ich hatte das Gefühl, da muss noch mehr möglich sein. Eins hat Kawai übrigens sehr gut gelöst. Um Platz für die die aufwändige Hammermechanik zu schaffen, liegt das Bedienungsfeld rund 7 cm höher.  Dadurch ergibt sich eine angeschrägte Fläche  zwischen Tastatur und Panel. Kawai hat der Versuchung widerstanden, die Bedienungsfunktionen auf dieser Schräge unterzubringen. So läuft man nicht Gefahr (wie bei Nord oder Korg) etwas beim Spiel zu verstellen. Ähnlich wie bei Roland lässt sich auch bei Kawai noch sehr drastisch in den Sound eingreifen über den „Virtual Technican“, wo sich Resonanzgeräusche, Öffnungsgrad des Deckels oder Hammergeräusche einstellen lassen. Die Werkssounds sind allerdings alle schon so  gut gewählt, dass diese Veränderungen zwar eine nette Option, aber kein Muss darstellen. Ein echter Dealbreaker ist beim MP-11 allerdings das stolze Gewicht von 32,5 kg. Wir haben nicht Hammond-Orgel und Yamaha CP-70 ausgemustert, um wieder solche Klopper schleppen zu müssen. Für live würde ich mir das überlegen, zu Hause spielt es natürlich keine Rolle.

kawai mp11se mp7se

In jeder Hinsicht ein echtes Schwergewicht: das Kawai MP11 SE

Nord Grand: Abgewandelte Kawai MP-7- Tastatur

Erstaunlich gut hat mir übrigens das Kawai MP-7 gefallen, das deutlich leichter ist. Kunststück: Statt der Holztastatur des MP-11 kommt hier eine „Responsive Hammer III“ Tastatur aus Kunststoff zum Einsatz. Es handelt sich um die gleiche Kunststofftastatur wie im Nord Grand. Sie ist naturgemäß etwas leichter gewichtet, als die Holztastatur des MP-11. Bei Kawai allerdings graduiert, das heißt, die hohen Tasten sprechen leichter an als die tiefen. Und das Kawai MP-11 besitzt auch einen deutlich spürbaren Druckpunkt. Zwei Details, auf die Nord verzichtet hat. Beim direkten Vergleich zwischen MP-11  und MP-7 empfand ich den Unterschied der Tastaturen für mich nicht als gravierend. Ich bin mit der MP-7-Version bestens klargekommen. Sicher hätte ich  am Ende eines der beiden Kawai-Pianos mit nach Hause genommen, wäre nicht das Nord Grand auf den Plan getreten. Vielleicht ist es auch die selbstgewählte Einschränkung bei Kawai, bei den Samples exklusiv auf die eigenen Shigeru-Flügel zu setzen. Da bevorzuge ich eindeutig die Auswahl an verschiedenen Flügel-Modellen bei Nord.

Kawai MP 7 SE

Das Kawai MP7 SE -ist im Vergleich zum MP-7 ein Leichtgewicht.

Welches Zubehör ist sinnvoll?

Nord ist teuer – und diese Preispolitik setzt sich bei den Accessoires fort. Auf die optional zum Nord Grand angebotenen Nahbereichsmonitore habe ich verzichtet. Ich spiele das Nord Grand in 90 Prozent der Fälle über Kopfhörer. Ansonsten über meine Neumann-Monitore oder auch mal über die Stereoanlage mit den Spendor-Boxen. Verzichtet habe ich übrigens auch auf den fakultativ erhältlichen Holzständer. Ich persönlich finde die Holzoptik des Nord Grand sehr gelungen. Aber genau der Ständer ist das ein „Mü zuviel“. Er zieht die ganze Anmutung für meinen Geschmack etwas zu weit in Richtung „gemütliches Heim“. Ich bevorzuge als stilvolle Alternative einen farblich perfekt passenden Keyboardtisch Modell 18810 von König & Meyer. Ganz wichtig für mich war das optionale Notenpult, wobei ich mich auch hier für die preisgünstigere (schwarze) Variante entschieden habe. Das ausgezeichnete Dreifach-Pedal ist beim Nord Grand im Lieferumfang mit inbegriffen.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Alternative zum Holzgestell von Nord – ein solider Metallständer von König & Meyer in passender Farbgebung

Stärken und Grenzen des Clavia Nord Grand

Für mich ist das Nord Grand der ideale Klavierersatz für zuhause. Dabei spielt ja auch immer die Optik eine Rolle, und die gefällt mit beim Nord Grand. Es ist dabei leicht genug, um mal eben schnell einen kleinen Standortwechsel vorzunehmen, ohne sich einen Leistenbruch zu riskieren.  Die Jungs üben im Musikzimmer für ihre MSA-Präsentation? Kein Problem: Der Papa zieht mit dem Nord Grand ins Schlafzimmer um. Der große Notenständer ist ideal für mich. Bei vielen reinen Stagepianos ist er gar nicht vorgesehen und man muss mit einem externen Notenständer arbeiten. Die Bedienung des Nord Grand finde ich selbsterklärend, ebenso das Updaten der OS oder bei Bedarf der Austausch und das Laden neuer Sounds. Ein Großteil der mitgelieferten Sounds gefällt mir ausgezeichnet – namentlich die neuen Flügelsounds, ebenso die E-Pianos, Electric Grands, das Cembalo und – von den Nicht-Keyboardsounds – die akustischen Gitarren. Die Orchesterklänge und Synthesizer empfinde ich eher als nette Beigabe.

Da fällt mir ein – ein Electric Grand hatte ich noch gar nicht vorgestellt. Das will ich hier nachholen.

Erfahrungsbericht Nord Grand

Für die Bühne fast zu schade – das Nord Grand.

Für die Bühne eher ungeeignet

Dass es weder ein Pitch-Wheel noch ein Modulationsrad gibt, kommt zwar der Optik zugute,  schmälert aber stark den Einsatz von Solosynthesizer-Sounds und elektrischen Gitarrenklängen. Kein Töneziehen, kein Vibrato. Ein echtes Manko stellt die Gefahr dar, beim Spielen ungewollt an einen Taster zu kommen. Und es passiert mir tatsächlich immer wieder – und es kommt leider immer unerwartet. Das kann ein Live-Konzert ruinieren. Nord bietet deshalb die Möglichkeit, das Panel abzuschalten. Der Encoder für die Soundwahl und die Potis für die Effekte sind davon nicht betroffen. Will ich allerdings einen der „Live-Sounds“ aufrufen, muss ich den jeweiligen Taster unterhalb des Displays eine Sekunde lang drücken, damit der Sound umspringt. Damit könnte ich mich noch arrangieren. Betrachte ich dann die schöne Holzoberfläche, denke ich unwillkürlich – nein! Das Habitat des Nord Grand ist ganz sicher die Wohnung oder das Studio – aber nicht der raue Bühnen-Alltag. Da würden wohl bald Kratzer und Schrunden das schöne Finish des Nord Grand verunzieren. Eine Ausnahme wäre wohl ein Jazz- oder Bluespianist, der tatsächlich nur ein hervorragendes Piano und ab und an vielleicht noch einen Fender Rhodes-Sound braucht. Für den ist das Nord Grand freilich eine sehr edle Wahl. Und hoffentlich hat er Roadies, die das gute Stück pfleglich behandeln.

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Mehr Informationen

Für Keyboarder von Pop- und Rockbands, die meist zwei oder drei Keyboards spielen, würde ich für live wohl eher das Nord Stage oder Nord Piano wählen. Hier allerdings rückt – wenigstens in meiner Sicht – das Wettbewerberfeld wieder enger zusammen. Mindestens das neue Kurzweil K2700 und das Korg SV-2 würde ich mir vorher noch anhören wollen.

Überraschungen auch in Zukunft sicher

Was ich mir wünschen würde, dass Nord die Stärken dieses wunderbaren Klaviers künftig noch kräftig ausbaut.  So würde ich mir eine Konvertierung bestehender Librarys (oder falls notwendig die Neuaufnahme) etwa des Hohner Pianet und des RMI Electra für das Nord Grand wünschen. Vielleicht sogar mal einen langweiligen, sauberen Flügelsound – einfach nur so zur Abwechslung ;) Eins ist sicher – mit seiner offenen Architektur ist das Nord Grand noch für viele Jahre Spielspaß gut. Und dann relativiert sich letztlich auch der hohe Anschaffungspreis.

Der Artikel ist Gerda Gellisch (1925-2006) gewidmet, eine wunderbare Pianistin und Lehrerin, die nie die Geduld mit mir verloren hat und mich zum Improvisieren ermutigte.

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Fazit

Ein Flügel ist ein Flügel ist ein Flügel. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass noch so ausgefeilte Sampling-Technik in absehbarer Zeit diesen hochkomplexen Klang wird absolut wirklichkeitsgetreu reproduzieren können. Möglich ist aber eine immer bessere Annäherung. Ende der 80er begeisterte mich der Klaviersound des Korg M1. Mitte der 90er dachte ich beim Roland RD-500, das sei jetzt das Nonplusultra. Heute ist für mich der White Grand von Nord der Flügelsound, der dem Original sehr nahe kommt. Verbunden mit einer Tastatur, die mich bei meinen Versuchen, Klavier „con brio“  zu spielen, angenehm unterstützt.  Als Keyboarder liefern wir heute alles: Vom Streicherteppich über Bläsereinwürfe, Effektsounds bis zu Synthesizer-Soli. Manchmal müssen wir dahin zurückkehren, wo unsere Wurzeln liegen – zum Klavier. Im Bereich der Digital-Klaviere ist das Nord Grand ein würdiger und zeitgemäßer Repräsentant.

Plus

  • ausgezeichneter Steinway-Sound "White Grand"
  • sehr gute E-Pianos
  • authentischer Cembalo-Klang
  • hervorragend spielbare Tastatur
  • Verarbeitung
  • Design

Minus

  • hoher Preis
  • Synthesizersounds ohne Spielhilfen
  • Bedienungselemente zu nah an der Tastatur

Preis

  • 3.249,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    dcbb

    Danke für diesen tollen Artikel, der einerseits genau zum richtigen Zeitpunkt kommt, da eine Anschaffung ins Haus steht, andererseits zu Unzeit, da ich mich eigentlich schon gegen das Nord Grand entschieden hatte, zugunsten eines Yamaha CP88. Aber der Test gibt mir zu denken.

    Es sind 2 Dinge, die mich beim Grand stören, und keines hat mit dem Klang zu tun.

    Ein sehr teures Instrument, technisch nur auf dem Stand des Nord Piano 4, aber man bekommt eben nur die Mittelklasse-Plastiktastatur von Kawai und nicht die des MP11SE, die auch im Test als Maß aller Dinge gilt. Da das Grand schon eher ein Heim- als ein Stage-Gerät ist hört sich das Argument des Gewichts nach einer Ausrede an.

    Ebenso ärgerlich finde ich, dass Nord keinerlei Masterkeyboard-Funktionalität ins Grand (oder die Nord Pianos 4/5) integriert. Man kann tolle Zonen einrichten, aber es ist mir nicht erlaubt mir einer dieser Zonen ein anderes Instrument zu spielen. Wäre es nicht herrlich, ein Nord Klaviersample über eine Fläche von einem Prophet 10 Desktop zu spielen? Oder für ganz wenig Geld einen „Boog“ Bass drunter zu legen? Nord verweigert völlig unnötig diese triviale Funktionalität in einem Instrument für 3300 €.

    Mich stört nicht per Preis per se, aber mich wurmt ein wenig, was ich dafür bekommen würde, zumal der Coolnessfaktor von Nord für mich nicht so wichtig ist.

    • Profilbild
      costello RED

      @dcbb Hall dcbb, das Nord Grand mit der MP11-Tastatur wäre schon ein Träumchen – aber da wären wir sicher über 30 Kilo (damit ziehe ich nicht mal eben schnell in einen anderen Raum um). Und ja – ein Masterkeyboard will das Nord Grand nicht sein. Da würden die fehlenden Spielhilfen auch noch mal sehr störend auffallen. Weitere Einschränkungen hat ja Martin Andersson unten aufgeführt. Da muss jeder für sich entscheiden, ob er angesichts des wirklich happigen Preises mit diesen Kompromissen leben kann. Zum CP88 – ich habe ja ganz ehrlich geschrieben, dass ich das Modell selbst noch nicht ausprobiert habe und nur nach den Klangbeispielen urteilen konnte. Da schien mit der Sound im Vergleich zum Nord Grand etwas metallisch gefärbt. Werde es mir aber selbst auch mal ausführlich zu Gemüte führen, wenn es wieder ohne große Einschränkungen möglich ist.

  2. Profilbild
    CKMUC

    Außerordentlich guter Artikel, von jemandem, der auch sehr gut spielen kann und auch bzw. gerade die Belange klassischer Musik berücksichtigt.
    Glückwunsch!

    • Profilbild
      costello RED

      @CKMUC Hallo CKMUC , danke für Dein nettes Feedback. Die wunderbare Piano-Loungereihe von Martin Andersson hat mich ermutigt, hier auch mal die Klassik-Fans unter den Amazona-Lesern gezielt anzusprechen. Wenn das gelungen sein sollte, freue ich mich sehr :)

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    Nik Elektrik

    Wunderbarer Artikel, der mir aus der Seele spricht. Ich hätte das Nord Grand ebenfalls fast blind gekauft, wenn nicht ein Besuch beim Händler meines Vertrauens dazwischen gekommen wäre. Und dann war sofort alles klar. Die Einschränkungen bezüglich live sehe ich auch so. Dennoch finde ich die „Ablagefläche“ für Synthesizer ideal. Das abgeschrägte Panel hat zwar seine Tücken, ich mag es dennoch lieber als beim Nord Stage. Dort wüsste ich aber aufgrund der Fülle der Funktionen keine Lösung. Ich nutze das Grand im Studio auch viel für Unterricht und bin für Pop und Klassik hochzufrieden.

    • Profilbild
      costello RED

      @Nik Elektrik Hi Nik Elektrik, es freut mich, dass Du mit dem Nord Grand auch so zufrieden bist. Du hältst die fehlende Graduierung/Druckpunkt auch nicht für gravierend? Das mit der Ablagefläche für Synths würde sich anbieten, aber da ist bei mir meistens das Notenpult aufgesteckt ;)

      • Profilbild
        Nik Elektrik

        @costello Graduierung/Druckpunkt wäre natürlich noch schöner, finde ich trotzdem nicht gravierend. Dafür habe ich im Wohnzimmer meinen Yamaha S-400E Flügel. ;-) Die Tastatur des Grand finde ich sehr angenehm, leicht und trotzdem insgesamt authentisch für ein Digitalpiano.

        Ja, das Notenpult muss dem Synthesizer weichen, aber der Wechsel geht ja schnell. Und es motiviert zum Auswendiglernen. ;-)

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    KleinKlang

    Klingt so, als ob ich, als blutiger Anfänger, mit meiner Entscheidung für das Kawai MP7se gar nicht so schlecht entschieden haben. Insbesondere da das gerade mal 1300€ kostet!

    Im Text sprichst du immer vom MP7 und MP11, zeigst aber Bilder von den SE Versionen, welche hast du selbst angespielt/angehört? Bei den SE Versionen kamen ja nochmal weitere Flügel-Sounds hinzu.

    • Profilbild
      costello RED

      @KleinKlang Hallo KleinKlang – Glückwunsch zum MP7 SE. Du hast alles richtig gemacht, das ist ein fantastisches Klavier und fast wäre es auch meine Wahl geworden. Ich musste mich bei den Archivbildern bedienen und die zeigen die SE-Versionen mit den SK-EX und SK-5 Flügelsounds. Soweit ich weiß sind trotz der neuen Sounds alle Instrumente von Kawai. Da gefällt mir halt persönlich die Auswahl verschiedener Klavierhersteller bei Clavia Nord noch ein bisschen besser. Aber auch mit Blick auf den Preis ist das MP7 SE ein tolles Instrument.

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    PiQuadrat

    Was für ein toller Artikel! Die Musikbeispiele sind ja der absolute Hammer!

    In unserer „ungedämmten Altbauwohnung“ tut seit Jahren ein älteres Nordstage EX seinen Dienst als Klavierersatz. Klingt immer noch sehr gut und mit der Tastatur wird von Kindern problemlos Klavier gelernt. Sogar der Lehrer findet es für ein Digitalpiano sehr gut.

    • Profilbild
      costello RED

      @PiQuadrat Danke Diskonaut! Ja für Altbauwohnungen sind Digital-Klaviere eine Offenbarung. Toll, dass eure Kinder Klavierunterricht bekommen :)

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Costello hat wieder zugeschlagen, vom geliebten Mozartel über Bach zu Supertramp – die Audiobeispiele sind ganz großes Kino. Der Artikel erst recht. Nach den Beispielen zu urteilen fehlt aber der Druckpunkt schon, das merkt man, besonders bei dem Beispiel von Mozart. Es klingt gut, aber klar digital (aus meiner subjektiven Sicht). Wenn man die Hochzeit von Grieg da „herunterhacken“ würde, wäre das wohl weniger zu bemerken. Sehr eindrucksvoll fand ich da eher das Cembalo sowie die elektrischen Pianos (Rhodes und Wurli). Aber wenn ich auch zu einem anderen Ergebnis für mich komme, ist dieser Artikel wirklich mehr als gelungen.

    • Profilbild
      costello RED

      Hallo SynergyMan, herzlichen Dank für Dein nettes Feedback und natürlich auch Deine Sichtweise zum fehlendem Druckpunkt. Mir war es wichtig, auch mal ein Stück über ein paar Minuten laufen zu lassen, mit ein paar Dynamikwechseln, und dann sagt uns unser Ohr, ob wir das als Flügelersatz durchgehen lassen, oder es doch noch deutlich digital klingt. Das Andante aus der sonata facile war übrigens das erste, was ich aufgenommen habe und da habe ich mich auch noch sehr um saubere Phrasierung bemüht, bloß keine Aussetzer produzieren ;) Im allerletzten Teil, wo es von Moll wieder auf Dur geht, ist es weicher und auch etwas lässiger geraten. Das spielt natürlich auch eine Rolle. Das Cembalo ist ja oft so ein Stiefkind, aber das – so finde ich – ist Nord richtig super gelungen. Ja, und die E-Pianos mag ich auch sehr.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @costello Sorry für meine späte Antwort: Spielerisch musst Du Dich wirklich nicht rechtfertigen, aber man merkt den Flügelsamples an, dass hier keinerlei Druckpunktumsetzung vorliegt, aber ich glaube das bei den Upright Samples zu entdecken, besonders bei dem Stück von Schumann. Ich habe mir die Mühe gemacht, das Ding (wegen Deines Artikels) im Laden selbst anzuspielen und ja es hat ganz gewaltig etwas. Mir gefällt es jetzt auch, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Klaviatur polarisiert und nicht jeden in den Bann zieht. Unbedingt antesten.

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          costello RED

          Klasse, da habe ich ja was ausgelöst. Freut mich sehr, dass Du beim Antesten auch ein bisschen von der Faszination gespürt hast, der ich gerade ziemlich erlegen bin :)

  7. Profilbild
    Martin Andersson RED

    Hallo Costello
    danke für Deinen ausführlichen und persönlichen Erfahrungsbericht, dem ich viel mehr abgewinnen kann als den meisten Testberichten, die ich über das Nord Grand schon gelesen habe.
    Ich selbst überlege mir auch immer wieder, mein Nord Stage EX (der ersten Generation) gegen etwas Neueres einzutauschen. Der Nord Grand ist eine Überlegung wert; aufgrund des überschaubaren Gewichts halte ich ihn auch für bühnentauglich. Und eine passende Transporttasche ist ja auch erhältlich.
    Was mich aber davon abhält, sind die Effekte, die mir mit nur einem regelbaren Parameter zu einfach gehalten sind. Beim Delay sieht es zwar besser aus, aber Feedback in festen Stufen halte ich nicht für besonders praxistauglich.
    Auch dass man bei den Velocity Kurven auf drei Werte eingeschränkt ist, mag für den einen passend sein und für den anderen eben nicht. So genial ich die Nord Keyboards finde (und dies meine ich im Allgemeinen für alle deren Produkte), so sehr ärgere ich mich immer wieder über Vereinfachungen und Einschränkungen, die in dieser Preiskategorie deplatziert wirken. Beispielsweise ist es immer noch nicht möglich, andere Stimmungen als die gleichmäßig temperierte auszuwählen, was ich angesichts der wirklich schön klingenden Cembalo- und Hammerklavier-Samples etwas seltsam finde. …

    • Profilbild
      Martin Andersson RED

      @Martin Andersson Fortsetzung:
      NORD gibt uns historische Klänge aber nicht die Möglichkeit, diese auch historisch zu stimmen und spielen. Mit Verlaub, aber das wirkt etwas paradox.
      Und beim Sample-Synth würde ich früher oder später einen Cutoff Regler vermissen, denn eine Steuerung nur über die Anschlagsdynamik ist mir zu eingeschränkt. Wahrscheinlich geht es hierbei auch darum, den eigenen Produkten keine Konkurrenz zu machen, aber dann hätte man aus meiner Sicht auf den Sample-Synth verzichten können. In dieser vereinfachten Ausführung wäre er für mich nur beschränkt von Nutzen.

      Der große Vorteil der Nord Pianos (wozu natürlich auch das Grand gehört) ist für mich zweifelsfrei die große Auswahl an Samples. Nord bietet nebst dem obligatorischen Steinway D auch einen historischen Steinway, sowie einen Yamaha und Shigeru Kawai, aber auch einen Fazioli, Bösendorfer und einen wunderbaren, hundertjährigen Blüthner. Diese Vielfalt ist einzigartig.

      Danke nochmals für den schönen Bericht und einen schönen Tag

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        cosmolab

        @Martin Andersson „….und einen wunderbaren, hundertjährigen Blüthner. “

        Warte mal – wie war das – „im Mittelteil“ – ein BLÜTHNER?!
        Das wäre ja eine Sensation – darauf warte ich schon seit „mindendstens“ ebenso 100 Jahren! :-)

        Das ist völlig an mir vorbei gegangen. Ist das Sample ganz neu?

        • Profilbild
          Martin Andersson RED

          @cosmolab Der „Velvet Grand“ wurde in einem Forum als Blüthner Model 1 identifiziert, was von Clavia aber nie bestätigt wurde.

        • Profilbild
          costello RED

          @cosmolab Das Velvet Grand wird auf der Nord-Seite beschrieben als „large concert Grand (280 cm – 9’2”) of German heritage with a remarkably rich, soft and soulful tone. “ Und bei den Downloads steht dann direkt „Velvet Grand Model 1“ – das ist also der Blüthner-Flügel. Sowie das Silver Grand ein Kawai SK7, das Italian Grand ein Fazzioli und das Imperial Grand ein Bösendorfer Imperial oder das Royal Grand ein Yamaha-Flügel S6 ist. Die Auswahl ist wirklich gut. Und mit dem „White“ ist jetzt auch ein amtlicher Steinway an Bord :)

          • Profilbild
            cosmolab

            @costello Ach – großartig, danke für den Hinweis!
            Denn genau wie Du, Costello, „vorgeschädigt“ bist durch Euren Steinway, bin ich nämlich in mindestens ebensolchem Maße vorgeschädigt dadurch, dass ich als Kind Klavier üben durfte auf einem Vorkriegs- Blüthner mit Aliquot- Mechanik. Dessen unglaulicher Sound (mit leichtem „Silberschimmer“) hat sich mir tief ins Gedächtnis eingegraben und ich würde den auch heute noch einem Steinway vorziehen.
            „Leider“ hab ich noch ein NordStage der ersten Generation (also „nix EX“), das nach heutigen Maßstäben viel zu wenig RAM hat, um all die Segnungen der neuesten Samples zu nutzen. Ich war deswegen immer mal wieder um das NordStage3 herum geschlichen und hatte mir auch das Grand schon angesehen – einfach um dann in den Genuß dieser Samples zu kommen. Vom Spielgefühl „und auch sonst so“ taugt mir nämlich bereits der „erste Wurf“ von Clavia noch gut (und ich bin ja auch nur Hobbyist).
            Jetzt kommt nur plötzlich der Moment, an dem vielleicht mein Töchterchen auch Klavier lernen will. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dann *eigentlich* nur was wirklich „Echtes“ hilft. Die meisten elektronischen Krücken sind da eher „Stimmungserder“. Leider haben wir fürs Echte aber keinen Platz.

            Ich hab mich daher gefragt, ob das Nord Stage3(88!) und das Grand ebenbürdig wären – hinsichtlich der Tastatur…?

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              costello RED

              @cosmolab Hi Cosmolab, die Instrumente, auf denen wir in unserer Jugend gespielt haben, die prägen uns auf einen bestimmten Lieblingssound. Blüthner ist wunderbar, meine Klavierlehrerin hatte einen Bechstein, der klang auch großartig. Das Nord Stage 3 hat eine voll gewichtete Tastatur von Fatar. Die ist auch sehr gut, aber für reines Klavierspiel finde ich die von Kawai noch gelungener. Nord hätte ja auch nie den Deal mit Kawai gemacht, wenn sie sich davon nicht einen Mehrwert versprochen hätten. Dass sie die Kawai-Tastatur dann allerdings um die Punkte Graduierung und Druckpunkt „bereinigt“ haben, stellt für einige dann schon wieder einen Nachteil dar. Ich finde ihn nicht so gravierend, wie oben beschrieben. Wenn das Instrument auch für Klavierunterricht genutzt werden soll, ist es sicher gut den Klavierlehrer oder die -Lehrerin miteinzubeziehen. Die können am besten beurteilen, ob eine Tastatur tauglich ist, auch darauf zu lernen.

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              Martin Andersson RED

              @cosmolab Wenn Du vor allem am Blüthner Klang interessiert bist, kannst Du Dir auch eine Sample Library für den Rechner holen. Pro-Audio-Vault bieten einen gesampelten Blüthner für den Kontakt Player an („Blüthner Digital Model One“).

              Ich persönlich finde die Tastatur des Nord Grand ein gutes Stück angenehmer zu spielen als die meines Nord Stage. Wenn es mir nur ums Üben zu Hause ginge, würde ich mich für ein MP11 entscheiden, ob „SE“ oder nicht, ist nicht so wichtig. Die Tastatur ist (gefühlt) ebenbürtig.

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                cosmolab

                @Martin Andersson …“habbichschon!“ ;-)
                Und ich finde die übrigens ganz hervorragend. Allerdings hab ich auch ganz besonders dabei gemerkt, WIE wichtig eine dazu passende Tastatur ist – sonst „verpufft der Effekt“. Auch wenn vielleicht mein NordStage „classic“ noch kein Ideal darstellt – mit einem NI Kontrol S49 spielen sich die „BDMO“-Samples geradezu enttäuschend. Das war für mich eine wichtige Erfahrung – ich hätte das vorher nie für möglich gehalten.
                Aber auf dem NordStage gespielt – fand ich – sind sie das Beste, was ich selbst bisher zum Thema Pianosound gehört habe. Auch der genannte „Velvet“ Sound von (meinem) Clavia kommt da m.E. nicht recht ran. Wenn man diesen „BDMO“ irgendwie „nativ“ ins NordStage bekäme – das wär´mein Traum… ;-)

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              Beatzone

              @cosmolab Lieber cosmolab,
              ich kann‘ s ja vollkommen nachvollziehen, was solche Geräte und die Musik aus einem machen! Ich muss wirklich schmunzeln und Dein „Uneigennutz“ sei Dir vollkommen vergeben!
              Das Töchterchen am Nord Stage 3, wenn ich das richtig verstanden hab‘ und „gelegentlich“ würd‘ halt da Papa auch ein bisserl spielen, oder?
              Sehr gerne würde ich mir das ansehen, sicherlich ein tolles Bild!
              Ein meines Erachtens, nämlich der Tastatur wegen, tolles Digitalpiano wäre für mich das Kawai CA 79 od. 99, leider Großformat – ich meine für die Tochter und zum Lernen.
              Ein Nord Stage 3 finde ich für ein Kind persönlich nicht so geeignet, weil schlichtweg viel zu viele verführerische Verlockungen, die ablenken von der Musik und dem Lernen und außerdem haben Kinder einen ungezwungenen und schnellen Zutritt, der aber möglicherweise ein bisschen verfrüht wäre.
              Ich persönlich hab ein Bechstein.
              Liebe Grüße und danke für Deinen Beitrag, den ich wirklich verstehen kann!
              PS: Wenn ich in meinem nächsten Leben nicht mehr meinen Papa als Papa bekommen kann, dann hätte ich gerne Dich als Papa, wenn‘ s möglich wär!!!

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                cosmolab

                @Beatzone „Ein Nord Stage 3 finde ich für ein Kind persönlich nicht so geeignet, weil schlichtweg viel zu viele verführerische Verlockungen…“

                …Ohh wie wahr, wie wahr!
                Natürlich hast Du den Nagel auf´n Kopf getroffen – zum Klavier lernen ist das Stage ja etwa so geeignet wie ein Rennwagen zum Autofahren lernen.
                Unter diesem Aspekt jedoch macht´s Nord Grand nicht wesentlich besser: Es hat auch ne Menge Knöppe – und (was wohl noch entscheidender ist) – das Ding braucht ja auch immer noch einen Verstärker oder zumindest Aktivboxen. Na, und wenn das schon so ist – dann ist dem Papa das Hemd näher als der Rock, denn das Stage kann er „universeller einsetzen“ (völlig uneigennützig!). ;-)

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                  Beatzone

                  @cosmolab Danke für Deine Antwort!
                  Ich meine, Musik allein auf „schlichten“ Naturinstrumenten kann schon Inhalt und Schönheit und wie Zauberei sein, aber diese Erfahrung kann ein Kind dann schwerer machen. Ich denke, dass der Weg vom Anfänger zum guten Klavierspieler länger ist als der Weg vom guten Klavierspieler zum Synthesizer-Virtuosen. Kein „normales“ Kind, ja nicht einmal ich als Erwachsener kann diesen Ablenkungen widerstehen.
                  Ich denke an Stefan Zweig und seine Schachnovelle.
                  Ich seh‘ s noch drastischer:
                  Lieber cosmolab, wenn ich unbedingt verhindern wollte, weil ich zum Beispiel so heikel wäre, was ich zufällig in Wirklichkeit nicht bin, dass mein Kind auch nur in die Nähe meines Klaviers kommt, geschweige denn es berührt, dann würde ich neben dem Klavier ein Nord Stage 3 hinstellen und wäre meines Erachtens auf der sicheren Seite.
                  Aber als Kind, das ich ja eigentlich noch bin, zumindest all das, was Synthies und Elektronik und Beats betrifft, beschwöre ich Dich, lass uns doch bitte zum nächsten Musikgeschäft gehen und nur einmal das Nord Stage 3 anschauen und ein bisserl nur ausprobieren und ich verspreche Dir wirklich hoch und heilig, dass ich Klavier üben werde und selbstverständlich werden die Noten in der Schule drastisch besser werden und einen Hund würd ich dann auch nicht mehr wollen, einen Bruder aber schon!
                  Liebe Grüße!

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      costello RED

      @Martin Andersson Hallo Martin, da bin ich absolut bei Dir – mich stört vor allem die Einschränkung auf 3 Velocity-Kurven. Da würde ich mich schon öfters mal über eine Zwischenstufe freuen. Die Amp/Verzerrer-Simulation ist eigentlich nur auf den ersten 10 Prozent des Reglerwegs brauchbar, danach zerrt es meist schon zu viel. Nur beim Kompressor kann man ohne Gefahr höher gehen. Die verschiedenen Stimmungen für Cembalo und Hammerklavier wären tatsächlich ein sehr nützliches Feature. Ob Nord das evtl. auch über Software-Updates anbieten könnte? Sample-Synth ist eine nette Beigabe und für die Double- und Splitsounds sehr schön. Aber ohne echten Cutoff-Eingriff weiß ich mit den Synths nicht viel anzufangen, obwohl der Big Poly schon toll klingt, schön räumlich auch. Am Ende waren für mich auch die – wie ich finde – sehr überzeugenden vielfältigen Piano-Samples entscheidend. Und die (trotz des Meckerns bei den Velo-Kurven insgesamt sehr nuancierte Spielbarkeit der Klänge durch die Tastatur.

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        bluebell AHU

        @costello Hast Du mal die Alternative eines „errechneten“ statt eines gesampleten Pianos getestet? Ich hab die Tastatur Studiologic SL88 Grand, mit der ich vom Spielgefühl her sehr zufrieden bin. Als Klangerzeuger habe ich mir Modartt Pianoteq 7 gekauft, das mich im Vergleich zur Version 6 (die für mich etwas tot klang) überzeugt.

        Bei der Modellierung sind selbst solche Dinge wie das langsame Drücken und Halten von Tasten (sodass kein Ton erklingt) und das harte Anschlagen einer anderen Taste, sodass die gehaltenen Tasten mitschwingen, nachgebildet.

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          costello RED

          @bluebell Hi bluebell, Du hast mich erwischt: der Satz in meinem Bericht „selbst die mit oft riesigen Dateigrößen hinterlegten Software-Pianos kämpfen alle mit dem Grundproblem, dass sie etwas steril klingen“ war vor allem auch auf Pianoteq gemünzt. Version 7 kenne ich bisher nur aus Beispielen im Netz, das muss ich also noch selbst unter die Finger kriegen. Aber aufs Ganze gesehen gilt da für mich, was ich auch bei RD-2000 und dem V-Piano geschrieben habe – diese Einflussmöglichkeiten bis in die kleinste Nuance sind toll, sie halten mich aber eher vom Spielen ab. Vielleicht ist physical modeling dem Sampling ja sogar prinzipiell überlegen. Aber so richtig 100% überzeugen mich die Ergebnisse noch nicht.

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            sus4

            @costello Hallo Costello,

            so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Zu Hause nutze ich mein Nord Stage 2 zumeist lieber mit Pianoteq und dem Modelling des Steinway B, weil mir hier der Klang natürlicher vorkommt. Aber natürlich stimmt es, dass es sich in allen Fällen immer nur um Annäherungen an ein „echtes Klavier“ mit seinen tagesabhängigen „Stimmungen“ handelt.

            Jedenfalls Danke für den tollen Artikel!

          • Profilbild
            bluebell AHU

            @costello Schnapp Dir mal die Testversion von Pianoteq. Vielleicht geht es Dir wie mir, und die 7er Version wirkt auf Dich deutlich besser als die irgendwie tote und unangenehm am Ohr saugende (ich kann es nicht anders beschreiben) 6er Version.

            Ich bin kein Modifizierer, d.h. ich hab mir den „NY Steinway D Studio Recording“ rausgesucht und bin glücklich damit.

  8. Profilbild
    costello RED

    Weil es bei den Digital-Pianos ja auch immer um das Thema geht: Wie Klavier üben, ohne die Nachbarn zu nerven. Martin Andersson hat auch dazu einen Artikel geschrieben – den 6. Teil seiner wunderbaren Piano Lounge :) Hier der Link: https://bit.ly/3zQ3ET7

  9. Profilbild
    harp

    Eigentlich braucht man als Nord Stage 3-Besitzer keine Testberichte von anderen Nords (Electro, Piano oder Grand) zu lesen, da die Klangerzeugung ja immer zu 95% identisch ist und man die Sounds und Effekte daher alle schon aus dem NS3 kennt. In diesem Artikel geht es aber darum, was für ein INSTRUMENT das Nord Grand ist und wie es sich ANFÜHLT darauf Musik zu machen – toll!

  10. Profilbild
    hejasa AHU

    auch von mir großes Kompliment für den Artikel und die klasse Soundpräsentationen.
    Andererseits bin ich aber jemand, der sich seinen Klavierklang selber formt und dazu bietet mir das MP 11 weit mehr Möglichkeiten mittels Filtern, Hüllkurven und Effekten als sie das Nord Grand liefern kann. Auch möchte ich die Tastatur des MP nicht mehr missen.
    Die Begeisterung für das das Nord Grand kann ich trotzdem teilen, aber meine Liebe gehört dem Kawai und seinem hoffentlich bald erscheinenden Nachfolger.

    • Profilbild
      costello RED

      @hejasa Hi Hejasa, das MP 11 ist großartig und wäre es nicht so ein schwerer Klopper, hätte ich es sicher auch gekauft. Aber dann hätte ich das Nord Grand vielleicht gar nicht ausprobiert, was ich heute bedauern würde ;) Danke auch für Dein nettes Feedback!

  11. Profilbild
    ukm

    Vielen Dank für den sehr ausführlichen Bericht und die gelungenen Soundbeispiele. Dadurch wird aus mir auch kein Fan gesampleter Instrumente, aber es hat mich daran erinnert, dass ich in der probe- und auftrittsfreien Zeit mehr hätte üben sollen, als mich überwiegend mit technischen Dingen zu beschäftigen.

  12. Profilbild
    herw RED

    ein toller Artikel, den ich auch noch mehrfach lese – ich bade in der Ausführlichkeit und man spürt die Liebe zum Instrument

  13. Profilbild
    olduser

    Danke Costello für diesen ambitionierten Artikel, ich stimme Dir zu :Das Nord Grand hat das gewisse Etwas und da hier noch ein Kawai GL 30 steht, der natürlich weiter seine Berechtigung hat, ist das Grand gerade für Rhodes Sachen, besser als mein 79er ´Rhodes, weil es sich wirklich fluffiger spielt und ich viel besser auf dem Teil grooven kann. Ich habe mich nach 15 Minuten in das Teil verknallt, jetzt muss ich mein Rhodes wohl verkaufen, aber bei den heutigen Preisen geht das ja 1:1.

    • Profilbild
      costello RED

      @olduser Hi Olduser, mit einem guterhaltenen Rhodes finanzierst Du heute leicht ein Nord Grand. Ich würde es mir vielleicht trotzdem überlegen, weil ich persönlich meinem altem Wurlitzer 200 A manchmal noch nachtrauere. Was zugegeben ein bisschen irrational ist, weil das Austauschen gebrochener Klangzungen wirklich nervig war. Das Spielgefühl auf dem Nord Grand ist einmalig. Aber wie findest Du die Nord-Rhodessounds im Vergleich mit Deinem Original? Beim Wurlitzer, das ich wirklich in- und auswendig kenne, merke ich nämlich immer noch einen Unterschied.

      • Profilbild
        olduser

        @costello Hallo costello,

        ich habe den Verkauf des Rhodes nicht bereut, ebenso wenig wie den des Wurlitzers.
        Dazu muss ich sagen, dass beide Instrumente nicht wirklich 100% spieltauglich waren,
        man hätte mehr investieren müssen.Ein Rhodes bleibt ein Rhodes es ist nicht 100 % ersetzbar, allerdings habe ich mich persönlich spieltechnisch mit dem Nord Grand verbessert, das ging mir mit meinem Kawai GL 30 Flügel ähnlich, mein Hauptaugenmerk liegt beim Klavier, da ist das Nord Grand halt für mich „All Grands and Uprights in a Box“ Als reinen Rhodes-Ersatz habe ich das Grand nie betrachtet, dennoch reicht es mir völlig als Solcher.

  14. Profilbild
    musictm

    Hallo Costello, zunächst allergrößten Respekt für den fantastischen Test. In dieser Ausführlichkeit findet man so etwas selten. Insbesondere auch die umfänglichen Vergleiche mit anderen Instrumenten. Den Status Amateur finde ich bei der Selbstbewertung schon stark untertrieben, die eingespielten Soundbeispiele sind großartig! Ich habe selbst sehr lange nach einem Digitalpiano gesucht und bin beim Kawai MP7 SE gelandet. Die Tastatur und die restliche Ausstattung fand ich extrem überzeugend, die Verarbeitung ist bei Kawai auch sehr wertig. Ich kann allerdings bestätigen, dass Kawai beim Sound im Vergleich nicht mithalten kann – wenngleich der Klang durchaus sehr gut ist. Im Vergleich fehlt dem Kawai aber die Brillanz, der Sound ist mir manchmal zu „muffig“. Das Nord klingt in allen Beispielen detailreicher, lebendiger. So ein Test lässt einen wirklich schnell über Veränderungen nachdenken.

    • Profilbild
      costello RED

      @musictm Hallo musictim, erstmal herzlichen Dank für Dein nettes Feedback. Mit dem Kawai MP7 SE hast Du eine Superwahl getroffen. Wenn Du den Klang als etwas „muffig“ empfindest, lassen sich vielleicht per Equalizer die Höhen etwas auffrischen. Bevor Du über Veränderungen im großen Stil nachdenkst, könntest Du ja auch eventuell die sehr gute Kawai-Tastatur mit einem Softwarepiano kombinieren. Für mich waren ja nach den Triple Strike-Pianosounds des Kurzweil PC3X die Nord-Pianoklänge wirklich ein qualitativer Quantensprung (mit Ausnahme der E-Pianos, die auf dem Kurzweil exzellent sind und die ich immer noch gerne nutze). Aber wenn ich ein so hochwertiges Instrument wie das MP7 SE hätte, würde ich mir die teure Investition in das Nord Grand gut überlegen. Nicht, dass Dir am Ende der Druckpunkt fehlt ;)

  15. Profilbild
    Jazzheini

    Was ein grossartiger, detaillierter und „musikalischer“ Artikel. Auch wenn er ja schon über ein Jahr alt ist, hab ich ihn gerade entdeckt. Großes Kino! Mit das Beste, was ich hier gelesen habe. Wollte ich nur kurz loswerden.
    Ich spiele mein Nord Electro wegen der E-Pianos (die vermutlich gleich klingen) und mag die Waterfall-Tastatur sehr gerne dafür. Klassik kann ich aufgrund fehlender Notenkenntnisse nicht spielen, aber Jazzbegleitung geht ganz ordentlich. Ich empfinde die Nord-Instrumente auch als sehr „musikalisch“. Die machen einen guten Job da in Schweden. Die Dinger sind mit Sinn und Verstand entworfen.
    Ich ärgere mich bis heute, das ich meinen NordLead 2x verkauft habe …

    Danke nochmal für den liebevollen Artikel. Ich habe viel gelernt beim lesen. Grüße aus Hamburg.

    • Profilbild
      costello RED

      @Jazzheini Vielen Dank für dein tolles Feedback! Das Nord Grand ist mir mit der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen. Wie Du schreibst: Die machen einen sehr guten Job in Schweden und die Pianos klingen allesamt sehr musikalisch.

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