Eurorack-Modul wird Synthesizer
Kurze Info vorab: Den ausführlichen Test zum MD900 findet Ihr HIER.
Mayer RD900 ist ein Extended VA-Synthesizer, der neben der eigentlichen VA-Synthese auch Wavetables, Drums und MIDI-Clip-Launcher bietet. Mit dem M800-R2 (wir werden noch darüber berichten) gibt es die gleiche Power als Eurorack-Modul – und es geht sogar noch kompakter.
Tatsächlich gab es zuerst die Eurorack-Variante, ein Modul, das einen 16-stimmigen, vierfach multitimbralen Synthesizer mit zusätzlicher Drum-Sektion und MIDI-Steuerung vereint. Die massiven Möglichkeiten, die sowohl die Klangerzeugung als auch die MIDI-Funktionen hier boten, brachten das Desktop-Gerät MD900 auf den Weg. Hier wurde die Engine, die um einen Raspberry Pi aufgebaut ist, um ein großzügiges 6 HE Panel ergänzt, das direkten Zugriff zu den wichtigsten Funktionen bietet.
Der Signalweg des RD9800 ist komplett in Stereo ausgeführt, von den Oszillatoren, über die Filter bis zu den Effekten findet alle im „Zweikanalton“ statt. Der Synthesizer besitzt zwei Oszillatoren, die wahlweise als VA mit morphbaren Waves oder im Wavetable-Modus arbeiten können. Es sind 32 Wavetables installiert, zukünftig ist auch der Import von User-Wavetables geplant. Durch den komplett stereo gehaltenen Signalweg lässt sich bereits hier ein breiter Klang erzielen und in einem Wavetable ist auch eine Filterung möglich. Weiterhin kann das Signal mit einem Shaper bearbeitet werden.
Es gibt zwei Multimode-Filter, die sich auch via Link koppeln lassen. Zusätzlich ist ein Effekt-Slot (mit mehreren Algorithmen) zur Klangbearbeitung vorhanden.
Mit je drei Hüllkurven und LFOs werden die Parameter moduliert. Die vier multitimbralen Parts werden auf dem Panel direkt umgeschaltet und durch unterschiedliche Farben der LED-Beleuchtung visualisiert. Außerdem gibt es in mehreren Sektionen noch kleine Displays.
Zusätzlich gibt es einen Part mit einer Drum-Sektion. Die Sounds sind gesampelt und auch der Import eigener Samples ist möglich. Außerdem können die Drums über einen Side-Chain zur Steuerung eines Effektes genutzt werden, was sich intern alles schnell routen lässt.
Der MD900 besitzt einen programmierbaren Arpeggiator, dessen Muster (wie auch die weiteren Bedienmenüs) über das Touch-Display eingegeben werden. Zusammen mit importierten MIDI-Files lassen sich die Arpeggios über einen Clip-Launcher, wie man es ähnlich aus Ableton Live kennt, organisieren und abspielen.
Rückseitig gibt es Anschlüsse für Audio-Out, Audio-In, Kopfhörer, 2x Pedal und 2x USB.
Aufgrund der Lieferenpässe bei Bauteilen wird der Mayer RD900 wohl erst im nächsten Jahr in die Läden kommen. Der Preis steht noch nicht endgültig fest, wird sich aber voraussichtlich um die 3.000 Euro bewegen. Das hängt auch ein wenig davon ab, ob es das dunkel eloxierte oder das Alu-Panel wird. Welches gefällt euch besser?
Alu
…aber reizen tut mich das Teil nicht!
Plastik reicht, Design ist ansonsten ja auch nicht aufregend und der Preis is auch nich ohne.
… interessieren tut mich das Teil schon
Mich reizt das voll. Man hört da ist jahrelang dran gearbeitet worden. Bin total fasziniert. Ob er allerdings dem Iridium Konkurrenz machen kann frage ich mich schon. Beim Iridium stimmt fast jedes Detail, auch die einzelnen FX sind alle sehr sehr gut, nicht nur die Klangerzeugung. Beim Mayer scheinen die Filter ziemlich gut zu sein und der Grundklang der Oszillatoren. Darum hat er mich jetzt schon. Die vielen Displays finde ich sehr hilfreich. Die Shaper Sektion wird übrigens in keinem Video erklärt.
Könnte das Waldorf Iridium Konkurrenz machen? Sieht auf jeden Fall Performance-freundlich aus.
Für Konkurrenz fehlt aber eine Prise Granular und ein Tausender im Abgang.
Fehr fichtich Herr Feudenthaler! Auch die Displays sind zum gähnen unnötig. Kann der Modwave nicht dasselbe oder mehr? Den Pi haben die gemeinsam.
Keine Ahnung? Hab mir den Modwave nie so richtig angeschaut, warte…
Nö, kann er nicht, hat aber mit 200Bänke á 64 Wellenformen und Gigabytes an Samples zum stapeln die dickere Hose an.
Ob man über den Editor seine eigenen reinladen kann und was für Updates kommen entzieht sich meinem Kentnisstand!
Habe mal kurz geschaut. Korg hat 2 OSC mit je zwei möglichen Wavetables pro Oszillator oder ein Sample auf einen Oszillator. Dazu kannst du Sync, Stretch, Flip, Mirror, FM, AM und sogar Ringmod mit Samples veranstalten. Die Wavetables haben „Old School“ modes mit 8 und 12-Bit und an Hüllkurven gibt es 4. 2xPitch, 1xFilter und 1xAmp. Das alles und noch mehr (4 Filtertypen, 5 LFO’s, 2 Mod-Prozessoren, Effekte) muss der Mayer mit 4 vs. 2-Layern kompensieren. Irgendwie kann mich das Alu nicht überzeugen wenn ein Korg Plastikbomber so mächtig ist. Dagegen ist der neue Waldorf M fast schon ein Schnäppchen.
Erinnert mich auch ganz stark an den Access Virus.