BARP vs KARP: Der Angriff der Klonkrieger
Alan R. Pearlman und der ARP 2600
Bevor wir zum Vergleich und dem Test kommen, frischen wir unsere Kenntnisse über die Geschichte des ARP 2600 auf. Dies ist hilfreich und hilft beim tieferen Verständnis. Es war 1969 und MOOG war der amerikanische Platzhirsch in Sachen elektronische Musikinstrumente. Und dann kam ARP.
Alan R. Pearlman erkannte ähnlich wie Bob Moog, dass elektronischen Musikinstrumenten die Zukunft gehörte.
Verbürgt ist folgendes Zitat: „The electronic instrument’s value is chiefly as a novelty. With greater attention on the part of the engineer to the needs of the musician, the day may not be too remote when the electronic instrument may take its place … as a versatile, powerful, and expressive instrument.“
Es dauerte bei Pearlman dann von 1948 bis 1969 bis aus Grundlagenforschung und ersten unternehmerischen Versuchen aus 100.000 US Dollar und unter Hilfestellung von David Friend, ARP Instrument als Teil der Tonus Inc. entstand.
Das erste Produkt: System 2500 oder kurz ARP 2500. Hier muss nach sich vor Augen halten, dass Moog hier schon vorgelegt hatte, Wendy Carlos „Switched on Bach“ war veröffentlicht. „Silver Apples on the Moon“ ebenso. Bands der Stunde setzten auf Moog. Monkees, Doors. Ebenso die Beatles. Der ARP 2500 hatte seinen Moment für die Ewigkeit dann in „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“.
Das ARP System 2500 war nun eher für akademische Zwecke oder für die Festinstallation in einem Tonstudio gedacht. Portabel war anders. Bei ARP erkannte man richtig, dass man ein kleines, möglichst einfach zu transportierendes System benötigte. Dieses sollte dann im Gegensatz zu Moog, schon vordefinierte Verbindungen mitbringen. Zweck der Übung, der interessierte Musiker sollte sofort und ohne patchen Sounds erstellen können.
Dies war nun im Jahr 1971 die Geburtsstunde des ARP 2600 in seiner ersten Version. Dem Blue Meanie (Model 2600). Den wir heute als Blue Marvin kennen. Hier wurden weniger als 50 Stück produziert. Später, im selben Jahr, folgte dann der Gray Meanie (Model 2600C). Hier wurden ca. 35 Stück produziert. Hier wurde dann das Keyboard Model 3604C eingeführt.
Allerdings hatten der Blaue Marvin und Gray Meanie wie der Todesstern eine Falle eingebaut. Dazu später mehr.
Ende 1971 wurde dann Model 2600P vorgestellt. Hier wurden dann die 4011 und 4017 VCO-Chips von Teledyne durch den 4027 von National Semiconductor ersetzt, der dann wiederum 1974 durch den 2037-1 ersetzt wurde. Dieser trieb dann bis zum Ende des 2600 die VCOs an. Weitere Verbesserungen bis 1974, das 3620 wurde zu einem duophone Keyboard mit LFO. Bis 1975 wurde das Modell 2600P dann bis zur Version 4.0 weiterentwickelt. Und das Logo wurde auf ARP in der heutigen Form reduziert.
1975 war dann der Start für die grau/weiße – schwarz/weiße Version. Bekannt als 2601 1.0. Bis zum Ende durch Bankrott wurde der 2601 dann in drei Versionen weitergepflegt.
Und nun eine klassische Schwarzblende, wir sind wieder auf dem Todesstern, die Republik Moog hat entdeckt, dass tief im Inneren des Sterns ein 4012 Filter werkelt. Eine mehr oder minder exakte Kopie des patentierten Moog Transistor Ladder 24 dB Filters. Inklusive von Verbesserungen durch ARP. Es half ARP nicht, diesen Nachbau in undurchsichtigem Epoxydharz zu vergießen und eine Blechbox zu stecken.
Robert A. Moog Inc gegen ARP
Ein Rechtstreit, der „nie stattfand“
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Nun ist aber nicht so, dass Pearlman hier nun der Imperator ist und Moog nun automatisch Kanzler. Pearlman hatte zum Beispiel Schaltungstechniken entwickelt, die VCOs temperaturunabhängig und temperaturstabil machten, das große Problem von Moog zu dieser Zeit. Moog hat im weiteren Verlauf den Praktikanten Richie Wallborn damit beauftragt, die vergossene Filtereinheit 4012 näher zu untersuchen. Der Legende nach mit einem Eispickel. Es sei dahingestellt, ob ARP die Filtereinheit aus Gründen der Temperaturstabilität vergossen hat oder um die Schaltung zu verbergen. Für Ersteres spricht das Logo auf der Baueinheit. Oder man dachte, das werden sie nie finden.
Beiden war aber bewusst, dass sie aufeinander angewiesen waren und man von einander lernen kann. Man entschloss sich dann zu einer außergerichtlichen Einigung. Happy End? Ja und nein. Moog und ARP haben Technologien untereinander getauscht. Der Filterbaustein 4072 (1975) enthält einen Designfehler, der die Cutoff-Frequenz auf 12 kHz begrenzt. Allerdings erzeugt genau dieser Designfehler aus dem ARP 2600 den typischen ARP Sound.
Für die nächsten sechs Jahre war die Macht im Klangkosmos wieder hergestellt. Jedoch auf der anderen Seite des pazifischen Ozeans schickten sich junge Roland und Korg Ingenieure an, mit ihren Systemen die Macht erneut und grundlegend zu erschüttern. Aber dies ist nun wirklich eine ganz andere Geschichte.
ARP überflügelte mit einer geschickten Produktoffensive für die nächste Zeit Moog. Und war nach Umsätzen die Nummer 1 auf dem US-Markt. Allerdings gingen nach einer Reihe unglücklicher Entscheidungen bei ARP die Lichter aus. Die Geschichte des ARP 2600 wird 1981 mit der Black Orange Version und dem Modell 2601 enden.
Zurück in die Gegenwart
Und hier befassen wir uns wieder mit den beiden Kontrahenten. Und stellen beide vor.
Behringer kommt hier mit der Black Orange Version. Und Korg mit der Miniversion.
Für Detailfragen sind die jeweiligen Testberichte verlinkt oder es wird im Text explizit darauf Bezug genommen. Bei beiden Wettbewerbern gibt’s Unterschiede in Form und Farbe. Diese müssen zunächst einmal beschrieben werden.
Der Behringer 2600 Synthesizer
Der BARP2600 kommt in einem 8 HU, 19 Zoll Format daher. Was etwaige Montage oder Modifikationen einfacher macht. Auf Grund des Formats und vermutlich aus Kostengründen sind die internen Lautsprecher entfallen. Wir gehen im Abschnitt Processing noch mal darauf ein.
Die Black and Orange Version kommt mit einem digitalen Spring-Reverb daher. Während die Behringer Versionen des Grey Meanie und Blue Marvin mit einem analogen Federtank ausgestattet sind.
Während die BO-Version farbige LEDs hat, die zu den Funktionsgruppen wie ADSR, VCO farblich korrespondieren, kommen die die GM/BM-Versionen mit bernsteinfarbenen LEDs. Die Helligkeit lässt sich dimmen. Die VCOs weichen mit dem Output und der Synchronisierung ebenso vom Original ab. VCO3 kann zusätzlich eine Dreieck-, Sinusschwingung ausgeben und hat einen Patch-Punkt für PWM.
Die VCOs 1-3 können komplett gegeneinander synchronisiert werden. Per Schiebeschalter kann zwischen den Filtermodellen 4012 und 4072 gewählt werden. Die Anordnung der Module Preamp, Noise wurde geändert. Zusätzlich wurde ein LFO-Modul mit Vibrato und Delay eingeführt. Des Weiteren Portamento, ergänzt um vier Multiples an zentraler Stelle. Ebenso wurden einzelne Fader für Modulationsquellen eingeführt und an entsprechender Stelle in der Hauptsektion platziert.
Der Korg ARP 2600 Synthesizer
Korg hält sich mit seiner Replika nun vom Format und der Größe exakt an das Original. Es ist nur kleiner. Eben ein ARP2600m wie Mini und somit kompakter und kleiner als das Original. Hier allerdings mit 3 Multiples.
Größter Unterschied. Der Korg ARP2600m kommt mit einem Koffer und Minikeys daher, so dass man nach dem Aufbau sofort loslegen kann. Ebenso gehören Patch-Kabel, USB-Kabel für die Minikeys und ein externes Netzteil zum Lieferumfang. Ebenso ein Handbuch, das man durchaus vorab lesen sollte.
Der Behringer 2600 in der Praxis
Wir beginnen mit dem Black Orange von Behringer. Und beginnen mit MIDI. Ein kleiner Sequencer-Lauf aus dem Pro-3 sollte reichen. Die MIDI-Kanäle werden über rückseitige DIP-Schalter von 1 bis 16 in 2er Potenzen angewählt. Für Kanal 1 ist dann 2^0 zu wählen, also alle Schalter sind in der Null-Position. Damit man nun nicht ständig binär Rechnen muss, sind die Kanäle neben dem DIP-Schalter beschriftet.
Hier ist anzumerken, die VCOs sind zwar temperaturstabilisiert, man sollte den BARP2600 zunächst nach dem Auspacken auf Zimmertemperatur eingewöhnen. Und nach dem Auspacken, sind alle VCO-Regler auf Linksanschlag gestellt. Deshalb müssen wir nun stimmen.
Das geht wie folgt, Filter-Cutoff komplett nach rechts schieben, Resonance und Fine-Tune auf Minimum. In der darunterliegenden Reihe alle Regler auf Minimum. Nun VCO 3 in der VCF-Sektion auf Maximum. In der oberen ADSR-Sektion die Regler Decay und Sustain auf Maximum. Initial Gain auch halboffen.
In der VCA-Sektion die Regler AR und ADSR halboffen. Den Reverb aus und Volume auf Maximum. Wichtig, die Schalter für Sync müssen auf OFF stehen, die VCOs müssen auf Audio KYBD ON stehen. LF bedeutet hier, dass der VCO als LFO arbeiten würde.
Pluspunkt für Behringer: Die farbliche Zuordnung macht es uns sehr einfach und ermöglich das Tuning schnell und einfach. Damit das nicht zu komplex wird, lassen wir ein A = 440 Hz als Schleife erklingen und stimmen VCO 3 optisch auf den Kammerton A ab. Hier ist nun anzumerken, wenn die Abstimmung und Kalibrierung nicht optimal sind, weichen die Reglerstellungen ab. Problematisch wird dies, wenn ich mit Fine-Tune nicht innerhalb einer Oktave entsprechend fein abstimmen kann, mir nach oben oder unten also Reglerweg fehlt. Dies machen wir nun für die verschiedenen Schwingungsformen.
Der Kammerton A findet sich mittig des Reglers Initial Oscillator Frequency, wenn ordentlich kalibriert wurde. Wenn nun VCO 3 gestimmt ist, nehmen wir uns VCO 2 und VCO3 vor. Das Stimmgerät kann nun ausgeschaltet bleiben. Der Level für VCO 3 bleibt in der VCF Sektion auf Maximum. Dies ist unser Referenzton. Alle anderen Regler bleiben unberührt. Nun den Level von VCO 2 nach oben.
Wir schieben nun den Regler VCO 2 mittig und hören, ob wir eine Schwebung finden. Wurde diese gefunden, kommt nun Fine-Tune ins Spiel. Dieser Regler wird nun solange nach links oder rechts bewegt, bis aus dem Schweben ein Driften wird, dann haben wir A gefunden, wenn nun aus dem Driften ein „lauteres“ Signal aus VCO 2 und VCO3 wird. Nun hören wir alle Schwingungsformen durch.
Und stellen bei einem unbehandelten BARP2600 Black Orange und Blue Marvin fest, dass VCO 3 und VCO 2 nicht ordentlich gegeneinander kalibriert wurden. Nun folgt die gleiche Prozedur für VCO1. Auch hier weichen die Einstellungen der Fußlage wieder von VCO 2 und VCO 3 ab. Tieferer Sinn der Übung, wenn man sich fürs das Tuning der drei VCO Zeit lässt, hört man deutlich die Effekte Drift und Schwebung seines ARP2600. Und um der Tuning-Prozedur zum Korg ARP2600m voraus zu greifen, man kann hören ob ein VCO klippt und zerrt.
Tipp: Der Autor stimmt mit einer Sinusschwingung. Dazu überschreibt man die normale Verbindung, indem man aus der Sektion VCF die drei VCO, in der jeweiligen VCO Sektion auf Sinus patcht. Alle orange markierten Patch-Punkte sind Eingänge und dementsprechend nur beschriftete Patch-Punkte sind Ausgänge.
Besitzer eines Behringer 2600 sollten alle Schwingungsformen beim Stimmen einmal durchhören, ob sie hier „klippen“ hören. Wenn ja, dann ist der Ausgangspegel der drei VCOs zu hoch. Letzteres ist wichtig, da dies wiederum Einfluss auf die harmonischen Obertöne hat. Kurzum, wenn der erste harmonische Oberton lauter als der Grundton ist klingt es nicht gut.
Widmen wir uns nun beiden Filtern und der Hüllkurven. Wichtig für alle Neueinsteiger: Achtet auf den auf dem ARP abgebildeten Signalfluss. Dieser ist nicht zum Selbstzweck da. Wenn am Ausgang einen Dauerton kommt, wurde was vergessen.
Filter und Hüllkurven des Behringer 2600
Das 4012 Filter hat nun unzweifelhaft Moog Charakter der anderen Art. Hier bitte im Kopf haben, dass Filter, Filter-Cutoff und nebenliegende Hüllkurveneinstellung immer in Summe zu betrachten und einzustellen sind. Der Sweetspot reicht hier je nach angereichter Schwingungsform von Pluck-Sounds à la Jarre oder Brass und Flächen aus der Depeche Mode und New Wave Ecke. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass der Filter-Fine-Tune sich beim BARP2600 eher wie ein Drive verhält. Das ist nicht schlecht. Gibt es dem Sound doch mehr Biss.
Die Tücke steckt hier auch wieder im Detail, die untere Grenzfrequenz des Filters liegt höher als beim originalen ARP 2600. Dies kann man nachjustieren.
Die Hüllkurven sind hinreichend schnell für knackige Bässe, Leads und perkussive Sounds. Hier ist auch zu beachten, dass dies immer mit dem Schalter Time Factor, den Reglern Attack und Release und den Reglern ADSR (VCF) und AR und ADSR (VCA) gilt.
Das Filter 4072 ist nun die Revision des inkriminierten „Moog Ladder Filters“. Interessant wird es hier in höheren Frequenzen, hier brizzelt der Filter etwas. Interessant ist auch, dass er sich fast wie die Original ARP Schaltung verhält. Allerdings muss man hier etwas in die Patch-Trickkiste greifen und hier aus dem Lowpass verschiedene Filtertypen patchen. Beispielsweise Highpass oder Bandpass. Dies geht, dazu benötigten wir den Voltage-Prozessor, mit seinen teilweise invertierenden Ausgängen und gegebenenfalls den Ringmodulator. Damit lassen sich die anderen Filtertypen emulieren. Und die Eigenarten der Filter 4012 und 4072 erkunden. Generell ist das 4072 Filter gut getroffen, wenn auch hier noch Luft nach oben ist.
Generell und das können wir hier mitnehmen: Die Unterschiede zum Blue Marvin und Gray Meanie sind marginal. Lassen wir das Thema Kalibrierung außen vor.
Die Filtersektion stellt auch den größten Unterschied zum KARP2600m dar. Dieser wurde klanglich auf die früheren Modelle von ARP abgestimmt. Die Hüllkurven verhalten sich nahezu 1:1. Filter Fine-Tune stimmt das Filter ab und sättigt dieses. Dichtet aber keinen Drive dazu.
Die Effekt-Versionen des Behringer 2600
Groß war die Überraschung, als Behringer ankündigte, den Behringer ARP2600 Black Orange nicht mit einer analogen Hallspirale auszustatten. Nun muss man im das Blockschaltbild des ARP somit den Signalfluss einmal visualisieren. Dann bleiben ohne Abweichung von der Originalschaltung nicht viele Möglichkeiten über. Eigentlich nur eine. Und diese ist zwar genial, sprich man mischt das verarbeitete Effektsignal nun phasengedreht wieder parallel hinzu.
Nun erwischt uns aber folgendes Problem. Das resultierende Effektsignal ist nicht monokompatibel. Es löscht sich aus. Der Effekt ist weg. Und nun? Die wenigsten werden eine Konsole mit einem Phasendreher am Start haben. In Apple Logic macht dies das Gain-Utility. Hier muss man dann einfach einen Kanal mit Effekt auf einen Monokanal verbinden und den Panoramaregler mittig stellen. Oder man bemüht das Patch-Buch und gibt dem Monosignal mit einem Patch-Kabel Reverb hinzu. Hätte Behringer dieses ändern wollen, hätte man die Ausgangsstufe komplett neu entwerfen müssen. Der originale ARP 2600 verhielt sich ebenso.
Wer das für sich prüfen möchte, links auf einen Monoeingang, Panorama ganz links. Rechts ebenso, nur Panorama auf ganz rechts. Signal mit Effekt ausgeben. Klingt räumlich. Nun beide Panoramaregler in die Mitte drehen, der Raum verschwindet. Phasen erfolgreich ausgelöscht. Wenn wir dieses im Kopf behalten, hat der digitale Federhall einen Sweetspot von 0 bis 90 Prozent.
Zum Blue Marvin und Gray Meanie ist anzumerken, dass die Federspirale zwar analog, aber zu kurz ist. Hier kann man auf Grund homöopathischer Produktionszahlen hat man keinen Vergleich. Aber zum KARP2600m, während der Sweetspot des Federhalls hier nahezu 100 Prozent beträgt, wird bei Behringer der Sweet-Spot unnötig auf 20 bis 40 Prozent begrenzt. Insbesondere wenn mit hohen Pegeln gearbeitet werden.
Die Hüllkurven-Steuerung
Wie im Original ARP, geht in entsprechender Schalterstellung und ohne einen Gate-Impuls die Hüllkurve über S&H. Nun kann man im einfachsten Fall ein Gate-Signal in AR-Generator – S&H Clock einpatchen. Die Hüllkurve wird nun über das Gate getriggert. Tipp: Der Korg SQ-1 macht sich sehr gut als CV/Gate USB-Interface. Der Korg SQ-1 taucht dann in der DAW einmal als Sequencer auf und als SQ-1 CTRL (USB zu CV/Gate Interface). Hier legt man dann einen entsprechenden Spurtyp an.
Die Hüllkurven verhalten sich entsprechend zum Time-Factor, der zwischen 0.5, 1 und 2 liegen kann. Wenn man nun entsprechend mit Attackt-Tme und Release sowie mit AR und ADSR CNTRL spielt, kann man jede Hüllkurve erstellen. Die Hüllkurven sind entsprechend schnell oder langsam.
Nun verlassen wir den Behringer und widmen uns dem Korg ARP2600m. Um Detailfragen zu klären, hier die Testberichte der Kollegen:
- Test Korg ARP 2600M
- Test Behringer 2600 mit Hallspirale
- Test Behringer 2600 Basis-Version
- Blue Box: Original ARP 2600
Der KORG ARP2600m in der Praxis
Offensichtlich fehlt dem KARP2600m die Spielhilfen Sektion und der zusätzliche LFO. Dafür kommt der Mini aber mit internen Lautsprechern, die über den kompletten Frequenzbereich den Sound des KARP2600 sauber wiedergeben.
Korg führt zum KARP2600m an, dass man sich an den frühen ARP Modellen orientiert hat. Das heißt auch, dass wir hier bei den VCOs die erste größere Abweichung zum BARP2600 haben und wirklich näher am Original sind. Das heißt auch, VCO 3 wurde nicht aufgebohrt. Puls und Sägezahn müssen reichen. Das kann man nun so oder so sehen. Pragmatischer Ansatz: Die Sägezähnschwingung erzeugt die meisten harmonischen Obertöne.
Ähnlich wie Behringer ist der Korg ARP 2600m ein Freund von CV und Gate. MIDI ist vorhanden als USB und DIN. Die Auswahl des Kanals erfolgt ebenso über DIP-Schalter in 2er Potenzen.
Noch mal zurück zur Tuning-Prozedur. Wir suchen wieder unseren Kammerton A, immer noch 440 Hz. Und keine 432 Hz. Der erste VCO ist wieder VCO3. Wir erinnern uns an die Grundeinstellungen für VCO, VCF und Hüllkurve. Die initiale Frequenz, Fußlage wieder mittig zwischen 100 und 1 kHz. Und Treffer: Das A liegt mittig des Reglers Fine-Tune.
Nun mal testweise einen Sweep mit dem Filter-Cutoff in der 4012 Stellung. Klingt sehr sauber, klippt nicht, zerrt nicht. Das Fine-Tune bis zum Anschlag nach rechts. Überraschung, das Filter klingt etwas samtiger, mit weniger Drive. Er fügt etwas Sättigung hinzu. Was angenehm ist. Und dafür spricht, dass Korg sich wirklich an frühen ARP 2600 Modellen orientiert hat. Dasselbe noch mal mit Filter 4072. Hier ist zu vernehmen, das Filter brizzelt nicht so stark und klingt in Summe auf bei höheren Lagen eher samtig und seidig. Das sehen wir uns näher an. Optisch betrachtet sind beide Filter sehr sauber kalibriert und getrimmt. Die Oberton-Verteilung sieht bei Sinus, Sägezahn und Pulse hervorragend aus. Wie aus dem Lehrbuch.
Nun lassen wir doch mal eine kleine Sequenz ertönen und kümmern uns um die Hüllkurven. Die Hüllkurven sind hier ebenso flink oder langsam, wie ich das möchte. Hier pickt sich der Autor einen Sound von Depeche Mode raus, aus der Photographic Ära und einen von JMJ aus seiner ARP Phase. Geht, klappt. Nun noch etwas Federhall hinzu. Das passt. Der Depeche Mode kommt mit dem Federhall richtig gut. Und das JMJ Bass Arpeggio. Läuft.
Weiter geht’s mit den Filterspielereien, also mittels Voltage-Processor und Ringmodulation Hochpass, Bandpass erzeugen. Auch das geht sehr gut. Klanglich nicht so harsch wie der Behringer. Aber immer sehr musikalisch. Da Korg mit dem Odyssey schon vorgelegt hat, kann man hier erwarten, dass fundiertes Wissen um die Topologie des ARP Kosmos vorhanden ist und die Messlatte höher legen. Die Latte wird Korg hier und heute nicht reißen.
Auch hier sei noch mal auf die Testberichte der Kollegen verwiesen.
Nun betrachten wir hier auch noch mal die Federeinheit etwas genauer. Unter der Vorraussetzung, wir fahren diese nicht zu heiß an, haben wir einen Sweetspot von fast 100 Prozent, wobei für knackige Federbässe und Sequencerlines tun es 20 Prozent auch. wenn ich aber Flächensounds mit Feder und Feedback baue, werde ich diesen Headroom brauchen. Ebenso, wenn ich über den Preamp externe Audiosignale einspeisen möchte. Auch hier ist die Federspirale nur bedingt monokompatibel. Ein kleiner Effektanteil bleibt im resultierenden Monosignal vorhanden. Wer komplette Monokompatibilität benötigt, wendet auch hier den ein Kabeltrick an und patcht sich den Monoeffekt dazu.
Aber und nun kommen die internen Lautsprecher ins Spiel. Wir nehmen den ARP200m mit zwei Mikros ab. Wer einen Harry hat, kann auch diesen nehmen. Problem gelöst. Dass man den ARP auch über Mikrofone abnimmt und manchmal auch machen sollte. Kann man nun oldschool nennen. Macht aber Sinn. Ein Rhodes kann man auch clean über einen Preamp einspielen. Nur ist das Ergebnis ein anderes als über einen Jazz Combo mit Mikro. Man kann natürlich alles in der DAW simulieren. Kann man, weniger zeitintensiv ist, aber es gleich richtig machen.
Wesentliche Unterschiede der Kontrahenten
Bevor wir nun zum Fazit kommen, kurz die wesentlichen Unterschiede der BARP2600 und Korg ARP2600m Versionen in einer nicht wertenden Form.
Behringer 2600
- keine internen Lautsprecher
- zusätzliche Schwingungsformen
- VCO 1 – VCO 3 synchronisierbar
- abweichendes Faderlayout
- beleuchtete Fader
- Filter Tune ist eher ein Filter Drive
- zusätzlicher LFO, Portamento, Vibrato, Moment-Taster
- Keyboard Repeat Modus
- Trigger Mode
- digitaler Hall und Federhall
- 4 Multiples
KORG ARP 2600m
- Pitchbend, Modulation und Portamento via MIDI CC
- interne Lautsprecher
- Abstimmung, Kalibrierung und Trimmung fast exakt zum Original
- VCO-Sync
- VCO-Schwingungsformen nur entsprechend dem Original
- 3 Multiples
Verarbeitung und Ausstattung
Korg hat seine ARP 2600 Replika tourtauglich verbaut. Die Fader gehen straff und halten sauber ihre Position, die Verkleinerung des ARP2600 von Full-Size auf Mini tut der Bedienung keinen Abbruch. Sämtliche Anschlüsse für Strom, DIN-MIDI und USB sind seitlich angebracht. Das Blechgehäuse ist massiv. Transportkoffer und Innenpolsterung sind so abgestimmt, dass man von optimaler Ladungssicherung sprechen kann. Hier wurde auch noch Platz für etwaiges Zubehör gelassen. Zehn Patch-Kabel erleichtern hier den Start. Die Patch-Buchsen sind komplett mit dem Gehäuse verschraubt. Der Widerstand und die benötigte Steckkraft sind gut abstimmt.
Generell und das kann man so gut oder schlecht finden, war KORG hier sehr detailverliebt. Man hat hier die Frontplatte nahezu eins zu eins vom ARP 2600 übernommen. Das setzt sich bis auf die Faderkappen fort. Dies sitzen stramm auf den Fadern und sollten sich leicht durch andersfarbige Kappen tauschen lassen. Wenn man mit der Ergonomie von Schwarz auf Schwarz, mit weißen Teilstrichen in ungünstigen Beleuchtungssituationen ein Problem hat.
Ebenso achte man auf die Kofferrollen und betrachte sich diese aus der Nähe. Und beachte ebenso das Laufverhalten.
Behringer stattet seine ARP Replika sparsamer aus, dieses ist gemessen am Preis eigentlich schon ein Wunder. Dennoch, wenn der BAP2600 mit auf Tour soll, wird ein 19 Zoll Case benötigt. Hier war man so clever, dass man alle Anschlüsse, die nicht unmittelbar mit Klang und Patchen zu tun haben, abgesetzt verbaut hat, so dass man innerhalb des nötigen Cases keine Spezialstecker benötigt.
Die Optik der Frontplatte wurde in der Black-Orange-Version durch die allseits beliebte Weihnachtsbaumbeleuchtung ergänzt. Die Intention war vermutlich, dass sich Anfänger einfacher an zusammenhängenden Farben orientieren können. Hier muss ausgeholt werden, historisch gesehen, war der ARP2500 und ARP2600 auch immer Lehrmittel und fanden sich in zahlreichen akademischen Einrichtungen wieder. Das funktioniert tatsächlich super. Wer es weniger bunt mag, greift dann hier zu Blue Marvin oder Gray Meanie mit bernsteinfarbenen LEDs.
Die Fader sind zwar etwas leichtgängiger als beim KARP, verbleiben horizontal und vertikal immer in ihrer Position. Hier muss man allerdings anführen, dass die Rasterung der Abstände etwas kleiner ist als beim KARP. Dies wurde nötig, da man neue Fader eingeführt hat. Generell ist aber eine Bedienung durch Maurerhände möglich.
Als Manko mag man sehen, dass die Patch-Buchsen nicht mit der Frontplatte verschraubt sind. Das ist eine Glaubensfrage und kann nicht abschließend gewertet werden. Die Steckkraft ist hier etwas leichter als beim KARP2600m.
Vorwort zum Fazit
Es wäre zum einen angesichts von weniger als 100 produzierten Gray Meanie und Blue Marvins, die ARP Originale für eine Bewertung heranzuziehen. Die nächstgelegenen Exemplare sind auch außerhalb einer pandemischen Lage außer Reichweite. Was man aber machen kann, ist diese in Bezug zum Behringer 2600 BO zu setzen oder eben zu einem KARP2600m. Nun kann man einwenden, der hat ja eine Federspirale. Ja, die ist aber hier als Glückskeks zu betrachten. Klangbestimmend sind zwar die VCOs, nun kann man aber durch Nachkalibrierung und spätere Betrachtung der Obertöne nach dem VCF durchaus Vergleiche ziehen. Und dies in ein abschließendes Fazit packen.
Und hier machen wir es spannend. Möge die Macht mit euch sein.
Behringer 2600
Man kann Behringer und Music Tribe nicht vorwerfen, mit ihrer ARP Replika einen schlechten Job gemacht zu haben. Im Gegenteil, selbst im direkten Vergleich zum KARP2600m lässt der Black Orange keine Federn und hat sich seine drei Sterne trefflich erarbeitet. Der Klang passt und es klingt nach ARP. Die Einschränkung die man hier machen muss, die Kalibrierung und die daraus resultierende Eigenarten. Hier wäre etwas mehr Liebe zum Detail hilfreich.
Gray Meanie und Blue Marvin stehen für sich. Hier gilt das zuvor Geschriebene. Weniger kompromissbereit hätte man bei der Filtereinheit sein dürften. Diese ist zu klein. Klar hätte das den Preis verteuert. Aber hätte das klangliche Ergebnis wesentlich aufgewertet. Dass beim getesteten Blue Marvin der erste harmonische Oberton eine höhere Amplitude als der Grundton hat, das ist schade, denn dies konterkariert den guten Job, den die Black Orange Variante macht.
Beide kommen sehr nah an den ARP Sound, hier bitte im Kopf haben, die spätere Verarbeitung durch FX-Geräte, Aufzeichnung und Übertragung auch Einfluss auf das Signal hat.
Die Designentscheidungen hier sind teilweise nachvollziehbar, ergeben aber im Kontext nur ökonomisch Sinn. Hier wäre weniger Kompromiss begrüßenswert, mit Blick auf das klangliche Ergebnis.
KORG ARP 2600m
Korg folgt nun einem authentischen und fast dokumentarischen Stil. Hätte schiefgehen können, ist es aber mit einer Punktlandung nicht. Die optische und technische Fokussierung auf frühe ARP2600 Revisionen tut dem KARP 2600m sehr gut. So überrascht es auch nicht, dass der KARP2600m ein Best Buy erhält. Hier muss man einfach sagen, dasd das gesamte Paket stimmt. Wir nehmen den Rollkoffer und die Minikeys hier bewusst aus der Wertung und beziehen uns nur auf das Klangmodul. Und hier überzeugt der KARP2600m. Das hier nun die Spielhilfen, Vibrato und zusätzlicher LFO fehlen, ist kein Manko. Portamento kann man auch anders erzeugen.
Was hier in Summe passt, ist die Abstimmung der VCOs, die Trimmung der Filter. In Verbindung mit den Hüllkurven und kann man die Sounds von Jarre, Depeche Mode, DAF, Genesis, George Duke authentisch nachstellen.
Und hier muss dann die „Schildkröte nur noch poliert werden“.
Abschließende Tipps und Tricks
für Korg ARP2600m und Behringer 2600
Beide wollen mit CV/GATE angesteuert werden. Um zum Beispiel aus der DAW die Steuerung zu erledigen, bietet sich der KORG SQ-1 als USB CV/Gate-Interface an. Mac User installieren hierzu den Korg Treiber, anschließend hat man nun an einem USB-Port die Auswahl zwischen Sequencer-Steuerung oder SQ-1 CTRL. Letzteres ist nun das CV/Gate-Interface. In Logic wird nun eine neue Spur „Externes Instrument“stereo oder mono erzeugt. Bitte den Haken setzen bei „Auto-Compensate-Latency“. Anschließend noch eine Audiospur zuweisen.
Wer nun eine DC-gekoppelte USB-Soundbox hat, kann entweder mit MOTU Volta oder NI Reaktor das Gleiche erreichen und hat zusätzlich einen oder mehrere LFOs an Bord, hier sind auch Szenarien möglich, dass CVs in der DAW aufgezeichnet werden können. Zu beachten ist, dass man hier eine entsprechende Anzahl von Audio-I/Os benötigt.
Fruity Loops hat zum Beispiel den FL Voltage Controller an Bord, pro Projekt lassen sich bis zu 8 CV/Gates ansteuern, hier sind auch verschiedene Systematiken möglich. Ebenso kann man hier LFOs ausgeben.
Ebenso kann man auch Pioneer Toraiz Squid oder AKAI Force zur Ansteuerung verwenden. In Verbindung mit Sampling und Looping ergeben sich hier spannende Ergänzungen. Man kann einen LFO-Cycle aufzeichnen und diesen als Clock oder Trigger wiedergeben. Hier muss man dann einen Audio Out „opfern“.
Das Nonplusultra ist und bleibt entweder der 1601 Sequencer oder ein Keyboard, das CV/Gate ausgeben kann.
Abschluss
Natürlich ist dieser Vergleich nur oberflächlich. Und stellt keinen Langzeitvergleich dar. Beide Systeme haben ihre Zielgruppe und ihren Sinn. Das Schöne am ARP 2600 ist die Art und Weise, wie ich zu einem Sound komme, ich kann relativ schnell und einfach Brot und Butter Sounds machen oder eben alle normalisierten Verbindungen überpatchen und meinen eigenen Klangkosmos erzeugen.
Wer ohne Budgetbegrenzung den ARP 2600 Sound im kleinen Formfaktor möchte, greift zum KORG ARP2600m, gemessen zum Preis ist das der Best Buy. Behringer kommt nun mit der budgetfreundlichen Variante. Das ist gut. Abstriche und das ist der große Unterschied zu Korg, ist die Kalibrierung und Trimmung. Hier ist Luft nach oben. Natürlich kostet Liebe zum Detail, Zeit. Was nun seinen Gegenwert in Geld hat. Aber genau diese Liebe zum Detail macht hier den Unterschied.
Dank für diesen super Vergleichstest – lese ich immer wieder gerne :-)
Toby, genial wie immer! Danke dafür…. Jetzt kannste Dich praktisch direkt an einen Workshop für Amazona setzen: „BARP Kallibrierung Step by Step“ ;)
@Atarikid Danke, erstmal spendiere ich dem Blue Marvin einen richtigen Federtank. Und 19 Zoll Cases für beide BARPs Die Kalibrierung sollte man sich wirklich geben. Die BARPs entwickeln sonst ein Eigenleben.
@TobyB •Finger heb• •Schnipp• •Schnipp• Hier auch eine weitere Stimme für Wörkschöbs. ;–)
Gut gemacht, m.M.n. die richtige Tiefe erreicht, um manchem eine Entscheidungshilfe zu geben. Dein Fazit fasst es gut zusammen, auch wenn ich nur den orange-schwarzen Behringer und das Original kenne. Da warte ich gern noch ein paar Tage.
@a.jungkunst Danke dir, die Feiheiten machen den Unterschied. Das merkt man dann wenn man das ARP Patchbook als Referenz nimmt und konsequent durcharbeitet. Hatte ich hier auch im Artikel anführen wollen. Das hätte jedoch den Rahmen des Artikels gesprengt.
Guten Morgen und danke für diesen schönen Vergleichstest.
Der KARP ist schon lange auf meiner Wunschliste
Schön zu lesen dass es beim KARP feine Unterschiede im Sound gibt.
Bin gespannt wann der KARP dann wirklich als „sofort verfügbar“ ist.
Neeeeeeein … und ich habe mich gerade mit Gewalt vom Gedanken verabschiedet, mir einen »Behringer 2600« zu kaufen (so ziemlich das einzige Behringer-Gerät, das mich interessiert). Oder überhaupt einen neuen Synthesizer (egal ob Hard- oder Software). Und jetzt wird einem hier von Amazona wieder so etwas unter die Nase gerieben. Arghl (röchel) … ! 😉😊
Nein, Spaß: Danke für den Artikel Toby. So etwas ist IMMER gerne genommen.
@Flowwater Hallo Hendrik,
also man kann beim Patchen am 2600 schon Spass haben. Aber Vorsicht kann süchtig machen ;-) Ich brings mittlerweile auf zwei Moog Mother 32, ein doppelt komplettes System 100 von B. System 1m und zwei Behringer, BO und BM. ;-) Und wo wir schon dabei sind. Du brauchst auch einen Sequenzer :-D
Hi Toby, vorweg vielen Dank für den Artikel. Hat Spaß gemacht, ihn durchzuackern, was ich auch getan habe. Ich bin allerdings mit so etlichen Absätzen, sowohl inhaltlich, technisch als auch vom Verständnis her überhaupt nicht einverstanden. Da mein eigentliches Review zu deinem Review aber hier den Rahmen sprengt mit max1500 Zeichen, wollte ich fragen, ob ich dir privat-dienstlich meinen etwas ausführlicheren Kommentar zulassen kommen darf. :)
Gruß
Ari
@ARIMUSIK Du könntest eine Leserstory hier verfassen. Dann hätten alle etwas davon.
@ARIMUSIK Hallo Ari,
schreib doch einfach eine Leserstory, wie vom Doc vorgeschlagen :-)
@TobyB Ich bin mir nicht sicher, ob sich mein 10 Punkte Kommentar als Leserstory eignet. :D Es ist anders verfasst. Das müsste so oder so von der Redaktion redigiert werden. Es hat ja vieles direkten Bezug auf Textzeilen hier. Wir können gemeinsam nach Sichtung ja mal schauen, ob sowas als eigener Text geht. Ich vermute fast nein – aber ich habe auch nichts dagegen.
@ARIMUSIK Ein Versuch wäre es doch wert :)
@Tyrell Ja dann sag doch mal jemand eine Adresse, wo ich den Kommentar hinschicken kann. :) Dann muss unbedingt redigiert werden. Wirklich. :D Das kann man so nicht veröffentlichen. Aber sag mir doch mal einer eine Adresse.
@ARIMUSIK Du kannst deinen Rohtext hier im Backend als Lesersory ablegen, oder schickst ihn mir z.B. hier als private Nachricht :-)
@ARIMUSIK nur Mut! :-)
Hi und danke für den ausführlichen Bericht! Leider find ich den Titel etwas Banane (wieso ist immer ales Krieg und Gegeneinander?), wollt aber auf Filterunterschiede eingehen – beim BARP ist der Filtermixer gebuffert und AC gekoppelt, was einen großen Unterschied macht (letzteres kann man umgehen, wenn man eingang 4 oder 5 patcht) – beim Karp wohl nicht so. (Fine tune macht bei meinem BARP übrigens was es soll/ist auch wie das original aufgebaut.) -Kurze Frage noch zu den Buchsen am KARP (die Frage, die alle stellen :) – sind die eingeschossen wie am MS20 Mini oder wirklich verschraubt? Kann man einfach rausfinden, indem man ne Mutter vorsichtig abschraubt. Ein entsprechendes Bild würd dich glaub ich zum Nerd der Stunde machen (im guten Sinne!).
@Maffez Hallo Maffez,
Soll ich den Witz jetzt töten ;-) R2D2, ich habe ihn geliebt für seine Performance in Star Trek. Im BARP sind noch mehr Unterschiede zum ARP und KARP verbaut. Gefunden habe ich in Summe 18 Unterschiede. Damit meine ich nicht das der eine 3 und der andere 4 Multiple hat. Fine Tune beim BARP, ich bin extra noch mal zum Händler und hab ein Gerät aus einer anderen Charge gecheckt, auch hier hatte der Filter „Drive“ Darauf hin habe ich versucht den Drive wegzutrimmen, was mir nicht gelang. Das ist auch kein Drama. Die Buchsen am KARP sind verschraubt, mit der Frontplatte. Ich guck mal ob ich noch ein schönes Foto habe. Der KARP stand hier nur eine Woche. Meiner steht noch im Laden. ;-)
@TobyB Na, na, musst ned töten – wir sind halt immer so schnell schismatisch am Weg ;) – Spannend mit dem drive – ich hatte jetzt insgesamt drei auf der werkbank und bei allen wars wie’s soll. aber super, dass dur dir die mühe gemacht hast extra nochmal abzugleichen! für den großen karp gibts ja dokumentationen des innenlebens und vom behri auch, und hoffentlich vom mini karp auch bald – jo, bild der Buchsen wäre echt sehr fein! die frage kommt immer wieder auf und wird nie richtig von den yutuba leuts beantwortet – modwiggler und gearspace sind voller „nuts“ witze (weil muttern alle gleich ausgerichtet und das riecht nicht nach verschraubung). super klingt der schon, aber i werd mal erst noch warten, weil rollkoffer und keyboard plus preis sind grad noch eher arg… lg
@Maffez jo, dann wohl doch “ Buchse, Mutter und Unterlegscheibe sind ein einziges Element.“ also plastikaufsatzdingens ähnlich wie beim ms20 mini — https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/korg-arp-2600-fs-mini-vs-korg-arp2600m.151226/page-57#post-2346242
Was für ein Artikel. Leider ist man nach den Eurorack-Jahren sehr verwöhnt. Ich finde einfach keinen Grund mir einen 2600 zu kaufen. Es gilt heute wie damals. Nutze das womit du dich auskennst und den Sound produziert den du willst. Danke für den Test!
Irgendwie hatte ich hier ein par mal das gefuehl das ein par saetze verloren gegangen sind, vielleicht sollte das Lektorat nochmal etwas genauaer drueber schauen (Reverb beim Barp in particular).
@nativeVS Bei der Bezeichnung“Lektor“, so wie im Impressum aufgeführt, fühle ich mich unwohl, denn meine Aufgabe ist die eines Korrektors, d. h. Überprüfung und Korrektur von Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Für alles andere zeichnet der Autor verantwortlich. Bei der Durchsicht geht mir gelegentlich, besonders bei langen Texten, schon mal was durch und ich bin dann für jeden Hinweis dankbar.
Danke für den Vergleich. Die Soundbeispiele sind ein wenig einseitig (nahezu nur Sequenzen), dennoch reicht mir das, was ich höre. Der KARP klingt musikalisch, mit Mojo, eigenständig. Der BARP beliebig. Und diesen Eindruck hatte ich schon, als ich noch den BARP hatte und dann die ersten Videos vom KARP mini rauskamen.
@Sven Blau Hallo Sven,
Danke, ich empfinde die BARPs als plakativ und den KARP eher pastellig ;-) Die Sound Beispiele sind bewusst so gemacht. Man muss dem BARP etwas Liebe spendieren dann passt das schon.
Habe den Behringer 2600 und bin zufrieden. Ich finde den 19zoll Formfaktor besser und zum bisschen nostalgischen rumspielen sind mir 500€ teuer genug. Mehr erwarte ich nicht, da ich kaum glaube, dass da noch grundsätzlich Neuland zu ergründen ist beim „System Arp2600“. Im Grunde also meiner Meinung nach eigentlich ne „tote Maschine“.
Als echte Nachteile empfinde ich die rudimentäre Midianbindung sowie die sperrige, etwas zu authentische, analoge ansteuerung.
Noch zwei Fragen: sind diese dutzenden Abgleichpotis irgendwo technisch schriftlich dokumentiert von Behringer? Kommt man irgendwie an ein Service-manual?
Interessant fände ich auch mal einen Vergleichstest, in dem über Anekdotisches hinaus mal konkret die verbauten Einzelbauteile qualitativ verglichen würden…
gruss, arne
@Schneum Salute! Habe auch ewig nach ner Trimmerübersicht zum Kalibrieren gesucht und bin schließlich hier fündig geworden:
https://gearspace.com/board/showpost.php?p=15442163&postcount=6832
Aber Achtung! Manche stimmen hier nicht mit dem Behringer überein sondern wurden einfach vom Original übernommen. Aber trotzdem habe ich damit mit ein bisschen Try&Error die Kalibrierung super hinbekommen.
@aktivomat Danke!
@aktivomat Soweit ich es auf dem Schirm habe, sind beim Behringer VCA high freq reject und noise level nicht belegt (kann man auch gut hier an Bildern sehen: https://maffez.com/?page_id=1473) Falls noch mehr in dem Dokument nicht passt, gib gern durch, dann könnt man das pdf ja updaten. LG
@Maffez Also aus dem Kopf weiß ich, dass VCO2/3 Offset um VCO2/3 Symmetry vertauscht sind. Zumindest war das so bei meinem ;-)
P.S. @Maffez 1.000 Dank für Deine grandiose Mod-Seite! :-)
@aktivomat Gern! und dank für die korrektur – ich hab mal nen korrigierten plan gemacht – https://i.imgur.com/Y7gA46O.jpg
@Maffez Wow! Großartig! Nochmals vielen, lieben Dank für die Mühe!
@Schneum Die Kalibrieranweisung kannst du von Kollege aktivomat nehmen, nach dieser habe ich auch getrimmt. Das Gerät vor der ersten Runde bitte, 30-45 Minuten anwerfen. Dann entsprechend durch Kalibrieren und einen Testlauf machen. Dann ausschalten und nach ein bis zwei Stunden erneut anwerfen, sollten alle Werte der Kalibrieranweisung noch da sein, bist du fertig. Sonst noch mal feinabstimmen.
–
MIDI macht bei einem K/B/ARP 2600 nur bedingt Sinn. Was will man denn realisieren. Ich brauch es nicht. Ich hab grade mit einem Kollegen, der eine MIDI Controller UI für Dreadbox Nymphes realisiert diskutiert, da sind nur ca. 30 Fader abzuholen. Ich empfinde das als Grundsatzfrage. Meine Signaturpatches schreib ich auf Papier. und mach mir ein Bild. Ein anderer Kollege und Freund meinte mal, das ist für ihn wie Golfspielen. Gut für die geistige Gesundheit ;-)
Super Artikel, liest sich sehr toll und alles ist verständlich und praxisnah geschildert. Ganz großes Kino! Tja, man kann Behringer finden wie man will, die haben das hier wirklich gut gemacht. Man bekommt tatsächlich authentischen ARP-Sound für echt wenig Kohle. Wahnsinn! Unterschiede und Kompromisse wird es immer geben, warum auch nicht!?
Beim ersten Lesen hat mich der HInweis auf die verschiedenen VCO Chip irritiert. Gemeint sind natürlich die vergossenen Submodule, die jeweils diskret aufgebaut sind. Chips wie von Curtis oder SSM kommen keine zum Einsatz. OpAmps und andere ICs möglicherweise, auf die Schnelle habe ich nicht die Schaltpläne aller Submodule finden können. Im eher späten 4027-1 gibt es Transitoren, FETs sowie einen CA3086 (Transistorarray) als geheizten Lin-Log-Converter.
Einen guten Überblick aller ARP Submodule gibt diese Page:
https://bit.ly/3KeimIL
@swissdoc Das ist immer so die Frage was verbaut wurde Doc. Die originalen ARP Schematics sind nicht so schön. Ich meine natürlich die vergossenen Filter Module. Von Chips/ICs schleift oder ätzt man eher die Bezeichnung weg und vergiesst sie dann in Epox. So wie EMT. Aber es wurden für die VCOs tatsächlich die 4011/4017 VCO Chips von Teledyne verwendet. Später 4027 und dann 2037-1. Die 40xx bitte nicht in der Logikabteilung suchen. Der CA3086 verstärkt nur. Angetrieben von einem der beiden FET. Der andere FET ist ein rückgekoppelter Schwingkreis. Vergossen und thermisch gekoppelt sind im Originalen ARP VCO 1-3 nur die Transitoren Q1 und Q2.
@TobyB Alan R. Pearlman hat mit seiner Firma Nexus Research Laboratoty Inc. high end analog Mess-Equipment gebaut und diese Firma dann an Teledyne verkauft. Danach hat er ARP gegründet und dort wurde die 4000er Reihe von Submodulen mit den 4001 und 4002 Exponential Convertern gestartet. Siehe https://bit.ly/3KeimIL
Es gibt weder VCO Chips von Teledyne noch von National Semiconductor. Auch gibt es keinen 2037-1 VCO chip. Sowohl Wikipedia als auch die Quelle Vintage Synth Explorer erzählen hier Fake News.
Es wurden aber Teledyne 1339 Op Amps für Hi-Fi Anwendungen in den frühen 2600 verwendet, die später durch National Semiconductor LM-301 oder SL-19986 ersetzt wurden. Dies betrifft den internen Audio-Pfad im 2600.
Diese Info kommt von der Seite von Phil Cirocco/CMS. Dort bekommt man auch neue 4027-1 VCO Submodule, die direkt die alten 4011, 4017, 4027 und 4027-1 ersetzen können.
@swissdoc Das waren OP Amps, die in der VCO Baugruppe arbeiten.
@TobyB Eben aber nicht im Submodul. Und keine VCO Chips.
Vielen Dank für den Artikel!
Macht einfach ohne Ende Appetit…worauf entscheidet der Geldbeutel…
Wenn du dem Blue Marvin einen neuen Federtank spendiert hast und alles in einer 19″ Kiste verbaut hast, fänd ich es klasse, wenn du das Endergebnis hier vorstellen würdest.
Vielleicht kombiniert mit einem Workshop „How to pimp and callibrate my BARP“.
Ich glaube die Non-Nerds sind damit ansonsten etwas überfordert und brauchen ’ne Anleitung! Wäre echt toll!
Zum Wochenende genau den richtigen Trigger gesetzt…DANKE!
@padbell Falls du nicht auf den Workshop warten möchtest. https://bit.ly/3tvHRiU oder bei Sequenzer.de im Forum sind Anregungen.
Den Federtank, im Link, durch ein Modell deiner Wahl verändern. Der rote Werkzeugkoffer ist optional. Mit einem Intelljel in der XL Version hab ich es gemacht. Ich musste dann noch die Gehäusewanne verändern, die Mimik muss weg. Alles habe ich so gemacht, das ich es in einen 8 HE Case von Thon bekommen, hier der Mischpultkoffer mit Klappschanieren.
Die zweite Variante, den Federhall im BM/GM austauschen. Auch das geht. Allerdings viel Luft ist nicht im Gehäuse. Da muss man dann halt mal gucken was passt. Das ändert aber auch nicht, dass der resultierende „Stereo“ Spring Reverb nicht Monokompatibel ist. Das entspricht der Originalen ARP Version.
Die Kalibrierung bringt Voraussetzungen mit, Messgeräte und Werkzeug. Oszi, da ginge auch ein Rechner mit Anwendung. Da muss ich mal drüber nachdenken.
Hab den BARP und bin damit sehr zufrieden. Der Korg wäre mir von den Abmessungen nicht ganz „seniorengerecht“ genug – sind das nur 30mm Fader (BARP hat 50mm)? Da stelle ich mir das Tunen des KARP etwas beschwerlich vor – ich habe dazu ein chromatisches Stimmgerät Cherub WST910 am VCF-Ausgang. Was für Schieber hat eigentlich das Original?
@hubschat Die die Faderwege beim KORG ARP sind schon ok. Das Tunen geht beim KARP einfach. Ich habe ja auch einen Korg Racktuner, es spricht nichts dagegen gegen diesen zu tunen. Was das Original für Schieber hat, müsste ich auch erst gucken.
Hi Toby, Kompliment für den schönen Test. Die Unterschiede sind schön ausgearbeitet, Die Lautsprecher des 2600 mit dem Mikro abzunehmen, finde ich auch originell. Aber sag mal: „Weniger kompromissbereit hätte man bei der Filtereinheit sein dürften. Diese ist zu klein.“ Das bezieht sich bei Blue Marvin und Gray Meanie doch bestimmt auf den Federhall und nicht auf den Filter, oder?
@costello Danke Mr. C, es ist in der Tat die Federeinheit gemeint. Wenn man ein Rhodes über einen Jazz Chorus abnimmt, warum sollte man das nicht mit einem KARP oder BARP machen ;-)
Ich habe mich ziemlich auf den Vergleichstest gefreut, bin jetzt aber etwas enttäuscht. Schön wäre gewesen, einen wirklichen A/B-Vergleich zu haben. Florian Anwander hat ja bereits vor einiger Zeit den Behringer 2600 getestet. Die dabei erstellten Klangbeispiele haben mich wirklich vom Hocker gehauen und ich habe sie mir wiederholt angehört, einfach weil das Spaß gemacht hat. Die Klangbeispiele bei diesem Vergleichstest anzuhören hat sich wie Arbeit für mich angefühlt. Es gab eigentlich unabhängig vom Gerät kein Klangbeispiel, das ich inspirierend fand und bei dem ich gedacht habe, das Gerät hätte ich gerne. Hörte sich für mich alles irgendwie so an wie mit einer beliebigen App eingespielt. Es hätte aus meiner Sicht viel mehr Sinn gemacht, wenn Florian Anwander den Test gemacht hätte. Sorry an TobyB und trotzdem danke für die Mühe.
Super Beitrag Toby. Vor allem die geschichtlichen Punkte dazu hat mir gefallen. Irgendwann werde ich vielleicht auch mal verstehen, wieso eine Hallspirale mehr als einen Viertelsatz wert ist. Ich arbeite daran.
@Tai Danke Gaffer, die Federspirale im Ausgang des ARP kannst du ja rückkoppeln und Feedbacksounds erzeugen. Thilo hatte dazu hier einen Artikel geschrieben. https://bit.ly/3A1FDJk
Wie sowas klingen kann, kann man sich an verschiedenen Stellen bei Indiana Jones anhören. Du kannst mit einer Federspirale schöne Slap, Sproing erzeugen. Oder einfach mit einem Holzstab Kratzgeräusche erzeugen.
Ich habe ein kleines Verständnisproblem. Es wird hier geschrieben, dass die Ausgangspegel der VCO beim BARP zu hoch waren und es dadurch zum clippen kommt („…erste Harmonische lauter als Grundton…“). Nach meinem Verständnis kann ein Ausgang aber nicht clippen sondern nur ein Eingang. Wenn der Pegel der VCO also zu hoch ist, brauch ich da wo ich die reinpatche ja einfach nur den Pegel abschwächen und alles ist gut, oder? Andererseits kann ich einen hohen Pegel ja bewusst nutzen um einen Eingang zu übersteuern. Das würde hier dann ohne zusätzlichen Verstärker klappen. Aus meiner Sicht kann ich also keinen Nachteil erkennen, wenn ein Ausgangspegel erstmal mehr Power liefert. Oder wo ist hier mein Denkfehler?
@arnte Hallo arnte,
es ist ganz einfach, die Spannungswerte VCO PURITY / GAIN lagen in meinem BARP bei 13.8 Volt(erlaubt sind 12V +/-0.5V), Gain lag bei 12.3 V(10V). Wenn du jetzt patcht und die Level schön heiss fährst, kommt am VCF kein sauberes Signal an. Und aus dem VCF kommt dann Hafergrütze statt Sound. Kurzum, wenn die VCO nicht ordentlich kalibriert und getrimmt sind, sauberer Sinus, Dreieck und Sägezahn, kommt hintenraus Hafergrütze.
@TobyB Hallo Toby, vielen Dank erstmal für Deine Antwort! Das ist wirklich toll, dass Du Dir nicht nur mit dem Test soviel Mühe gegeben hast, sondern auch hinterher so geduldig auf alle Nachfragen und Kommentare eingehst. Sieh meine weiteren Nachfragen also bitte nicht als Kritik o.ä. an, sondern einfach als Austausch zwischen Nerds ;)
Bezüglich der Kalibrierung wäre es wirklich super, wenn es hier eine zuverlässige Anleitung gäbe. Das pdf von gearspace (https://gearspace.com/board/showpost.php?p=15442163&postcount=6779) habe ich gefunden. Leider sind da einige Sachen nicht richtig (z.B. die Potis für Offset und Scale von VCO2 und 3). Falls Du ein weiteres Dokument hast, welches besser ist, wäre eine Verlinkung großartig. Ansonsten wie weiter oben bereits vorgeschlagen vielleicht sogar ein Workshop hier auf Amazon.de ?
Mein BARP ist übrigens imo recht gut kalibriert. Der Offset der VCO ist fast belanglos, da es eh Schieberegler ohne Rasterung sind. Scale konnte ich ein bisschen verbessern, war aber ab Werk schon okay. Wenn ich meine Wellenformen in der Frequenzanalyse und im Oszilloskop anschaue sehen die auch ganz gut aus. Saw und Square haben einen kleinen „Pick“ an der Flanke aber das ist bei analogen VCO glaub ich eher normal. Sinus ist nicht 100% perfekt aber nah dran und am Dreieck finde ich gar nichts zu meckern. Spannungen habe ich jetzt noch nicht gemessen. Wie geht das?
@arnte Hallo Arnte,
Ich bin da entspannt :)
Ich habe zweimal Montagsgeräte gezogen haben ;-) Der BO und BM klangen krank. Ich hatte die beiden Kisten auch nach der Anleitung kalibriert. Aber wie DSL Man hab ich die vorher aufgemacht und mir die Mimik erstmal angesehen. Die Abweichungen zum Gearspace Dokument hab ich auf Papier geschrieben. Ich hab jetzt noch einige Artikel zu schreiben. Ich würde in den nächsten Wochen dann noch eine Leserstory auf den Zettel nehmen.
Vielen Dank! Schöne Lektüre, gute Soundbeipiele! Gerade letztere holen mich sehr ab, von dem, was ich erwarten, mir wünschen würde von einem 2600… wenn ich nicht schon den FS KARP hätte. Die Entscheidung für Korg wäre heute dieselbe. Die haben mit dem Re-issue einen echt guten Job gemacht. (Kleine Einschränkung: der Federhall vom FS ist nicht ganz brummfrei). Aber auch Behringer lässt aufhorchen. Nicht nur aufgrund des Preises.
@Nik Elektrik Danke, die Soundbeispiele sind bewusst so gehalten. Das Brummen des Korg ARP FS kann man in den Griff bekommen. Als ich die erste Version vom Federhall Mod für den BARP BM fertig hatte, brummte es auch tüchtig. Ich hab mich am Ende des Tages für die Black Orange und Blue Marvin Variante und für den KARP 2600 mini entschieden. ;-) Die BARPS nutze ich für „plakative“ Sounds, Der KARP2600 macht dann eher die feinen Töne. Alle Varianten haben ihre Berechtigung.
@TobyB Danke für den Artikel. Ich habe mir aber den Antonus 2600 bestellt. OK, etwas teurer, dafür solide Handarbeit und keine SMD Komponenten, dazu noch freie Auswahl an den LED Farben und dem Tolex. Beim Behringer habe ich etwas Bedenken betreffend der Haltbarkeit. Mein Alter ARP Odyssey aus dem Jahr 1974 läuft noch immer, ob das dann der BARP auch nach so vielen Jahren noch gut…?
Ich habe von Antonus bereits den Stepbrother und bin sehr zufrieden.
Vergleichen mit den Originalen von ARP werde ich den 2600 vielleicht mal in Zukunft in Martin Hollingers Synthorama Museum. Er hat ja auch einen Grey Melanie.
@Cavestudioschweiz Merci, Also ich hab schon schlechtere Verarbeitung gesehen, natürlich ist das nicht Pharma, Military oder Automotive Grade produziert. Ich hab ja zwei Behringer, einer geht dann live auf die Bühne und der andere bleibt daheim. Mal sehen wann es Ausfallerscheinungen gibt. Was elektrische Geräte nicht mögen, sind wechselnde klimatische Bedingungen und Stromlosigkeit, als Folge von Nichtbeachtung. Ich bin ja ab und an in Basel, Zürich und Montreux. Ich kann ja mal beide einpacken und im Synthorama vorbeifahren.
Mein ältestes Gerät ist eine Linn Drum (zweite Version), die hatte sich beim Vorbesitzer tatsächlich kaputt gestanden. Ich hab diese dann restauriert, Das Netzteil komplett neugemacht und die Midifizierung raus. Platine gereinigt, recappt, einige Fader ausgetausch und die Holzseiten erneuert. Die läuft wie ein VW. Cool find ich den Wechsel der Soundchips, ich hab die TR909, 808, 707 und Simmons zusätzlich auf Eproms. Momentan hab ich ein Linn Drum + 707 Kit gesteckt.
@Cavestudioschweiz Gerade die amerikanischen Hersteller sind für mich ein Hardware: naja, Software gut (und wenn nicht sofort gut, dann nach dem 10. Update, aber es gab immerhin Updates;) ). Als ARP noch am Leben war, hätte ich vom Standpunkt Haltbarkeit auf jeden Fall ein japanisches Modell gewählt.
@Tai Wenn man das retrospektiv betrachtet, war es ja so, das Moog und ARP damals ziemlich hemdsärmlich produziert haben. Rein von der Fertigung kam der Quantensprung wohl eher mit Linn. Es hat ja auch seinen Grund, das in den Achtzigern japanische Hersteller hier aufholten und überholten. Vielleicht kennst du die Geschichte der Kamera Produktion in Jena und Dresden, dort haben sich Nikon, Canon das Know How abgeholt. In der DDR, in den 1960ern und 1970ern. In den Achtzigern haben die dann technologisch aufgeholt. Als dann die Wende/Wiedervereinigung kam, suchte man in Dresden einen Partner und fragten bei Nikon und Canon an. Man bedankte sich höflich in Japan, sagte aber nein, nachdem man die Fertigung gesehen hatte.
Danke, ich habe Mitte der Achtziger meine erste Lehre bei Zeiss im Bereich der EUV Lithographie absolviert. Später habe ich bei Siemens noch eine Lehre, Techniker und Meister draufgepackt. Ich hab neben Qualitätssicherung, Mobilfunk, Messtechnik auch Fernsehstudios, Tonstudios und Rundfunkstudios gebaut, saniert. Nachdem ich dann mit einem Goldöhrchen(Tonmeister) aneinander geriet, Auslöser war ein defekter Goldfolien Hall von EMT, hab ich die Branche gewechselt und mache in Pharma und IT.
Über einen Artkel der die genannten Kalibrierungen am B2600 erläutert, würde ich mich sehr freuen!
Nach erneutem Lesen (den generellen Bias in Richtung Korg ignoriere ich einfach) bin ich wieder an den Aussagen zum Filter-Fine-Tune hängengeblieben. Diese verstehe ich nicht und kann sie technisch nicht einordnen.
Sowohl Initial Filter Frequency als auch Fine Tune legen eine regelbare Spannung auf den Steuereingang des Filters, ebenso wie die aufsummierten Control-Eingänge. Der Initial Regler macht das in grob und der Fine-Tune Regler eben fein.
Nun soll beim Behriger dieser Regler sich wie ein Drive verhalten. Beim Korg soll er das Filter abstimmen (jawohl) und es ohne Drive sättingen.
Solange weder Korg noch Behringer da an den Schaltungen wild herumgebastelt haben, wird mit dem Regler einfach die Eckfrequenz des Filters geregelt. Drive und Sättigung haben etwas mit dem Signalpegel zu tun und wenn es im speziellen Fall von der Eckfrequenz abhängen sollte, so würden alle anderen Steuerquellen diesen Effekt auch verursachen.
Ratlos.
@swissdoc Hallo Doc,
ist doch ganz einfach ;-) Nimm dir einen KARP und einen BARP und betätige an beidem Filter Fine Tune. Resonanz Null, Initiale Filter Frequenz nach belieben. Input Level nicht wichtig. Der BARP färbt und fügt Drive hinzu, wenn Fine Tune ganz rechts steht. KARP macht nun Fine Tune genau das was er soll.
@TobyB Ich habe Deine Beschreibung schon verstanden, allein mag ich es so recht nicht glauben. Wenn ich mal an einem Behringer vorbei komme, werde ich es probieren. Aber Du schreibst ja auch beim Korg, dass Fine Tune das Filter sättigt. Das kann auch nicht sein.
@swissdoc Hallo Doc,
mach das. :) Ich denke das bei meinen Behringer Black Orange und Blue Marvin, das Problem auf der Platine sitzt. Wenn ich den Output Offset und Gain runterdrehe, wird aus dem Drive ein Filter Fine Tune mit weniger Gain. Ich hab jetzt die Behringer Schaltung nicht aufgemalt, vermute aber das Q17, Q18 und Q19 und die Widerstände das Problem sind. Wenn ich jetzt am Gain und Offset drehe bekomm ich das bis zur Verzerrung hin. Und genau das bekomme ich beim KARP nicht hin. Ich bin mir auch sicher, das da nichts zerren soll. Auch kein Drive und nix.
Wunderbar, wie unterschiedlich doch die User-Interessen sind:
Da gibt es die Nostalgiker, die möglichst den Originalsound verwirklicht sehen wollen.
Die Puristen, vielleicht auch Sammler, für die nur das Original zählt.
Dem Profi ist die Stimmstabilität der alleinige Maßstab und überhaupt gibt es Leute,
die mehr die elektronische Schaltung betrachten, als das Design….
Der Soundbastler, dem der Ursprung egal ist,
der Anfänger, der vor Staunen und Spaß nicht mehr davon loskommt….
Vielen ist gleichgültig, ob es ein 1:1 Klon ist oder nicht, anderen schwillt vor lauter
Klonerei der Hals.
Ich finde es faszinierend, wie man heutzutage sein „eigenes“ Design realisieren kann:
durch verschiedene Layer.
An anderer Stelle schrieb ich schon einmal: HEINAKROON mit seinem 2600er „Demon“ Layer
ist für mich die derzeitige Crème de la Crème des Synth-Designs. Dass es analog dazu auch einen für den B.-Odyssey gibt, toppt die ganze Sache noch einmal.
Da muss ich nun nicht mehr das verstaubte 70er Jahre Design ertragen….LOL
@Ric O'chet Ich folge da auch einem pragmatischen Ansatz. Und kaufe das was ich brauche oder meine was meinem Sound gut tut. Ob das nun analog, vintage analog, digital oder ein Plugin ist. Erscheint mir persönlich sekundär. Die Motivation warum jemand so oder so arbeitet, ist dem Hörer egal. Am Ende zählt das die Musik ertönt.
2600-fachen Dank für den aufschlussreichen Vergleichstest :)
Ich finde es interessant, dass bei den Soundbeispielen jedes Beispiel vom BARP harsch klingt und beim KARP selbst rauhere Sounds musikalisch und cremig klingen. Die Distortion beim KARP erinnert mich an Röhre, ganz klar. Da ich den BARP selbst ausführlich getestet habe sind mir der Klang und auch seine Abmessungen und Bedienung vertraut und spiegeln sich in den Klangbeispielen eindeutig wieder.
Kritik: Einen Sound hinterher mit Effekten zurechtzubiegen funktioniert bei keiner Stimme/Voice – weder menschlich, mechanisch (Gitarre, Klavier) noch synthetisch (Synthesizer).
Gute Hardware hat seine Berechtigung egal ob Synth oder Hall und seinen realen Preis.
Der Formfaktor des KARP, Federhall, Design und Bedienung, sowie Klang – das alles konnte ich zwar selbst noch nicht testen, rechtfertigen den 3fachen Preis aber in jeder Hinsicht. Dass der BARP genau so gut ist oder klingt halte ich für falsch aber wer daran glauben möchte, gerne. Was ich mir jedoch dachte als ich den BARP zum testen hatte: Dieser Synth für 500,- wie geht denn das? Ich werde erstmal das Plugin von CherryAudio für ca. 20$ nutzen (noch nicht getestet) und mir dann einen 2600 M von Korg kaufen sobald ich Platz habe und er sounddesigntechnisch für mich relevant wird.
@crysla Ich danke auch 2600 mal. Ich hab zwei BARP, den Weihnachtsbaum und den Blauen. Beides etwas abweichend kalibriert. Der Schwarze ist etwas aggressiver kalibriert. Der Blaue etwas zahmer. Ich finde so ergänzen sie sich gut. Letzterer dann noch mal gegen einen KARP2600m geregelt. Ich bin mir ziemlich sicher das die Sequenz KARP_SEQ_101 auf beiden identisch umzusetzen ist. Ich betrachte sowas ja auch immer mit einer praktischen Brille. Wenn ich zB bei einem High Energy Track mit dem Supersägezahn Lead daher kommt, braucht das Arp in diesem Fall auch Feuer, dann nehme ich den schwarzen BARP und feuere ab. Der KARP hat auch seine Berechtigung. Ich würde die Kaufentscheidung einzig vom Budget abhängig machen. Klanglich mögen in Grenzbereichen Unterschiede dasein, fallen aber nicht ins Gewicht.