Good Vibrations
Im 1888 gegründeten Berliner Musikinstrumenten-Museum, dessen Sammlung eigentlich auf historische Instrumente ausgerichtet ist, findet noch bis zum 25. Juli 2017 die Sonderausstellung „Good Vibrations – Eine Geschichte der elektronischen Musikinstrumente“ statt. Diese bietet eine Übersicht über historische, elektronische Musikinstrumente.
Übersicht über historische, elektronische Musikinstrumente
Die Ausstellung ist zwar nicht besonders groß, doch gibt es hier ein paar Instrumente zu bestaunen, die man sonst nicht so ohne weiteres zu Gesicht bekommt. Einen Minimoog, einen Yamaha DX7, eine Hammond-Orgel oder einen SCI Prophet, die hier natürlich auch gezeigt werden, haben wir wohl schon alle mal gesehen oder gar unter den Fingern gehabt. Deswegen habe ich für diesen Bericht mich auf die ungewöhnlicheren Exponate konzentriert.
Noch ein Wort zu den Fotos. Da einige der Synthesizer hinter reflektierendem Glas stehen und die Beleuchtung in dem „Good Vibrartions“-Bereich stimmungsvoll, um nicht zu sagen schummerig war (und blitzen im Museum natürlich nicht erwünscht ist), sind die Bilder leider nicht alle so knackig ausgefallen, wie man es sich wünschen könnte.
Mixtur-Trautonium
Beginnen wir bei der Übersicht über historische, elektronische Musikinstrumente mit dem Prunkstück der Ausstellung, dem Mixtur-Trautonium. Es handelt sich dabei nicht um das frühe Instrument, mit dem Oskar Sala unter anderem die Soundeffekte für Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“ erzeugte (dieses Modell steht meines Wissens nach im Deutschen Museum Bonn), sondern um die mikroelektronische Version, die von der Fachhochschule der Deutschen Bundespost (!) in Berlin Anfang der achtziger Jahre gebaut wurde und mit der Oskar Sala seine späteren Kompositionen aufnahm.
Das durchweg in Deutsch beschriftete Mixtur-Trautonium, ich mag vor allem „Bandpaß / Tiefpaß“, teilt sich in den Spieltisch mit zwei Manualen und die Klangerzeugungskonsole. Viele Bereiche der Klangerzeugung tragen noch Salas handschriftliche Markierungen. Anstelle einer klassischen Tastatur gibt es Spieldrähte, die entweder mit Tasten für feststehende Tonhöhen gespielt werden oder auf denen die Finger für Glissandi gleiten können. Obendrein sind die Manuale druckempfindlich, mit einer von Sala erfundenen Mechanik.
Wichtig für Salas Spiel waren auch die Pedale, die nicht wie Schwellerpedale durchgetreten, sondern seitlich bewegt wurden, um damit die Mixturen während des Spielens umschalten zu können.
Die Zuweisung der Pedale und weitere Regler zur Einstellung der Manuale wurden über ein kleines Kontrollpult vorgenommen.
Die Klangerzeugung des Trautoniums ist im Grunde genommen, und vor allem im Vergleich mit modernen Synthesizern, nicht wirklich spektakulär, aber durch die Ausrichtung auf die subharmonische Klangerzeugung eben sehr eigen, fast einzigartig. Ausgehend von einer „Kippschwingung“, die nichts anderes als einen steigenden Sägezahn darstellt, werden durch eine vierfache Teilung beliebige Mixturen der Untertonreihe erzeugt. Im Gegensatz zu Obertönen klingen diese eher wie ein Akkord als additive Schwingungsformen. Mit mehreren Formantfiltern, die übrigens nur für fixe Einstellungen ausgelegt waren und nicht moduliert werden konnten, bildete das Mixtur-Trautonium seine Klänge. Doepfer hat die Module A-113 Subharmonic Generator und A-104 Trautonium Formantfilter genau hiervon abgeleitet.
Das kleine „Volkstrautonium“ mit Glimmlampengenerator, das hier auch gezeigt wird, gehört sonst zur ständigen Ausstellung des Museums.
Subharchord II
Das Gegenstück zum Trautonium darf in der Übersicht über historische, elektronische Musikinstrumente ebenfalls nicht fehlen. Die Rede ist vom Subharchord, dass in der DDR ab 1962 entwickelt und gebaut wurde. Und ist es nicht drollig, dass hinter der technischen Umsetzung auch hier die Deutsche Post stand? Genauer gesagt das „Laboratorium für akustisch-musikalische Grenzprobleme“. Sollte ich mal ein Studio gründen, würde ich es genau so nennen.
Das Subharchord wurde vom Entwickler Ernst Schreiber eigentlich als elektronische Orgel patentiert. Nur dass hier anstelle von Sinus- bzw. Obertönen ähnlich wie beim Trautonium frei einstellbare Untertonreihen erzeugt wurden. Die Klangbearbeitung erfolgte über Formant-Filter sowie eine Filterbank nach der MEL-Skala. Für die notwendigen Berechnungen der Filter 5. Ordnung musste sogar das Rechenzentrum des RFZ bemüht werden. Auffallend am Subharchord ist der Ringmodulator, was bei Synthesizern dieser Zeit sehr unüblich war. Doch ich will hier gar nicht allzu viel über das Subharchord erzählen. Stattdessen verweise ich lieber auf unser Interview mit Manfred Miersch, der alle verfügbaren Informationen dieser Welt zu diesem Instrument zusammengetragen hat.
Heliophon
Ein weiteres Highlight in der Übersicht über historische, elektronische Musikinstrumente, wenn auch ein ziemlich unbekanntes, ist das Heliophon, das von Bruno Hellberger und Peter Lehrtes gebaut wurde. Die Zeitangaben schwanken zwischen 1936 und 1940. Das erste Modell soll im Krieg zerstört worden sein. 1952 wurde ein weiteres Modell gebaut und dem beklagenswerten Zustand nach hat es wohl auch schwere Zeiten hinter sich. Wie der Name Heliophon es andeutet, nutzte auch dieses Instrument ursprünglich Glimmlampen für die Oszillatoren, die „Kippschwingungen“ erzeugen. Die zweite Version arbeitete wohl mit Vakuumröhren, aber einen Blick ins Innenleben dieses fragilen Gerätes gab es leider nicht. Wie gern hätte ich dieses Instrument mal in Aktion gesehen bzw. gehört.
Ondes Martenot
Die Ausstellung zeigt auch eine spätere Version des berühmten französischen Synthesizers. Gab es in frühen Versionen nur einen Spieldraht mit Führungsring, hat dieses Modell parallel dazu eine anschlagsdynamische Tastatur (wer sagt, Minitasten sind ein Fluch heutiger Tage?) und einige Knöpfe zur Klangveränderung. Ondes Martenots werden von der Familie des Erfinders bis heute gebaut.
Clavioline
Die Jörgensen Clavioline ist ein sehr früher Monosynth, der der Technik nach eigentlich eine einstimmige Orgel ist. Schon Ende der 1940er Jahre entwickelt, wurde dieses Instrument in den 1950er Jahren dann in mehreren Versionen gebaut. Auf Röhrenschaltung und Frequenzteilung basierend lassen sich hier verschiedene Fußlagen und Klangfarben umschalten, ferner ist ein LFO als Vibrator (siehe nachträgliche Beschriftung) vorhanden. Immerhin kam das gute Teil rund 20 Jahre heraus, bevor die analogen Monosynths die Musikwelt eroberten. Ein funktionierendes Exemplar ist heute nur noch schwer aufzutreiben.
Multimonica II
Der/die/das (?) Hohner Multimonica ist zu aller erst ein formschönes Instrument, finde ich zumindest. Die erste Version wurde schon 1940 entwickelt, zehn Jahre später folgte eine zweite Version, die hier zu sehen ist. Hier wurden ein klassisches Harmonium mit Gebläse-angetriebenen Klangzungen und eine monophone, analoge Klangerzeugung, ähnlich der Clavioline, kombiniert. Die Schaltung stammt übrigens von Harald Bode – ja, der mit dem Frequenzschieber.
Hugh Le Caine NCR Elmus
Was zum Geier ist denn das? Da muss man wirklich zweimal lesen: National Research Consil Tape Recorder for use in Electronic Music Studies. Mit diesem Gerät aus Kanada konnten bis zu zehn Tonbänder simultan abgespielt werden. Angewendet wurde es angeblich vorwiegend für elektronische Musik, eventuell auch Musique Concrete. Mehr Infos gab das Begleitschild nicht her. Aber es ist wunderbar anzuschauen.
Lyricon
Lange vor den EWIs und Yamaha WX gab es schon einen Blaswandler mit dazugehöriger analoger Klangerzeugung. Das Lyricon setzte auf das Griffschema von Saxophon bzw. Klarinette, mit letzterer besaß es auch optische Ähnlichkeit, und einen umfassenden Controller, mit dem sich die Blasstärke und Lippendruck auf die verschiedenen Klangparameter zuweisen ließen. Das Instrument war nicht sonderlich erfolgreich, kam aber immerhin bei „Billie Jean“ von Michael Jackson zu Einsatz.
Drums
Die Trommelabteilung fällt in der Ausstellung recht klein aus. Eine E-MU SP-1200, eine Linndrum, ein Simmons SDS-V Set und eine Roland TR-808 sind für unsereins wahrlich keine Seltenheiten, jedoch für den nichtnerdigen Besucher sicherlich betrachtenswert. Aber gerade jene sollte man nicht mit Fehlinformationen irreleiten. Wem fällt an diesem Infoschild etwas auf?
Daneben gibt es aber auch etwas außergewöhnlichere Teile zu sehen, wie die Preset-Beatbox Rhythm King von Maestro und das Innenleben des Rhythmusbegleitautomaten Wurlitzer Sideman.
EMS Synthi Sequencer 256
Dieser Standalone Sequencer ist ein Derivat aus dem riesigen Synthi 100. Mit seinem Keyboard ließen sich Sequenzen relativ bequem Note für Note eingeben. Ein System, das später von MIDI-basierten Sequencern wieder aufgegriffen wurde. Der Namensnummer entsprechend lag die Speicherkapazität bei 256 Events. Immerhin.
STEIM Black Box System
STEIM, das “STudio voor ElektroInstrumental Muziek”, ist ein Forschungszentrum in Amsterdam. Hier werden seit 1969 unter anderem Synthesizer entwickelt, meist der etwas anderen Art. Vom Black Box System aus den 1970ern gab es wohl nur vier Stück, die die Zeit dahingerafft hat. Selbst auf der STEIM-Website sind so gut wie keine weiteren Informationen dazu zu finden.
Bei Anblick des Mellotrons fällt mir auf, dass es noch keinen Blue Box-Artikel auf amazona.de dazu gibt – wer fühlt sich berufen?
Ein Fairlight CMI und ein NED Synclavier sind fraglos tolle Vintage-Instrumente, doch im ausgeschalteten Zustand nur begrenzt faszinierend. Zu Fairlight und Synclavier, das übrigens auch zur ständigen Ausstellung des Musikinstrumenten-Museums gehört, empfehle ich die ausführlichen Green Box-Artikel mit sehr guten Bildern und Audiobeispielen.
Na gut, ein bisschen Modular muss auch noch sein.
Tja, und bei manchen Geräten wünscht man sich, dass sie im Museum hinter Glas bleiben, damit man sie nicht mehr hören muss ;-)
Das Herumstöbern in der eigentlichen Ausstellung des Musikinstrumenten-Museums macht natürlich auch Spaß. Ich habe hier noch zwei Beispiele herausgesucht. Das Thema alternative Spielhilfen bzw. Tastaturen ist ja seit Roli Seaboard und Haken Continuum aktuell. Dass es allerdings kein neues Thema ist, zeigen die Instrumente Orthotonophoninum (was für ein Name!) mit einer Tastatur „System Arthur von Oettingen“ (ca. 1914) und das nicht minder ambitionierte Pianino mit Jankó-Klaviatur (ca. 1900). Mikrotonale Tastaturen hatten also wohl schon immer ihre Freunde, doch auf breiter Front wird sich das vermutlich nie durchsetzen.
Bis zum 25. Juli kann man sich im Berliner Musikinstrumenten-Museum die Ausstellung „Good Vibrations – Eine Geschichte der elektronischen Musikinstrumente“ mit den hier vorgestellten und weiteren Instrumenten noch ansehen. Trotz der sehr gering ausgefallenen Hintergrundinformationen zu den Exponaten ist die Ausstellung empfehlenswert, denn so dicht kommt man an diese Exoten eigentlich nie heran, wenn man sie denn überhaupt zu sehen bekommt.
Ziemlich absonderliche Instrumente, die da ausgestellt werden. Wirklich neuartige Musik machte man jedoch mit Messinstrumenten, Werner Meyer-Eppler, Herbert Eimert und Karlheinz Stockhausen sei Dank. Ein Besuch des eingelagerten Studios für Elektronische Musik des WDR, Köln, und ein Bericht dazu wäre sicherlich auch interessant, denn da arbeiteten die tatsächlichen Musikpioniere, bei denen Technik nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck war.
Eigentlich müsste es da überall Leute geben, die die Instrumente demonstrieren. Oder zumindest regelmässige Führungen mit anspielen der Instrumente. Das hätte wirklich was.
Ach du meine Güte, bin ich froh erst heute leben zu dürfen. Das ist ja mal ein Monster.
Toller Bericht und auch ein cooler Reisetipp! Vielleicht ergibt sich für mich noch die Möglichkeit, da mal hinzukommen.
Zu den Fotos: Hier kann ein Polarisationsfilter Abhilfe schaffen und die Reflexionen drastisch reduzieren ;) obwohl es ja eigentlich eher für Aussenaufnahmen gedacht ist / war :D
Hallo PhotoMaster M,
und wenn du vor den Polfilter noch einen UV Filter schraubst und richtig zum Motiv stehst(ganz wichtig) reflektiert nichts mehr :-) ProTipp : DIN/ASA Wert der Kamera anpassen und mit der Belichtungskompensation feintunen. Zwei drehbare hintereinander angeordnete lineare Polfilter ergeben ein stufenloses Graufilter
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PS: Der Polfilter ist nicht nur für Aussenaufnahmen gemacht sondern um gleich schwingendes Licht zu erhalten. Es gibt lineare und zirkuläre Pol Filter.
@TobyB PhotoMasterM :D XD :D XD Geil! Ich hoffe Aleks und Meciek werden das nie lesen :D Ich fang ja gerade erst an mich da einzuarbeiten. Früher war ich ja nur mit einer Caplio GX8 unterwegs. Da war nix mit Linse austauschen oder Filter drauf schrauben. Aber dein Tipp gefällt mir! Er ist Doppelplusgut!
Hallo M,
mit optischen Filtern ist das wie mit der Moog Kaskade und einem Mops. Ein Leben ist möglich. Aber nicht schön. Optische Filter sind das Salz in der Suppe. Und die Ergebnisse sind absolut unterschiedlich. Mit einem zirkulären Polfilter hätte der Jim uns hier die Spannungen im Glas der Vitrine gezeigt. Mit einem linearen wären die Reflektionen verschwunden. Licht hat wie Ton eine Physik und die kann man sich nutzbar machen. Ich benutze nach wie vor Filter und hab immer welche dabei. Hauptgrund ist, dass ich beim nachbearbeiten auf dem iPad nur noch den Schwarzpunkt automatisch setze und den Ausschnitt und das Format. Gute Bilder macht man mit Docma und Fotofreund. Falls du mal einen Weichzeichner a la 70er brauchst, UV Filter und von aussen nach innen wie gewünscht Vaseline kreisförmig verteilen. Bitte nicht mit metallbeschichtetem optischem Glas machen. Kochendes und dampfende Flüsse und Wasserfilter bekommt man easy mit einem ND Filter hin.
@TobyB Ich stelle mir gerade vor, wie du da im Museum bist und neben einer Schulklasse deine Tube Vaseline rausholst…
Hallo digital synthologe,
die wichtigste Mahlzeit des Tages, ein Clown zum Frühstück. :) Sowas macht man daheim. Nichts ist ärgerlicher als ein Fettfinger auf der Linse oder dem Objektiv. Immerhin bewegen wir uns preislich bei Objektiven in der Region von einem oder zwei Synthies.
1. In der Überschrift sollte stehen, dass es sich um eine Ausstellungsbesprechung handelt.
2. Continuum und Seaboard stehen in der Tradition der Ondes Martenot, leider nicht in der Ausstellung vertreten. Die Janko-Klaviatur hat ihre zeitgenössischen Pendants eher in isometrischen Layouts wie dem des LinnStrument.
sehr schöner bericht über eine interessante ausstellung…und alles analog :D
das trautonium ist in der tat ein einmaliges musikinstrument mit recht eigenem klangspektrum, hier ein kurzer eindruck davon, präsentiert vom meister selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=-tQQEChMq1A
Da wohne ich in Berlin, war auch schon öfters im Musikinstrumenten-Museum aber von der Ausstellung hatte ich noch nichts mitbekommen. Danke für den schönen Bericht! Zu deinem Hinweis, dass es zum Mellotron noch keine Blue Box gab. Da vermisse ich ja noch so manchen Schatz. Zum Beispiel träume ich davon, dass Marko irgendwann seinen ARP Quadra hier vorstellt. :-)
@costello Also mit einem top erhaltenen Arp Quadra kann ich dienen. Steht in Berlin. Jetzt müsste sich nur noch Jemand zum Artikel schreiben finden, dazu fehlen mir leider Zeit und auch Können.
…wie wär’s?
@costello Ich bin am 26.06. zum Synthesizer Workshop dort aber ohne Quadra. ;)
Ich verstehe die Bemerkung „Tja, und bei manchen Geräten wünscht man sich, dass sie im Museum hinter Glas bleiben, damit man sie nicht mehr hören muss ;-)“ nicht.
@Bernd Kistenmacher Der Autor ist kein Fan der 303 möchte man meinen. Ich fand es ganz lustig. ;)
@fkdiy Die 303 ist in der Bedeutung tausendfach höher angesiedelt als ein Trautonium oder ähnliche Ungeheuer. Das schmeckt nicht jedem der die Knöpfe am Modul immer mit der ganzen Hand bedienen will. Macht ja auch irgendwie geil! ;) Die sind auch nicht umsonst hinter Glass. So eine Vitrine macht unabhängig vom Inhalt immer was her. Museum und so, verstehste? Oder die Versicherung wollte das Panzerglas. Is auch egal, der Kram gehört irgendwie hier hin. :)
Hast du schon mal Die Vögel ohne Trautonium gehört?
@TobyB Hast du schon mal [insert millions of songs here] ohne 303 gehört?
Ein Traum wird wahr. ;)
:D made my day :D
Das ist mal wieder eine absolute „Perle“ auf amazona! Vielen Dank für den historisch wertvollen Beitrag! Macht richtig Spaß zu lesen.
Deutsche Museum eben.
Eine tote Ausstellung mit dem Charisma einer Grabkammer.
Die fummelbaren Geräte wie das Memotron und die „Spielecke“ waren bei meinem Besuch parallel zur Superbooth nicht im Betrieb da von Kinderhorden ins Nirvana gebeamt und der Rest steht da eben nur so herum und wird bewacht.
Wer den Bericht hier gelesen hat muß es nicht noch unbedingt sehen.
Also spart Euch die 6 Euro es sei denn es regnet für die nächsten 20 Minuten und der Bus fährt nicht.
@Albedo39.0 Da stimme ich Dir zu. Ich war mal vor ein paar Jahren dort und alles wirkte irgendwie halbherzig und lieblos. Dem Thema kommt man nicht wirklich näher. Ausserdem scheint es den Verantwortlichen an Kompetenz zu mangeln, WER so alles hinter diesen Instrumenten steht. Ein Blick auf die Schöpfer fehlt eben so, wie ein Blick auf die User. Z.B. ist die Formel „Trautonium = Die Vögel“ oder “ 303 = Techno“ wirklich zu einfach. Wer da wie kai vor der Kiste steht, kann sich dort vermutlich nicht viel mehr, als ein „Aha“ abringen… Wie auch immer. Der Beitrag hier ist ok.
Was den Ausstellungsmachern an Kompetenz mangelt, machen sie mit einem schönen, wichtigen akademischen Titel wieder wett — die müssen also Ahnung haben von dem, was sie da tun. Bitte keine Zweifel hegen, wo kämen wir denn da hin? Immerhin weiß ich jetzt, daß Samples in meiner alten 808 ihren Dienst treu und ohne Murren verrichten. Das erklärt auch den klanglichen Unterschied zu meiner aktuellen.
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Wäre ich zu diesem Zeitpunkt in Berlin, würde ich mir die Ausstellung sicherlich anschauen (vor allem, um mal das Trautonium aus der Nähe zu betrachten), aber da ich genügend Leute kenne, die die Originale spielbar bei sich daheim stehen haben, brauche ich nicht unbedingt Hand an ein Exponat legen:
„Dürfen Sie das überhaupt?“ — „Ich bin Musiker.“ — „Da kann ja jeder kommen.“
Schöner Bericht, dankeschön!
Offenbar die Staubtrockene Präsentation einer interessanten Ausstellung.
Das nicht jeder z.B. am Trautonium herumspielen darf ist durchaus nachvollziehbar, Vorführungen gerade mit diesem Instrument wären jedoch mehr als angebracht, angucken ist da irgendwie…langweilig.
Die Samplebasierte 808 fehlt noch in meiner Sammlung ;)
Zum Thema „Lyricon“ wäre noch zu sagen, daß hierzulande Klaus Doldinger viel und gerne mit dem Lyricon gearbeitet hat, zu hören u. a. auf seinem 1983er Album „Constellation“, wo es für viele Soli verwendet wurde, die *nicht* nach Mini Moog klingen.
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Der Maestro Rhythm King dürfte für seine Rolle beim Stück „Trans Europa Express“ einer bekannten Düsseldorfer Tanzkapelle berühmt sein.
Höre hier gerade wieder mal fasziniert in das Erstlingswerk der Silver Apples rein. Simeon machte dort elektronische Musik, 1968, ohne auch nur ein ausgewiesenes Instrument dafür zu haben….
http://www.soundonsound.com/people/silver-apples-early-electronica… und das Zeugs auf dem Album klingt heute noch genauso fresh wie vor 50 Jahren.
habe ich soeben im Archiv entdeckt… schöner Artikel. leider habe ich die Ausstellung verpasst, umso mehr ein dankeschön für die bilderserie.
Tja schade das die Instrumente nicht gespielt werden.
Das würde doch alles viel interessanter macjen. Wie funktioniert es wie klingt es.