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Modular-Synthesizer: Prinzip, Geschichte, Workshops, Kaufberatung

Basiswissen und zahlreiche Workshops

16. Dezember 2017

Für diejenigen, die sich unter dem Begriff Modular-Synthesizer bislang nur wenig vorstellen können, stellen wir hier neben einem geschichtlichen Abriss auch das Wirkungsprinzip vor.

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Nichts ist einfach so da, alles hat eine Entwicklung – so auch die der elektronischen Synthese von Klängen. Die Historie der Modular-Synthesizer soll aber hier nicht das Thema sein, dennoch hilft eine Aufzählung verschiedener Erfindungen der Vergangenheit, die Genese der Synthesizer in einen Zeitrahmen zu verpacken.

In 44 Jahren Modular-Synthesizer

Angefangen hat es wohl mit dem auch heute noch bekannten Theremin von León Theremin, der es 1920 in Russland erfand. Dieser erste Synthesizer auf Röhrenbasis kannte lediglich eine Schwingungsform und die Modulation der Lautstärke und der Tonhöhe. Darauf folgten:

  • Trautonium – Friedrich Trautwein – 1929 – monophon
  • Novachord – Hammond et al – 1938 – polyphon
  • Electronic Sackbut – Hugh LeCaine – 1948 – erster CV-kontrollierter „Synth“
  • Model 100 Modular – Buchla – 1964 – erster echter Modular-Synthesizer
  • Moog Modular Synth – Robert Moog – 1967 – der erste kommerziell erhältliche Modular-Synthesizer

Nein, das ist Kunst und kann nicht weg! Electronic Sackbut Prototyp von 1948

Der Buchla ist in allen Belangen modernen Systemen ebenbürtig.

Das Nervensystem eines Modular-Synthesizers

In dieser Aufzählung taucht ein Begriff auf, der Neueinsteigern vielleicht nicht geläufig ist: CV. CV steht für Control Voltage, zu Deutsch Steuerspannung. Diese Steuerspannung ist das Nervensystem eines modularen Synthesizers. Oder besser gesagt, das Nervensystem besteht aus den Verbindungen der einzelnen Module und die Steuerspannungen sind die Signale dieser Verbindungen.

Intern arbeiten nicht-modulare analoge Synthesizer ebenfalls mit CV-Signalen, diese werden aber nicht nach außen preisgegeben. Mit einem Kabel, dem Patch-Kabel, verbindet man zwei Komponenten eines modularen Synthesizers und die Spannung des CV-Signals bestimmt, wie stark die eine von der anderen Komponente angesteuert wird. Damit kommen wir auch sofort zu dem Unterschied zwischen den besagten modularen und den nicht-modularen Systemen. In „normalen“, nicht modularen Synths ist dieses Nervensystem bereits fest verdrahtet und kann nicht verändert werden. Nur die CV-Spannungen können beeinflusst werden.

Wenn die Nerven blank liegen

Wenn dieses Nervensystem blank liegt, so sind die Ein- und Ausgänge jeder einzelnen Komponenten eines Modular-Synthesizer, sei es Filter, Oszillator oder Hüllkurve, über die sogenannten Patch-Punkte zugänglich. So kann der Oszillator z.B. das Filter modulieren (auch als Filter-FM bekannt) oder die Hüllkurve nicht nur die Lautstärke, sondern auch Tonhöhe und Filter-Cutoff steuern. Dabei gibt es bei den Modulen auch wiederum Unterschiede. Das eine Hüllkurven-Modul bietet z.B. nur an, die Hüllkurve abzufeuern, bei einem anderen Hüllkurven-Modul können über Patch-Punkte auch die Zeiten für die einzelnen Phasen (typischerweise ADSR – Attack, Decay, Sustain und Release) eingestellt werden.

Die Bedienelemente eines nicht-modularen Synthesizers greifen zwar auf die Einstellungen der einzelnen internen Komponenten zu, meist über variable Widerstände, die die CV Beeinflussen, aber nicht auf die feste Verdrahtung der einzelnen Komponenten. Eine Ausnahme bilden hier Synthesizer mit einer Modulations-Matrix. In einer solchen Matrix kann man z.B. festlegen, dass der LFO auf die Tonhöhe oder/und auf die Filter-Cutoff einwirkt. Man hat also ein Set von Variationen zur Auswahl – als wirklich modular kann man das aber noch nicht bezeichnen.

Ist der Korg MS-20 semimodular?

Halb-modulare bzw. semimodular Synthesizer – was genau ist das?

Meinen ersten Kontakt mit einem Synthesizer der durch Patchkabel erlaube, Komponenten zum Teil neu zu verdrahten, hatte ich mit dem berüchtigten Korg MS-20. Damals dachte ich noch, ich hätte es mit einem „halb-modularen Synthesizer“ zu tun. Doch genau genommen gehörte dieser Gattung zum Beispiel der ARP 2600 an, nicht aber der Korg MS-20.

Wo liegt der Unterschied. Hier eine kurze Definition zum Thema SEMIMODULAR:

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„Bei einem modularen Synthesizer gibt es mechanisch und elektrisch eigenständige Module, die in einem Gehäuse zusammengefasst sind. Sämtliche Audio- und Steuerspannungsverbindungen (Modulationen) muss der Nutzer selber herstellen. Als Beispiel wäre hier z.B. das Model 15 von Moog genannt (siehe Bild nächste Seite vom COTK Nachbau).

Bei einem semimodularen Synthesizer sind die Module nicht eigenständig, können somit auch nicht beliebig entfernt und durch andere ersetzt werden und sind gemeinsam unter einer Frontplatte zusammengefasst. Es existieren Vorverkabelungen zwischen den Modulen, so im Audio- und im  Steuerspannungsweg. Diese Vorverkabelungen können durch Einsteckern von Klinkenkabeln überschrieben werden (Trennklinken 3.5 mm beim ARP 2600), dass somit ein beliebiger Weg für Audio und Steuerspannung möglich ist.

Bei einem Korg MS-20 ist das trotz seiner Patchbuchsen nicht der Fall, da der Audioweg vorgegeben und nicht auflösbar und beliebig angeordnet werden kann.

Ebenso ist z.B. der GRP A8 ein Synthesizer mit einem fest vorgegebenen Audioweg, Modulationen via Steuerspannungen können per Wahlschalter abgerufen werden. Eine beliebige Zuordnung sowie eine Steuerung jeder Baugruppe separat von außen ist nicht möglich.

Auch der ARP 2600 kann das, der MS-20 und der GRP A8 nicht. Der ARP 2600 ist daher auf Grund seiner sonst fest vorgegebenen Bauweise als semimodular zu bezeichnen, MS-20 und GRP A8 sind natürlich nicht weniger interessante Instrumente, fallen eben nur nicht unter die Rubrik „semimodular“.

Der ARP 2600 gehört zu den semimodularen Synthesizern

Ist keine der Patch-Punkte verbunden, spielt sich die MS-20 wie ein ganz normaler Synthesizer. Einfach Audioausgang in den Verstärker und los geht’s. Beginnt man aber die einzelnen Punkte zu verbinden, kann man Klänge erreichen, die ohne das Verbinden der einzelnen Module und die damit verbundene Überwindung der Vorverdrahtung nicht möglich wären.

Aktuelle Beispiele solcher semimodularen Systeme wären z.B. Moog Mother-32, aber auch (mit Abstrichen) Dreadbox Nyx oder Doepfer Dark Energy II.  Auch der M5N von Macbeth Studio Systems ist ein halbmodularer und sieht einem gewissen Urahn Namens ARP 2600, seines Zeichens auch halbmodular, sehr ähnlich.

Welches Modularsystem ist das Richtige?

Damit sind wir dann auch bei den echten Modular-Synthesizer – obwohl es DEN modularen Synth eigentlich nicht gibt. Klar, wie oben erwähnt, können alle Module von einem Hersteller sein, z.B. ROLAND. Es gibt auch eine Reissue des Moog Model 15, dem Klassiker unter den modularen Systemen. Und wer es nicht ganz so exklusiv mag, kann sich auch ein Model 15 von COTK (Club Of The Knobs) aus Portugal zulegen.

Jedes der einzelnen Module stellt ja auch nur eine Komponente eines Synthesizers dar, also z.B. das Filter ist ein Modul und der Oszillator ein anderes. Der entscheidende Unterschied zu den nicht- oder halbmodularen Systemen ist aber gerade, dass man sich einen Wunschsynthesizer aus den verschiedensten Modulen selbst zusammenstellen kann. Unter THOMANN.de findet man unzählige verschiedene Module für das Eurorack Modularsystem – und selbst dieses Sortiment stellt nur einen Bruchteil der Module dar, die es weltweit in Online Shops zu kaufen geht. Ohne zu übertreiben, sollten derzeit deutlich über 1.000 Module am Markt erhältlich sein.

Und das ist das schöne an Modular-Synthesizern – man ist auf nichts festgelegt. Beispiel: Ich möchte einen Oszillator von Roland aber ein Moog-Filter? Kein Problem – ich kaufe mir beide Module einzeln und verdrahte sie im Rack.

Die Möglichkeiten eines vollbestückten Racks sind nicht unbegrenzt - aber unendlich!

Die Möglichkeiten eines vollbestückten Racks sind nicht unbegrenzt – aber unendlich!

Die Infrastruktur eines Modular-Synthesizers

Rack? Ja – hier werden die Module dann einfach eingeschraubt und angeschlossen. Die einzelnen Module haben weder eine Stromversorgung, noch ein eigenes Gehäuse. Für das gibt es die Racks, sie stellen mindestens die Behausung und die Stromversorgung zur Verfügung. Aber es gibt auch meistens noch zwei Bus-Leitungen, die CV-Signale auf alle am Bus angeschlossenen Geräte verteilen können.

Die gängigen Formate von Modular-Synthesizern

Es gilt zu beachten, dass es zwei große Bauarten von Modulen im Synthesizerbereich gibt: die ursprüngliche 5 HE Version und die von Dieter Döpfer ins Leben gerufene Version mit 3 HE. Nur die 3 HE Version wird auch als Eurorack betitelt (HE steht für HöhenEinheit und beträgt 44,45 mm pro HE).

Der Vorteil der 5 HE Module liegt auf (bzw. unter) der Hand: Aufgrund der größeren Fläche (die Höhe der Frontplatte beträgt 222,25 mm) können auch größere Bedienelemente verbaut werden. Das gilt für Potis, Schalter und auch Patch-Buchsen, die bei 5 HE Systemen eine Größe von 6,3 mm haben. Dabei sind die 5 HU so sehr mit Moog verknüpft, dass man heute umgangssprachlich vom MU (Moog Units) spricht, wenn man die Breite der Module angibt.

COTK Model 15 aus dem Jahr 2015

5U-UNit von COTK – Model 15

Systeme mit 3 HE haben also eine Frontplattenhöhe von lediglich 133,35 mm und bieten viel weniger Platz. D.h. die Potis, Schalter und Buchsen sind entsprechend kleiner und die Bedienung erfolgt meistens „mit spitzen Fingern“. Der Vorteil ist aber häufig der geringere Preis im Vergleich zu 5 HE Systemen und die inzwischen riesige Auswahl an Herstellern und Modulen.

Ein letzter Unterschied liegt in der Stromversorgung. Während 5 HU Systeme 15V/+15V/+5V benötigen, ist es bei den Eurorack-Systemen -12V/+12V/+5V. Also sind die beiden Systeme auch elektrisch nicht kompatibel. Das sollte man alles im Hinterkopf haben, wenn man auf Moduljagd geht.

Modular-Synthesizer – auch eine Wissenschaft

Wenn man den Ausführungen folgt, müssten sich zumindest zwei Tatsachen herausschälen. Erstens, bevor man anfängt ein modulares System oder einen modularen Synthesizer zusammenzustellen, sollte man mit den internen Komponenten eines nichtmodularen Synthesizers vertraut sein. Und zweitens, hat man das Grundprinzip einmal verstanden, ist nur der Himmel das Limit, und ja, auch der Inhalt der Geldbörse. Denn obwohl einzelne Module recht günstig zu haben sind, ist eine Zusammenstellung, die man als Synthesizer bezeichnen kann (bestehend aus Oszillator, ADSR, VCA und VCF) durchaus nicht günstiger als z.B. der oben genannte Moog Mother-32. Was man aber erwirbt, sind die beinahe unendlichen Möglichkeiten der freien Verdrahtung eines voll modularen Synthesizers – und damit seine eigene individuelle Klangwelt der Synthesizerstimmen.

Beim GRP A8 scheiden sich die Geister, gehört aber trotz der optischen Nähe und den vielfältigen Modulationsmöglichkeiten nicht zu den semimodularen Synthesizern.

Im Anschluss nun die wichtigsten Workshops und Serien, die AMAZONA.de rund um das Thema Modular-Synthesizer und Euroracks zu bieten hat.
Viel Spaß beim patchen!!!

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Forum
  1. Profilbild
    dwild

    Ich bin ein bißchen verwirrt, daher:
    01 Modular = Vorgesehenerweise leicht austauschbare Module.(unverkabelt kommt kein Ton)
    02 Semimodular = komplett auftrennBAR (inklusive Audioweg), wie beim 2600.
    03 Halbmodular = NICHT komplett auftrennbar, wie beim MS20; aber: patchcords oä.
    04 Nichtmodular = nur wenige vorgegebene alternative Modulationsroutings(via Schalter).
    [Ist das richtig? Wenn ja, dann sollte man mal eine Liste machen. Ich selbst besitze nur den System100, also „Halb“. Auch ist zu beachten, daß Synthesizer auch via externer oder interner Software zum teil auftrennbar sind (sind dann auch „Halb“) und zb das Wort „Matrix“ im Namen tragen; manchmal sind sogar alternative Audio-routings möglich. Und dann die Analog-Modelling-Synthesizer, nicht zu vergessen, die das manchmal auch in Teilbereichen ermöglichen.]

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        dwild

        @Dirk Matten Dann gibt es keine begriffliche Unterscheidbarkeit zwischen diesen zwei unterschiedlichen Typen, und es ist vielleicht genau dieser Umstand, welcher Verwirrungen hervorruft. Man könnte für den 2600 den Begriff Quasimodular einführen, aber ist das die Diskussion überhaupt wert?

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          Dirk Matten RED

          @dwild Nach der im Text von Herrn Goldschmitz und von Synthesizerexperten geteilten Unterscheidungen von modularen und semimodularen Synthesizern ist der ARP 2600 ein semimodularen Synthesizer, der Korg MS-20 eben nicht. „Semimodular“ ist seit Jahrzehnten ein feststehender Begriff, „halbmodular“ ist das Gleiche, eine Wortneuschöpfung ist überflüssig.

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            dwild

            @Dirk Matten Es ist ja nur die Frage, ob man hier nicht besser begrifflich unterscheidet: Wenn der 2600 also „halb“ bzw „semi“ -modular heißen soll, wie bisher, so benötigen wir einen Begriff für den MS20, nicht wahr? Denn: Er kommt rüber wie ein 2600. Nicht gut. Ich hab es: Der MS20 ist CV-only-modular. Ich möchte das hier aber auch nicht ausufern lassen. Ich finde es halt spannend.

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              Dirk Matten RED

              @dwild Danach ist der Minimoog D ebenfalls ein „CV-only-modularer“ Synthesizer, denn er hat Steuerspannungseingänge für die VCOs gemeinsam, das Filter und den zweiten nachgeschalteten VCA. Irgendwann wird’s aber nur noch lächerlich.
              Der treffende Oberbegriff für den Korg MS-20 wäre „scheinhalbmodular“, vergleichbar mit einem Scheinriesen …

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          AMAZONA Archiv

          @dwild Nach Quasimodo und Quasimidi keine sonderlich gute Idee. ;-)

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      t.goldschmitz RED

      @dwild Die schlüssigste Definition (Semi/Halb ist tatsächlich das Selbe) hab ich hier gefunden (unteres Drittel):

      http://dictionary.sensagent.com/Modular_synthesizer/en-en/

      Modular software synthesizers

      Modular synthesizers fall into two broad categories, analog, and virtual [digital]. The analog modular synthesizer is a type of synthesizer consisting of separate specialized modules connected by wires (patch cords) to create a so-called patch. There are three basic kinds of modules: source, processor and logic. The basic modular functions are as: signal, control, logic/timing. Outputs are an electric voltage.

      There are also software synthesizers for personal computers which are organized as interconnectable modules. Many of these are virtual analog synthesizers, where the modules simulate hardware functionality. Some of them are also virtual modular systems, which simulate real historical modular synthesizers.

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        t.goldschmitz RED

        @t.goldschmitz Semi-modular synthesizers

        A modular synthesizer has a case or frame into which arbitrary modules can be plugged; modules are usually connected together using patch cords and a system may include modules from different sources, as long as it fits the form factors of the case and uses the same electrical specifications.
        A semi-modular synthesizer on the other hand is a collection of modules from a single manufacturer that makes a cohesive product. Modules may not be swapped out and often a typical configuration has been pre-wired. However, the manufacturer provides mechanisms to allow the user to connect modules in different orders.

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        t.goldschmitz RED

        @t.goldschmitz Patch Override Systems

        The different modules of a semi-modular synthesizer are wired together into a typical configuration, but can be re-wired by the user using patch cords. Some examples are the ARP 2600, Anyware Instruments Semtex, Cwejman S1, Korg MS-10, MS-20, MS-50, PS-3100, PS-3200 and PS-3300, Mungo Enterprises State Zero, and Roland System-100.

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          Dirk Matten RED

          @t.goldschmitz Der Verfasser dieses Textes sollte sich einmal die erwähnten Geräte genauer ansehen.

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        t.goldschmitz RED

        @t.goldschmitz Matrix Systems
        Matrix systems use pin matrixes or other crosspoint switches rather than patch cords. Historic examples with pin matrixes include the EMS Synthi 100, EMS VCS-3, ETI International 4600, Maplin 5600. The ARP 2500 used a matrix switch.

        Electronically Reconfigurable Systems
        Reconfigurable systems allow certain signals to be routed through modules in different orders. Examples include the Oberheim Matrix and Rhodes Chroma, and Moog Voyager.

        Hybrid modular synthesizers
        Hybrid synthesizers use hardware and software combination:
        Arturia Origin by Arturia (fully self contained)
        Clavia Nord Modular and Clavia Nord Modular G2 by Clavia (these need an external computer to edit patches)

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        Dirk Matten RED

        @t.goldschmitz Dazu muss man nicht die Fachliteratur bemühen, sondern es reichen einfache Sprachkenntnisse.

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          Son of MooG AHU

          @Dirk Matten Ich finde nirgends in den Zitaten einen Hinweis darauf, dass der Audio-Weg ausschlaggebend für die Definition eines semi-modularen Synthies wäre. Demzufolge wäre ein Mother-32 semi-modular, da ich beide Waveforms des VCOs vor dem Filter abnehmen kann, oder? Dem Dark Energy fehlt diese Möglichkeit und er wäre demnach nicht semi-modular. Damit würde sich auch die Diskussion, ob jeder Synth mit mindestens 1 CV-Anschluss schon semi-modular wäre (z.B. Mini- & MicroBrute, Nano- & Microzwerg etc.), erübrigen. Für die Synthies, die trotzdem mehr oder weniger Patch-Möglichkeiten bieten, wäre dann aber eine eindeutige Bezeichnung zur Abgrenzung schon sinnvoll…

          • Profilbild
            Dirk Matten RED

            @Son of MooG Ausschlagebend ist, dass die Funktionsgruppen (Module) bliebig miteinander verknüft werden können und zwar in allen ihren Parametern. Dazu gehören der Audioweg und die steuernden Elemente. Der Unterschied zwischen einem modularen Synthesizer und einem semimodularen Synthesizer besteht darin, dass im Gegensatz zu einem modularen Synthesizer bei einem semimodularen Synthesizer die Funktionsgruppen fest verbaut sind und dass zwecks schnellerer Bedienung Audiowege und Steuerwege vorverdrahtet sind, diese aber durch Trennklinkenbuchsen separat angesprochen werden können, so wie es bei modularen Synthesizern der Fall ist. Das ist eine gängige Sichtweise, die mir seit Beginn meiner Tätigkeit Anfang der 70er Jahre geläufig ist. Sollten ausgewiesene Experten anderer Meinung sein, so mögen sie sich zwecks Gedankenaustausch bei mir persönlich melden, bin immer für nette Gespräche offen.

  2. Profilbild
    Armin Bauer AHU

    Hallo Thilo,

    da ich neuerdings den Softube Modular mit einigen Zusatzmodulen auf dem Rechner habe und von Modularsystemen nun echt keinen Schimmer habe, kommt mir deine Reihe sehr gelegen.
    Werde mich bei Gelegenheit da etwas einarbeiten.
    Grüße vom Kollegen

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        TobyB RED

        @t.goldschmitz Hallo Thilo,

        ich traue es mich kaum zu schreiben, ich finde das VCV Rack wesentlich angenehmer und „einsteigerfreudlicher“ als Reaktor Blocks.

        • Profilbild
          swellkoerper AHU

          @TobyB Hatte ich letztens ähnlich kommentiert. Für Tools, CVs und Gates ist VCV sehr brauchbar und praktisch mit DC-coupled Audiointerfaces. Soundmässig siehts etwas anders aus – ich habe einige Module von Mutable Instruments in der VCV- und Eurorack-Version vergleichen können, und die virtuellen klingen völlig anders als die realen, obwohl die gleiche Firmware inkl. Hacks drauf läuft. Nicht unbedingt schlechter, aber anders. Turing Machine ist der Hammer!

          • Profilbild
            TobyB RED

            @swellkoerper Hallo Swellkoerper,

            mir gefällt der Ansatz von VCV. Früher hattest du nur Pest und Cholera, also Expertz Sleeperz oder Motu Volta. Und ich fand den Ansatz eben nicht über MIDI2CV zu gehen, produktiver und zielführender. Zumal ich so bestehendes Equipment wie die EHXe, Oberkorn3, System 1m, Mother 32 und anderes ohne Hacks und Umwege einbinde, was halt vom Arbeitsfluss sehr praktisch ist. Und ich so im Studiobetrieb die Vorteile einer analogen/hybriden Klangerzeugung habe, während alles was steuert automatisiert, manipuliert werden kann. Die klanglichen Unterschiede kann ich nicht beurteilen. Da ich mich erst 2018 dem Eurorack annähern werde.

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              swellkoerper AHU

              @TobyB Hi Toby,
              Expert Sleepers is the shit, nicht die Pest! Zumindest die Hardware. Wenn du die funky CVs deines Funktionsgenerators genauso easy ins VCV reinbekommst wie raus, geht die Sonne auf. Die Experience beim Patchen Eurorack von und zu VCV-Rack ist total flüssig und spassig. Jetzt muss ich mir soviel Module NICHT kaufen, wie ich Ein- und Ausgänge habe. Auch für Anfänger sehr interessant, man kann mit Audio-Modulen wie VCOs, Filter und VCAs anfangen und alle CV-Module und die ganzen Hilfsmodule, die Modular erst interessant machen, erstmal im VCV laufen lassen. Spart richtig Geld und unnötige Fehlkäufe, bevor man sicher besser auskennt.

              • Profilbild
                TobyB RED

                @swellkoerper Hallo Swellkoerper,

                Pest und Cholera bezog sich auf den Preis MOTU Volta und die Kompatibilität zu Hard und Software Silent Way. Mit Blocks hast du diese beiden Themen nur zum Teil. Der Anfänger der aus dem Rechner mittels Mehrkanal DC Soundbox ein Rack mit CV und Gate steuern möchte, muss viel Schmalz aufwenden. Was ich bei VCV nebst den Funktionen für Rackplanung und Simulation erstmal besser und einfacher finde. Zumal für mich einfach nur die Anforderung war, hier und dort CV/Gate für Pedale und Superspacedrum, Crashpad und Clockworks haben zu wollen. Und einen Triggerimpuls der Oberkorn 16 Schritte oder weniger laufen lässt im Songtempo. Also nichts Schwieriges.

                • Profilbild
                  swellkoerper AHU

                  @TobyB So viel Hirn brauchts gar nicht. Der Ansatz ist wirklich interessant: du startest mit einem Case, einem Expert Sleepers ES-8 und einem fancy Modul deiner Wahl, bleibst unter 1k€ und hast mittels VCV sofort ein komplettes System, mit dem du in Ruhe rausfinden kannst, wohin die Reise gehen soll. Du musst eben nicht mit einem MotU-Interface und Spezialkabeln herumfingern und hast bidirektionale CV-Verbindung mit dem Rechner mit der vollen voltage range von -/+ 10V. Check it out, es lohnt sich.

        • Profilbild
          t.goldschmitz RED

          @TobyB Ja die Entwicklung sollte man im Auge behalten,
          die sind so schnell von rack V0.3 zu V0.5 gekommen, Wahnsinn! Und dann noch die Module (zumal noch open source…)…

          Das bleibt spannend…

          • Profilbild
            TobyB RED

            @t.goldschmitz Hallo Thilo,

            100% Zustimmung, was die Tools im Audiobereich angeht seht VCV und JUCE derzeit ganz weit vorne. Von beiden werden wir in 2018 noch viel lesen und hören.

  3. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Den Definitionen von Semi- und „Halb“-Modularen kann ich nicht folgen. Ein MS-20 ist genauso semi-modular wie ein ARP 2600 oder ein Mother-32, Unterschiede gibt es nur in der technischen Ausführung, wie „patch-override“ (MS-10/20, Mother-32) oder Matrix wie VCS3 oder ARP2500. Man kann sich darüber streiten, ob ein MicroBrute oder Dark Energy schon als semi-modular bezeichnet werden kann. Kleines Detail: Beim EG ist Sustain ein Pegel, keine Zeit.

    • Profilbild
      Dirk Matten RED

      @Son of MooG Wie im Text dargestellt, ist beim Korg MS-20 der Audioweg fest vorgegeben und kann vom Anwender nicht beliebig geändert werden. Daher fällt er nicht in die von Experten allgemein übliche Definition eines semimodularen Synthesizers. Semimodular und halbmodular sind austauschbare Begriffe (vgl. Semiton/Halbton).

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Son of MooG Hallo Son of Moog,

      Sustain ist ein Amplitudenverlauf in einen Intervall, der wiederum Teil der gesamten Hüllkurve ist. Einen Pegel hast du nur zu einem Zeitpunkt t. Wenn du sagt, dass bei t=0 ein Pegel x vorhanden sei, ist das richtig. Grundsätzlich ist Zeit in der Klangsynthese ein oft vernachlässigter Punkt.

  4. Profilbild
    weinglas

    Vielen Dank für die gelungene und schön knappe Darstellung. Allerdings hast Du Systeme mit vier Höheneinheiten vergessen, also etwa Buchla und Serge.

    • Profilbild
      t.goldschmitz RED

      @weinglas Ja, stimmt.
      Die hatte ich unter „andere Formfaktoren“ subsummiert. Die beiden genannten 5HE und 3HE sind halt die Platzhirsche…

  5. Profilbild
    costello RED

    Zitat 1: „MS-20 und GRP A8 sind natürlich nicht weniger interessante Instrumente, fallen eben nur nicht unter die Rubrik „semimodular“.
    Zitat 2: „Ein richtig mächtiger Vertreter der halbmodularen ist der GRP-A8 mit seinen sechs Oszillatoren.“
    ????

    • Profilbild
      Dirk Matten RED

      @costello Dass der GRP A8 ein halbmodularer Synthesizer sein soll, folgt nicht der Expertenmeinung, was einen semi- bzw. halbmodularen Synthesizer ausmacht. Beide Begriffe sind austauschbar und auf dieses Instrument nicht anwendbar. Der GRP A8 gehört hier nicht rein, so einfach ist das.

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        AMAZONA Archiv

        @Dirk Matten Ja, das sollte man im Text aber auch dementsprechend korrigieren. Costello verweist ja auf den Widerspruch im Text. Sind ja Zitate. Einmal ist der GRP A8 als semimodularer Synth ausgewiesen, ein anderes mal als nicht semimodular.

        • Profilbild
          Dirk Matten RED

          Den Laien mag die Größe, das umfangreiche Angebot an Funktionsgruppen und das technische Erscheinungsbild an einen Studio-Modularsynthesizer der ersten Stunde erinnern (Synthesizer-Schrankwand), dennoch ist der GRP A8 weder ein modularer, noch ein semimodularer (halbmodularer) Synthesizer. Ein prima Instrument mit vielfäligen Klangmöglichkeiten ist es allemal.

          • Profilbild
            costello RED

            @Dirk Matten Keine Ahnung was der „Laie“ mit dem GRP A8 assoziiert – mir ging es schlicht um einen Widerspruch im Text. Das Gerät kann nicht einmal halbmodular sein und einmal nicht. Und wenn er’s nach Meinung der Experten nicht ist, würde ich die Stelle, wo behauptet wird, dass er halbmodular ist, einfach löschen. Dann fliegt man bei der Lektüre nicht aus der Kurve :-)

  6. Profilbild
    Raul Otto

    Das der ARP 2600, Moog Mother 32 und der MacBeth M5 aber auch sonst die Kraftzwerge von MFB oder Pittsburghs Lifetime SV1 semimodular sind, das sehe ich ja ein aber nur weil ein Synthesizer Patchpunkte hat, ist er kein Semimodularer. Weder Doepfer Dark Energy, Dreadbox Nyx, MFB Nano- und Microzwerg würde ich daher zu den Semimodularen zählen sondern eben nur zu solchen, die erweiterte Patchpunkte haben, die zwar das interagieren mit anderen Geräten ermöglichen, dabei aber niemals die Struktur subtraktiver Synthese verändert wird, bzw. die Ordnung in der die internen Module verschaltet sind, wie beim genannten Korg MS20. Beim GRP A8 hingegen dachte ich an den Pro One wegen seiner Modulationswege.

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