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Vintage-Sampler: E-Mu ESI-4000, ESI-32, ESI-2000 (1994)

Der Emulator III im Taschenformat

29. Dezember 2018

Vom Emulator III zum ESI-32

Die E-Mu ESI-Sampler sind direkte Nachfahren des legendären E-MU Emulator III. Sie sind nicht nur voll kompatibel mit diesem, sondern auch die Bedienung und Menüführung ist fast identisch. Selbst das vierzeilige Display wurde übernommen.

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Wie kam es dazu? Nachdem der E-Mu Emulator III 1987 auf den Markt gekommen war, setzte er zwar Meßlatte in Bedienung und Vielseitigkeit auf ein neues Niveau, aber die japanische Konkurrenz namens AKAI PROFESSIONAL, hatte ein Jahr zuvor mit dem AKAI S900 einen preisgünstigen 12-Bit Rack-Sampler präsentiert, der sich schnell in den namhaften Musikstudios der Welt etablierte. Als dann 1989 der 16-Bit-Sampler AKAI S1000 seinen Siegeszug antrat und sich zum Studiostandard jener Zeit etablierte, hatte der knapp 28.000,- DM (8 MB Version) teure Emulator III endgültig ausgespielt.

Der E-Mu ESI-32 von 1994

Die E-Mu Emax Serie sollte im unteren Preissegment verlorengegangen Boden wieder zurückgewinnen, war aber ein Downgrade zum Emulator III. Erst 1992 – und damit deutlich zu spät um den Vorsprung von AKAI einzuholen – erschien eine rein digitale Variante des Emulator III unter der Bezeichnung EIIIXP und EIIIXS (Ausführung ohne Analog-Eingang). Features und Bedienung der EIIIX waren nahezu identisch zum EIII, das Speichervolumen hatte sich vervierfacht auf 32 MB und der Preis lag unter 10.000,- DM.

Aber auch dieser erneute Versuch mit dem EIIIXP, die Vormachtstellung der AKAIs zu brechen, scheiterte kläglich.

Original E-MU ESI-32 Prospekt

Erst mit dem E-Mu EMU IV, der ab 1994 erhältlich war und in verschiedensten Modellvarianten schließlich in die EIV Ultra-Serie 1999 mündete, gelang es E-Mu nach und nach, AKAI das Leben richtig schwer zu machen (ich weiß das, da ich genau zu jener Zeit das Marketing für AKAI in Europa verantwortete). Die E-Mu E IV Serie war jedoch kein weiterentwickelter EIII, sondern eine komplette Neuentwicklung.

Allerdings zielte die E-Mu EIV Serie auf den Profibereich ab und war mit ca. 10.000,- DM nicht geeignet, um eine breite Masse an Musikern zu erreichen.

Offensichtlich erinnerte man sich zu dieser Zeit erneut an den einstigen Boliden Emulator III und packte ihn nun in ein verschmälertes 2 HE hohes 19″-Gehäuse und brachte ihn gleichzeitig 1994 mit der E-Mu IV Serie als Low-Cost-Sampler auf den Markt. Und obwohl damals alles nach grafikfähigen und immer noch größeren Displays verlangte, wurde der ESI-32 mit seinen 32 MB und seinem vierzeiligen Textdisplay ein großer Erfolg. 1998 folgte der E-Mu ESI-4000 mit bis zu 128 MB RAM, 64 Stimmen, FX-Prozessor und neuen Filtern.

1999 folgte schließlich als Budget-Variante der E-Mu ESI-2000, der im Prinzip identisch war mit der 4000er Version, aber  nur mit einem 4 MB RAM in der Grundausstattung ausgeliefert wurde. Er ließ sich aber zu einem vollwertigen ESI-4000 aufrüsten.

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Der ESI-4000 ist damit auch heute noch die preisgünstigste Variante, um sich einen originalen Emulator ins Studio zu stellen. Seine Bedienung ist vorbildlich und sein Klang extrem vielseitig. Aber das Beste, er liest die Formate seiner Vorgänger wie EMU III, EMU IIIXP, EMAX 1 und EMAX 2, aber auch Fremdformate wie AKAI S1000.

Abschließend noch eine Empfehlung: Welche klanglichen Unterschiede es gibt zwischen EMU III analog und EMU III digital, haben wir in einem eigenen Vergleichstest aufgezeigt, den ihr HIER findet.

Nun übergebe ich an Toby FB, der für uns den E-MU ESI 4000 durch die Mangel genommen und auf die technischen Unterschiede zwischen ESI-32 und ESI-4000 ausführlich eingehen wird.

Viel Spaß, Euer Peter Grandl

Ein kurzer Abriss

Nachdem wir in der letzten Folge der Reihe über E-MU im Jahr 1989 gelandet sind, springen wir nun ins Jahr 1994 und widmen uns der E-MU ESI Familie. Hier sind wir schon in der Zeit nach der Übernahme durch Creative Labs und verzeichnen den Abgang von Scott Wedge. Gleichzeitig waren die Jahre ab 1990 gekennzeichnet von einer zunehmenden Digitalisierung im Studio. Hier hatte E-MU als Vorreiter und Pionier auch einen mehr oder minder großen Anteil am Siegeszug der digitalen Technik im Studio. Hier sei an die Bemühungen von Rossum und anderen bei der Entwicklung analog klingender digitaler Filter erinnert (Siehe Artikel HIER), was für E-MU immer das Alleinstellungsmerkmal war. Hier seien der G- und H-Chip besonders hervorgehoben, da dieser Anfang der 1990er Jahre der Gipfel war. Dies kam aber bei E-MU nicht aus dem luftleeren Raum, sondern war die logische Weiterentwicklung aus der Arbeit mit Solid State Musik (SSM). Das alleine macht aber noch keine Musik. E-MU war auch einer der ersten Hersteller, der das Potential im Einsatz von Prozessoren und CPUs in ihren Geräten sah. So wundert es nicht, dass ab 1976 ein Z80 in verschiedenen Geräten von E-MU werkelte. Und dies die nächsten zehn Jahre lang.

Trotz kleinem Display, eine hervorragende und automatisierte Bedienerführung

Dennoch, die Revolution frisst ihre Kinder. Deshalb wurde trotz widriger Umstände und ökonomischer Misserfolge mal Potential des Samplings und analog klingender digitaler Filter festgehalten. Und brach sich im EIIIX mit der ersten High-End-Implementierung des G- und H-Chips Bahn. High End waren allerdings auch die Preise. E-MU musste mit dem Morpheus eine Low-Cost-Variante auskoppeln. Und hier sind wir dann bei der Geburt der ESI-Sampler angekommen. Denn auch das erste Modell, der ESI-32, war eigentlich eine Low-Cost-Variante des EIIIX. Neu waren hier nur die Hardware und die Portierung der Firmware auf ebendiese. Der ESI-32 von 1994 kam mit 32-facher Polyphonie und 32 MB RAM daher. Die Soundlibrary wurde seinerzeit als „huge“ gefeiert und war sicherlich ein Grund für den Erfolg. Der ESI-32 wurde der erfolgreichste E-MU Sampler aller Zeiten und die Sounds seiner Library waren ein Eckstein über Jahre und sind in etlichen Produktionen zu hören.

Die Oberflächen von ESI-4000 und ESI-32 sind identisch

Dennoch stand die Welt nicht still und die Entwicklung ging weiter, für die ESI-Modellreihe gipfelte diese in der Auflage des ESI-4000. Jener war auf den ersten Blick ein aufgewerteter Nachfolger. Nur stimmt dieses eben nur zum Teil. Denn ab Werk kam dieser mit 64-facher Polyphonie, ließ sich auf 128 MB RAM ausbauen und kam mit einer Turbo-Option genannten Zusatzkarten daher. So konnte man das Diskettenlaufwerk gegen ein ZIP-Drive austauschen und das Gerät auf 8 Outputs, Stereo-FX-Ausgänge, digitaler I/O erweitern. Und da durchgängig Standardkomponenten verbaut wurden, hat ein gut ausgebauter ESI-4000 auch heute noch seine Berechtigung.

Hier muss man sich noch einmal das Umfeld vor Augen führen, in dem wir uns gerade befinden. Die Akai S-Modelle waren für die britische Dance-Musik stilprägend. Jungle, Break Beat, Drum and Bass würden komplett anders klingen ohne die S-Modelle.

Und auf der anderen Seite E-MU, mit ihrem ESI-32. Dieser wurde von Musikern wie Alan Wilder (DM/Recoil), Daft Punk (Album Homework) und Orbital eingesetzt.

ESI-4000 ohne Effekt- und Digitalboard

Low Cost Carrier

Die ESI-Reihe wurde als für E-MU als Low-Cost-Modell entwickelt und sollte finanziell den Befreiungsschlag bringen und Geld in die Kassen für weitere Entwicklungen spülen. Wir reden hier von einer Zeit, als Power Macs die NuBus und PCI Diskussion überwunden hatten und man technisch in der Lage war, komplette Alben digital zu bearbeiten. Bei E-MU traute man sich zu, dies im Projekt Darwin zu entwickeln. Dies war ein 8-Spur HD-Recording-System. Allerdings kam dieses System zu spät auf den Markt und starb recht schnell trotz technischer Überlegenheit  aus.

Dies führte zunächst dazu, dass man sich wieder auf Sampler fokussierte und der E4 und e6400 sowie die ROMpler Orbit, Planet und Latin veröffentlichte, bevor man 1998 mit dem ESI-4000 den Nachfolger zum ESI-32 auf den Markt brachte.

Der Plan war ein einfacher, es sollte der Erfolg des ESI-32 wiederholt werden. Also überlegten sich die E-MUs, zunächst die Polyphonie auf 64 Stimmen zu verdoppeln und die DSP-Fähigkeiten zu erweitern. Aber der Reihe nach, bevor wir ausgiebig das ESI-4000 testen, blicken wir auf die Vorgänger und dessen Erweiterungen.

Steckbrief ESI-32

Der ESI-32 trat 1994 erstmalig auf und stellte technisch gesehen eine Software-Portierung des EOS- und der EIIIX-Plattform dar. Der Sampler sollte hier ein komplett neues Marktsegment erschließen. Hier waren die Herausforderungen, dass man ein erweiterbares System haben wollte, das den Kunden bereits beim ersten Kauf klarmacht, okay hier bekommst du was für dein Geld und das noch nicht genug, unser System ist so aufgebaut. Wann immer du etwas Geld übrig hast, kannst du mich ausbauen und erweitern. Dabei konnten sich die Basiswerte des ESI-32 blicken lassen

Werksausstattung

  • 2 MB RAM, erweiterbar auf 32 MB RAM
  • 11 Sekunden Sample-Zeit, 16 Bit bei 44,1 kHz, in den Kombinationen links, rechts, mono, stereo
  • 2 analoge Inputs, 4 Outputs, jeweils zuweisbar
  • 32-fache Polyphonie
  • 16-fache MIDI-Multitimbralität
  • Effekte: Reverb, Delay, Chorus, Flange, Distortion und Vibrato
  • Optionen: Turbo Kit mit 8 Outputs, internes SCSI-Laufwerk oder ZIP-Laufwerk, Digital-I/O-Karte und externes SCSI-Interface

Die Basisausstattung lässt keinen Zweifel offen, E-MU hat hier den Grundstein für ein erfolgreiches System gelegt. Dies und die stringente Benutzerführung im EOS geben dem geneigten Musiker ein leistungsfähiges, anpassbares und erweiterbares System in die Hand. Kurzum, das Tool für jeden, der mit Sample-basierender Musik arbeitet. Wir erinnern uns, dass 1994 die Welt kurz vor der Einführung des Internets war und Standards in der IT-Branche, die Komponenten des ESI zählt der Autor mit dazu, oftmals weit von Standards entfernt waren. Siehe ZIP-Laufwerke und SCSI. Wer zu dieser Zeit viel mit Druckereien zu tun hatte, kann dies vielleicht nachvollziehen.

Bei der Bedienung machten die E-MUs keine Kompromisse und folgen strikt dem Firmenmotto: applied Magic for Musicians. Hier kannte EOS schon Features wie:

  • Autolooping
  • Truncating, Abschneiden
  • Triggered Sampling
  • Auto Key

Und für die Bearbeitung essentielle Funktionen wie Loop bearbeiten, Gain, Reverse, Taper, DC-Filter, M/S-Prozessierung, Tuning, Dynamik und EQ Funktionen. Und last but not least, Filter und weitere Modulationen der Hüllkurven. MIDI-Effekte und Anschlagsdynamik runden das Ganze ab.

Die Werks-Samples kamen aus diversen Proteusen und Vintage Keys Sammlungen und konnten über Kauf-Content jederzeit ergänzt werden, die einzelnen Sounds sind in Bänken organisiert und diese kann man mittels ZIP- und SCSI-Laufwerk als Laufwerk organisieren.

Des Autors heimlicher Favorit sind bei E-MU die Filter. Denn die waren bei E-MU immer was Besonderes. Hier insbesondere der G- und H-Chip. Hiermit lassen sich aus langweiligen Samples sehr drückende Sounds gestalten. Was uns zum ESI-4000 führt.

 

Aus der Zeit gefallen?

Wir haben im Jahr 2018 musikalisch unbegrenzte Möglichkeiten, wir können mehr als 16 Spuren in der DAW aufnehmen, ohne dass der Mehrkernprozessor und die SSD auch nur ruckeln. Macht es dann noch Sinn, nur mit einem Gerät, hier ein Sampler, komplette Tracks zu produzieren?

Zunächst die Arbeit mit dem ESI-4000 geht sehr flott von der Hand, das eigene Samplekit ist in einer ersten Version recht schnell gemacht und die umfangreichen Editierungsmöglichkeiten bei optimaler Benutzerführung helfen uns. Hinzukommt, hier bei unserem Probanten, dass wir reichlich interne SCSI-Kapazität haben und diverse Samples, die wir später benötigen, schon vorhanden sind.

Also geht’s ans Tagwerk, den Griff gelockert und zum Einspielen eine leichte Trancepop Nummer. Drei Sample-Bass-Spuren vom Juno, ARP 2600 und ein Moog Subbass sollten reichen. Die Kick kommt hier aus dem SP-12 Standard-Portfolio. Nun noch die Begleitspuren hinzu und das Grundgerüst steht.

Funktioniert also.

Nun erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad etwas und überlegen uns drei kleine House-, Detroit-, Electro-Nummern. Denn hier war der Sampler ja Programm, ob es nun ein E-MU war, sei dahingestellt. Das Ganze spielen wir nun jeweils Spur für Spur ein. Damit wir hier nicht den Überblick verlieren. Und bis auf die Mixdown und Master-Funktionen kommen alle FX aus dem ESI-4000. Im finalen Mix werden wir noch etwas Reverb benötigen und hier nehmen wir die Impulsantwort aus dem Hansastudio.

Der ESI-4000 wird dann von einer NordDrum für die Drums getriggert und als MIDI-Masterkeyboard der gute, alte Korg M1.

Drumparts sind mit der ESI-4000 recht schnell erstellt, ggf. noch die einzelnen Kit-Elemente um einige Notwerte remappen, auch dies kann wieder über die zwei Wege erfolgen, entweder Notenwert im MIDI-Setup mappen oder das Kit entsprechend über die Klaviatur verschieben. Wer viel mit MIDI arbeitet, sollte den ersten Weg nehmen, da dies der einfachere ist. Für Black Arc kommt so eine modifizierte TR-909 zum Einsatz.

Bass und Grooveparts, hier wird es nun haariger. Black Arc kommt mit zwei Basspart daher, zudem soll zum Break der Bass durch die Distortion gehen. Und wir benötigen eine kleine Filterartikulation. Grundsample sind hier zwei Moog-Samples, die entsprechend verarbeitet wurden. Der Groove ist bewusst simpel gehalten, damit der Fuß Zeit für die Expression hat.

Die Keys finden wir in der Vintage Keys Instrument und Presets Bank. Hier brauchen wir für Black Arc zum einen Klavier der Sorte romantisch. Die typischen Detroits Stabs und eine Roland JX Fläche. Auch hier wieder schnell das Ganze zusammengestellt und eingespielt. Die Stabs bei Black Arc sind allerdings schon recht zeitaufwändig.

Allerdings wird das zeitaufwändig hier durch die konsequent leichte Benutzerführung am ESI-4000 abgemildert.

Der nächste Test, eigene Samples und Kits erstellen. Hier im Falle von Higher Scale sind das Roland System 8 für Leads, FX, Stabs. Zuvor genannter Korg M1 als Bass-Lieferant, Moog Mother 32 für sequenzierte Soundelemente und die TR-8. Am Ende soll ein zweiter Track entstehen.

Was man hier schreiben sollte, der Faktor Zeit ist nicht zu unterschätzen, wer wenn auch unsinnigerweise die vorhanden Instrumente in den Sampler speist und danach eine Multitrack-Aufnahme macht, wundert sich, Zeit misst sich hier in anderen Metren. Das ist vielleicht auch die einzige Einschränkung. Klanglich zumal, wenn wir ungefähr wissen, wie das Endergebnis klingen soll, hilft uns der ESI-4000 dank seiner Bedienung und Features.

Man muss auch anführen, dass wir hier über 16 Bit und 44,1 kHz reden. Aber Shannon Nyquist sollte uns hier helfen. Schließlich sampeln wir kein hochfrequentes Fledermaushusten.

Was macht den ESI-4000 nun so Besonders?

Und hier blicken wir noch einmal auf die technischen Daten.

  • 64-fache Polyphonie
  • 4 MB RAM, erweiterbar auf 128 MB RAM mit 72 Pins Standard-SIMMS
  • 11 Sekunden Sample-Zeit, 16 Bit bei 44,1 kHz, in den Kombinationen links, rechts, mono, stereo
  • S/PDIF-Option mit 48 kHz und 18 Bit A/D
  • 2 analoge Inputs, 4 Outputs jeweils zuweisbar
  • 64 digitale 6 Pol Filter mit 19 verschiedenen Typen
  • 16-fache MIDI-Multitimbralität
  • Effekte: Reverb, Delay, Chorus, Flange, Distortion und Vibrato
  • optionale FX per Erweiterungsbord, Doppler, Aphex Aural Exciter
  • Optionen: Turbo Kit mit 8 Outputs, internes SCSI-Laufwerk oder ZIP-Laufwerk, Digital-I/O-Karte und externes SCSI-Interface sowie internes ZIP oder HDD

Das Zauberwort sind hier die Filter und die Modulationsmöglichkeiten des ESI-4000 und die Standard-PC-Hardware, die hier verbaut wurden. Dies macht diesen Sampler auch heute im Jahr 2018 noch aktuell. Denn hier können wir für einen kleinen finanziellen Aufwand das Gerät am Leben erhalten oder aufrüsten.

Klanglich wusste Rossum, dass er mit seinen Filterchips und G- und H-Chips getauften Signalprozessoren auf dem richtigen Weg war. Wie auch seine Neuauflagen im modularen Bereich zeigten. Hier muss man sagen, was 1998 Status der angewandten Magie für Musiker war. Bis heute weder der letzte seiner Art, noch ein altes Eisen.

Vielmehr, wenn man mit und aus so einem Werkzeug Musik erschaffen will, muss es passen, das Gerät hilft einem, aber es schenkt einem auch nichts. Selbst wenn wir in Downmix mit Loops innerhalb des Spurenkontextes arbeiten können, gilt es jedes Sample erst mal zu erzeugen und das ohne Hilfe der Maus und ohne 4K-Display. Hier bekommt Zeit einen anderen Wert, weil schnell und schneller funktioniert hier nicht.

Stattdessen müssen wir uns mit der Maschine und ihren Eigenheiten auseinandersetzen und das Ergebnis als Vision vor dem inneren Auge haben.

Die Tracks wurden alles als 16 Spuren Multitracks durch eine MOTU 828 MK2 in Logic aufgenommen. Hier wurden sie dann komplett gemischt und wo nötig mit einer Impulsantwort aus dem Hansastudio als Hall gemischt, die Tracks wurden lediglich mit dem EQ auf der Spur und in der Summe bearbeitet. Die Stereo-Summe wurde dann durch einen adaptiven Limiter und Normalisierung aus Logic herausgespielt. Alle Instrumenten-FX kamen aus dem ESI-4000.

E-Mu ESI on YouTube

In dem folgenden YT-Video wird sehr schön das Lowpass-Filter des E-Mu ESI-4000 präsentiert:

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Mehr Informationen

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Fazit

Der E-MU ESI-4000 und seine kleinen Brüder überzeugen auch nach mehr als zwanzig Jahren nach ihrer Veröffentlichung. Sein großes Plus sind die Standardkomponenten, die ihn leicht erweitern und aufrüsten lassen. Großes Plus sind die Rossum Digital-Filter. Weiteres Plus sind die teilweise vorhandenen Onboard-FX. Die Sounds sind allesamt E-Mu Qualität und lassen sich dank cleverer Benutzerführung alle am Gerät editieren.

Plus

  • Sounds und Librarys
  • Bedienung
  • Erweiterbarkeit und Wartungsfreundlichkeit

Minus

  • kein graphikfähiges Display

Preis

  • lt. Syntacheles-Liste Stand 12.2018:
  • E-Mu ESI-32 ca 80,- Euro
  • E-Mu ESI-4000 ca. 140,- Euro
  • E-Mu ESI-4000 Turbo ca. 180,- Euro
  • E-Mu ESI-2000 ab 100,- Euro (Basis-Version)
  • E-Mu ESI-2000 voll aufgerüstet ca. 150,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    TimeActor AHU

    Bin leider seit dem Start meiner Synth Käufe Anfang der 80er Jahre nie in Berührung mit Hardware Samplern gekommen (wird wahrscheinlich an den damaligen Preisen gelegen haben).
    Mich würde interessieren, ob ein Hardware Sampler unter heutigen Gesichtspunkten wie der Möglichkeit diese Aufgabe mit dem Computer lösen zu können noch einen Sinn macht? (Bühneneinsatz mal ausgeklammert)

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @TimeActor Kommt auf den Sound an.
      Aber von der Bedienung her ist es natürlich ungewohnt auf einem kleines Display ohne Maus.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @TimeActor Hallo Timeactor,

      Es ist ein anderes Arbeiten mit dem Hardware Sequenzer. Und im Falle von EMU kommen dann noch die klanglichen Ergebnisse. Die Frage ist ob das klangliche Ergebnis den Zeiteinsatz im Studio rechtfertigt. An Higher Scale und Black Arc habe ich von der ersten Idee bis zum fertigen Ergebnis eine Woche a 30 Stunden gehockt. Das Gros der Zeit ging für die Samples drauf. Einspielen und Mix war in je zwei Stunden erledigt.
      Ich führe aber an, das ich die EMUs nicht mit geschlossenen Augen bedienen kann.

      • Profilbild
        TimeActor AHU

        @TobyB Hallo Toby, vielen Dank.
        Ich lese mich gerade etwas in die Materie ein. Der Aufwand die Tracks DAWless einzuspielen erscheint mir ein Kauf aufgrund des Zeitaufwands als nicht gerechtfertigt. Wie siehts denn bei der reinen Nutzung als Sample Player (eigene Samples) aus? Hat das noch (unter klanglicher Betrachtung) eine Daseinsberechtigung?
        Hab auf Youtube bei Junkie XL gesehen, wenn man kein Multisample macht und ein einziges Sample deutlich nach unten oktaviert es zu einem spannenden Timbre kommen kann ganz im Gegensatz zu Softwarebasiertem Sampling wie z.B. Kontakt.
        Aus diesem Aspekt heraus könnte ich mir vorstellen einen ESI zu kaufen. Oder kann ein Avenger ähnlich gut klingen?

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          AMAZONA Archiv

          @TimeActor Die klanglichen Gewinne durch Transponierungen bei Samplern post Akai S1000 sind nicht charakteristisch genug, als dass es sich alleine dafür lohnen würde, einen Hardware Sampler zu kaufen. Der S1000 ist der einzige 16-bit Sampler von Akai, der einen dezidierten Chip für die Interpolation von Samples hatte. Dieser wurde ab dem S3000 aus Kostengründen gestrichen.

          Die Geräte, die Junkie XL zeigt, kommen aus der Ära, als HW Sampler für die Transposition jeder Stimme die Sample Rate anpassten. Das hat ein gutes Ergebnis geliefert, welches zusammen mit der charaktervollen Wandlung (meist 12 bit) einen Zugewinn beim Sound bringt. Schau dir die Green Box Artikel zum S900, Emax, oder DSS-1 an. Da findest du auch gute Hörbeispiele, die das demonstrieren. Auch der Artikel zur Sp-12 hat tolle Beispiele, selbst auf einem Laptop hört man das Mojo dieser Maschine.

          Ich habe selbst Experimente mit 16bit Samplern gemacht, (fast) alle benutzen lineare Interpolation, die Klangunterschiede sind nicht der Rede wert. Selbst die Sound-Unterschiede waren nicht so dramatisch, dass man sich ein 16bit Gerät alleine deswegen aussuchen sollte. Ich spreche allerdings nur für die von mir getesteten Sampler (Emax 2, K2000, S6000, SU700, A5000). Meine Charakter-Sampler sind da um einiges….charaktervoller! (DSS-1, S950, TX16W).

          Ist ein spannendes Thema, viel Spass beim Erforschen!

  2. Profilbild
    costello RED

    Ich wippe im Takt von Higher Scale :-) Sehr schöner, praxisnaher Test, Toby! Klingen richtig gut die Teile. Und heute kann man die praktisch fast umsonst einsammeln.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @costello Hallo Mr C,

      so war es gedacht. ;) Was ich an z.b. einem ESI 4000 gut finde, dass du ihn wenn nicht schon aufgerüstet, für kleines Geld dies selber machen kannst. Die Werksbänke sind zwar bekannt, jedoch kann man die ja ergänzen.

  3. Profilbild
    Sudad G

    Sehr schöner und ausführlicher Test!
    Wer heute gerne noch mit Hardwaresamplern arbeiten möchte, dem sei der größere Emu E-6400 Ultra ans Herz gelegt. Er kostet mittlerweile auch nicht mehr die Welt, hat bessere Editiermöglichkeiten, ist graphikfähig, bietet Recycle ähnliche Funktionen und einen wesentlich druckvolleren und durchsichtigeren Sound.

    • Profilbild
      Tyrell RED 1

      @Sudad G Ich besitze den E-6400 Ultra in Vollausbau und stimme dir in „fast“ allen punkten zu. Nur einem nicht: Der direkte Vergleich mit einem EIIIX oder einem ESI-4000 zeigt, dass die analogen Filtermodelle in der EIV-Baureihe hörbar „kälter“ klingen. Da beide Serien EIII-kompatibel sind, kann man auch die original Library gut laden und vergleichen. Besonders bei Klängen bei denen reger Gebrauch vom Filter gremacht wird, ist hier ein deutlicher Unterschied zu hören, der auch durch eine Anpassung am EIV nie gänzlich behoben wird. Synth-Klänge mit nachgeschaltetem LP-Filter köingen wirklich am der EIIIX Serie „breiter“.

      • Profilbild
        krux

        @Tyrell Danke euch beiden für den Vergleich zur Ultra Reihe. Haben noch nie einen E-MU besessen, aber schon lang mit einem Ultra geliebäugelt. Würde sich evtl. ein Folgebericht für diesen hier anbieten der sich mit dem Vergleich mit den Nachfolgern in Form der EIV und Ultras beschäftigt? Oder ist mit eurem comments eh schon alles (wichtige) gesagt? :)

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die ESI-Geschichte zeigt wieder einmal mehr, daß ein sorgfältig konstruiertes Gerät, das von Bedienung und Klang her immer schon amtlich war, nicht alt wird im Sinne von „veralten“. Der ESI ist über 20 Jahre nach seinem Erscheinen ein genauso nützliches Werkzeug wie die Emus der EOS-Serie.
    .
    Und im Vergleich zu den großen Akais (1000/1100) idiotensicher zu bedienen.
    .
    Bei den aktuellen Gebrauchtpreisen kann man sich zwei, drei ESIs ins Rack hängen als reine Klangschleudern.
    .

  5. Profilbild
    Tyrell RED 1

    Wer imer noch Liebhaber der Proteus-Serie ist, sollte wissen: Es gibt für den ESI aufwendige Emulationen der gesamten Proteus Libs (namentlich „Formula 4000“). Also nicht nur der Samples, sondern auch der Presets. Etwas ähnliches gab es auch schon für die EIIIX-Serie, dort aber in minderer Qualität und Ausführung.

    • Profilbild
      Cavestudioschweiz

      @Tyrell Die kompletten Presets der Proteus-Reihe (1, 2, 3, Orbit, Carnaval, Planet Phatt, Vintage Keys) war bei meinem ESI-4000 bereits auf der integrierten HD gespeichert. Bei den aktuellen Gebrauchtmarktpreisen ein Schnäppchen nur schon unter diesem Gesichtspunkt.

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Ganz so billig wie in der Syntacheles-Liste bin ich bei meinem letzten e-bay Besuch nicht weggekommen; zw. 120,- u. 250,-€, je nach Ausbau und Zubehör für einen ESI-32. Trotzdem noch recht günstig, und wenn er auch noch meine Akai-Disketten lesen kann, umso besser…

  7. Profilbild
    micromoog AHU

    Bei allem Respekt, wer ein ESI auf die gleiche Stufe zum EIII stellt, hat noch nie einen EIII real gehört.
    Und man sollte den EIII Sound nicht nur auf das Filter beschränken, auch bei ungefiltertem Material trägt der analoge VCA zum Dampfhammersound des EIII bei, den die ESI-Serie nie erreicht. Keine Frage, die ESIs sind tolle und auch druckvolle Budgetsampler. Hatte hier beides parallel, der ESI durfte aber wieder gehen, der IIIer ist noch da.
    Ein VW Golf wird auch nicht zum Bugatti nur weil diese dem Konzern angehören.

    • Profilbild
      falkland

      @micromoog Ich glaub es wurde immer nur mit den EIIIX verglichen, nicht mit dem EIII. Der EIIIX hat im Gegensatz zum EIII digitale Filter.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @falkland Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Der EIII hat auch digitale Filter!

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          micromoog AHU

          Im EIII stecken CEM3387, wie in Microwave Rev. B oder Waldorf Wave.
          Und die sind nicht nur als Deko auf der Platine ;)

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @micromoog Die CEMs sind nur die halbe Wahrheit. Der „F-Chip“ berechnet für jede Stimme ein steilflankiges digitales Filter, das immer aktiv ist. Zusätzlich fungieren 3 der 7 Pole des 3387 als tracking Filter das tonhöhenangepasst mit dem Signal geführt wird und auch immer aktiv ist.
            Jedes Signal das den EIII verlässt passiert also vorher ein Digitalfilter. Deswegen macht es auch keinen Sinn 96kHz Samples in den EIII zu importieren, wie es hier im EIII/EIIIXP Vergleichsbericht mal vorgeschlagen wurde. Der tonhöhenabhängige Frequenzgang ist durch die Filter radikal auf 20kHz begrenzt.
            Die permanente, mehrstufige Filterung der Stimmen ist der Grund für den, angesichts der aufwändigen Hardware, zu sterilen Klang des EIII.

            • Profilbild
              micromoog AHU

              Will deine Aussage mangels tieferer Kenntnis gar nicht in Frage stellen.
              Steril empfinde ich den EIII jedenfalls nicht, oder wir einigen uns in der Vollanalog vs. Digital Filterfrage auf „einäugigen unter den Blinden“ ;)

              Jede Lowpass-Filterfahrt/Sweep klingt im EIII deutlich seidiger als bei seinen zig jüngeren Brüdern

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @micromoog Na ja, der EIII klingt (leider) steril im Vergleich zu anderen Samplern mit diskreter, hybrider Stimmenarchitektur. Dafür ist er aber weitgehend artefaktfrei und was man ihm wahrlich nicht vorwerfen kann ist mangelnder Druck.
                Die Nachfolger (EIIIxp, ESI, EIV, etc.) sind mit dem EIII nicht vergleichbar, die haben mit Klang eh nicht mehr viel zu tun. Das liegt aber nicht unbedingt an den digitalen Filtern, sondern vor allem an der Software-basierten Stimmenarchitektur der späteren E-mus. Es musste eben gespart werden.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @micromoog Hallo Micromoog,

      frohes neues. Die anderen waren schneller ;-) Es ging mir lediglich darum, das Rossum mit dem F Chip nie ganz glücklich war. Er betrachtete diesen immer als Übergangslösung zum G und H Chip. Das digitale Filter ist ja sein Lebensthema. Er hat das ja nie aufgegeben. Und munter weiterentwickelt. Ich denke das dies auch der Grund ist warum man dem F Chip mittels CEM3387 unterstützt hat und ihm den von dir geschätzten BrachialVCA der Marke Dampfhammer verpasst hat.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hatte ich auch mal gebraucht, aber nicht lange. Auch wenn die Filter gut sind, das Fehlen einer grafischen Bearbeitung der Samples hat mich dann doch zu sehr gestört. Cool war allerdings Transform Multiply (a.k.a. Convolution) – auch wenn der langsame Prozessor schon für Samples von nur wenigen Sekunden über einen Tag für die Berechung brauchte. Bei längeren Samples verglüht vermutlich die Sonne, bevor der Sampler fertig gerechnet hat :)

  9. Profilbild
    glain

    Hallo, war heute bei meinen Eltern und gäbe kurz überlegt, was ich mit den Esis, einer davon mein erster Sampler, machen soll. 1 Minute später gehe davon gehe ich auf eure Seite und les das.

    Mit den Proteus klingt interessant und mit der internen SCSI ebenso. Werde mir den Artikel gleich nochmals zu Gemüte ziehen. Habe es mit Soundforge und ner SCSI Karte eine Zeit betrieben, bis ich auf den Atari wegen dem Timing umgestiegen bin.

    Also lieben Dank für eure Artikel immer wieder. Macht weiter so.

  10. Profilbild
    Violator

    Der ESI-32 klingt gut und macht Spaß. Und zu den momentanen Gebrauchtmarktpreisen, sollte man nicht lang überlegen und einfach „zuschlagen“.
    Trotzdem ist mir der EIIIx lieber, weil er meiner Meinung nach transparenter und zum Teil fetter klingt als der ESI. Ich nehme den EIIIx auch heute noch sehr oft her, arbeite sehr gern mit diesem Instrument.
    .
    Möchte ich den Sound mehr analoger oder rauher, nehme ich den EMAX 1, und sollten bei manchen Samples die MBs nicht ausreichen, dann ab in den E-6400 ultra.

  11. Profilbild
    micromoog AHU

    Muss noch mal Klugsch….:

    Leider ist die Timeline schlecht recherchiert, der Emax war kein EIII downgrade sondern das Bindeglied zwischen EII und EIII. EII 1984, Emax 1985/86, EIII 1987.

    Auch der S1000 erschien bereits 1988 statt 89.
    das mag sich zwar kleinkariert anhören, sollte aber a) der Richtigkeit und b) zum Verständnis über top oder Flop in der Samplerzeitgeschichte nicht unwichtig sein.

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    glain

    Hallo, zu der Protheus Geschichte. Kann man dir irgendwo noch erhalten. Habe meinem Dad den ESI vererbt und dafür ein Mellotron mühsam erstellt. Soviel ich weiß gab es im Protheus Vintage eines.

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    Tai AHU

    Ich finde die historische Bertachtung gut gemacht. Sampler: Wird im Gegensatz zum Synth nie alt (80er). Ich lade einfach neue Samples und fertig. Das hielt allerdings nur ein paar Jahre. Im Studio musste zur Wiedergabe eine Choreographie gelesen und getanzt werden. Song laden, 7 Disks in Sampler A, 4 in B. Ein Freund hatte 6 TX16W, je 6 MB, zu Füllen mit 800k Disketten, das war ein Erlebnis!
    Dann kam SampleCell. Die hatte zwar die 32MB noch auf der Karte, aber ich konnte die Samples mit dem Computer laden, der auch meinen Sequencer bediente, HD Recording und Sampler, gleiches Format. Nach Gigasampler und EXS24 waren Sampler so tot wie kein anderer Bereich im Business. Ich war auch hautnah dabei, Peter, auf der anderen Seite der B2B Theke ;) . Wenn mir dann jemand was von Filtern erzählt, höre ich schon gar nicht mehr zu, sorry, ist nicht arrogant, aber wozu Filter in einer akustischen Polaroid?. Ich glaube, es stand in einer Waldorf Werbung: ein Geigensample wird durch ein Filter auch nicht zu einem neuen Sound, sondern nur zu einer dumpfen Geige (sinngemäß)
    Beide, Akai und E-Mu haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt und wurden abgetreten. Ich selbst würde einen ESI, EIV oder S1100 auch geschenkt nicht nehmen, aber das kann natürlich jeder anders sehen. Einzig einen K2500 würde ich mir überlegen, da ist der Sampleteil allerdings auch nicht das wichtigste.

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      micromoog AHU

      @Tai Naja, Sampler sind nicht nur für den Versuch akustische Instrumente schlecht zu imitieren gebaut. Ich -geouteter Sampler Fan- nutze Sampler zu 99% mit synthetischem Waveformmaterial als „einfach gestrickte subtraktive Synthesizer mit nachladbaren Wellenformen“

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        TimeActor AHU

        @micromoog Du nutzt also Hardware Sampler weitestgehend für eigene Librarys und weniger bis gar nicht als Recording Umgebung? Für mich stellt sich die Frage ob ich einen Hardware Sampler (zumal bei den Preisen) kaufen oder weiter bei der Softwarefraktion bleiben soll!? Ist auch nicht zuletzt eine Frage der verfügbaren Recourcen des Computers. Meine primäre Anwendung wäre die Nutzung eigens erstellter Samples.

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      Violator

      @Tai Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker und die Arbeitsweisen.
      Ich benutze keinen einzigen Softwaresampler und auch keinen Softwaresynth.
      Mir gefällt das sehr, in meinem bescheidenen Studio von klanglichen und technischen Zeitzeugen der elektronischen Musikgeschichte umgeben zu sein um damit musizieren zu können. Und da gehören bei den Samplern neben meinen E-mus z.B. auch ein FZ-1, DSS-1, S-550, TX16W und ein Prophet 2000 dazu.
      .
      Mit AKAI Samplern konnte ich nie etwas anfangen, weiß nicht genau woran das lag, aber die haben mich nie so richtig zum sampeln, Sound basteln oder produzieren eingeladen.
      .
      E-mu Sampler waren für mich schon immer die Nummer 1 im Bereich des bezahlbaren.
      Kann auch die Abneigung von Dave R. bzgl. seines Emax (1) nicht ganz nachvollziehen.
      Klar kann man vielleicht immer noch bessere Instrumente bauen, aber der Emax klingt richtig, richtig gut und meiner Meinung nach besser als sein direkter Nachfolger Emax 2. Aber das ist wie so vieles Geschmacksache.
      .
      Wünsche euch allen ein gutes neues Jahr!

  14. Profilbild
    TimeActor AHU

    Ein frohes neues Jahr an alle!
    Während des einlesens in die Sampler Thematik scheint sich etwas von elementarer Bedeutung heraus zu kristallisieren.
    Die Speicherproblematik mittels SCSI Schnittstelle und eingeschränkter Umrüstungsmöglichkeit machen einen Kauf obsolet?! Können die User das so stehen lassen?
    Bietet der Esi 4000 die gleichen Sampling Automatikfunktionen beim absamplen der eigenen Synth wie die Modelle E5000 aufwärts?
    Die Idee Multisamples vom Modularen und von den Speicherlosen Analogen recht zügig zu erstellen würden mir gut zusagen.
    Bezüglich einer USB Erweiterung und der Editor Software MESA sehe ich einen Akai S5000 in meiner persönlichen Gunst etwas vorne. Allerdings scheint mir die Automatikfunktion bei der Triggerung der Analog Synth über eine DAW ein Timesaver zu sein. Wie siehts mit einer Sample Import Funktion über PC bei Emu aus?

    • Profilbild
      TobyB RED

      @TimeActor Hallo TimeActor,

      dir auch ein frohes neues Jahr. Das liest sich für mich nach der Frage, welchen Workflow bevorzugst und wie wichtig ist der Charakter des Samplers. Der Punkt bei den EMUs und eigentlich allen Vintage Geräten passen die in meine Arbeitsweise? Und kann ich mit den Begrenzungen leben und arbeiten? Für die Datensicherung und Konvertierung gibt es Lösungen auch für den Windows PC. Ich am Mac benutze Chicken Systems Translator und Instrument Manager, um z.B. die EMU Samples und Presets nach EXS24 zu konvertieren.

      Für die SCSI gibt es USB Adapter. Aber du benötigst dann noch Programme die EMU OS lesen und Schreiben können. Guck mal bei deepsonic.ch . Chicken Systems arbeitet auch auf allen Win Systemen. Kostet aber Geld. Fürs Autosampling gibts z.B. Redmatica Autosampler 2. Muss man mögen. Der Nachteil beim Autosampling ist halt das auto.

      Ich hatte ja den ESI 4000 der Chefredaktion und wollte Peter seinen ESI nicht mit Samples vollmüllen, also hab ich das erstmal temporär auf dem ESI geparkt und dann runtergeholt und dann als EXS24 Instrumente weggesichert. Im selben Schritt habe ich dann auch gleich die WAV und AIFF Files erstellt. Was mit Translator gut ging.

      Wenns schnell gehen muss, spricht nichts dagegen mit CTRL + E schnell in Logic ein Samplerinstrument zu erstellen, so der „Sound“ passt. Entscheidend ist womit du klar kommst.

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        TimeActor AHU

        @TobyB Hi Toby, ich bekam die Idee bei erscheinen dieses Artikels. Daher auch vielen Dank dafür!
        Grundidee war meine Speicherlosen Analogen („nackt“) abzusamplen ohne ein zusätzliches Timbre durch bestimmte Klangeigenschaften des zu verwendeten Samplers beizumischen. Insofern stellte sich für mich zunächst die Filterfrage und damit Klangfarbe eines Samplers nicht.
        Trotzdem hat mir die Demo auf YT „Junkie XL“ mit der Transponierung nach unten eines einzelnen Samples mit dem alten Roland, Ensoniq etc. sehr gut gefallen. Habe heute mal ein bisschen mit dem Sample One XT (Presonus) und dem Mapping der Samples auf mehrere Oktaven experimentiert. Zuvor jede einzelne Note in Studio One mit gleichen Velocity Werten eingezeichnet. Die Funktion Gate Aufnahme in Sample One aktiviert und den Treshold eingestellt. Der Sequenzer lief auf ca. 50 BPM und jede Triggerung erzeugt ein neues Sample…scheint mir gefühlt so zügig von der Hand zu gehen wie mit einem E-MU (das meinte ich bezüglich Automatisierung). Nachbearbeitung ist ja dann nicht mehr so aufwändig. Was ich noch checken möchte ist die Aufzeichnung verschiedener Velocity Werte (4 pro Note) und wie oder ob ich diese in Sample One mappen kann.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @TimeActor Hallo Timeactor,

          Das ist schon recht akurat was du da machst :-) Der Sinn eines Samples ist ja eine möglichst originale Probe zu entnehmen und diese zu dauerhaft zu konservieren. Wenn du so wie ich das zusätzliche Equipment, wie SCSI zu USB Adapter, Chicken Systems etc. hast und keine Angst vor nicht Plug and Play Lösungen hast ist der ESI 4000 o.ä schon eine Alternative. Wenn du die Besonderheiten Filter, VCA etc. brauchst. Bei mir hat das Samplen eher den Grund, das ich nicht immer die Linn Drum oder Norddrum o.ä anwerfe und mir die Drumkits in der DAW und für die MC 909 portiere. Geht dann schneller. Funktioniert aber nur solange ich den Groove der analog gesyncten Linn nicht brauch. Wenn nicht, ist die MC-909 oder DAW meine Wahl.

          SCSI funktioniert nachwievor und wird auch noch in W10 unterstützt. Die Schwierigkeit ist eher der Schreiblese Zugriff auf das EOS. Aber dafür gibts halt Lösungen. Am besten ist man da mit Adaptec Karten aufgehoben.

          Ist halt immer eine Abwägung, was kostet es mich und bringt mich das wirklich weiter. Ich hab nichts gehen Vintagetechnik, nur pflegeleicht ist die nicht. Und kostengünstig auch nicht.

          • Profilbild
            TimeActor AHU

            @TobyB Hi Toby, ja das funktioniert recht gut und komfortabel. Verschiedene Velocity Stufen lassen sich jedoch nicht gleichzeitig mappen. Ist dieses mit den Emu’s oder Akais möglich? Insofern bin ich hin und hergerissen und die Kostenfrage nebst praktischer bzw. häufiger oder weniger häufigere Nutzung ist auch noch offen. Muss wohl noch weiter lesen und überlegen.

  15. Profilbild
    midifail

    Nettes Thema, allerdings finde ich den Beitrag irreführend und teilweise sachlich falsch:

    Der ESI 2000 ist in der Grundausstattung identisch mit dem ESI 4000, hat nur eine andere Farbgebung.
    Beide haben 4 MB Ram ab Werk, kein Turboboard und 64 Stimmen. Der ESI 4000 hatte nie, wie am Anfang geschrieben 128 Stimmen. Die in den Text eingefügten Grafiken belegen dies…

    Sowohl ESI 4000 als auch ESI 2000 ließen sich mit der Turbo-Option um weitere Einzelausgänge und zwei FX-Prozessoren ergänzen.
    Der ESI 2000 wurde jedoch mit der deutlich größeren Sample-Library geliefert.
    Er war der Nachfolger des ESI 4000 und keinesfalls sein kleiner Bruder.

    Warum dann im Fazit der ESI 4000 besser abschneidet als sein technisch identischer neuerer Bruder (der, laut angeführten Preisen mit Turboboard auch noch deutlich billiger ist als der ESI 4000 Turbo), ist mir schleierhaft.
    Am der Farbe kanns ja nicht liegen…

  16. Profilbild
    atomicbull

    sound technisch sollten sich der esi 32 und 2000/4000 unterscheiden, im sound der filter es gibt ja nicht umsonst die esi 32 mode bei den 2000 u 4000 ern
    von daher schätze ich den esi 32 eher in richtung EIIIX ein , kommt aber wohl nicht dran

  17. Profilbild
    Violator

    Im Bericht oben steht, daß der ESi-4000 u.a. auch EMAX 1 Disketten liest.
    Könnte mir bitte jemand sagen, wie das funktioniert? EMAX 2 klappt, aber EMAX 1 klappt bei mir nicht.

    • Profilbild
      GoranTouched

      @Violator Auch wenn’s inzwischen 2023 ist…. Der Artikel hatte mich nun sooo neugierig gemacht, dass ich nicht widerstehen könnte. Via Kleinanzeigen habe ich mir einen gebrauchten aber ordentlich gepimpten E-MU ESI 4000, volle Ausbaustufe mit neuem Display und neuer vollgepackter Festplatte (15 GB – woohoo) geholt und was soll ich sagen: Ich liebe das Teil einfach, die Sounds (zumindest die riesige Palette die mir hinterlassen wurde: alle Proteus, Orbit, Vintage Keys, SynthMania!!! usw..) sind auch heute noch wirklich gut, gerade wenn’s in Richtung LoFi gehen soll phantastisch!! Die Bearbeitung durch die unterschiedlichen Filter geht trotz Knöppe drücken ziemlich einfach und die Ergebnisse sind toll. Bin so begeistert, dass ich noch gar nicht auf die Idee gekommen bin endlich Mal selbst zu sampeln…Als noch relativ jünger Vintage Gear Enthusiast habe ich diese Investition definitiv nicht bereut. Danke Amazona

  18. Profilbild
    andymusic

    Bin seit über 20 Jahre ein totaler Fan von E-MU Systems. Hatte ganze Racks voll mit E-MU Samplern, angefangen vom ESI-32, ESI-2000, ESI-4000 bis E-IV XT, E-6400 Ultra (Vollausbau mit RFX32) und auch Keyboards E-4K, PK-6 etc.. Das waren noch Zeiten! Bevor man Aufnahmen machen konnte, mussten die Geräte vorab mit den gewünschten Sounds geladen werden. Jedoch waren die Systeme sehr schnell im Vergleich zu den damaligen Yamaha A-Serien (gähn!!). Mein Produzenten-Kollege hat mich ca. 2009 regelrecht zu DAW-Lösungen getrieben; habe dann damals alle E-MU’s verkauft und bereute schon bald danach meine Handlungen. Heute, 2024, habe ich zum Glück wieder einen Teil der alten E-MU’s im Studio. Vom Klang her und den Filtern muss man keine Worte verlieren. Dank einfacher Aufrüstung (RAM, interner HD etc.) sind die Geräte daher sehr interessant. Wenn man eine interne HD verbaut hat, kann man dann alle Sounds der vergangenen E-MU Rack-Module (Proteus1, Planet Phatt etc.) in einem ESI bunkern. Somit sind die ESI’s universelle Klanglieferanten und setzen sich im Mix gut durch. Als bekennender Hardware-Fan sind mir die E-MU’s immer noch lieber als Softwaregefummel am PC. Für günstiges Geld kann man sich heute die ESI’s anschaffen. Zum Glück gibt es immer noch die Wahl zwischen Hardware- und Software-Sampler.

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