Die wichtigsten DJ-News der NAMM Show 2020
Seien wir mal ehrlich, die letzten NAMM Shows waren im DJ-Bereich teils echt enttäuschend. Nicht unbedingt hinsichtlich der Qualität (okay, doch, manchmal auch), sondern auch hinsichtlich der Menge an Produkten und/oder wirklichen Innovationen.
Dabei hat es sich alles durch den drastischen Rückgang der Relevanz der Musikmesse in den letzten Jahren noch mehr auf die NAMM Show konzentriert, dennoch gab es einige Jahre, in denen die News im DJ-Bereich wirklich schwach waren.
Dieses Jahr war es überraschenderweise anders, allen voran Denon DJ drückte schon sehr früh dicke Nachrichten raus und sorgte maßgeblich dafür, dass die diesjährige NAMM Show auch für DJs echt interessant war/ist. Pioneer schob dann kurz vor Ende der Show noch ein richtiges Brett nach und auch Korg konnte unerwartet überraschend.
Zeit, an dieser Stelle einmal einen kleinen Überblick und Rückblick zu ermöglichen auf alle News des DJ-Bereichs in gesammelter Form, ein wenig chronologisch geordnet, ein wenig nach „Relevanz“.
Numark DJ2GO2 Touch
Fangen wir mit Numark an, denn der Numark DJ2GO2 Touch war die erste „NAMM-News“. Der DJ-Controller im Miniaturformat ist der Nachfolger zum DJ2GO2. Die große Veränderung hat es nicht gegeben, doch jetzt besitzt der Controller kapazitive Jog-Wheels.
Zudem bietet der kleine Controller zum Vorbereiten von Sets, zum Daddeln, als Havarie-Controller oder als absoluter Einstieg eine integrierte Soundkarte sowie eine Serato Lite Version.
Kosten wir der Controller rund 90,- Euro, erhältlich ist das Gerät offenbar bereits in wenigen Tagen.
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Denon DJ SC6000 Prime / Denon DJ SC6000M Prime
Den ersten Knaller legte ganz klar Denon DJ auf den Tisch. Mit dem SC6000 Prime und dem SC6000M Prime schickt Denon DJ drei Jahre nach dem Erscheinen des SC5000 Prime und SC5000M Prime die Nachfolger-Geräte ins Rennen und hat nicht nur optisch einiges verändert.
Beide neuen Geräte sehen sehr viel erwachsener aus, dunkler. Die Tasten sind nun schwarz, jedoch LED-beleuchtet. Die Pads sind ebenso komplett schwarz. Insgesamt wirken beide Player weniger bunt, lösen sich von dem „Plastik-Look“ der Vorgänger. Die SCs werden erwachsen!
Das Display ist die größte Veränderung: Von ehemals 7 Zoll geht es zu einem 10,1 Zoll Display, vollfarbig, Multi-Touch-fähig.
Damit verbaut Denon DJ nun das beim Prime 4 bereits verbaute Touch-Display in die Prime-Player und bringt noch mehr Möglichkeiten zur Display-basierten Steuerung der Geräte, mit der sie bereits mit dem SC5000 marktführend waren, Stichwort Playlisten, Scrollen und Tracks laden/markieren, Settings etc.
Mit dem Denon SC6000M Prime gibt es auch einen Nachfolger zum SC5000M Prime, dem Prime-Player mit echtem motorisiertem Plattenteller. Das mag auf den ersten Blick komisch wirken, der SC5000M Prime hat im Test aber schon verdammt viel Spaß gemacht. Man kann also gespannt sein, ob der SC6000M Prime dort anknüpfen wird.
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Denon DJ X1850 Prime
Gleichzeitig zu den beiden neuen Playern erschien auch ein neuer Mixer aus dem Hause Denon DJ. Der Denon DJ X8150 wir der Nachfolger zum Denon DJ X1800 Prime, das Produkt beziehungsweise die News zu diesem verblichen allerdings ein wenig hinter der Aufruhe um die neuen Player.
Der Mixer selbst bringt Neuheiten eher im Verborgenen mit sich, ansonsten ist der X1850 der leicht verbesserte Ersatz des X1800. Verbessert wurden, so der Hersteller, die Filter in den Kanalzügen hinsichtlich des Klangs. Auch soll die Effekt-Sektion nun um die FX Quantize Control erweitert worden sein, die dafür sorgt, dass Effekte nun auch sauber auf dem Beatgrid laufen.
Der Kostenpunkt des Denon DJ X1850 wird bei 1439,99 Euro und damit unter dem Startpreis des X1800 liegen, der jedoch im Moment einen Ladenpreis von 1250,- Euro hat.
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Pioneer DJ DJM-V10
Den größten Knaller legte Pioneer DJ hin. Ohne große Teaser, halbseidene kryptische Zeichen-Codes oder sonstigen Vor-Aufmerksamkeit knallte Pioneer DJ mit dem DJM-V10 ein absolutes Brett an Mixer in den Markt. Der DJM-V10 sieht aus wie die Mischung aus einem Xone:96, einem Model 1 und einem Pioneer DJM. Mehr von Ersteren, weniger von Letzteren. Neues Design und Funktionen, die bisher kein Pioneer Mixer gesehen hat, damit geht Pioneer DJ definitiv einen neuen Weg. Wir teasern nur ein wenig und verweisen auf die News. 4-Band EQ, 6 Kanalzüge, echte Send- und Return-Wege, dedizierte Filter, Kompressor in den Kanalzügen, Master-Isolater, Pre-EQ Kopfhörerweg, zwei separate Kopfhörer-Sektioen und noch mehr.
Der DJM-V10 ist auf den ersten Blick bereits ein Monster und zeigt, dass sich Pioneer DJ einer Nutzergruppe öffnet, die hoch-professionell ist und bisher nur von Allen & Heath, PLAYdifferently oder zum Beispiel Formula Sound bedient wurde.
Ohne Frage, der DJM-V10 ist nicht für jeden DJ etwas, nicht einmal, wenn er diesen im Club vor sich gestellt bekommt. Man kann jetzt schon Witze machen dahingehend, dass viele DJs mit den Funktionen schlicht überfordert sein werden. Und man wird dann, wie bei einem Xone:92, den einen oder anderen DJ sehen, der am High-EQ dreht und denkt, es wäre der Gain.
Mit rund 3300,- Euro setzt sich der Pioneer DJM-V10 nun auch an die Spitze der digitalen DJ-Mixer, in einen Bereich, wo vorher nur Rane mit dem MP2015 war.
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Denon DJ Prime Go
Weiter geht es mit Denon DJ, Produkt Nummer 3 ½. „½“, weil ich den SC6000M Prime nur als ½ on top zum SC6000 zähle.
Also, weiter geht es mit dem Denon DJ Prime Go. Das ist einmal ein Produkt, das in eine Nische gehört, die es vorher eigentlich gar nicht gegeben hat. Ein DJ-Controller, eher ein Standalone-Player, so standalone, dass er sogar keinen Stromanschluss braucht.
Der Denon DJ Prime Go besitzt einen internen Akku mit bis zu 4 Stunden Laufzeit und ist ein vollwertiger 2-Deck-Player samt 7 Zoll Touch-Display – dabei ist der gesamte Player nicht viel größer als ein 15 Zoll Laptop.
Set-Vorbereitung unterwegs, zwischen Zug und Flieger ist damit ebenso möglich wie kabelloses Daddeln auf der Couch oder auch das Bespielen einer akkubetriebenen PA Garten-Fete und Stadtpark.
Der Kostenpunkt beträgt und 1000,- Euro. Damit ist das Gerät definitiv kein preiswerter Controller, platziert sich zudem wie bereits genannt in einer kleinen Nische. Aber, es ist ein professionelles Gerät, basierend auf der Engine OS Software und Track-Vorbereitung per Engine Prime und bietet Möglichkeiten, die bisher kein Controller oder Player abgedeckt hat. Portablism noch einmal neu gedacht.
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Denon DJ Prime 2
Es hört nicht auf bei Denon DJ. Produkt Nummer 4 ½, der Denon DJ Prime 2.
Denon verpasst dem Prime 4 einen kleineren Bruder, den Prime 2. Man verringert die Anzahl der Kanäle von 4 auf 2, ebenso verkleinert man das Display. Von 10 Zoll geht es runter auf 7 Zoll, Touch-Screen weiterhin mit Gestensteuerung. Die Performance-Pads bleiben, ebenso die Effekt-Steuerung mit zwei FX-Sektionen.
Die Software hinter dem Standalone-Player Prime 2 ist natürlich Prime OS. Der Prime 2 bietet das WiFi oder kabelgebundener Netzwerk-Einbindung natürlich auch Streaming via Beatport, Soundcloud+, Tidal oder Beatsource. Wer es lieber mit Hardware mag, ein Slot für eine 2,5 Zoll Festplatte befindet sich auch im Prime 2.
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Rane Seventy
Mit dem Rane Seventy schickt Rane einen kleineren Seventy-Two ins Rennen und zugleich eine Antwort auf den Pioneer DJM-S9. MAG FOUR Fader, Radio-Style FX-Buttons und 16 AKAI Style Performance Pads, dazu Effekt-Paddel, die ersten Infos klingen alles andere als schlecht.
Auch preislich wird man unter dem Rane Seventy-Two liegen, dafür ist allerdings auch das Display kleiner.
Wir sind sehr gespannt auf die rund 1350,- Euro Machine und was sie leistet!
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Sennheiser HD 25 Light
Ist der Sennheiser HD 25 Light eigentlich eine NAMM News? Egal. Der Sennheiser HD 25 Light ist die günstige Version der drei Modelle der HD 25 Serie, einem der DJ-Kopfhörer-Klassiker schlechthin. Dabei soll das Modell den Sound bieten, den auch der klassische HD 25 bietet, er Unterschied findet sich jedoch im Bügel, der nicht spreizbar ist, der vor allem jedoch aber keine Gelenke an den Seiten bietet. Die Ohrmuscheln können demnach nicht nach hinten geklappt werden, der Bügel ist aus einem Element und starr.
Ein weiterer Unterschied ist das Kabel, das separat zu beiden Ohrmuscheln verläuft, also nicht einseitig geführt ist und in diese von unten eingesteckt wird.
Dafür liegt der HD 25 Light natürlich preislich auch unter den beiden „Spitzen-Modellen“ und schlägt nur mit 99,- Euro zu Buche.
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Korg NC-Q1
Weiter geht es mit einem Kopfhörer von Korg. Korg ist sicher kein Hersteller, der generell für Kopfhörer bekannt ist, dennoch bringt das Unternehmen ein Modell für DJs, Drummer und FoHler auf den Markt. Die Kombination klingt stark nach Monitoring-Kopfhörer, der Preis von rund 350,- Euro klingt stark nach „hohem professionellem Anspruch“.
Wenn das nicht interessant ist, dann wird es spätestens dann interessant, wenn wir beginnen, uns die technischen Fähigkeiten anzuschauen.
Punkt Nummer 1, Bluetooth: Ja, der Korg NC-Q1 ist Bluetooth-kompatibel und „kann“ sogar Siri oder Google-Assist. Das ist ungefähr das genaue Gegenteil von dem, was man von einem professionellen Monitoring-Kopfhörer erwartet.
Punkt Nummer 2, Passiv- und Active-Noise-Cancelling. Während erstes jeder Kopfhörer mit Polsterung und Anpressdruck bietet, dürft der Korg NC-Q1 der erste Kopfhörer sein, der für DJs, FoHler oder Drummer entwickelt wurde, der Active-Noise-Cancelling bietet. Hier gibt es zwei Mikrofone am Kopfhörer und verschiedene EQ-Presets, die zudem den Sound des Kopfhörers dem jeweiligen Nutzungszweck entsprechend perfekt anpassen soll.
Um ehrlich zu sein, ich sehe das noch nicht. Was dabei rauskommen soll, wenn der Kopfhörer versucht, die Umgebungsgeräusche im Club, also der Master, Latenz-behaftet nach Amping und Laufzeit von den Lautsprechern, von den Mikrofonen erfasst, berechnet und dann verrechnet mit dem Signal, das ich gerade hören möchte, vermutlich also eine Mischung aus Cue- und Master-Signal, jedoch mit deutlich weniger Latenz … das stelle ich mir aktuell noch als ziemlichen Signal-Matsch vor. Aber, ich lasse mich gern überzeugen.
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