Der Klassiker steigt auf
BOSS hat einige seiner Pedale überarbeitet und der Serie den Zusatz „w“ verpasst. Dieser Buchstabe steht für die sogenannte Waza-Serie. Wie auch sein älterer Bruder ist der BOSS Waza Metal Zone MT-2w analog aufgebaut, wobei es seit einiger Zeit auch diverse BOSS Pedale auf Basis des Modelings mit dem Zusatz „X“ zu erstehen gibt. Der BOSS Waza Metal Zone MT-2w ist laut Aussage des Herstellers für Gitarristen konzipiert, die den Sound eines voll aufgedrehten Stacks suchen.
Facts & Features des BOSS Waza Metal Zone MT-2w
Das in Japan gefertigte Pedal besitzt natürlich die typischen Maße von 129 x 73 x 39 mm, die wir bereits seit Generationen von BOSS kennen. Das Design ist wie auch bei seinem Vorgänger in Schwarz gehalten, um der Boshaftigkeit des Biests auch optisch Ausdruck zu verleihen. Natürlich finden wir auch den für BOSS typischen Schalter, der unterhalb der Wippe sitzt und den Effekt aktiviert. Dort befindet sich auch das Batteriefach. Der Anschluss für ein Netzteil sitzt in gewohnter Manier an der Stirnseite des Pedals. Eine kleine rote LED informiert uns über den Zustand des Effekts. Der Bypass ist wie bei vielen Pedalen von BOSS gepuffert, also finden wir hier keinen True-Bypass.
Ein nettes Feature dieses Pedals sind die zwei verschiedenen Modi: den Standard Modus (Kippschalter auf linker Position), bei dem laut Hersteller der Klang des bekannten Vorgängermodells verbessert wurde und nun mit weniger Nebengeräuschen auskommt. Der Custom Modus hingegen bietet etwas mehr High-Gain für einen noch fetteren Klang, mehr Dynamik und zusätzliche Bässe.
Regler des BOSS Waza Metal Zone MT-2w
Der Waza Metal Zone MT-2w bietet sechs Regler und einen kleinen Schalter. Der Distortion-Regler regelt den Grad der Verzerrung, die bei unserem Testobjekt natürlich beträchtlich ausfällt. Der Volume-Regler justiert erwartungsgemäß die Gesamtlautstärke des Pedals. Die mittleren beiden Potis sind stereo (zwei Achsen) und ermöglichen einen großen Einfluss auf die gerade so wichtigen Mitten, die im Metal-Bereich gerne mal schonungslos „gescoopt“ werden. Das macht den Sound schön böse. Das linke Stereopoti beeinflusst die Höhen bzw. Bässe, das rechte Stereopoti ist eine parametrische Mittenregelung, wobei die gewählte Frequenz (200 Hz – 5 kHz) mit dem Ring des Potis und die Absenkung (Anhebung) dieses Frequenzbereiches um 15 dB mit dem inneren Regler nach Bedarf justiert wird. Dieses gestaltet die Klangregelung recht flexibel.
Ein kleiner Kippschalter gestattet die Umschaltung zwischen dem sogenannten Standardmodus (S), der quasi den bekannten Metal Zone-Sound an den Start bringt und dem Custom-Mode. Der Unterschied besteht im Wesentlichen im Q-Faktor des parametrischen Equalizers, der hier etwas kleiner ausgefallen ist. Somit beeinflusst er einen schmaleren Bereich der gewählten mittleren Frequenzen, was einen etwas natürlicheren Klang zur Folge haben soll. Im Custom-Modus fällt ebenfalls die Kontrolle über den Low-End-Bereich leichter.
BOSS Waza Metal Zone MT-2w – Sound & Praxis
Eines sei gleich zu Beginn erwähnt: Der Custom-Mode klingt offener und natürlicher als der Standardmodus. Die Wzsa Craft Version ist sicherlich musikalischer im Sound, da der Equalizer jetzt feinfühligere Eingriffe gestattet. Der kleine Kippschalter macht also letztendlich wenig Sinn. Wollte man den Klang des „alten“ Metal Zone, so könnte man diesen erwerben. Aber wenn der Schalter schon mal da ist, kann man selbst im Detail ausprobieren, welche der beiden Varianten besser zum persönlichen Geschmack passt.
Hören wir uns das Biest einmal an. Alle Klangbeispiele verwenden den Custom-Modus (den kleinen Kippschalter in der rechten Position). Alle Regler der Klangregelung zeigen auf 12 Uhr. Zunächst hören wir das Pedal mit dem Gain-Regler auf 9 Uhr, also noch relativ zahm. Da das Pedal hohe Gain-Reserven hat, bekommen wir bereits jetzt eine satte Zerre:
Hier steht der Gain-Regler auf 12 Uhr, die Klangregelung ist unverändert, der Sound wird fetter:
Nun mit Gain auf 15 Uhr, die Klangregelung ist noch immer neutral eingestellt.
Nun scoopen wir moderat die Mitten, da zeigt der EQ seine Stärken:
Schließlich hören wir eine Solopassage mit voll aufgeregeltem Gain-Poti:
Man muss den BOSS Waza Metal Zone MT-2w durchaus als flexibel bezeichnen. Ein Einsatzgebiet jenseits des Metals könnte er gleichfalls bewältigen, dann halt mit zurückgenommenem Gain-Regler. Eine parametrische Klangregelung bieten sonst nicht viele Verzerrerpedale, gerade diese aber ermöglicht eine dramatische Veränderung des Sounds.
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Stratocaster SSH – BOSS Waza Metal Zone MT-2w – Peavey Classic MH, klarer Kanal – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall und Delay hinzugefügt).
Schönes ding. Irgendwie wollte ich den Vorgänger schon immer mal haben. Aber er hat es bis jetzt noch nicht zu mir geschafft.
@Emmbot Vielleicht findet er jetzt auf wundersame Weise zu Dir, da er jetzt besser klingt und bald Weihnachten ist.