Die Top-Studio-Produkte des Jahres 2020
Im Studio-Bereich gibt es im Verlauf eines Jahres immer vergleichsweise viele Neuheiten, daher haben wir zusätzlich zu diesem Artikel einen zweiten mit den besten Audiointerfaces, Studiomonitoren und Preamps für euch zusammengestellt – diesen findet ihr hier.
Im folgenden Artikel findet ihr dagegen die für unsere Studio-Redaktion besten Mikrofone, Kopfhörer, Plugins, DAWs, Equalizer, Dynamikprozessoren und weiteres Zubehör, das wir im Jahr 2020 getestet haben.
Die besten Studio-Mikrofone für 2021
Mikrofone kann man ja eigentlich nie zu viele haben, letztlich gibt es doch immer wieder ein passendes Schätzchen, das man sich zusätzlich ins Studio holen kann. Im Jahr 2020 gab es diverse Mikrofone, die da genau ins Raster passen.
Rode NT1
Wir starten mit einem der günstigsten Mikrofone (abgesehen von USB-Mikrofonen), die wir 2020 im Test hatten. Auch wenn das NT1 von Rode schon etliche Jahre erhältlich ist, hatten wir es bisher nicht im Test. Mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis ausgestattet, besitzt es einen modernen Charakter mit einem schnellen Ansprechverhalten und einer detaillierten Auflösung, dafür aber einen überaus linearen und entspannten Frequenzgang, der an Klassiker aus den 50er-Jahren erinnert.
- Preis: 252,- Euro
- Test des Rode NT1
- Musikhaus Thomann Produktseite Rode NT1
Avantone CK7+
Preislich nur knapp über dem NT1 liegt ein weiteres günstigstes Mikrofon, das wir 2020 im Test hatten, das Avantone CK7+. Nicht ohne Grund beginnt das Fazit dazu mit den Worten: „Es ist erstaunlich, was heutzutage für kleines Geld alles machbar ist.“ Das Avantone CK7+ liefert in jeder Hinsicht professionelle Ergebnisse und das in allen drei Richtcharakteristiken, wobei hier besonders die Kugel mit ihrem natürlichen, offenen Sound hervorgehoben werden muss. Aber auch die Acht und natürlich die Niere können sich hören lassen und behaupten sich klanglich mühelos gegen namhafte, um ein Vielfaches teurere Produkte. Hinzu kommt ein schmuckes Äußeres, eine präzise und hochwertige Fertigungsqualität und mit Schutzkoffer, Holzschatulle und Spinne umfangreiches mitgeliefertes Qualitätszubehör.
- Preis: 282,- Euro
- Test des Avantone CK7+
- Musikhaus Thomann Produktseite Avantone CK7+
Sanken CU-44X MK2
Sanken braucht man nicht mehr als Geheimtipp zu bezeichnen, doch vermutlich kennt das japanische Unternehmen noch nicht jeder. Gleich drei Mikrofone der Firma hatten wir dieses Jahr im Test und am besten hat uns das CU-44X Mk2 gefallen. Wieso und weshalb, erfahrt ihr im Test.
- Preis: 2.625,- Euro
- Test des Sanken CU-44X Mk2
- Musikhaus Thomann Produktseite Sanken CU-44X Mk2
Telefunken TF51
Seit 2001 führt Telefunken Elektroakustik in South Windsor, Connecticut, USA, das Erbe des deutschen Traditionsherstellers im Bereich Mikrofone fort. Während zunächst die alten Klassiker originalgetreu und entsprechend preisintensiv neu aufgelegt wurden, kamen bald auch eigene Produkte mit hinzu, die sich oft an die historischen Vorbilder anlehnen, sie aber nicht 1:1 kopieren. Im Rahmen der Alchemy-Serie hatten wir dieses Jahr u. a. das TF 51 im Test.
- Preis: 2.398,- Euro
- Test des Telefunken TF 51
- Musikhaus Thomann Produktseite Telefunken TF 51
Schoeps CMC 64
Der Hersteller Schoeps gehört sicherlich zur „Crème de la Crème„ der Mikrofontechnik. Daran rüttelt auch nicht, dass sich mit billigeren Mikrofonen (siehe oben) klanglich sehr gute Ergebnisse erzielen lassen. Eine Investition in das von uns getestete Pärchen CMC 64 werden vermutlich nur Profis tätigen, bei denen auch der Rest der Aufnahmekette (Raum, Preamps, Wandler, Abhöre) ähnlich hochwertig ist. Dafür bekommt man das Beste vom Besten und muss sich um viele Punkte wie etwa HF-Emissionen keine Gedanken mehr machen.
- Preis: 2.829,- Euro
- Test des Schoeps CMC 64
- Musikhaus Thomann Produktseite Schoeps CMC 64
Die besten Digital Audio Workstations für 2021
Bei den DAWs gibt es kaum noch Neuentdeckungen, die „alten Hasen“ sind auch im Jahr 2020 ganz vorne mit dabei. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild geändert: So hat Studio One deutlich hinzugewonnen, Waveform ist seit Anfang des Jahr auch in einer PRO-Version erhältlich und auch Bitwig hat dieses Jahr viele neue Features hinzubekommen. Besonders hervorheben möchten wir in diesem Jahr die folgenden Drei:
Apple Logic X
Logic X gehört für uns auch in diesem Jahr wieder zu den besten DAWs. Die letzten Updates waren allesamt kostenlos und durch die Einführung der neuen ARM-Rechner scheint sich hinsichtlich der Performance gerade einiges zu tun.
- Preis: 229,99 Euro
- Test Apple Logic X 10.5
- Herstellerseite Apple
Steinberg Cubase 11
Im November hatte Steinberg sein alljährliches Cubase Update vorgestellt. Auch wenn wir zunächst etwas skeptisch waren, hat Steinberg es am Ende doch geschafft, einige neue Features einzubauen, u. a. SuperVision, neue Audio-Export-Features und Frequency 2. Alles Weitere dazu erfahrt ihr im Test.
- Preis: 528,- Euro
- Test Steinberg Cubase 11
- Musikhaus Thomann Produktseite Steinberg Cubase 11
Presonus Studio One 5
Rund 70 größere und kleinere Neuerungen hat Presonus in sein Major-Update auf Studio One 5 gepackt. Und viele davon machen das Arbeiten mit dieser DAW noch schneller, noch intuitiver, noch komfortabler. Sicher haben andere DAWs eine längere Feature-Liste, was aber den geschmeidigen Workflow angeht, macht Studio One 5 niemandem so schnell etwas vor.
- Preis: 389,- Euro
- Test Presonus Studio One 5
- Musikhaus Thomann Produktseite Presonus Studio One 5 Professional
Die besten Software-Plugins 2020
Die Flut an Neuerscheinungen im Bereich der Software-Plugins ebbte auch im Jahr 2020 nicht ab. Fast täglich erreichen uns News über neue Plugins, oftmals mit zum x-ten Mal nachgebildeten Recording-Klassikern als Vorbild. Da ein paar Highlights herauszufiltern, ist schon schwer, trotzdem sind uns die folgenden Plugins im Kopf geblieben.
Sonible Smart Reverb
Mit dem smart:reverb hat Sonible den Nerv der Zeit getroffen und schafft die Bindung von digital gefütterter künstlicher Intelligenz K.I. zum natürlich empfundenen Klangbild. Das Plugin scannt mit sieben voreingestellten Presets das Mono- oder Stereo-Eingangssignal und schlägt dann maßgeschneiderte Hallsituationen vor, die in jedem Parameter vom Anwender editiert werden können. Einige Features, wie z. B. einzelne Frequenzen des verhallten Signals im Decay hin- und herzuschieben und so einzelne Resonanzen früher oder später kommen zu lassen, schaffen neue Möglichkeiten und wecken Begehrlichkeiten.
Cable Guys Bundle
Klangtechnisch und aufgrund der einfachen Bedienbarkeit hat uns das Cableguys Bundle auf ganzer Linie überzeugt. Wer nach einem Werkzeugkoffer zum Musikproduzieren sucht, hat die Qual der Wahl, sich zwischen ShaperBox 2 und dem Cableguys Bundle zu entscheiden. Für alle, die sich nur für eines der Plugins interessieren, gibt es die einzelnen Effekte und Curve 2 natürlich auch einzeln zu erstehen.
- Preis: 169,- Euro
- Test des Cable Guys Bundles
- Herstellerseite Cable Guys
FabFilter Saturn 2
Auch in Version 2 bleibt Saturn von FabFilter das Plugin, das bei Bedarf über den klassischen Sättigungseffekt hinausgeht. Egal, ob es sich um subtile Wärme, eine „Mojo Machine“ oder wilde Sounddesign-Kreationen handeln soll, Saturn 2 bringt einen durch seine einfache Bedienoberfläche schnell ans Ziel.
- Preis: 126,- Euro
- Test FabFilter Saturn 2
- Musikhaus Thomann Produktseite FabFilter Saturn 2
Die besten Studiokopfhörer für 2021
Nicht immer ist es möglich, mit Studiomonitoren abzuhören, gerade wenn man abends oder nachts arbeitet. Abhilfe schafft ein passender Kopfhörer, dessen Klang wohlmöglich noch mit einer Software wie Sonarworks Reference angepasst werden kann.
Beyerdynamic T1 und T5 3rd Generation
Preislich sicherlich am oberen Ende angesiedelt sind die beiden Kopfhörer T1 und T5 von Beyerdynamic, die es seit diesem Jahr in der dritten Ausführung gibt. In unseren beiden Tests erfahrt ihr, was sie so besonders macht.
- Preis: 999,- Euro
- Test Beyerdynamic T1 3rd Generation
- Musikhaus Thomann Produktseite Beyerdynamic T1 3rd Generation
- Test Beyerdynamic T5 3rd Generation
- Musikhaus Thomann Produktseite Beyerdynamic T5 3rd Generation
Austrian Audio Hi-X50 & Hi-X55
Die relativ junge Firma Austrian Audio wurde im Jahr 2019 von ehemaligen AKG-Mitarbeitern in Wien gegründet und hat sich auf Mikrofone und Kopfhörer fokussiert. Mit Hi-X50 und Hi-X55 hatten wir im vergangenen Jahr zwei ähnlich abgestimmte Kopfhörer im Test, die uns besonders im Gedächtnis geblieben sind.
- Preis: 239,- Euro (Hi-X50), 289,- Euro (Hi-X55)
- Test Austrian Audio Hi-X50
- Musikhaus Thomann Produktseite Austrian Audio Hi-X50
- Test Austrian Audio Hi-X55
- Musikhaus Thomann Produktseite Austrian Audio Hi-X55
Die besten Dynamikprozessoren und Equalizer für 2021
Auch bei den Kompressoren, Limitern und Equalizern hatten wir im vergangenen Jahr einige sehr interessante Produkte bei uns zu Gast. Die Auswahl auf die zwei Besten fiel nicht leicht, denn u. a. hatten wir dieses Jahr Klassikern wie den Tube Tech ME 1B, den Chandler TG1 oder die kompakten FMR Audio Produkten im Test.
Manultec Orca Bay EQ
Die Verarbeitung des Orca Bay, einem Boutique-Equalizer aus Köln, ist absolut vorbildlich und das großzügige, mit Liebe zum Detail gestaltete Bedienfeld erlaubt eine intuitive Bedienung und Kontrolle des überaus musikalischen Klangverhaltens. Klanglich sorgt er für einen vollmundigen, muskulösen Bass mit enorm straffer Kontur, schafft eine beeindruckend unaufdringliche und gleichzeitig kräftige Präsenz in den oberen Mitten oder veredelt die Höhen mit behutsamer Brillanz. Gleichzeitig kann er einem Signal mehr Tiefe und Transparenz verleihen, was zusätzlich durch die subtile Sättigung des Ausgangsübertragers begünstigt wird.
- Preis: 3.799,- Euro
- Test Manultec Orca Bay EQ
- Musikhaus Thomann Manultec Orca Bay EQ
Vertigo VSC-3
Der Vertigo Sound VSC-3 ist ein wahres Arbeitstier, denn er klingt auf jedem Signal einfach hervorragend. Der kleine, blaue Kraftprotz aus München erfordert zwar eine Investition von 5.199, Euro, doch die ist er unserer Meinung nach definitiv wert.
- Preis: 5.199,- Euro
- Test des Vertigo Sound VSC-3
- Herstellerseite Vertigo Sound
Das beste Studiozubehör für 2021
Neben den o. g. Produktgruppen findet sich in jedem Studio natürlich eine Vielzahl von Peripherie, die wir ebenfalls für euch testen. Aus diesem Jahr sind uns vor allem die folgenden drei im Gedächtnis geblieben.
SPL Phonitor One
Mit der One Series hat SPL im Herbst eine neue Produktreihe eingeführt, von der wir vermutlich noch einiges erwarten können. Der Anfang war auf alle Fälle vielversprechend, haben Phonitor One und Phonitor One d doch beide in unserem Test mit einem „sehr gut“ abgeschnitten.
- Preis: 389,- Euro (Phonitor One), 599,- Euro (Phonitor One d)
- Test SPL Phonitor One
- Musikhaus Thomann Produktseite Phonitor One, Produktseite Phonitor One d
Palmer PHDA 02
Auch Palmer war in diesem Jahr mehrfach bei uns vertreten. Mit dem Kopfhörerverstärker PHDA 02 bietet das zum ADAM Hall Konzern gehörende Unternehmen ein tolles Produkt an, das einerseits sehr gut klingt und dazu Signale auch im Dual-Mono-Verfahren bearbeiten und über eine automatische Verwaltung unterschiedlicher Kopfhörerimpedanzen verfügt.
- Preis: 301,- Euro
- Test Palmer PHDA 02
- Musikhaus Thomann Produktseite Palmer PHDA 02
Zoom H8
Das neue Flaggschiff im Mobile-Recording-Bereich von Zoom ist der H8. Die Spurenzahl, die Flexibilität und das große Einsatzgebiete eröffnen vielfältige Möglichkeiten, die allerdings auch mit entsprechenden Abmessungen und einem erhöhten Gewicht einhergehen. Dennoch ist das Produkt erste Wahl, sofern es um die Aufnahme mehrerer Spuren bei minimalem Transportaufwand geht. Absolut empfehlenswert!
- Preis: 398,- Euro
- Test Zoom H8
- Musikhaus Thomann Produktseite Zoom H8
Nachdem meine stapazierten Nerven nach überlasteten Lockserver wieder auf Normalmodus gefahren sind muss ich sagen, dass Steinberg mit C. Version 11 ein tolles Produkt erschaffen hat. Diesmal wenig neuer Workflow und Features, aber dafür satte Linien und einfach auf Stabilität setzte. Was sich nicht geändert hat ist die Tatsache, dass Cubase nachwievor ein sehr ausgefuxtes Programm ist. Ich brauchte mehrere Jahre um mich zurechzufinden und nach jedem Majorupdate heißt es: Neues erlernen. Jedes Detail kennt man quasi nie und man kann froh sein, wenn man die grundlegende Arbeitsweise irgendwann im Schlaf beherrscht. So jedenfalls meine Ansicht nach ungefähr einem Jahrzehnt gebrauch. Aber man bleibt treu weil es gut ist.