Musikmesse 2013 Gitarre & Bass
Man kann es kaum glauben, aber es ist schon wieder so weit. Ein paar Wochen nach der NAMM Show in Anaheim/CA präsentieren sich Hersteller und Vertriebe aus der ganzen Welt auf dem Messegelände in Frankfurt am Main. Die Musikmesse findet wie jedes Jahr im Frühling statt, und auch wenn man diesen am heutigen Starttag etwas vermisste, zeigte sich die Sonne letztlich doch mal auf dem Messegelände.
Der Trubel um die Neuigkeiten herrscht weiterhin vor und die diesjährige Messe zieht bereits am ersten Tag wieder Scharen von Fachbesuchern in die Rhein-Main-Metropole. Dennoch trügt der Schein nicht und es ist ersichtlich, dass die Masse der Anbieter von Jahr zu Jahr etwas zurückgeht. Ich denke, man sollte nicht von Stagnation sprechen, auf der digitalen Ebene gibt es weiterhin nahezu bahnbrechende Erfolge, um nur mal den Kemper Profiling Amp als Beispiel zu nennen, der natürlich auch Präsenz zeigte. Virtuelle Verstärker/Sound-Emulationen kommen dem Original immer näher, die Technologie überholt sich sozusagen selbst auf dem Weg in die Vergangenheit. Auf der anderen Seite muss man ehrlich sein, um einzusehen, dass in der Sparte Gitarre und Bass das Rad nicht jedes Jahr neu erfunden werden kann und auch nicht muss. Deshalb steht auch dieses Jahr das Scheinwerferlicht über den Herstellern mit dem großen „F“ und dem großen „G“.
Fender und Gibson sind mehr im Gespräch und tatsächlich auch in Aktion als je zuvor. Und es ist tatsächlich immer wieder interessant mitzuerleben, wie man aus einem, nennen wir es mal 50 Jahre altem Produkt, von Jahr zu Jahr etwas Neues machen kann. Vielleicht war ein Tag tatsächlich zu kurz, um alle Eindrücke zu sammeln, aber um das vorwegzunehmen: Wer die Neuigkeiten von der NAMM-Show schon mitgeschnitten hat, ist erst mal gut bedient und weiterhin auf einem relativ aktuellen Stand.
Die Messehalle 4.0 pickup ist traditionell unsere Anlaufstelle. Und schon kurz nach dem Eingang steht man schon am Fender Stand. Im Rahmen der Fender Select Serie, die preislich etwas unter den Custom-Shop-Gitarren liegt, stellt der Hersteller eine neue Halskonstruktion vor, den „Channel Bound Neck“. Was äußerlich erst mal wie ein Hals-Binding aussieht, stellt sich als eine Ausfräsung heraus, in welche das Griffbrett eingesetzt wird. Diese Technik soll für mehr Stabilität sorgen und sich positiv auf den Sound auswirken. Dazu kommt noch der für die Select-Serie neu entwickelte „Twin Head Humbucker“, welcher sich durch diverse neue Features empfiehlt. Beispiel: warme Humbucker-Sounds mit mehr Raum nach oben sowie einem besseren Obertonverhalten.
Was bis vor Kurzem noch den etwas teureren Modellen vergönnt war, gibt es jetzt auch für die American Standard-Serie: Das „Plus Top“ bereichert die Midprice-Strats mit einer Ahorndecke.
Leider hat der Peavey Vypyr VIP einen unbrauchbaren USB-Digitalausgang mit viel zu leisem Pegel. Auch klanglich einfach schlecht. Dessen sollte man sich bewusst sein vor einem Kauf. Positiv ist der Klang des VIP über den Lautsprecher zu beurteilen. Einen Test dieses günstigen Verstärkers würde ich gerne bei Amazona lesen.