Stand-alone Sequencer mit CV/Gate & MIDI
Es hat etwas länger gedauert als erwartet, aber die Entwicklung des Sixty Four Pixels Noodlebox Sequencers ist nun abgeschlossen und das Crowdfunding hat begonnen.
Sixty Four Pixels Noodlebox ist ein Sequencer mit vier Parts, die als unabhängige Layer bezeichnet werden und jeweils ein CV/Gate-Ausgangspaar besitzen. Für jeden Layer können Step-Anzahl, Spielrichtung, Loop-Punkt, Zufall und Clock-Teilung individuell eingestellt werden.
Es gibt pro Layer vier „Pages“ mit bis zu jeweils 32 Steps. Diese Pages können wie typische Pattern-Variationen A/B/C/D für das Arrangement eines Songs genutzt werden oder man verbindet sie via Chain zu einem Pattern mit maximal 128 Steps. Bis zu 32 Pages lassen sich in einer Liste anordnen, die automatisch im Loop abgespielt wird.
Jeder Step hat einen Wertebereich von 0 bis 127. Damit können Notenwerte chromatisch oder nach einer bestimmten Skale bzw. Modulationssignale erzeugt werden. CV-Werte lassen sich zwischen zwei Step mit Slew weich überblenden. Außerdem können sich die Layer den CV-Ausgang des vorhergehenden Layers intern beeinflussen, zum Beispiel für eine automatisierte Transposition.
Gate-Steps können unabhängig von CV-Steps editiert werden, so dass sich Melodie und Rhythmus einer Sequenz individuell verändern bzw. ein Teil beibehalten lassen. Die Gate-Länge kann pro Layer eingestellt werden. Auch eine Anbindung zum nächsten Step für Legato ist möglich.
Gate-Steps können manuell programmiert oder über einen euklidischen Algorithmus generiert werden. Für jeder Gate-Step stehen die Parameter Wahrscheinlichkeit, Retrigger/Ratchet und Accent zur Verfügung. Das Timing besitzt einen Micro-Offset für Swing und Slide-Effekte und kann wahlweise nach dem Zufall arbeiten.
Die Noten und Modulationswerte werden auch als MIDI-Daten, entweder gemeinsam oder auf mehreren MIDI-Kanälen verteilt ausgegeben. Noten lassen sich auch über den MIDI-Eingang (3,5 mm) bei laufendem Sequencer einspielen. Die Eingabe am Gerät erfolgt über ein 128 mm x 64 mm großes Display, auf dem 32 x 16 Pixel dargestellt werden.
Es gibt acht Speicherplätze, die den Gesamtinhalt der vier Layer abspeichern. Außerdem ist ein Auto Memory Slot vorhanden, der die letzte Session beinhaltet, bevor der Sequencer abgeschaltet wird. Beim nächsten Einschalten geht es mit dieser Einstellung dann direkt weiter. Ein weiterer Memory Slot ist für ein Template gedacht, von dem man aus eine neue Session mit gängigen Einstellungen startet.
Sixty Four Pixels Noodlebox soll ab Juli 2020 erhältlich sein, wobei solche Aussagen derzeit nicht verbindlich sein können. Über Indigogo läuft nun die Funding Kampagne mit flexiblem Ziel. Der Preis beträgt 345,- Euro.
Ab hier die Meldung vom Oktober 2019
Der auf MIDI-Devices spezialisierte Hersteller Sixty Four Pixels kündigt mit Noodlebox einen Hardware-Sequencer an, bei dem der Zufallsfaktor wohl als ein positives Element agieren wird. Jedenfalls hat man den bezeichnenden Begriff „serendipity“ dafür gewählt.
Eigentlich hat nicht Sixty Four Pixels selbst diese Ankündigung gemacht, sondern die Kollegen von Synthtopia. Auf den Webseiten des Herstellers sind bislang noch keine Informationen zu finden. Es gibt nur diese eine Bild und ein paar spärliche Informationen, die jedoch neugierig machen.
Noodlebox erzeugt offenbar vier Spuren, die über MIDI und über analoge Ausgänge, die mit A, B, C, D und 1, 2, 3, 4 bezeichnet sind, ausgegeben werden. Die Ausgänge im Miniklinkenformat sind für CV- und Gate-Signale und lassen sich möglicherweise konfigurieren. Sixty Four Pixels hat mit diversen MIDI/CV-Wandlern bereits das nötige Know-How im Programm.
Noodlebox besitzt ein großes Feld mit einer LED-Matrix als Anzeige. Davon lässt sich eine maximale Patternlänge von 32 Steps ableiten. Die Werteeingabe erfolgt mit einem einzelnen Regler bzw. Encoder. Mittels der Tasten kann man unter anderem auf Funktionen wie Loop, Random und Layer zugreifen.
Eine Reihe von Punkten ist noch nicht bekannt, wie zum Beispiel die Höhe Speicherkapazität, welche Play-Modi gibt es, sind Clock-Teiler und Länge pro Spur einstellbar, ist der MIDI-Eingang nur zur Synchronisation oder auch für Noteneingabe und Transposition nutzbar? Solche und weitere Fragen werden hoffentlich in Kürze beantwortet sein.
Wirkt auf den ersten Blick wie der Reaktor New Scool-Sequencer als Hardware.
Sehr spannend.
Sehr interessantes Kistchen. Da bin ich schon gespannt auf mehr Informationen.
Gefällt mir auch; erinnert mich etwas an ältere MFB-Geräte…
Im ersten Moment habe ich gedacht, da hat jemand ein Stück unbekannter Musik-Hardware gehackt und »missbraucht«, um ein »Shoot-em-Up«-Spiel zu programmieren (sorry, meine Spiele-Vergangenheit schlägt wieder zu). Aber das hier ist deutlich spannender.
@Flowwater „it can run Doom“
Sieht aus wie mein CV.OCD mit Display. Als Kreativsequencer zum raushauen einiger Modularsounds bestimmt erste Wahl. Muss man sehen wie intuitiv und schnell das Ding ist. Ein „Touchscreen Pattern-Editor“ wäre cool aber ist der überhaupt mit touch?
Hoffentlich ist das Teil Polyphon.
@Emmbot Es sieht wohl eher nach 4 monophonen Spuren aus
Wobei serendipity nicht unbedingt etwas mit dem Zufall zu tun hat. Es ist mehr so etwas wie eine unerwartete Erkenntnis. Zwar ist jedes zufaellige Ereignis per definitionem unerwartet (Gluecksspieler moegen mir da widersprechen), aber nicht jedes unerwartete Ereignis zufaellig ;)
Ich finde diese kleinen Geräte immer ganz gut, aber es ist nie das, was man so wirklich haben möchte.
Wann kommt der Schrittmacher 2 mit allen Verbesserungen, die wir uns für das Gerät gewünscht haben?
Also mehr Speicher, Song- und Chainfunktion, CV-Gate usw…..
Klar, es gibt den Cirklon, aber der ist schwer zu bekommen.
Wieder ein neuer Hardwaresequenzer, und wieder nix für mich. Mein guter alter Roland MC-50 MKII hat mittlerweile diverse Problemchen (vor allem mit den Tasten), ansonsten konnte das Ding abzüglich CV viel mehr, als fast alle in der letzten Zeit neu aufgelegten Geräte. Der MC-50 war von Mitte der 90er bis 2010 die Zentrale meines Setups, sowas hätte ich gerne wieder, halt in modern mit vielen Echtzeit-Eingriffsmöglichkeiten.
Schade, dass die MIDI-DIN-Buchsen durch Miniklinken-Buchsen ersetzt wurden. Der Schwerpunkt liegt hier wohl bei CV/Gate, anders als beim MFB-Step64. Durch das Display wird die Bedienung sicher einfacher sein…