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Superbooth 18: Syntonovo PAN, Analog-Synthesizer

Von Syrinx über PoP zu PAN

5. Mai 2018

Vor einem Jahr gab es auf der Superbooth eine interessante Studie eines Synthesizers mit noch interessanterem Hintergrund zu sehen. Bert Vermeulen und Felix Visser, die Entwickler hinter dem legendären Syrinx-Synthesizer haben sich mit dem PoP wieder an einen analogen Synthesizer herangewagt. Aus dieser Studie wurde inzwischen das Projekt PAN – und die beiden können immer noch nicht sagen, ob dass nun die endgültige Version sein wird oder es noch einen dritten Prototypen geben wird. Eventuell wird man Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres ein fertiges Produkt haben.

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Syntonovo PAN kann auf alle Fälle mit beeindruckenden Features aufwarten. Die Tonerzeugung verfügt über sieben (7!) Oszillatoren. Drei davon als klassische VCOs, mit dem üblichen Funktionsumfang, und vier zusätzliche Sinus-Oszillatoren, die besonders für metallische und sphärische Sounds am Demo-Gerät zum Einsatz kamen. Alle Oszillatoren sind analog.

Es gibt ein State Variable Filter und ein Formantfilter mit vier Bändern, worüber auch 4-Band-Additive-Synthesis möglich sein soll.


Zahlreiche Modulatoren, darunter mehrere ADSR- und AD-Hüllkurven sowie LFOs und die von Syrinx her bekannten Pads, steuern alle Parameter des PAN. Der Entwickler beschrieb die Modulationsfähigkeit als „150×150-Martix“.
Es ist geplant, dass Syntonovo PAN via MIDI auch duophon, wohlmöglich dreistimmig, paraphon gespielt werden kann.


Ab hier die nicht minder interessante Meldung von der Superbooth 2017:

Bevor ihr euch zu früh freut: den Syntonovo PoP Analog wird es NICHT geben! Jedenfalls nicht in dieser Form. Es handelt sich nur um eine Studie, doch der Hintergrund dafür ist überaus interessant.

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Der Syrinx von Synton aus dem Jahre 1982 ist der wohl berühmteste Vintage-Synthesizer aus Holland (deswegen gibt es natürlich auch eine Blue Box-Stoy über den Syrinx auf Amazona). Sein eigenwilliger Sound, bedingt durch sein spezielles Filter, der ungewöhnliche Bender und seine „Exklusivität“ (es wurden nur rund 250 Stück gebaut) haben den Syrinx zum Kultobjekt erhoben – lange nach seiner Produktionszeit und zu spät für Synton.
Bert Vermeulen, der Entwickler des Syrinx, baute dann in den 90ern unter dem Namen Fenix mehrere semi-modulare Synthesizer.
Felix Visser, der Gründer von Synton, beschäftigte sich lange Zeit mit neuen Möglichkeiten für Interfaces, die mehrfache Ansprache eines Gerätes bzw. Parameters erlauben.
Nun haben sich die beiden Entwickler wieder zusammengetan und wollen unter dem Namen Syntonovo wieder Synthesizer bauen. Die erste Konzeptstudie ist der PoP Analog (mit dem schönen Slogan „ The Proof of the Pudding is in eating it“).

Der PoP Analog erscheint zunächst als ein „gewöhnlicher“ Analogsynthesizer, der dank des Benders sofort eine Assoziation zum alten Syrinx herstellt. Doch auch die Struktur mit zwei VCOs, die in ein Dualfilter mit mehreren Routings geschickt werden können, erinnern an das Konzept des Syrinx. Die Signalführung ist mit Fader-Mixern an mehreren Stellen der Oberfläche etwas dezentral gestaltet, kommt einem aber seit ARP durchaus nicht unbekannt vor.
Der eigentlich Clou, und er ganze Stolz des vorführenden Felix Visser, am PoP Analog ist jedoch seine Tastatur mit Auswertung von X-, Y- und Z-Achse. Es wird also neben der Velocity auch eine seitlich und eine vertikale Bewegung einer gedrückten Taste ausgewertet. Was man mit diesen drei Parametern ansteuert, lässt sich vom Anwender selbst bestimmen. Mit einer Reihe von Fadern weist man die drei Achsen Tonhöhe, PWM, Cutoff, Resonanz, LFO Speed oder VCA. Dabei kann eine Achse auch anteilig mehrere Parameter steuern. Visser meint selbst, dass dadurch der alte Bender im Grunde überflüssig geworden ist.

Auf der Superbooth wurden fleißig Meinungen zum PoP Analog gesammelt und die werden von Syntonovo sicherlich in die Entwicklung einfließen. Es gibt noch keinen Fahrplan, was, wann und wie wir ein Produkt von Syntonovo zu sehen bekommen werden, doch der PoP Analog macht uns definitiv neugierig auf das, was da kommen wird.

(Fotos: Peter Grandl)

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 Beats  Keys  Studio  Vintage
Forum
  1. Profilbild
    Coin AHU

    Hehe, bei Synton Fenix muss ich sofort an den Track
    „Fenix Funk“ von Aphex Twin denken.
    Der wurde nämlich mit diesem seltenen Instrument gemacht.

  2. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Synton Fenix und Synton Syrinx kommen zwar aus derselben Hirnschale (mehr oder weniger), klingen aber grundverschieden — der Syrinx ist ein solider Monosynth, der neben interessanten Filtergeschichten auch Mini Moog und Pro One kann, der Fenix klingt eher wie ein MS20 auf Steroiden und lebt in erster Linie von den Filtermöglichkeiten.
    .
    Bitte keine blauen LEDs, und bitte keine Holzseiten — das beißt sich.

    • Profilbild
      anselm

      @iggy_pop Einen Schönheitspreis gewinnt das Gerät so oder so nicht. Von daher egal. Allerdings sind blaue LEDs tendenziell etwas grell.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Es ist schon der Hammer, wie man bei dem Teil schon auf der Tastatur, ohne Verwendung irgendwelcher Spielhilfen, über Aftertouch und der klassischen Anschlagsdynamik hinaus mit rechts und links, oben/unten Bewegungen Einfluss auf weitere Parameter hat. Sowas müsste zukünftig eigentlich Standard sein.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das ist doch mal ein grossartiger Synthesizer!
    Mein absoluter Superbooth 18 Favorit.
    Ich fange mal an zu sparen…

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