Auf den zweiten Blick doch spannend.
Die Messegesellschaft hatte sich für die Musikmesse Frankfurt 2016 etwas Besonderes ausgedacht: Die einzelnen Instrumentengruppen tauschen einfach alle mal die Location. Die Gitarren sind dort, wo sonst die Drums sind, die Lichtabteilung nimmt die Halle der Keyboards und Yamaha kriegt keine eigene, sondern wird ins Portalhaus verfrachtet. Dazu haben die Verkaufsmannschaften sämtlicher Aussteller einen extra Spielplatz weit entfernt in Halle 11, damit die sich nicht mehr im Fitness-Studio abrackern müssen. Doch das wäre erst der halbe Spaß, denn man sah sich offenbar gehalten, das auch immer mit einem eigens neu erfundenem Motto zu bezeichnen. Dass da ulkige Namenspärchen rauskommen, konnte keiner ahnen, war aber so. Ich tippe auf eine ordentliche Portion Selbstironie seitens derer, die sich das alles genau so überlegt haben. Der ich mich jedoch trotz Lachwurznatur nicht so ganz anschließen konnte, denn ich kam mir vor wie in einer altbekannten Stadt, die man aus einer Sektlaune heraus mit neuen Straßennamen und einem gefühlten Dutzend Kreisverkehre ausgestattet hat.
Und mich dann ohne Stadtplan und Kaffee losschickt, mein Glück zu finden. Die gute Nachricht: Der Food Sector wurde ausgebaut. Die so zugelegten Pfunde wurde ich also per Fußmarsch umgehend wieder los. Danke, Messegesellschaft, Ihr seid einfach gut zu uns. Nein. Macht das nicht noch mal, sonst fangen wir Musiker mal an, ungemütlich zu werden und kümmern uns nicht um die lachhaften 70 dB Schallpegel. Sondern probieren an Euch aus, ob Position 11 wirklich das Reglerende darstellt.
Was jedoch für Sie, liebe Leser, bei diesem Laufmarathon rausgesprungen ist: Eine lange Bilderstrecke mit viel Messeflair, denn das hat glücklicherweise nicht unter den Schreibtischtätern gelitten. Hier also mein diesjähriger Report für die Abteilung Keys.
Der liebe Jonas von Korg posiert auf dem Foto allerdings mit einem SQ – 1 Sequenzer und nicht mit dem Volca FM ;)
LG!!!
Endlich jemand, der aufmerksam auch kleinste Details erkennt :) Im Eifer des Gefechts habe ich aus den vielen Fotos unabsichtlich eins mit dem SQ rausgepickt, statt volcaFM.
Im direkten Vergleich im Keys- und Synthbereich stinkt die diesjährige Musikmesse gegenüber 2015 mächtig ab.Schade eigentlich, aber vielleicht hat die Superbooth dieses Jahr schon die Nachfolge Frankfurts angetreten….
Hallo Klaus,
der Report ist der Kracher :) Man musste dieses Jahr schon einige Portion Humor mitbringen, Stichwort RMV Baumassnahmen. Positiv, die Foodversorgung war sehr gut und vor allem schnell. Das Musikkonzept mit Liveacts kann man noch verbessern. Die Hallenanordnung, ich hab mich wie beim Blinde Kuh Spiel gefühlt. Dave Smith hab ich erst nach einem Tipp von Marko Ettlich gefunden. Was ich persönlich vermisst habe waren z.B die neuen Controller der Korgies, ich hab sie nicht gesehen.Waldorf konnte ich auch nicht finden. Die 70db Pegel erachte ich für einen Joke, viel haben sich nicht dran gehalten. Am Boss/Roland Truck waren es mal gediegene 92 db mit iPhone gemessen. Ich musste mich mit dem EHX Präsentierer anschreien. Immerhin kommen dieses Jahr noch eine Menge neuer Stompboxen. Yamaha Montage ist sicher ein Highlight, klanglich und von der Funktionalität. Ich sehe da zwar keinen Kronos-Killer aber eine sehr gute Ergänzung in ein Studio/Live Setup. Schrägste Standplatzierung Roland mit Airas und Junos. Der coolste Stand für mich Casio gefolgt von Pioneer. Worst, die Lauferei.
Gratuliere Klaus! Wenn man Deinen Bericht liest, möchte man meinen die diesjährige FMM wäre eine Reise wert gewesen. Bis dato habe ich nur vermisst, langjährige Freunde und Kollegen zu treffen. Meine Highlights – beruhend auf diesem Bericht – beginnen alle mit M. MatrixBrute, Montage und MPiano. Natürlich wäre der OB-6 auch dabei… aber der verrichtet hier ja zum Glück schon seine Dienste.
Danke für den Bericht!
Ciao
Peter
Sowas gemeines. :-) Wenn ich mir die Lieferzeiten des OB-6 anschaue: Wie soll ich das bloß aushalten? Wie geht man mit sowas um? Gibt es Selbsthilfegruppen für sowas?
Ja klar, wart ein bißchen, bis der der Preis um 500 EUR fällt und dann noch 10% Rabatt für ne Retoure, so hab ich das beim Prophet 6 gemacht (=2500 EUR).
Ich will ja keinen billig haben, ich will ja überhaupt einen haben. :-)
habs gerade mal gegoogled: das moog sofa (eigentlich ein bean bag) kostet nur 375,- €.
und was für eine ironie, neue synthesizer scheints nur noch analog zu geben, das hätte mal anfang der 90er einer prophezeien wollen, denn hätten sie aber…
gabs bei roland denn gar keine hinweise wohin der airazug rollt? nach dem erfolg ihrer boutiques hätte ich schon gedacht, die legen nochmal nach. neue plugouts fürs 1m sind doch eigentlich auch überfällig.
@dilux Hallo dilux,
Wenn man in Ruhe mit den Roländern hätte sprechen können, gäb es den ein oder anderen Hinweis. So gabs nur die Aira Module, System 500 und die anderen Aira Geschichten zu sehen und zu hören. Neu war nur das A01 und K25m. Was eine sehr gute Sache ist. Ich denke das beim Aira Konzept noch nicht Ende Gelände ist. Wie wir bei Pioneer mit Toraiz gesehen haben und ich denke Roland wird da noch nachlegen.
Die Messe hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Zum einen war es wieder schön alte und auch neue Bekannte zu treffen sowie Kontakte zu knüpfen, zum anderen war es mitunter nicht leicht die Bekannten in dem Wirrwar der Hallen ausfindig zu machen. :D Auch wenn eigentlich alles kleiner war als sonst so haben sie es doch geschafft, dass man die Hälte der Zeit mit Sucherei verbrachte. Alles war irgendwo völlig planlos verstreut. Dave Smith saß völlig abgeschottet in einem kleinen Raum bei Pioneer und hat sich riesig gefreut als wir zufälligerweise bei ihm reingeschaut haben. So konnte ich endlich mal den OB-6 und Prophet-6 antesten. Das hat gefetzt. Das Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten war zwar größer als sonst, aber die Preise waren alles andere als Kundenfreundlich. Die Kritik im Web ist groß, ganz so drastisch sehe ich es nicht. Mal sehen wie das jetzt weitergeht. Musikmesse sehen oder sterben… ;)
Hallo Marko, nachdem Du OB-6 und Prophet-6 jetzt hast persönlich antesten können – was ist Dein Eindruck? Einfach nur guter moderner Synthsound oder auch ein bisschen vom Gänsehautfeeling der großen Vorbilder? Ich konnte bisher nur den P-6 spielen, aber leider zu kurz, um zum puren Klang vorzustoßen. Und bei vielen der Presets wird doch ganz schön mit Effekten nachgeholfen.
@costello Du hast eine PM :)
Ich hab das Messekonzept nicht verstanden. Vieles verstreut und versteckt (Dave Smith hab ich z.B. gar nicht gefunden) und sagen wir mal „seltsam“ gruppiert., Wer in Halle 9.2 Synths antesten wollte, musste massive DJ-Bedröhnung im Hintergrund – eigentlich im akustischen Vordergrund – akzeptieren. Dass genau hier die Music4Kids Fläche eingerichtet war, finde ich gedankenlos – die Kleinen (hey, immerhin die Käufer der Zukunft) hätten eine Ort verdient, wo sie die Lautesten sind. – Aber der Bericht ist super :-)
Zur Bildunterschrift: „Noch ein bisschen berührungsscheu ist die Korg Vox Continental 300“ sei bemerkt, dass es sich hierbei um eine original Vox Continental 300 von 1962 handelt. Der Korg Prototyp ist vorne im Bild zu sehen und stand so wohl schon auf der NAMM 2015. Es steht sogar auf dem Schild: Vox Continental 300, Elektronische Orgel, Historisches Modell, Markteinführung 1962.
Leider etwas oberflächlich dieser Report. Nix über Dasz Alex, Minimellotron oder das Akai-Teil, dafür Sachen die ihr hier schon längst gebracht habt.
Ich bin froh, dass ich mir das dieses Jahr nicht angetan habe, ich denke ich wäre sehr entäuscht gewesen. Das liegt nicht an der Messe an sich, aber als Synthi-Liebhaber wurde man 2015 dermaßen verwöhnt, das kann man ja kaum toppen ^^.
Die Messe wird wohl immer weiter von der Superbooth abgelöst (für Synthifreaks). Macht aber nix, ist doch irgendwie intimer und so speziell wie man sich das wünschen würde. Die „Hämmer“ für die Allgemeinheit werden dann auf der Namm präsentiert. Das verfolgt man dann hier auf Amazona oder in diversen Fachforen…
Was die Aira-Sachen angeht bin ich auch extrem neugierig was da noch kommt. Könnt ihr noch an die Sampler-Gerüchte erinnern? Das wär was!!!… :) Haut rein!
Ja, das Gerenne war etwas nervig. Bei Yamaha im Portalhaus konnte man aber bisweilen den Eindruck bekommen, dass die nicht gefunden werden …
Und die DJs sollten einfach eine eigene Halle bekommen, das war mächtig zu laut. Und direkt daneben die Musik4kidz?
Die Preise für Verpflegung haben dann doch eher einen Gang zum örtlichen Supermarkt sinnvoll erscheinen lassen …
Trotzdem werde ich nächstes Jahr sicherlich wieder hingehen. Wo trifft man schon so viele Musiker auf einmal? Schön, wie viele unterschiedliche Gesichter Musik hat.
Als jahrelanger treuer Musikmesse- und Prolight & Sound Besucher, war ich im Vorfeld schon sehr skeptisch über das neue Konzept und die neue Aufteilung. Außerdem war man gezwungen, wollte man beide „Sparten“ besuchen, am Freitag zu fahren.
Innovation mag ja gut und wichtig sein, aber dann bitte mit Hirn!
Dieses heillose Durcheinander hat uns ziemlich abgeturnt, so daß wir die Messe bereits um 12:30Uhr verlassen haben, wo wir sonst doch immer bis kurz vorm Rauswurf geblieben sind.
Sorry liebe Messe-Verantwortlichen, das war heuer nix, aber rein gar nix!!! Sollte an diesem Konzept festgehalten werden, war das heuer von mir definitiv der letzte Besuch der Musikmesse und Prolight & Sound in Frankfurt.
Zum Bericht: Mei, wenn’s nix Besonderes zu sehen gibt, kann man auch über nix Besonderes schreiben!
Klingt komisch – ist aber so!!!!
Fühlte mich etwas an dien 90er erinnert. Als ich damals noch für AKAI arbeitete, war die Halle 9 die Synth- und Keyboards-Halle. Allerdings mit deutlich größeren Standflächen und viel mehr Ausstellern. Die „Kindergarten-Ecke“ mag pädagogisch wertvoll gewesen sein, empfand ich aber auch als verzweifelten Versuch die Hallenfläche auszulasten.
Die Frage ist doch letztendlich, was kann die Messe tun, damit die Aussteller wieder zurück kehren? An Besuchern mangelt es ja nicht. Persönlich würde ich mich freuen, wenn die Musikmesse wieder zu alter Größe und Bedeutung zurückfinden würde. Aber ob das im Digitalzeitalter noch möglich ist, wage ich zu bezweifeln.
@Tyrell damit die messe für hersteller wieder interessant wird, müsste wahrscheinlich schwer an der preisschraube gedreht werden, gerade für kleine und mittlere unternehmen ist die standmiete meist ein k.o.-kriterium.
ich glaube auch im digitalzeitalter sind „selber anfassen“ und „selber anhören“ durch nichts zu ersetzen, weswegen die messe per se – vor allem im hinblick auf kundenbindung – durchaus sinn macht.
@dilux Bzgl. Standmiete gebe ich dir recht. Ich weiß das zufällig von kleineren Firmen aus dem Bereich Blechblasinstrumente, die wirklich sensationell gute Instrumente bauen in ausgezeichneter Qualität. Die findest du leider auf der Musikmesse nicht mehr. Dafür den x-ten Stand aus Korea mit ihrem Billigschrott – echt übel.
Was den Bereich Musikelektronik betrifft, da hat die Musikmesse meiner Meinung nach nun Konkurenz mit der Superbooth bekommen. Für uns Musiker ist das vielleicht gar nicht sooooo schlecht – jetzt bewegt sich wenigstens mal was. Die Frage ist nur, wohin man sich bewegt!
@Violator Hallo Violator,
ich denke für die Aussteller ist eher das Gesamtpaket interessant, die Standmiete ist mehr oder minder verhandelbar. Für mich ist die Musikmesse an dem Punkt wo die CeBit war. Die Verlagerung der Musikmesse auf das Rebstockgelände ist prinzipiell nicht schlecht, zumal da keine Anwohner wegen Konzertlärm klagen(der NIMBY Anteil in Bockenheim ist leider sehr hoch), was die Messegesellschaft aber besser hätte abstimmen können, war die Anreise mit dem RMV. Osterferien in Hessen, der S Bahn Tunnel wegen Baumaßnahme gesperrt. Und RMV Personal was die Leute zu U4 schickt, damit die erstmal richtig FFM kennenleren. Das Konzept in den Themenbereichen 9.0 und 9.1 erschloss sich mir nicht so ganz, Roland Aira bei den Piano in der letzten Ecke, ich kam mir exotisch vor ;-) Dave Smith in seinem Schaukasten(Terrarium) war auch sehr speziell. Ich denke Fachbesucher oder Konsumentenmesse, da muss sich die Messegesellschaft entscheiden, beides geht so nicht, bei der Buchmesse klappt es ja auch. Ich denke die werden diese Musikmesse genauesten analysieren und aufarbeiten. Die Messegesellschaft ist zwar ein Stück auf die Austeller zugegangen aber die Frage ist, reicht das für 2017???
@Tyrell Ich erinnere mich gerne an die alten Zeiten in Frankfurt. Vor 30 Jahren war die Messe das Highlight und Pflicht. Vor 15 Jahren auch noch. Im letzten Jahr war ich nach vielen Jahren wieder mal dort und schon echt enttäuscht. Immerhin habe ich noch einmal das Messefeeling erlebt. Mehrere Stimmen von befreundeten Ausstellern haben mir signalisiert, dass es so für sie nicht weitergeht. Die Standpreise für Aussteller haben ein Mass erreicht, was sich nicht mehr rechnet. Es ist eigentlich programmiert, dass das Ende der Messe ist eingeläutet. Wie lange noch? – Keine Ahnung. Traurig, schade und, ich weiss auch nicht…
So, wie im Artikel erwähnt, hat Modartt für Pianoteq ein neues Add-On Instrument angekündigt. Und nun ist es auch schon erhältlich: Das Harpsichord Hans Ruckers II. Wer an einer sehr gut gemachten virtuellen Simulation dieses klassischen Instrumentes interessiert ist, kommt am Pianoteq Add-On nicht vorbei. So können zum Beispiel die drei Register kombiniert werden, es gibt mehrere Pedalfunktionen und der Spielumfang beträgt üppige 6 1/2 Oktaven. Mehr Details und Audio Tracks hier, und der Preis liegt bei knapp 50 Euro: https://pianoteq.com/harpsichord