Casio
„Tach, ich komme von Amazona. Ich will was über euch schreiben“, so mein Begrüßungswort am Casio Stand. Schnell waren Sitzplatz, Kaffee und Gebäck am Start. Es wurden Zigarren verteilt und wir chillten erst mal gemütlich bei Lachshäppchen und Schampus ab. So muss es sein, so gefällt es. Frei erfunden! Aber nicht frei erfunden ist das neue Casio Stagepiano.
Casio Privia Pro PX-5S – das „S“ steht für „Stage“.
Die Sampling-Engine ist von Casio um die AIR Technologie erweitert worden. Das bedeutet, dass z.B. die Nebengeräusche, welche bei einem echten Klavier oder dem Fender Rhodes nun mal naturgemäß anfallen, beim Casio Privia Pro beigemischt werden können, so wie es auch beim KORG SV-1 der Fall ist. Auch wurde an das Rückfallgeräusch der Hämmerchen gedacht.
Casio orientiert sich zukünftig an das Content-System des schwedischen Herstellers Nord mit dem Anbieten von Sounds, sodass man sein Privia mit neuen Klängen versehen kann. So ist z.B. zur Zeit noch keine B3 Emulation implementiert, wird aber zügig nachgereicht und steht dann als Download zur Verfügung.
Schön finde ich, dass man mit dem iPad die Sounds anwählen kann.
Die wirklich gute Tastatur ist mit einem Elfenbeinimitat beschichtet, so wie es sich bei den besseren E-Pianos durchgesetzt hat. Die Sounds sind hervorragend. Via Editor wird aus dem Stagepiano ein ausgefuchster Synthesizer. Also diese weiß-blaue Kiste im BMW Design ist bei Fender & Co noch lange nicht am Ende. Diesbezüglich werdet ihr noch mit weiteren Infos von meinem Kollegen Klaus Rausch versorgt.
Für den Preis von voraussichtlich lediglich 1000,- Euro ist das Casio Privia Pro PX-5S ein echter Messe-Burner. Bis auf den hölzern daherkommenden Namen. Den kann ich mir bis heute nicht merken.
Hier ein paar Soundbeispiele:
Casio_Privia_PX-5S_piano
Casio_Privia_PX-5S_rhodes
Casio_Privia_PX-5S_wurli
Casio_Privia_PX-5S_organ
Casio_Privia_PX-5S_church
Habe das Viscount Physis Piano H1 seit Gestern und bin ganz hin und weg vom Klang und der Verarbeitungsqualität. :)
Ich kann sogar mit recht wenigen Parametern mein eigenes Lieblings Piano erstellen. 4000,- sind ein stolzer Preis aber es kann schon recht gut mit einem kleinen Steinway mithalten. Hängt natürlich stark von der PA ab.
Die Effekt Sektion ist ein wenig mager wenn man Korg Effekte gewöhnt ist aber die E-Pianos sind dennoch auch spitze.
Die Samples können nicht ganz mithalten, wen wunderts, denn es ist ja nur eine Zugabe, aber auch ein paar brauchbare OB-12 Synth Sounds, aus dem eigenen Haus (unter dem Namen Oberheim veröffentlicht), sind enthalten.
Alles in allem ein runde und hochwertig verarbeitete Sache mit einfacher eleganter Benutzerführung und fast unendlich vielen Klängen.
Für Modulationen und CCs# muß man allerdings auf externe Geräte zurückgreifen. Zwei XLR Ausgänge zeugen von der Profi-Zielgruppe.
MIDI Rekorder (zwei Spuren) und Layer und SPlit habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Ich bereue den Kauf nicht. Super Gerät und ultra stabil!