Kommen wir zum nächsten Effektgerät:
Der Flanger
Der ist mit dem Chorus ein bisschen verwandt, denn er baut ebenfalls auf Signalverzögerung. Nur statt einer gewissen Verdoppelung oder gar Multiplizierung des ursprünglichen Klanges geht es beim Flanger um mehr oder minder deutliche Verfärbung. Folglich besitzt er andere Parameter und Einstellbereiche für die erfolgreiche Erzeugung solcher teils extrem veränderter Sounds. Zunächst ist der Grad der Verstimmung bis hin zu total krass einstellbar. Und es gibt die Möglichkeit für Feedback des Signals, dieser Parameter kann je nach Hersteller auch mal Regenerator heißen. Neben der automatisch gesteuerten Modulationsgeschwindigkeit kann man das beim Flanger auch mit einer Manual Regelung auf eine bestimmte Position fixieren. Erzeugt wird der ganze Spaß per Aufteilung der Signalwege. Dabei wird das Eingangssignal in zwei Wege separiert, um in einer Mischstufe mit geringen Zeitverzögerungen etwa von 1 bis um die 20 Millisekunden ständig variiert zu werden. Das führt zu laufenden Tonhöhenschwankungen. Wird das anschließend mit dem Originalsignal gemischt, entstehen Kammfiltereffekte. Wegen der andauernden Pitch Modulationen bewegt sich bei der Klangwiedergabe allerhand. Je stärker dann die Rückkoppelung mittels Feedback Regler, umso doller der Space-Effekt.
Grundsätzlich ist damit für den Musikerbedarf zum Flanger alles gesagt. Sie merken anhand der Beschreibung und des Audio Tracks am Anfang dieses Artikels sicherlich, dass man damit eine ziemliche Menge recht unterschiedlicher Effekte erzeugen kann. Da es auch hier wieder verschiedene Vorstellungen davon gibt, wie ein Flanger genau zu klingen hat und zu was alles er in der Lage sein soll, fördert besagte Suchfunktion im Shop ohne Not zig Modelle zutage. Die Gründe dafür kennen Sie ja schon vom Chorus. Das Preisgefüge ähnelt dem ebenfalls, los geht es für etwa 30 Euro und Ende der Fahnenstange ist irgendwo um 500 Euro.
Aktuelle Referenzmodelle
Wie beim Chorus greifen wir drei Modelle verschiedener Hersteller heraus, um Ihnen das beim Typ Flanger nahezubringen.
Mooer E-Lady
Ein recht neuer Anbieter ist Mooer und der E-Lady Flanger seit Kurzem erhältlich. Wie der Ibanez Mini Chorus ist das Gerät extrem kompakt und daher ausschließlich mit externem Netzgerät zu betreiben. Das ist im Preis von 78,– Euro nicht inbegriffen. Die Effektregelung erfolgt mit Color, Range (Bereich) und Speed Parametern, darüber hinaus gibt es einen Schalter für reine Filterfunktion. Sein erzeugter Flanger Effekt ist erstaunlich intensiv und kann bei Maximalstellung von Color einen Oszillatorton produzieren.
Vier Soundbeispiele:
Variante 1
Variante 2
Variante 3
Variante 4
Es ist eine englische Bedienungsanleitung dabei, die in straffer Weise alle Funktionen darlegt. Zwar sind die außer für Speed die Regler etwas arg klein, was am kompakten Gehäuse liegt, aber die vielfältigen Flangereffekte, die dabei rausspringen, sorgen für ziemlich hohen Spaßfaktor.
MXR EVH 35th Anniv. Flanger
Hier haben wir es mit einem alten Herstellerhasen zu tun, denn MXR gibt’s schon seit den frühen 70er Jahren. Mit Flanger Effekten befasst man sich dort seit den 80ern. Hier ist es die Version EVH und wie Sie vielleicht schon erraten haben, ist das die Abkürzung für Eddie van Halen. Der hat auch bei der Entwicklung geholfen. Für den Preis von 224,– Euro bekommt man einen satten Flangersound, der mit den Parametern Width, Speed, Regeneration und Manual kontrolliert wird. Dazu gibt’s die Funktion EVH via Schalter. Das ultramassive Gehäuse und großflächige Regler lassen das Teil absolut bühnentauglich erscheinen. Betrieben wird es wahlweise mit zwei 9-Volt Blockbatterien, die Fächer sind auf der Unterseite, oder mit optionalem 18-Volt Netzgerät. Der MXR bietet Vielfalt und Charakter, hören Sie selbst:
Drei Soundbeispiele:
Variante 1
Variante 2
Variante 3
In der englischen Bedienungsanleitung in hochglänzender stabiler Pappe sind alle Funktionen ausreichend erklärt. Der abgebildete Flanger ist die 35th Anniversary Version als Special Edition, es gibt ihn aber auch in „normaler“ Lackierung. Mit dabei sind zusätzlich vier große Kunststoffkappen, die man auf die Regler stecken kann. Unterm Strich ein super gelungener Flanger auch für gehobene Ansprüche.
Catalinbread Zero Point
Recht neu in der Effektgeräteszene ist auch der Catalinbread Flanger namens Zero Point. Er funktioniert ganz anders, nämlich ohne Regler. Huch, werden Sie jetzt wahrscheinlich denken, wie geht das denn? Nun, die Antwort lautet: Die machen das so, wie ganz früher geflanget wurde. Da wurden nämlich die Bandspulen eines Tonbandgerätes manipuliert. Lesen Sie mehr dazu weiter unten. Folglich funktioniert der Zero Point ausschließlich in Echtzeit ohne LFO, den es bei den Flangern normalerweise für die Speed Funktion gibt. Das klingt dann so:
Variante 1
Variante 2
Spartanisch ist daher nicht nur der Look, der mit zwei Drucktastern auskommt, sondern auch die Bedienungsanleitung. Die gibt es nämlich gar nicht. Das Gehäuse ist nicht besonders massiv und das für den Betrieb erforderliche Netzgerät wird auch nicht mitgeliefert. Dafür ist der Preis von 239,– Euro als durchaus anspruchsvoll zu bezeichnen. Man bekommt im Gegenzug einen ganz eigenwilligen Flangereffekt mit Identität und Orientierung am Ursprünglichen.
Geschichte und Geräteklassiker
Der Flanger Effekt wurde ursprünglich gar nicht mit solchen Geräten erzeugt, sondern man schaffte das mit zwei Bandmaschinen. Noch bevor es überhaupt Transistoren gab, haben findige Klangforscher mit Tonband experimentiert. In einem Fall ließ man einfach beide Maschinen identische Aufnahmen abspielen und mischte deren Audiosignale. Nun bremste oder beschleunigte jemand die Abspielgeschwindigkeit der einen Bandmaschine, und aus diesen geringfügigen Unterschieden ergab sich der typische Flanger Sound. Der Name wurde einfach von dieser Hardware abgekupfert, denn den Rand der Bandspule und die Achsenführung nennt man Flange. Los ging es also schon in den frühen 50ern und Aufnahmen von Les Paul aus dieser Zeit belegen das. Ein bekannter Titel aus den 60ern ist Itchycoo Park von Small Faces.
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Bei Laufzeit 1:11 geht’s los: Original Flanger Effekt, realisiert mit Bandmaschine
Seit Ende der 70er Jahre wird das elektronisch erzeugt, zunächst durch analoge Eimerkettenspeicher, was den Geräten im Nebeneffekt ziemliches Rauschen einbrachte. Heute verwendet man vorwiegend digitale Prozessoren. In all den Jahren haben sich Kultgeräte herausgebildet, zu nennen sind dabei Electro Harmonix Deluxe Electric Mistress, der Lemon Sound Stretcher sowie der Eventide FL-201, der von Kraftwerk auf Trans Europe Express eingesetzt wurde. Der ist allerdings kein Bodentreter, sondern ein 19“ Rackgerät. Allgemein beliebt im Genre Flanger sind in der niedrigen Preisklasse auch der Ibanez FL-301, ganz oben der Moogerfooger MF-108 Cluster Flux.
Zum Abschluss ein wichtiger Hinweis:
Die Menge an AMAZONA.de-Artikeln rund um Effektpedale, ist enorm umfangreich. Hier eine kleine Auflistung der wichtigsten Reportagen und Workshops zu den beliebten Effekt-Pedalen – sowohl für Gitarristen, aber auch für Keyboarder und Liebhaber modularer Systeme.
- Die besten Reverb-Pedale und Basis-Wissen rund um Hall
- Die besten Hall-Pedale im Test (eine Übersicht und Links zu allen Reverb-Tests)
- Die besten Gitarreneffektgeräte nach Meinung der Redaktion
- Die besten Delay-Effekt-Pedale für Gitarristen, bewertet durch die Redaktion
- Die besten 100 Effektpedale, sortiert nach Kategorien – ein Monster-Artikel
- Ein Vergleichstest zu Chorus-Pedalen unterschiedlicher Preisklassen
- Tremolo-Pedale im direkten Vergleich
- Gitarreneffekte parallel oder seriell einschleifen? Hier die Antwort.
- 10 geniale und sehr spezielle Hall-Pedale, die einfach anders sind
- Gitarren-Effektpedale für Synthesizer nutzen? Ja, das geht
- Die besten Stomp-Boxen für Keyboarder
- Welche Bodentreter eignen sich für Synthesizer
- Workshop Effekt-Pedale: Chorus & Flanger
- Workshop Effekt-Pedale: Delay & Phaser
- Workshop Effekt-Pedale: Rotary Speaker & Distortion
- Workshop Effekt-Pedale und wie man sie am besten verkettet
Find ich klasse, den neuen Workshop. Oftmals nutze ich Effekte einfach nach Gehör, ohne mich mit deren Wirkungsweise detailliert zu beschäftigen. Auf der Suche nach einem geeigneten Chorus für meinen Korg Minilogue bin ich übrigens auf den analogen Ibanez SC10 gestoßen. Der zusätzliche Regler für die Delay-Time (leider recht selten) birgt tolle Eingriffsmöglichkeiten. Auch der allgemeine Klangeindruck hat mich schnell überzeugt. Da geht die Sonne auf! Er ist aktuell mein Lieblingschorus.
Den gibt es zwar nur gebraucht, aber mit 30-40 Euronen recht günstig.
@gutzufuss Dann passt es ja, dass in der nächsten Workshopfolge zufällig der Korg Minilogue im Zusammenspiel mit Bodentretern seinen Auftritt hat. Und danke für die Hinweise!
@k.rausch Minilouge trifft es somit gleich doppelt: Ableton hat vor einiger Zeit ein Portrait von Minilouge (der Band) gezeigt (sollte immer noch online sein), bei welcher sie unter anderem ihr recht grosses Arsenal von Bodentretern vorgstellt haben. Gleich als ich den Titel dieses Workshops gesehen hatte, musste ich an dieses Video denken.
Und: sehr klasse gemachter Artikel, danke!
@gutzufuss guter tip! habe gerade ein paar yt-vids geschaut, hört sich wirklich gut an.
bin ich eigentlich der einzige, der jahrelang dachte, ibanez sei eine spanische firma? :D
@dilux Und ich dachte jahrelang, Ibanez sei der Autor von Clever & Smart :)
@Stephan Güte au mensch, die hab ich ja total vergessen, die waren total klasse! danke für die aktivierung verschütt gegangener jugenderinnerungen :)
@Stephan Güte Hrhrhr… Fred Clever und Jeff Smart.. Frl. Ophelia und Bakterius wären auch klasse Namen für Bodentreter :)… Ophelia wär natürlich irgendwas zum „anfetten“…
Bitte UNBEDINGT fortsetzen die Serie!!!!
Pedaltests für Nichtgitarristen gibt es viiiiel zu wenig!
LG
Markus
kann mich meinen vorpostern nur anschliessen, bodentreter sind für keyboards/synthies absolut unersetzlich.
zwei dinge wollte ich noch anmerken: die meisten synthies haben eigentlich einen mastervolume, den darf man ruhig mal anfassen, wenns in der effektkiste zerrt :)
und wenn man es gerne ein wenig experiementell mag, kann man den chorus auch gerne mal auf atonale sounds (drums/fx/noise etc.) anwenden, da springen manchmal interessante klänge bei raus.
Sehr genial Klaus :-) (Y) Rockt und läuft.
Sehr schöner Workshop, danke! Ich hatte an meinem Wurlitzer 200A immer den Boss Chorus CE-2 und einen Boss-6-Bandequalizer. Aber mein Wunschtraum war immer das legendäre CE-1 von 1976. Eine Weile habe ich mit der virtuellen Nachbildung, dem Boss CE-20, getröstet. Nett; aber nicht das Wahre. Und dann konnte ich endlich ein CE-1 ergattern – das Teil ist wirklich ein Traum. In Sachen Chorus sogar immer noch das Maß aller Dinge, würde ich sagen. Damit kann ich meinem 1-VCO-Synth ARP Axxe herrlich subtile und warme Schwebungen mitgeben. Es klingt nicht aufdringlich nach Chorus, sondern breit und wirklich fast nach einem zweiten, minimal verstimmten VCO.
@costello Hallo Costello,
klingt gut, mein Chorus Äquivalent wäre der Boss RCE-10 und der Boss RGE-10. Technisch gesehen ein sehr spezieller 80er 1/2 Rack Effekt. Aber ich persönlich finde den Chorus/Ensemble Effekt sehr gut und ist mein Mass allerdinge um schöne warme Schwebungen zu erzeugen.
@TobyB Hallo Toby, habe mir daraufhin gleich Deine Leserstory zum RCE-10 angesehen. In den Soundbeispielen ist ja auch E-Piano dabei. Genau, wie Du schreibst – die 12 Bit-Technik hat wirklich Charme. Ein anderes Teil, was nicht so subtil klingt (aber ziemlich geil) ist auch das gute alte Yamaha SPX-90. Noch öfter als Chorus verwende ich da den „Symphonic“-Effekt. Damit „veredle“ ich gerne Flächensound vom Moog Opus 3 oder meinem Matrix-1000.
@costello Hallo costello,
danke für den Tipp mit dem SPX-90, ich hab dann gleich mal GAS gehabt ;-) Ich will nicht sagen das ich den RCE-10 gesucht hab. Aber als ich das System 1m gekauft habe, fehlte eben ein passender Chorus. Und das ergänzt sich gut. Ich setze ihn auch gerne mit dem Matrix1000 ein, da der RCE schön schwebt, aber nicht zu sehr vintage verfärbt, wie die EHXe. Nicht das ich das schlecht finde aber es muss passen und nicht immer ist ein JMJ Gedächnissound angebracht. Mittlerweile habe ich auch noch das RDD-20, eigentlich ein klassischer Delay. Aber, er kann auch Flange und Chorus. Desweiteren hat er einen Modulationseingang. Derzeit setze ich ihn mit dem EHX Crash Pad, der Super Space Drum und dem Random Ton Generator ein. Für Lasersweeps, Bleeps und sehr perkussive Synthsounds geht da die Sonne auf.
Vielen Dank für die Serie. Zum Thema Chorus/Flanger möchte ich die Electric Mistress von Electro Harmonix ins Rennen werfen, die gleichzeitig Flanger und Chorus liefert, und zudem ein Mono-Signal in Quasi-Stereo verwandelt. Mein Little-Phatty geht nicht mehr ohne.
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Sehr gespannt bin ich auf den Teil, der die Abteilung Overdrive/Distortion/Fuzz abhandelt. Ich habe zwar inzwischen eine sehr angenehme Lösung zum „warmen anzerren“ eines Synthesizers gefunden, aber da muss doch noch mehr drin sein wenn man den Synthsound nicht völlig zerstören will, sondern nur etwas mehr „drive“ verpassen will.
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Oder?
Hallo Thomas,
für eine Roland TB 3 ist z.b. das Boss Blues Driver BD-2 sehr genial. Waldorf Rocket geht gut mit Big Muff Bass in der Grünen Version. Ansonsten bekommt man einen cremigen Fuzz mit einem ollen dbx166 gut hin oder mit dem WA 76 in der Mojo Stellung. Okay nicht dafür gedacht geht aber ;-).
@TobyB Hey Toby! Wie kann ich einen Kompressor wie den dbx 166 zum zerren bringen? Einfach die Eingangsstufe übersteuern? Warum sollte der 166er das so schön cremig hinbekommen?
Hallo Thomas,
jepp, ich hab das mal fehlerhaft gemacht und dann halt rumgespielt. Mit cremig meinte das die Zerrung anders klingt als bei einem Verzerrer. Also es ist keine harte Verzzerrung und von daher ist das für mich cremig.
Super Thema,
es gibt zu wenig davon im Netz – geschweige denn Soundbeispiele auf YT.
Ich selbst verwende gern Muff, Stone und Clone von EHX und die Moogerfooger Clusterflux und 12 Stage Phaser.
Wegen der fehlenden Soundbeispiele und der Unsicherheiten, was die Pegelverträglichkeit angeht, ist man natürlich auch nicht sehr experimentierfreudig.
Schön wäre eine Fusion Serie ‚Synth&Mine‘ – jeder, der eine gute Tretmine ausgemacht hat, stellt eine kurze Beschreibung ein.
Danke für den hübschen Bericht. Ich würde bei Bodentretern (wie bei Modular Synths) noch anfügen: Achtung Suchtgefahr! :)
Wer auf der Suche nach DEM Roland Sound ist (CE1, Dimension D), soll mal den Oakley SE330 als Alternative in Betracht ziehen. Ist zwar DIY und keine Stomp Box, macht aber ja nichts… Kommt jedenfalls sehr nahe an den Sound ran. Das schöne „Vibrato“ Setting vom CE1 ist allerdings etwas schwieriger zu ersetzen…
Etwas vermisst habe ich einige einleitende Worte zu Impedanzen. Die sind IME das grössere Problem als die Levels (wie jemand schon gepostet hat, Levels lassen sich meist einfach am Synth runterdrehen), weil idR ebenfalls für Gitarren und Amps optimiert. Idealerweise würde man Bodentreter immer mit Reamp > FX > DI > Mic Pre einbinden… Klar, etwas Overkill für einen 20 Euro Bhrngr Klon :) Aber eine Überlegung wert, wenn man ein CE1 usw. hat…
Cheers!
Das mit den Tretminen ist ja so ein Modeerscheinung. Waren bis vor 5-6 Jahren Multieffekte auch bei den Gitarristen noch hoch im Kurs, wird heute zusammen gestöpselt, was das Zeug hält. Hängt wohl auch mit dem momentanen Analog-Wahn zusammen, denn Effektboxen über Klinkenkabel zu verketten, mutet irgendwie analoger an. Dabei sind die meisten Pedale heute digital, wenn sie nicht nur „One-Trick-Ponies“ sein wollen. Die Hersteller freut die Modularisierung, denn so kann man mehr Geld pro Effekt verlangen und das ganze Zubehör (Kabel, Netzteile, Pedalboards) wird ja auch noch gebraucht.
Ich empfehle, nicht immer nach dem neuesten Gerät zu lechzen, sondern zu schauen, was man schon im Gerätefuhrpark hat und zweckentfremden kann. So kann ist z.B. vlt. der Kompressor im alten Line6 Pod für Drums oder die Synth-Bassline brauchbar oder der Roland Minicube Amp gibt dem Synth-Lead den richtigen Crunch. Gute Effektprozessoren verstecken sich an vielen Stellen. Ich verwende gerne die Effekte meines digitalen Multitrackrecorders, einem fast 10 Jahre alten BOSS BR-600. Chorus, Phaser u. Hall darin sind besser als viele in Synths Eingebaute und als die der 30-Euro Bodentreter allemal. Die Anschlüsse sind nicht ideal, aber im Studio ist das mit entspr. Adaptern kein Problem. Der fehlende direkte Parameterzugriff wird dadurch kompensiert, dass man eigene Presets speichern kann.
@SpotlightKid Multi-FX mochte ich noch nie. Zu meiner „Guitar-Hero“-Zeit hatte ich ein A3 von Korg. Dafür hab ich praktisch meine Boss-Tretminen entsorgt. Was für ein Fehler. Seitdem kommt mir sowas 19″-mäßiges nicht mehr ins Haus. Gibt heutzutage bestimmt gutes Zeug, aber ein gebranntes Kind usw… Was Du da über deinen Multitracker schreibst, ist witzig. Sollte ich vielleicht mal ausprobieren. Auch das mit dem Line6 Pod, der nur rumliegt. Hey, das ist überhaupt ne saugute Idee, der hat ja alles an Bord was man so brauchen kann… Ich kram den sofort raus!!! ;). Soweit ich mich erinnere, hat das Ding auch ein sehr angenehmes Delay.
Benutze den Boss Chorus CE-2 seit Jahren. Werde die Neuauflage CE-2w von Boss/Waza Craft kaufen, mit Stereo Output und, besonders interessant: CE-1 Modus!
EHX Epitome + Pigtronix Echolution 2 sind die Gründe warum ich meine Arturia Drumbrute nicht viel eher verkauft habe. Grade Epitome kommt gut um langweiligen Drums Leben einzuhauchen.
Meine positive Überraschung war der FL-100 Flanger von Harley Benton. Für wenig Geld erhält man einen schön tiefen Stereo-Flange-Effekt…