Im Hause Fender gibts die neue Serie der Road Worn Guitars zu bewundern. Hiermit folgt man dem aktuellen Trend in Richtung „Relic Optic“ oder „Aged Look„. So kommen die in Mexico produzierten Instrumente fabrikneu scheinbar mit den Schrammen und Spielspuren langjährigem Einsatzes daher. So gibt es eine 50s und 60s Stratocaster, sowie eine 50s Telecaster, welche nach ihrem historischen Vorbild gebaut wurden, aber neben traditionellen Features wie der Nitrolackierung auch mit moderneren Komponenten wie den Tex-Mex Pickups oder 6105 Bundierung punkten. Präsentiert wird das Ganze von Saitenübermensch Greg Koch, der besonders das von Fender beworbene „Vintage Feel“ der Gitarren betont und sich in absoluter Bestform präsentiert.
Zudem gibt es eine Reihe neuer Signature Strats, für besonders Fender-treue Gitarrenhelden. Längst überfällig ist nun auch Ritchie Blackmore mit einem maßgeschneiderten Modell geehrt worden, natürlich mit scalloped Griffbrett und Seymour Duncan´s Quarter Pound Flat Pickups.
Ebenfalls seit den 70ern der Stratocaster verfallen ist Iron Maiden Klampfer Dave Murray, dessen modifizierte Lieblingsstrat mit HSH Bestückung und Dimarzio Super Distortion Humbucker in der Stegposition sehr nahe am Original entstanden ist.
Ferner kommt das neue Lieblingsinstrument des Gitarrenvirtuosen Eric Johnson gleich in 4 brandneuen Lackierungen daher, die auf eigentümliche Namen wie Tropical Turquoise hören. Ungewöhnlich, aber sehr gelungen ist das Neckbinding an dessen Strat, deren Pickups nicht von der Stange kommen, sondern speziell nach Johnsons Geschmack gewickelt wurden.
In Sachen Verstärkung wurde die neue Vintage Modified Serie vorgestellt, deren Flaggschiff auf den namen Band-Master hört und mit 40 Watt die komplette Bandbreite von klassisch clean bis zum aggressivem Overdrive abdecken soll. Hinzu hat man dem Vollröhrenamp eine ausgiebige digitale Effektsektion spendiert und ihn sowohl als Combo, als auch als Topteil auf den Markt gebracht.
Selbstbewusst präsentieren sich Gibson mit ihrem Technikfeuerwerk „Dark Fire“ unter dem Motto World´s Most Powerful Guitar. Es handelt sich um die Weiterentwicklung der sich selbststimmenden Robotergitarre, welche von Gibson frenetisch als historische Gitarre gefeiert wird. Die auffällige und moderne Optik dieser Gitarre wird von Acryl Inlays, der knalligen Lackierung und den futuristischen Pickup Covers dominiert und unterstreicht das Konzept der Gitarre. Hierbei sollen sowohl klassische Gibsonsounds, wie auch die Möglichkeiten einer Modelinggitarre à la Line6 Variax miteinander verschmelzen, sodass die Dark Fire sowohl analog als auch digital eingesetzt werden kann. Die Liste der technischen Daten könnte daher ein halbes Buch füllen und umfasst beispielsweise ein Interface mit Firewire Ausgang. Hinzu kommen die Pickupkombination aus Burstbucker 3 am Steg und einem P-90H an der Halsposition, sowie ein chambered Mahagonikorpus. Bei diesem Verfahren werden Hohlkammern in den massiven Korpus gefräst und mit einer Decke wieder verschlossen, sodass neben einer beträchtlichen Gewichstreduktion eine Steigerung der Resonanz erzielt wird, die in einem fetten, offenen Klang resultieren soll. Wie so oft bei einem solchen Fuhrpark an technischen Spielereien, wird die limitierte Dark Fire die Gitarristenwelt spalten und für einiges an Zündstoff zwischen Traditions- und Innovationslager sorgen.