Korg wurde 1962 unter dem Namen KEIO ELECTRONIC LABORATORIES gegründet und firmierte seine Produkte in den ersten Jahren auch tatsächlich unter dem Namen KEIO.
Die Gründer Tsutomu Kato und Tadasho Osanai lernten sich in Katos Nachtclub kennen, in dem Osanai regelmäßig als Akkordeonspieler auftrat. Als Begleitung verwendete Osanai eine Rhythmusmaschine von Wurlitzer, die so schlecht klang, dass Osanai Kato davon überzeugte, dass hier ein lukrativer Markt stecken könnte.
Tatsächlich war dann auch nach Gründung von KEIO das erste Produkt ein einfacher „Drumcomputer“, der unter dem Namen „Disc Rotary Electric Auto Rhythm Machine Donca matic DA-20“ 1963 auf den Markt kam. Das Gerät hatte in Japan einen durchschlagenden Erfolg und erhielt 1966 sogar noch einen verbesserten Nachfolger, den „DONCA MATIC DE-20“.
1970 stieß der japanische Ingenieur Fumio Mieda zu KAIO, der Kato den Bau einer programmierbaren, elektrischen Orgel schmackhaft machte. Kato gab einen Prototyp in Auftrag, den Mieda tatsächlich 18 Monate später lieferte.
Kato war begeistert und man beschloss, dem Produkt den Namen KORG zu geben. Dabei stand das „K“ für den Firmennamen KEIO und das „ORG“ für Organ (Orgel). Bis 1973 verkaufte sich die KORG Orgel ausgezeichnet und KEIO brachte auch ein paar Varianten davon auf den Markt, doch der Konkurrenzdruck führte schließlich dazu, dass KEIO nach neuen Märkten Ausschau hielt. Am erfolgversprechendsten schien der stetig wachsende Synthesizer-Markt zu sein, seit in USA ein gewisser Bob Moog mit dem Minimoog die Musikerszene in Aufruhr gebracht hatte.
Mit dem Mini-Korg brachte KEIO schließlich im selben Jahr seinen ersten Synthesizer auf den Markt. Um auch weltweit besser in das Bewusstsein der Musiker zu kommen, wandelte das junge Unternehmen auch seinen Firmennamen nun gänzlich von KEIO in KORG um.
In den Folgejahren wurden KORG Synthesizer als preiswerte Alternativen zu den US-Marken MOOG, ARP und SEQUENTIAL zum Teil sehr große Erfolge. Der Korg MS-20 (1978) sowie der KORG Polysix (1982) wurden zu Meilensteinen der Musikgeschichte und für KORG weltweit wirtschaftlich große Erfolge.
Mit dem Boom digitaler Synthesizer, der 1983 durch Yamahas DX7 ausgelöst wurde und 1987 durch die japanische Firma Roland mit dem D50 einen neuen Höhepunkt erreichte, war auch Korgs Stunde gekommen. Mit der Korg M1 Workstation verknüpfte das Unternehmen 1988 erstmals ein autarkes „Kompositions-Studio“ in nur einem Gerät. Neben einem Synthesizer, der auf realistisch klingenden Sample-Sounds basierte, einem Sequencer und einer kompletten Schlagzeugbegleitung verfügte die KORG M1 Workstation zusätzlich über Effektgeräte und die Möglichkeit, komplette Songs quasi Radio-fertig abzumischen.
Von da ab verlagerte Korg seine Produktpalette auch immer mehr in den Studio- und Recording-Bereich und schloss eine Kooperation mit Yamaha ab, die sogar Anteile an KORG erwarben. So kam es auch, dass das bei Yamaha geplante Projekt eines neuen Vektor-Synthesizers, der gemeinsam mit Dave Smith (Ex-Inhaber von Sequential Circuits und Erfinder des Vektor-Synthesizers Prophet VS) entwickelt werden sollte, schließlich bei KORG entstand, die KORG Wavestation.
Aber auch bei der Entwicklung ganz neuer Syntheseformen, die realistische Natursounds auch ohne Sampling wiedergeben können sollten, arbeiteten Yamaha und Korg eng zusammen. Korg Prophecy (1995) und Korg Z1 (1997) sind quasi ein Ableger des damaligen Yamaha Flaggschiffs Korg VL-1, mit dem die Physical Modeling Synthese erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Bis ca. 1997 hatte KORG die verkauften Anteile an Yamaha wieder zum Großteil zurück erworben, um eigenständig zu agieren. Heute hält Yamaha noch minimale Anteile an KORG, um Einblick in die Wirtschaftslage des Wettbewerbers haben zu können.
2005/2006 brachte Korg für 8.000 Euro erneut einen Meilenstein der Keyboardgeschichte auf den Markt, sozusagen eine Ultra-Workstation, die KORG OASYS. Die KORG OASYS war seit jeher ein Herzenswunsch von KORG Firmengründer Tsutomu Kato gewesen, der sich diesen Traum im Alter von 85 Jahren endlich erfüllt hatte.
In den letzten Jahren tat sich Korg vor allem wieder in analogen Gefilden hervor. Mit dem Korg MS-20 mini ließ KORG sogar den Original KORG MS20 wieder aufleben, und mit den KORG VOLCAS hat Korg rein analoge Grooveboxen im Portfolio. Und der nächste Clou steht schon vor der Tür. Laut eigener Pressemitteilung wird KORG noch 2014 den Klassiker ARP Odyssey auferstehen lassen.