AMP-Highlights 2017
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und auch 2017 haben wir wieder jede Menge Equipment für euch in Augenschein genommen, darunter natürlich auch einige Gitarrenverstärker. Die besten Gitarrenverstärker 2017 möchten wir euch nun noch mal in einer Übersicht präsentieren, vielleicht fällt dann ja dem einen oder anderen die Entscheidung für den „Wunschverstärker“ leichter. Diese Übersicht soll aber keine Chartsliste im eigentlichen Sinne darstellen, d.h. es gibt keine wirklichen Gewinner oder Verlierer. Wir haben uns lediglich die Amps rausgepickt und noch einmal beschrieben, die bei uns in der Redaktion während der Tests einen blendenden Eindruck hinterlassen haben und für die wir deshalb mit gutem Gewissen eine Empfehlung aussprechen können. Viel Spaß beim Durchstöbern und vielleicht springt ja Weihnachten doch noch was raus?!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 1 – Victory Amplifiers V45C The Count
Um ehrlich zu sein: Den Hype um die Amps der Firma Victory konnte ich bis dato nicht teilen, bis der V45C The Count im Frühjahr bei uns zum Test eintraf. Schlicht unglaublich, was für einen fetten und flexiblen Sound diese unscheinbar wirkende „Hasenkiste“ produzierte und dabei noch mit einem recht moderaten Preis glänzt. Zumindest für einen handgemachten Verstärker, denn das sind die Röhrenamps von Victory alle durch die Bank weg. Neben dem vielseitigen Klang zwischen Funk, Rock, Blues und Metal überzeugen die hochwertige Verarbeitung genau so wie die reichhaltige Ausstattung an Anschlüssen. Allenfalls einen Fußschalter für die Kanalumschaltung dürfte man sich im Lieferumfang noch wünschen, dann könnte man mit dem V45C The Count direkt die nächstbeste Bühne entern und mit ihm zusammen dem Publikum ein ordentliches Pfund liefern.
Ein klasse Amp mit viel Potenzial, hier geht es zu unserem ausführlichen Testbericht!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 2 – Engl Rockmaster 40 Combo
Die Gitarrenverstärker aus dem bayrischen Tittmoning spielen weltweit eine bedeutende Rolle, speziell im Hard ’n‘ Heavy Sektor sind Amps von Engl schon seit jeher ganz vorne mit am Start. Und das nicht nur als klassische Stacks mit Top und Box(en), sondern auch in Combovarianten, von denen wir im Frühjahr den Engl Rockmaster 40 Combo genauer unter die Lupe genommen haben. Der Verstärker zeigte sich im Test als ein rundum sorglos Paket“ – und das sowohl hinsichtlich der roadtauglichen Konstruktion als auch in Sachen flexiblem Klang. Dabei ist vor allem der verzerrte Sound typisch Engl, was sich in enorm hohen Gain-Reserven und einem bissigen und druckvollen Overdrive äußert. Nicht zu verachten ist dennoch der Cleanchannel, der mit einem großen Headroom glänzt und somit auch in hohen Lautstärken seinen sehr Fender-ähnlichen Sound abgeben kann. Die vielfältigen Anschlüsse runden das gelungene Bild eines Röhrencombos ab, der sich für Bühne, Studio und Proberaum gleichermaßen empfiehlt.
Wer den Engl Rockmaster 40 Combo hören und noch mehr über ihn erfahren möchte, der klicke auf diesen Link zu unserem ausführlichen Testartikel über den kleinen bayrischen Brüllwürfel.
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 3 – Roland JC-22
Alle Hardrocker und Metaller sollten hier am besten gleich weiterspringen. Denn für alles, was mit verzerrten Sounds zu tun hat, waren die Roland Jazzchorusmodelle noch nie geeignet. Zumindest nicht mit dem eingebauten Verzerrer, der wohl aus diesem Grund beim kleinsten Modell Roland JC-22 gänzlich weggefallen ist. Anfang des Jahres erreichte uns der Kleinste aus der berühmten Baureihe von Roland zum Test und überzeugte mit all den Attributen, die man typischerweise mit dem Sound eines Jazzchorus in Verbindung bringt. Allem voran natürlich der Stereochorus, der in diesem Falle sogar noch von einem vorzüglich klingenden Stereohall ergänzt wird. Somit empfiehlt sich auch das kleinste Modell der Jazzchorus-Baureihe als idealer Verstärker für Musiker, die ihren Cleansound bestmöglich präsentieren möchten. Und das müssen nicht nur Gitarristen sein, denn der Jazzchorus besitzt auch unter Keyboardern einen besonderen Ruf.
Also alles gute Gründe, um den Roland JC-22 in unsere Aufzählung über die besten Gitarrenverstärker 2017 mit aufzunehmen! Wer ihn nun jetzt und sofort hören möchte: HIER geht es direkt zum Test!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 4 – Roland Bluescube
Und wenn wir schon mal dabei sind, folgt auch gleich ein weiterer Verstärker aus dem Hause Roland. Die Japaner waren in diesem Jahr mit ihren Neuvorstellungen sehr präsent, darunter befand sich auch der Roland Blues Cube Artist, den wir im Mai dieses Jahres in einem Review vorstellten. Dort präsentierte sich der Verstärker als ein überzeugend authentisch nach Röhre und Vintage klingender Verstärker für einen interessanten Preis, den es auch in einer beigefarbenen Variante gibt. Egal, ob schwarz oder beige – durch die Möglichkeit, die „Röhren“ zu tauschen und dem Amp somit völlig unterschiedliche Charaktere einzupflanzen, ist der Roland Blues Cube Artist wohl einer der flexibelsten Gitarrenverstärker, den man momentan kaufen kann. Abgesehen natürlich von der Kemper-AxeFx-Bias-Fraktion, aber das ist ja ein anderes Kapitel.
Zum Test lieferte uns Roland damals freundlicherweise eine Vorrichtung mit, in der sämtliche Röhrentypen eingesetzt waren, somit konnte unser Autor fröhlich hin und her schalten, ohne dabei die Röhren immer wieder im Gerät selbst tauschen zu müssen. Hier geht es mit einem Klick zum Test des Roland Blues Cube Artist BK!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 5 – DV Mark Micro 50 CMT
Unter die besten Gitarrenverstärker 2017 hat es auch ein Gerät aus Bella Italia geschafft – der DV Mark Micro 50 CMT. Das Gitarrentopteil im Mini-Format ist der Signature-Amp des italienischen Fusion-Gitarristen Ciro Manna, besitzt stramme 50 Watt Ausgangsleistung und eine Miniröhre für beide Kanäle als Basis seines Klangs. Der DV Mark Micro 50 CMT stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell (schlicht DV Mark 50) dar. Das betrifft nicht nur die Ausstattung, die in Form eines Effektwegs erweitert wurde, sondern viel mehr noch den Klang und das Spielverhalten, das beides spürbar vom Einsatz der Miniröhre in der Vorstufensektion profitiert. Dazu kommt ein recht nobel klingender Hall, der von guten räumlichen Sounds bis hin zur Kathedrale ein breites Repertoire anzubieten hat und sich harmonisch dem Gitarrensignal beifügt.
Wer sich für den Klang und die Möglichkeiten des kleinen goldenen Topteils interessiert, der sollte HIER mal reinschauen!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 6 – Joyo Bantamp Bluejay
Der nächste Kandidat in unserer Liste über die besten Gitarrenverstärker 2017 ist ebenfalls ein kleines Topteil, das so gar nicht auf unserer Liste stand bzw. zunächst gar nicht den Eindruck machte, als sollte es den Weg in unsere Aufzählung über die besten Gitarrenverstärker 2017 überhaupt schaffen. Hinter dem Namen Joyo verbirgt sich ein neuer chinesischer Hersteller, der dem auch 2017 anhaltenden Trend der Miniaturisierung folgt und mit dem Bantamp Bluejay 2017 ein überraschend erwachsen klingendes Vollröhrentop präsentierte. Angesichts des enorm günstigen Preises und des dafür Gebotenen kam ich im April dieses Jahres nicht umhin, dem Joyo Bantamp Bluejay unser „Best Buy Prädikat“ zu verleihen. Denn das kleine Top ist hervorragend verarbeitet, bietet eine gute Ausstattung und klingt sehr offen und dynamisch mit einem Sound, der unweigerlich an die klassischen Vintage-Amps der amerikanischen Westküste erinnert.
Eine Freude für das Schlafzimmer, auch wenn der Joyo Bantamp Bluejay mit seinen 20 Watt Ausgangsleistung und einer entsprechenden Box durchaus auch Größeres in Angriff nehmen könnte. Toller, kleiner Amp zu einem tollen Preis – und HIER geht es zu meinem ausführlichen Review.
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 7 – VOX VT100X
Die Zeiten, in denen der VOX Dauerbrenner AC30 als das Aushängeschild der Briten galt, sind nun schon lange vorbei. Mittlerweile gehört das Unternehmen zu einem der innovativsten der Branche, zu erkennen unter anderem an der VT-Familie, deren Klangerzeugung komplett auf DSP Basis stattfindet und von denen wir das Topmodell VOX VT100X schon im Januar bei uns zum Test begrüßen konnten. Die VT-Verstärker mit ihrer prunkvollen Familiengeschichte bieten eine große Auswahl an vielen verschiedenen Sounds, eine Menge Extras wie Effekte und dank guter Lautsprecher und einer echten Röhrenendstufe einen mehr als adäquaten Sound für vergleichsweise wenig Geld.
Die große Anzahl von Speicherplätzen und die Erweiterung über die ToneRoom-Programme für iOS, Mac und PC ergeben in Kombination mit dem wirklich guten Sound und der hohen Leistung einen ernsthaften Kandidaten für einen Konzertverstärker, der sich auch in einer lauteren Umgebung behaupten kann. Welche Annehmlichkeiten der VOX VT100X noch so bietet, verrät das ausführliche Review.
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 8 – Positive Grid Bias Rack
Nachdem die Software Bias vor allem in der Heavy-Szene für einiges an Aufsehen sorgte, folgte nur das, was unausweichlich schien: Die Software wanderte in ein Stück Hardware. Heraus kamen ein Topteil für Gitarre sowie eine nahezu baugleiche Rackversion, die in unserem Test im Februar verdammt gut ankam! Das Positive Grid Bias Rack bietet dem experimentierfreudigen Musiker klangliche Möglichkeiten, die die klassisch analoge Bauweise so nicht liefern kann und sich als wahrer Herausforderer zur Profiler-Familie von Kemper entpuppt. Das Positive Grid Bias Rack verfügt über 25 verschiedene Grundsounds, die sich in fünf Verstärkermodelle aufsplitten. Danach sind fünf verschiedene „Tube-Stages“ schaltbar, die den Grad der Verzerrung und der Kompression mit separatem Distortion-Regler der 25 Grundsounds bestimmen – macht im Prinzip 125 Sounds.
Im Anschluss hieran kann man zudem wählen, ob man als Endstufenemulation die Varianten Solid-State, Push-Pull, Split-Load oder Single-Ended bevorzugt. Das macht summa summarum 500 verschiedene Sounds! Und das ist erst ein Bruchteil der Möglichkeiten! Darüber hinaus kann das Positive Grid Bias Rack auch als Bassamp genutzt werden, eigens dafür existiert eine eigene Datenbank mit Soundsets.
Was die „Eier legende Wollmilchsau“ alles drauf hat, erfährst Du HIER mit einem Klick!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 9 – Kammer Tiny K
Nun ja, wie ein echter Gitarrenverstärker wirkt der Kammer Tiny K ja nicht unbedingt, trotzdem schlummert in dem kleinen Gehäuse nicht nur ein zweikanaliger Preamp, sondern sogar eine immerhin 40 Watt leistende Endstufe! Im Spätsommer erreicht uns die neueste Entwicklung aus der Hand des Tüftlers und Ingenieurs Hans-Jürgen Kammer, der uns den Tiny K als Vorseriengerät zur Verfügung stellte. Hervorzuheben ist beim Kammer Tiny K, neben der hochwertigen Verarbeitung und dem geringen Rauschen vor allem der dicke und schmatzige Leadsound, der nur so vor Sustain strotzt und hervorragend dynamisch selbst auf kleinste Nuancen der Gitarre bzw. des Spielers reagiert.
Hinzu kommt ein Zweiband-EQ, der in seiner Wirkungsweise zwar keine Bäume ausreißt, dafür aber den schon sehr edel klingenden Grundsound dieses „Verstärker-Pedals“ ausreichend erweitert. Und praktisch ist die Kiste ohnehin mit ihren geringen Maßen, die kaum die eines besser ausgestatteten Overdrivepedals übertreffen.
Wie der Kammer Tiny K klingt und wie er sich sonst so im Test geschlagen hat, kann man HIER nachlesen!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 10 – Jet City Amplification Custom 5 BK
Wenn es um die besten Gitarrenverstärker 2017 geht, dann geht es natürlich nicht nur ausschließlich um den Sound. Auch Gitarrenverstärker mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis haben es in unser Liste geschafft und der Jet City Amplification Custom 5 BK ist ein erneuter Beweis dafür, dass auch im Bereich der Kleinstverstärker immer weiter Fortschritte gemacht werden. Das kleine Topteil ist tadellos verarbeitet und besitzt einen Klang, der für sämtliche Bereiche der Rockmusik geeignet ist. Abzüge in der Note gibt es für den hier und da etwas höhenarmen Sound und den mangelnden Headroom, der unverzerrte Sounds in ihrer Lautstärke eingrenzt. Fünf Watt sind nun mal nicht die Welt, aber durchaus genug für den Einsatz zwischen Wohnzimmer, Schlafzimmer und den kleinen, „intimen“ Gigs.
Ansonsten aber ist der Jet City Amplification Custom 5 BK mit seinen fetten Sounds auch in kleinen Lautstärken aber ein idealer Kandidat für die „kleinen Sessions zwischendurch“ und in jedem Fall ein Antesten wert. Zumindest aber sollte man einen Blick auf unser Review werfen, in dem man den kleinen Jet City auch hören kann!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 11 – Fender Mustang GT100
Eine Zusammenfassung bzw. ein Überblick über die besten Gitarrenverstärker 2017 – da darf natürlich ein Amp von Fender nicht fehlen! Und zwar in Form des Fender Mustang GT100, ein Vertreter der dritten Mustang-Generation aus altehrwürdigem Hause und bei uns zum Test im Mai 2017 eingetroffen. Mit dem Mustang GT100 setzt Fender erneut eine Benchmark für moderne Modeling-Amps im unteren und mittleren Preisbereich. Und das liegt nicht allein an der Ausstattung mit so vielen Amp-Modellen und Effekten, denn das Gesamtkonzept des Mustang GT100 scheint wirklich wie aus einem Guss. Die Steuerung ist ausgereift und intuitiv und die Amp-Modelings sind perfekt auf die Hardware abgestimmt. All das ergibt einen wirklich gut klingenden und ausgewogenen Verstärker, der so ziemlich alles hat, was der „Otto-normal-Gitarrist“ in der Regel so jemals zu Hause, im Proberaum oder auf der Bühne brauchen wird.
Den Testartikel zum Fender Mustang GT100 findest Du HIER!
Die besten Gitarrenverstärker 2017:
No 12 – EvH 5150 III 15W LBXII
Im schwülwarmen Sommer 2017 kam er bei uns an, der Eddie für die Hosentasche! Der EvH 5150 III 15W LBXII ist die kleine Variante des großen und übermächtigen 5150 EvH-Top und die Handschrift von Eddie van Halen ist auch in dieser kleinen, robust verarbeiteten und gut ausgestatteten Metallbox unüberhörbar. Dabei können nicht nur die verzerrten Sounds überzeugen, auch der Cleanchannel beeindruckt mit einem dicken und glockigen Ton, der durch seinen enormen Headroom erst sehr spät beginnt, in die Zerrung zu gehen. Das tut er aber dann sehr harmonisch und mit einer fantastischen Dynamik, die eben nur eine Röhrenschaltung hervorbringen kann!
Minuspunkte im Test fuhr das kleine Röhrentop lediglich bei dem auffällig unterschiedlichen Grundsound der beiden Kanäle auf, dafür aber zeigt sich der Klang in beiden Kanälen als sehr vielseitig und dank eines Effektwegs auch sinnvoll zu erweitern. Und überhaupt: Wer spielt einen solchen High-Gain-Amp schon unverzerrt?
Wieviel Gain die kleine Mörderkiste wirklich besitzt und wie sie sich im Test noch anstellte, kann man HIER mit einem Klick erfahren!